Autor Thema: Fantasy: Essen und Trinken  (Gelesen 2535 mal)

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Offline Ahasverus

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Fantasy: Essen und Trinken
« am: 22.04.2004 | 20:29 »
Mir ist in letzter Zeit einige Male aufgefallen, dass ich als Spieler in den Tavernen der gespielten Fantasywelten (Birthright und Arcan Codex) öfter mal Kartoffeln oder auch Reis zu Essen bekomme, obwohl der Rest der Welt eher Europäisch zu sein scheint.

Jetzt (da ich bald selbst eine neue Kampagne auf einer neuen (eigenen) Welt beginnen willd) wollte ich mal von Euch wissen, was ihr in Fantasy-Gaststätten, Schenken und Tavernen so auftischen lasst bzw. aufgetischt bekommt?

Haltet ihr Euch so etwa an das, was es im europäischen Mittelalter zu essen gab? Gibt es Fantasy-spezifische Gerichte (Drachenfilet, Orkischer Blutwein...) oder lasst ihr einfach das auftischen, was auch in einer gängien Mensa irgendo in unseren Landen in unserer Zeit serviert werden könnte und kümmert Euch nicht darum?

Ich möchte einfach mal Ideen sammeln und mitkriegen für wie wichtig ihr solche kleinen Details wie Essen und Trinken haltet...

the7sins

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Re: Fantasy: Essen und Trinken
« Antwort #1 am: 22.04.2004 | 20:57 »
Also, dass kommt würde ich sagen auf den Realismus an, denn du einbauen willst. Grundsätzlich gabs ja meist nur ein Gericht (bzw. eine zweite Variante mit Brot  ;)), außer in nobelsten Gegenden. Außerdem kommts drauf an, wie bei dir die Gesetze funktionieren, denn realistischerweise gäbs ja kein Wild, dass ja nur der Adel jagen durfte. Generell war die Versorgung überhaupt schlecht und sehr eigen, also sollte man eher zu unrealistischer Sachen greifen. Eine Lösung, die immer funzt ist Eintopf, dessen Einlagen ja man unterschiedlich beschreiben kann.
Hoffe, dass hilft dir ein bißchen
Simon

wjassula

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Re: Fantasy: Essen und Trinken
« Antwort #2 am: 22.04.2004 | 21:21 »
Eine schone Spielhilfe zum Essen am Spieltisch gibts hier. Vermittelt auch einen Eindruck vom Essen in verschiedenen Kulturraeumen, naben der Frage, wie man dies mit einfachen Mitteln am Spieltisch nachstellen kann. Geht von DSA aus, passt aber eigentlich universal, da ja die DSA-Laender recht deutlich an irdische Vorbilder angelehnt sind, die so auch in anderen Hintergruenden auftauchen.


http://www.chizuranjida.de/dsa/fasar/download/Essen.rtf

Offline Suro

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Re: Fantasy: Essen und Trinken
« Antwort #3 am: 22.04.2004 | 22:06 »
Mhh in Ad&d benutze ich meist eher europäisches Essen, beI arcane Codex das, was meienr Meinung anch zur region passt, da sich doch manchmal Parallelen zwischen Realen Gebieten und den Gebieten bei Arcan Codex findne lassen.In meiner eigenen Welt gibt es meist keine ganz argen Fantasysachen, aber ein bisschen anderes als bei usn heir schon.Die Waldelfen essen tropische Früchte, die Goblinoiden Steppenreiter mögen gerne Döner, die Flussländer essen Reis und Fisch, und an der Nordspitze wird alles gegessen was lebt, vorlalem aber DInge mit viel Fett.
Aber ich find e"Drachenfilet" ist dann doch etwas übertreiben...
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Offline Lord Verminaard

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Re: Fantasy: Essen und Trinken
« Antwort #4 am: 23.04.2004 | 00:15 »
Der Link von wjassula ist nett, obwohl er nicht ganz dem entspricht, wie ich es gehandhabt habe. Na ja, ich bin sicher, es gibt keine noch so kleine Region von Aventurien, zu der einem nicht die echten Experten 2-3 ortstypische Gerichte erzählen können... ;)

