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Aufgewärmt: Cinematisches Rollenspiel

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Tegres:
Vorweg: Für mich ist der Begriff "cinematisches Rollenspiel" recht inhaltsleer. Tatsächlich habe ich bis zum Post oben noch nicht mal einen Versuch der Begriffsdefintion gelesen (bin aber auch noch nicht so lange dabei, als dass ich irgendwelche Forendiskussionen von vor zwei Jahren kennen würde).


--- Zitat von: Crimson King am 20.11.2018 | 23:08 ---Ich sehe Helden in Actionfilmen oft genug scheitern. Meistens ist das nicht final, aber das ändert nichts daran, dass auch die Herausforderung zwischendurch erst mal überwunden werden will.

--- Ende Zitat ---
Diesem Punkt möchte ich beipflichten. Bei einem guten Actionfilm hat der Zuschauer den Eindruck, der Held könnte scheitern. In guten Actionfilmen scheitert er sogar häufig, nur um sich dann wieder zurück zu kämpfen (siehe "Mad Max: Fury Road", "Stirb langsam" etc.). Ich empfehle dazu dieses Video von David Hain, der sich im Allgemeinen mit Filmhelden und im Speziellen mit dieser Verwundbarkeit von (Action-)Helden beschäftigt.

Außerdem kann man argumentieren, dass der Held einer Geschichte nicht überlebt, weil er der Held ist (also das schon "vorherbestimmt" ist), sondern er der Held ist, weil er überlebt. Diese Sichtweise/Herangehensweise verträgt sich wiederum ganz wunderbar mit herausforderungsorientem Rollenspiel.

Issi:
Im Kino funktioniert Spannung mMn. so :
1.Identifikation mit dem Helden. (Der Zuschauer sollte sich dafür interessieren wer der Held ist, und wie es mit ihm weitergeht -Geschichte)
2. Aufgabe. (Der Held bekommt eine Aufgabe, egal welche - es kann auch nur -Überleben-sein)
3.Hindernisse.(Der Held wird mit Gegnern und Hindernisse konfrontiert, ob er die Aufgabe erfüllen kann, wird in Frage gestellt)
4.Auflösung.
(Die Geschichte des Helden kommt zu einem Ende. Entweder es gelingt oder misslingt ihm, oder eine Mischung aus Beidem. Vielleicht hat sich seine Aufgabe auch zwischenzeitlich geändert, bei einem Plot twist z. B. )

In manchen Rollenspiel Runden scheitert es meistens schon an
1. Der Identifikation
Durch...
Helden, denen zu wenig Interesse geschenkt wird.
(Wer ist der Held? Was macht ihn interessant?
Hat der Spieler auch Lust den SC zu spielen?
Interessiert sich auch der SL dafür wie es mit den einzelnen SC weitergeht? )

Dann geht es weiter mit
2. die Aufgabe wird uU. etwas lieblos draufgeklatscht.
- Ist das Abenteuer für die Figuren da?() oder sind dem SL die Figuren egal, solange sie nur sein Abenteuer mitspielen?
3.
Bei den Hindernissen -dann nur austauschbare Gegner, RR. etc. Vielleicht keine Spannung weil die Helden sicher überleben müssen, damit sie im Finale noch dabei sind.
4.
Ein Ende nach SL-Plan.

Das ganze nochmal in pro Cinema:
1.Der Spieler kann sich mit seiner Figur identifizieren.
Er und seine Mitspieler (inklusive SL) wollen wissen wie es mit ihr weitergeht.
2.Die Aufgaben sind für die Figuren (Spieler)da und nicht umgekehrt. Die Motivation für SC eine Aufgabe zu übernehmen ist irgendwo für die Spieler nachvollziehbar.
3.die Gegenspieler und Hindernisse tragen auch zu einer Charakterentwicklung einzelner SC bei. Und passen zu ihrer Geschichte.
4. Scheitern ist möglich.Der  Erfolg ist nicht garantiert. So bleibt es für alle spannend.

KhornedBeef:
Ja, der Held  ist der Held, weil er überlebt. Aber wenn du den Film machst, gehst du genau rückwärts vor. Und hier im Thread ging es ja auch nicht darum, dass mal jemand im Nachhinein etwas cinematisch findet, sondern dass es generell angestrebt wird.

Ich finde übrigens, warum "viel in-character reden" gerade cinematisch sein soll, bedarf einer Erklärung.

Issi:

--- Zitat von: KhornedBeef am 21.11.2018 | 10:41 ---Ja, der Held  ist der Held, weil er überlebt. Aber wenn du den Film machst, gehst du genau rückwärts vor. Und hier im Thread ging es ja auch nicht darum, dass mal jemand im Nachhinein etwas cinematisch findet, sondern dass es generell angestrebt wird.

--- Ende Zitat ---
Es gibt auch den  Helden....
...der sich am Ende selbst opfert, damit andere überleben können.
(Für Sparta! ~;D)
Es gibt den tragischen Helden etc.

Nicht das Überleben macht den Held zum Helden, sondern sein Mut bzw. seine Entschlossenheit. Oder seine Bereitschaft Ungewöhnliches zu tun.
Oder auch besondere Umstände, die ihn in die Heldenrolle zwingen.
Es gibt auch den Antihelden. Der mit sämtlichen Klischees bricht, und trotzdem noch ein Held ist.
"Deadpool" z. B.

Edit. Nicht wenige Mary Sues und Gary Stus finden am Schluss ein tragisches Ende.

Das Verständnis -ein Held ist nur Held, wenn er sicher überlebt- ist mir unbekannt. Woher kommt das denn?

Crimson King:

--- Zitat von: Seraph am 21.11.2018 | 08:50 ---Aber cineastisch bezieht sich doch nicht nur auf Actionfilme - oder?

--- Ende Zitat ---

Im Rollenspiel wird cinematisch im Allgemeinen mit Actionkino gleich gesetzt. Eine allgemeine Anwendung ergäbe auch nur bedingt Sinn, weil das Medium Film zu vielseitig ist.

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