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Fagranc Projekt: "Agiles" Settingdesign

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SeldomFound:
Seirla, das Hexenkönigreich, wird von den gleichnamigen zauberkundigen Priesterin der Nebelgöttin Seir regiert.

Mit ihren Ritualen kontrollieren und formen die Nebel, die das Königreich beschützen, doch sie können noch so viel mehr. Die Priesterinnen hüten auch geheime Riten, mit denen sie Nebeln aus anderen Welten beschwören und damit die Realität umformen können. Am deutlichsten wurde dies bei der Vernichtung der heutigen Geisterstadt Lothander, die noch immer in einem Nebel verhüllt ist und in der man neben Steinstatuen mit entsetzen Gesichtern auch immer wieder unheimliche Schatten aus dem Augenwinkel beobachten kann, die näher und näher kommen...

Auch wenn es offiziell nur weibliche Hexen gibt, ist es ein offenes Geheimnis in Seirla, dass nicht alle Hexen als Frauen geboren wurden. Auch ansonsten gefällt es den Seirlanern Fremde im Unklaren über ihre Rasse, Gebräuche, gesellschaftliche Hierarchie oder auch nur die Zutaten ihrer leichten Küche zu lassen. Die Nebel muss jeder selbst durchschauen können.

Waldviech:
Velbana am Rande der bekannten Welt ist ein trockenes, karstiges Land, in dem bis vor Kurzen nur einfache Bauern und Fischer lebten, die dem genügsamen Volk der Ösan angehören. Einst war Velbana stark besiedelt, heute findet man nur noch wenige Dörfer und viele Ruinen in der steppenartigen Landschaft. Die Ösan sind fast durchweg Halblinge und beten zu den Ahnengeistern, die noch immer unter den heiligen Steinen der zahlreichen Hügelgräber weilen. Die Priester der Ösan  sind daher auch immer begabte Nekromanten, die ihre Kräfte aber stets nur dazu einsetzen, den Toten ihren Frieden zu garantieren. Zu den Festlandbewohnern haben die Ösan ein eher zwiespältiges Verhältnis. Zu oft kamen Abenteurer von dort, die es auf die Schätze der Hügelgräber abgesehen hatten. Besonders die Könige von Stirlis sind verhasst, da einer von ihnen vor 200 Jahren Ösan-Priester hatte entführen lassen, um eine Untotenarmee auszuheben. Der legendäre Priester Larske aber töte den bösen König unter Einsatz seines eigenen Lebens und verhinderte so Schlimmeres.

Die ruhigen Tage in Velbana sind jedoch vorbei, seit die Fremden aufgetaucht sind. Diese Menschen, die vorwiegend eng anliegende, metallisch schimmernde Kleidung tragen, sind vor wenigen Jahren mit silberglänzenden Spindeln vom Himmel gekommen und haben an der Westküste eine Stadt aus Glas, Metall und weißem Stein errichtet. Sie sind nicht feindselig zu den Ösan, doch sie haben viele Dinge mitgebracht, die das Leben der Ösan ordentlich durcheinander brachten. Neue Gedanken und Ideen wie "Demokratie" oder eine Menge merkwürdiger Zaubergegenstände. Die Fremden behaupten, dass sie eigentlich keine Kolonie in Velbana hätten etablieren wollen, doch der "Rat der sieben Systeme" habe beschlossen, Flagge auf " dieser Welt" zu zeigen, damit nicht das "Xzong-Imperium" diesen "Planeten" beanspruchen und so die hier lebenden Völker versklaven könne. Meist bleiben die Fremden mit ihren merkwürdigen Fahrzeugen in Velbana, manchmal reisen einige von ihnen jedoch auch als Händler oder Abenteurer getarnt zum Festland.

Achamanian:
Ossul und die umliegenden Stadtstaaten werden vom Volk der Mapta beherrscht. Ursprünglich stammen diese dunkelhäutigen, hochgewachsenen Menschen von jenseits der Spiegelsee. Vor dreihundert Jahren, als die Spiegelsee noch als befahrbar galt, gelang es dem damaligen Potentaten von Ossul, einen Mapta-Fürsten vom östlichen Nachbarkontinent als Verbündeten für seinen Eroberungskrieg zu gewinnen. Mit großen Schiffen legten die Mapta an der Ostküste an und kämpften und eroberten als Vasallen des Potentaten. Zum Dank für ihre Beihilfe zum Sieg schenkte der Potentat ihnen die Provinz Suspar südlich von Ossul.
Keine fünfzig Jahre später war das Reich des Potentaten unter der Herrschaft seiner Söhne und Töchter im Verfall begriffen. Die Mapta hingegen hatten in ihrem Herrschaftsbereich eine stabile Herrschaftsordnung mit klarer Segregation zwischen herrschenden Mapta und ihren einheimischen Untertanen errichtet. Von den Vasallen wurden sie zu den Eroberern, nahmen Ossul und zahlreiche umliegende Städte ein und errichteten ein Bündnis von Stadtstaaten, das fortan die Geschicke der Gebiete nördlich des Ahnengrabs maßgeblich mitbestimmen sollte.