Ich orientiere mich bei den Gerichten, die ich auffahre, an der Atmosphäre, die ich schaffen will. Wenn ich eine wohlige Atmosphäre möchte, verwende ich Gerichte, von denen ich denke, dass auch die Spieler sie mögen würden, um positive Assoziationen hervorzurufen. Ich verwende dann Adjektive wie "duftend", "köstlich", "süß", "würzig" usw. Soll das ganze eher schäbig wirken, nehme ich Sachen, von denen ich glaube oder weiß, dass die Spieler sie nicht mögen, und Adjektive wie "fettig" (ja ich weiß, im Mittelalter war das was gutes), "versalzen", "fad", "trocken", "undefinierbar", "lauwarm" usw. Ein bisschen Regional halte ich es außerdem, wobei ich mich zugegeben eher an etwas neuzeitlichere Gerichte halte. Jetzt nicht gerade Hamburger und Fischstäbchen, aber halt Sachen, die ich kenne.
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Offline Dash Bannon

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Re: Fantasy: Essen und Trinken
« Antwort #5 am: 23.04.2004 | 10:28 »
ums Essen und Trinken mache ich mir da eher weniger Gedanken...
Im Grunde mache ichs wie Lord Vermiaard..das Futter entspricht der gewünschten Stimmung und auch dem Ort, den die Chars da gerade aufsuchen. Dann ist es (um es stark vereinfacht darzustellen) entweder lecker oder halt nicht so lecker (oder irgenetwas zwischendrin ;) )
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Offline Le Rat

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Re: Fantasy: Essen und Trinken
« Antwort #6 am: 23.04.2004 | 10:54 »
Meine Erfahrung ist, das die Charakter sehr verwöhnt sind. In der Taverne hat es gefälligst Braten zu geben.
Interessant auch die Gesichter, wenn man beschreibt, woraus das 14.tägige Standartproviantpaket so bestehen könnte: Grieß, Mehl, getrocknete Früchte, Salz, Öl, vielleicht noch ein wenig gepökeltes oder geräuchertes Fleisch, vielleicht noch ein paar Erbsen, aber das war es dann eigentlich.

Offline Boba Fett

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Re: Fantasy: Essen und Trinken
« Antwort #7 am: 23.04.2004 | 11:18 »
Bohnen, Kohl, Kartoffeln, Kräuter (oder Gewürze), diverse Würste
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Offline Lord Verminaard

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Re: Fantasy: Essen und Trinken
« Antwort #8 am: 23.04.2004 | 11:29 »
Lord Vermiaard.

Seit wann nennst du mich den so? Hab ich dir was getan? ;)
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Offline Dash Bannon

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Re: Fantasy: Essen und Trinken
« Antwort #9 am: 23.04.2004 | 11:33 »
nö hast mir nix getan, Vermi, war vielleicht schon halb auf dem Weg zur Arena...

nochmal was zum Essen und Trinken, bevor das hier off-topic wird.

die Frage ist auch: wie dreckig willst dus denn?
klar ist Fleisch im MA nicht unbedingt dauernd erhältlich, aber das ist doch ne Fantasykampagne oder?
schmeiss da mal den 'historischen Anspruch' über Bord und verpack das mit dem Essen so, dass es hinhaut
die Gruppe ist in Not, wird verfolgt? gut dann gib tes kalte Bohnen in Schweinefett mit trockenem Brot
sie hat gerade eine gefährliche Situtation überstanden? frischer Braten und Bratkartoffeln
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Re: Fantasy: Essen und Trinken
« Antwort #10 am: 24.04.2004 | 11:08 »
Ich würde sagen:
-echt mittelalterliche Küche ist was zum Abgewöhnen.
Wenn man eine Spielerschar mit den kulinarischen Highlights füttert (die beiden Lieblingsgerichte waren damals noch Hafergrützeund Haferschleim), dann kann ma schon einen Hasenbraten oder ähnliches als Belohnung verwenden. Da ich eine recht stark historisch angelegte Spielweise fast immer bevorzuge, finde ich das recht nett.
 

