Pen & Paper - Spielsysteme > Systemübergreifende Themen
"Abenteuer in Mittelerde" vs. "Der Eine Ring" vs. MERS
Undwiederda:
Der Eine Ring hat viele schöne Bücher auf Deutsch erhalten aber ich weiß nicht wie die Verfügbarkeit da aussieht, da das System eben out of Print ist aber was im deutschen gar nicht geht ist das Regelwerk.
Es gab keine erratierte PDF Version und das Grundbuch war um nett zu sein ein Grauen.
Daher würde ich mindestens bei den Regeln, wenn du dich für den Einen Ring entscheiden solltest, die Revised Edition von C7 nehmen.
Ich habe mich damals auch von dem Hype mitreißen lassen und hatte die Selben Probleme wie Frau Kleinert, habe dann alles verkauft und habe paar Sachen nur noch als PDF.
Aber als ich damals die Sachen verkauft habe, war Seestadt und der SL Schirm schon sehr begehrenswert und teuer...
Infernal Teddy:
Was mir bei MERP immer gefallen hat was das umfangreiche Settingmaterial, und das es eben NICHT zu Zeiten des Ringkrieges angesiedelt war, so das dieser nicht alles überschattet hat.
Jiba:
Das stimmt. Das alte DER-Regelbuch ist wirklich nicht sonderlich leserfreundlich, was die Verteilung der Regeln angeht. Deswegen habe ich mir selbst eine umfangreiche Cheatsheet-Sammlung angelegt, wo jeweils ein Regelkonzept knapp erklärt wird. :)
Marcian:
Achtung, alles folgende ist total subjektiv! ;)
MERS:
Für das System spricht eigentlich gar nichts. Versteh mich nicht falsch, es gibt da wirklich nette Bände als Quellen, aber das war es dann auch meiner Meinung nach. Die Abenteuer sind unterste Kanone und haben gar kein Mittelerde/Tolkien-Feeling. Leider gilt das auch für einen Teil der Beschreibungen, denn da ist auch nur etwa die hälfte wirklich gut, der rest pflanzt überall „Fremdkörper“ hin (Städte und Personen die dort nicht sein sollten oder Beschreibungen, die nicht mit Tolkien vereinbar sind).
Das Regelsystem ist letztlich sehr generisch und man kann jeden Mist spielen (Nekromanten-Halblinge z.B.) - vor allem Dinge die kaum nach Mittelerde gehören, wenn man die Buchvorlagen schätzt...
Ein abgeschlagener Platz vier für mich - da schlachte ich nur die Quellenbücher aus.
Zu Queen Games kann ich gar nix sagen.
LotR-RPG:
Da gilt das gleiche wie bei MERS, tolle Quellenbücher, wenig bis keine Abenteuer und kaum gute. Regelseitig recht generische Fantasy. Dunedain Waldläufer Kampfmagier mit Schwert und Feuerbällen in Mittelerde gewünscht, dann ist das ein System für Dich...
Das System ist ok, finde ich, wenn man die allzu exotischen Wahlmöglichkeiten ignoriert - Platz 3 bei mir.
PS Bücher bekommt man nachgeworfen, vor allem Grundregeln und viele der Weltbeschreibungen. Was man davon nicht nachgeworfen bekommt ist dafür umso teurer..!
TOR:
Meiner Meinung nach vor allem Regelseitig das beste System im Sinne von „tolkienesk“. Heißt man bekommt ein sehr metagamiges, erzähllastiges Rollenspiel, in dem jeder Kampf sehr schnell tödlich enden kann und daher vermieden/gut überlegt sein will.
Neben den interessanten Regeln (die sich zugegeben erst nach und nach erschließen), bekommt man hier auch sehr gute Abenteuer in größerer Menge. Die Quellenbücher sind gut, aber haben einen sehr kleinen räumlich-zeitlichen Fokus und jedes bringt auch neue Regeln mit sich (z.B. Rohan die Pferde und Reiterkampfregeln, Bruchtal Artefakte der vorherigen Zeitalter und die Aufmerksamkeit Saurons etc...).
Zuletzt vor allem die Schatten/Hoffnung-Mechanik inkl. „cthulhu-eskem“ Verfall der Charaktere und der Chance sich heroisch vom Schatten reinzuwaschen mit einer letzten Tat - besser können Regeln Boromir nicht interpretieren!
Mein ganz klarer Favorit!
AiME:
Sehr nah an TOR, vor allem weil die selben Autoren fast die gleichen Bücher dafür herausbringen. Dank 5E ebenfalls mit einem guten System, aber weniger erzähllastig/gestalterisch, dafür mehr kampforientiert. Das Reisesystem wurde sehr gut adaptiert und sogar etwas erweitert, Sozialsystem ist sehr ähnlich im positiven, wie negativem. Einzig die Level/Stufen muß man mögen und mit der Einteilung derselben klarkommen (ein Legolas ist dann halt z.B. ein Stufe 16 Waldelb - kann man mögen oder auch nicht).
Die Kämpfe laufen D&D 5E typisch ab, wobei die Volksfähigkeiten und Berufungen aus TOR schön eingegracht wurden.
Bei Schatten/Hoffnung steht allerdings D&D regelseitig etwas im Weg...
Ein knapper zweiter Platz für mich.
Caranthir:
Mers habe ich lange gespielt, hatte auch viel Spaß damit, würde ich heute aber nicht mehr nutzen. Das System ist eben aus den 80er-, 90er-Jahren und das sieht man an jeder Designentscheidung. Die Spieler haben von der Regelseite null Einflussmöglichkeiten, was mit ihrem Charakter geschieht. Eine 100 bei einem Krit bedeutet den Tod. Wenn sowas beim ersten Kampf gegen einen Popel-Ork passiert, ist das schon eher seltsam.
Dann darf man nicht vergessen, dass es vom großen, generischen Bruder Rolemaster abgeleitet wurde und regelseitig Mittelerde nicht wirklich unterstützt. Die Magie wurde angesprochen, aber auch Heilung und magische Gegenstände wie in D&D passen nicht wirklich.
Das Decipher-Spiel hat mir an sich gut gefallen, war mir dann aber letztendlich zu regellastig und D&D-mäßig. Die Quellenbücher waren eher mau, da sie kaum Regionen beschrieben, sondern eher Film-Quellenbücher zu den Movie-Locations waren.
Der Eine Ring spiele ich seit es rauskam und bin mit den Regeln bisher super gefahren. Es will nichts simulieren und der Kampf ist tatsächlich abstrakter als in anderen Systemen. Man sucht sich eine Kampfhaltung, die bestimmt, wie leicht man trifft bzw. getroffen wird. Mit dem Companion gibt es alleriding inzwischen doch recht viele "Sondermanöver", die den Kampf recht taktisch werden lassen können.
Die Magie ist hier von allen bisher erschienenen Mittelerderollenspielen am besten umgesetzt. Auch die Völker sind liebevoll ausgearbeitet, alles greift ineinander. Beim Thema Reisen muss man in der Tat ein bisschen aufpassen. Würfe gegen den Schatten werden nach den neuesten Regeln beispielsweise nicht jedes Mal automatisch gewürfelt, sondern nur, wenn der SL es einbringen will.
Zum deutschen Regelwerk kann ich nicht wirklich raten, das englische hat eine zweite Edition bekommen, die übersichtlicher ist. Wenn du mit D&D kein Problem hast, würde ich vielleicht mal in AiME reinschauen. Allerdings wird es da ein bisschen dauern, bis alle erschienenen Sachen auch auf Deutsch vorliegen.
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