Die Hapta halten bis heute ihr auf einer strengen Hierarchie und nicht ganz so strengen Segregation zwischen den beiden großen Bevölkerungsgruppen gründendes System aufrecht. Ähnlich wie die Ösun (aber ansonsten ganz und gar unterschiedlich zu ihnen) verehren sie nicht etwa die Götter, sondern ihre Ahnen. Dabei blicken sie tendenziell auf Götterverehrer hinab, deren Praktiken sie als abergläubisch und unterwürfig betrachten - während die Mapta sich ganz bewusst persönlich darüber erhöhen, dass sie sich als jüngstes Glied einer Kette von Ruhm und Macht betrachten. Die Ahnenverehrung der Mapta konzentriert sich auf dokumentierte unmittelbare Vorfahren, ihre Magie basiert darauf, auf deren Wissen und deren Mächte zuzugreifen. (Der Zugriff auf andere Ahnen als die eigenen ist möglich, aber verpönt.) Die Rangordnung zwischen und innerhalb der großen Mapta-Familien basiert auf den jeweiligen Vorfahren eines Mapta und deren Ruhm und Taten; die Familien beschäftigen eigene Ahnenkundler, um ihre jeweiligen Ansprüche auf Macht und Einfluss durch deren Forschung zu untermauern. Eine entsprechend zentrale Rolle nimmt für die Mapta die Heiratspolitik ein.

Die Mapta sind trotz ihres Ahnenkults sehr fortschrittsorientiert und haben keine Hemmungen, sich das Wissen und die Kompetenzen ihrer Untertanen zunutze zu machen. Unter anderem gibt es deshalb in Ossul eine wissenschaftliche, von wichtigen Mapta-Familien gegründete und geförderte Universität mit einer berühmten theologischen Fakultät - denn hier kann weitgehend frei vom Einfluss anderswo mächtiger Kulte Forschung über die Götter betrieben werden, die anderswo als Ketzerei gälte ...

Kürzlich haben die Hapta die Insel Darasum besetzt, wobei es ihnen offenbar vor allen um den Rohstoff Seegalle geht. Möglich, dass das mit einem neuen wissenschaftlich-technischen Projekt zu tun hat, das an der Universität von Ossul ausgebrütet wird ...

Flamebeard:
Karshelm ist die größte Siedlung des Volks der Karsen. Dieses Volk nordischer Menschen lebt größtenteils nomadisch in den Wäldern südlich des Zeitlosen Gebirges. Immer wieder kommt es zu Konflikten mit den dort einheimischen Elfen. Diese sehen die Menschen als Eindringlinge in ihr Reich an, auch wenn die Karsen dort bereits lebten, als die Elfen noch nicht von Westen über das Altvordere Meer gekommen waren.

Die Karsen pflegen eine Kultur ohne Schrift. Geschichten und Gesetze werden nur mündlich weiter gegeben, auch Geschäfte erfolgen ohne schriftliche Verträge. Der Glaube der Karsen besagt, dass alles, was aufgeschrieben wird, auch verändert werden kann von dem, der es in Händen hält. Und dies sei den Göttern vorbehalten. So sind die Hüter des Wortes die angesehensten ihres Volkes, denn sie wachen über die Vergangenheit, aber auch über die Geschäftsbeziehungen innerhalb des Volkes.

 Das Leben als Hüter des Wortes ist anspruchsvoll und auch gefährlich, denn gerade bei langfristigen Absprachen muss dies überliefert werden. In einigen überlieferten besonderen Fällen gingen die Schamanen der Karsen mit einem wichtigen Hüter des Wortes, der zum Beispiel die Details über eine Friedensverhandlung bewahrte, ins Zeitlose Gebirge, wo die Schamanen den Hüter im ewigen Eis konservieren. So können die Schamanen bei einem Disput diese Hüter zu den tatsächlichen Absprachen, ein Thema betreffend, befragen.

Achamanian:

--- Zitat von: Flamebeard am 10.09.2018 | 10:04 ---
 Das Leben als Hüter des Wortes ist anspruchsvoll und auch gefährlich, denn gerade bei langfristigen Absprachen muss dies überliefert werden. In einigen überlieferten besonderen Fällen gingen die Schamanen der Karsen mit einem wichtigen Hüter des Wortes, der zum Beispiel die Details über eine Friedensverhandlung bewahrte, ins Zeitlose Gebirge, wo die Schamanen den Hüter im ewigen Eis konservieren. So können die Schamanen bei einem Disput diese Hüter zu den tatsächlichen Absprachen, ein Thema betreffend, befragen.

--- Ende Zitat ---

Supergeil!
Ich weiß, der Thread soll ernsthaft bleiben, aber ich musste jetzt sofort an Dark Star und den eingefrorenen Captain denken ... natürlich passt das genremäßig gar nicht, aber man kann das Thema ja auch sehr schön tragisch ausgestalten (was in Dark Star sogar anklingt).
Da habe ich zumindest sofort den Wunsch nach einem Abenteuer, das einen hoch ins zeitlose Gebirge führt, um einen seit Jahrhunderten begrabenen Hüter des Wortes zu konsultieren. Samt Intrigen innerhalb der Expedition, denn manche wollen natürlich nicht, dass die Wahrheit über alte Zeiten ans Licht kommt, und wären dafür sogar bereit, einen Hüter zu töten ...

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