Offline Bad Horse

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Re: Fantasy: Essen und Trinken
« Antwort #11 am: 26.04.2004 | 15:02 »
Kommt drauf an... meistens geht es ja nicht ums Essen, da gibt es halt Eintopf, und alternativ Eintopf mit Fleisch. Wer das nicht will, kann Brot mit Käse haben. Ansonsten, wenn´s grad um Halblinge geht, lasse ich mich von einheimischen Gerichten inspirieren und kreiere eben gedanklich vor mich hin... (Hasenbraten mit Möhren-Minz-Soße. Oder Hasengulasch mit Kresse. Kresse ist überhaupt immer gut!).

In einer Fantasy-Kampagne, die sich um eine Stadt konzentriert, ist es natürlich nett, wenn einzelne Tavernen ein Special haben, Bratkartoffeln mit Zwiebeln oder die leckere Reispfanne mit Zimtfrüchten... da muß man es historisch nicht so genau haben. Je nachdem, wie "historisch" angelehnt die Fantasy-Welt ist, kann man auch eigene Sachen einbringen. Eiborontopf mit Sarkensoße, wie klingt das?  ;)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

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Offline Monkey McPants

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Re: Fantasy: Essen und Trinken
« Antwort #12 am: 26.04.2004 | 22:45 »
Uih, bei solchen threads fällt mir immer wieder auf, wie wenig Fantasy ich bisher geleitet habe. (Fantasy ist für mich ein bißchen das Stiefgenre...)

Die Frage der Ernährung stelle ich mir im Moment selber gerade, da in "Nacht", meinem DF-RPG, doch etwas sehr wichtiges ist und, da sich die Welt sehr von unserer unterscheidet, ich mir da 100% Eigenes Zeug ausdenken muß. Zusätzlich gibt es kein Sonnenlicht, was ~95% der Pflanzen vernichtet hat (Der Rest beißt zurück), wodurch dann natürlich auch Tiere ausgestorben sind, was den Menschen (Und Zwergen, und Tainted, und...) natürlich zusetzt.

Im Moment gehe ich von einem unterirdisch wachsenden Pilz aus, der, gemahlen, als Grundnahrungsmittel dient. (Siehe Soya im Cyberpunk.) Schmeckt nach nichts, sieht aus wie Kotze, aber bringt einen (mehr schlecht als recht) durchs Leben.

M
Ich praktiziere leidenschaftlich 4enfreude.

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Offline Fat Duck

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Re: Fantasy: Essen und Trinken
« Antwort #13 am: 27.04.2004 | 18:06 »
Hmmm...
Historisch würde ich es nicht halten, da es den Leuten in den meisten Fantasywelten besser geht als im Mittelalter -also Schweinebraten ist schon erlaubt-, aber es gibt zwei Dinge, auf die ich achten würde:
1. Gibt es überhaupt die Möglichkeit, an die Zutaten heranzukommen? Reis fällt damit schon mal raus.
2. Wie anspruchsvoll ist die Gesellschaft, in die man sich begibt. Bei Adligen muss natürlich alles lecker aussehen, aber das einfache Volk weiß selten, was da jetzt (bsw.) wirklich im Bier drin ist.Vor etwa hundert Jahren hat man Bier auch noch sehr unterscheidlich definiert (sprich: da kam alles ein, was grad in der Nähe lag).

Wenn man es aber historisch hält, sollte man nicht vergessen, dass Adlige nicht nur leckere Sachen gegessen haben, sondern bsw. extrem gewürzt haben (Stichwort: Pfefferkekse), weil Gewürze damals mit Gold (oder Silber? egal) aufgewogen wurden und man ja irgendwie angeben musste.
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Re: Fantasy: Essen und Trinken
« Antwort #14 am: 27.04.2004 | 20:20 »
Letzten Endes ist aber das Mittelalter nicht so homogen wie Haferbrei.

Wenn gerade wieder die Pest durchs Land gezogen war, konnten die Löhne erheblich steigen und die Fleischpreise gewaltig sinken. Dann wurde auch das Getreide mit der Sense gemäht statt wie sonst üblich mit der Sichel, weil die Tageslöhne und der Wert der verlorengehenden Körner in ein völlig neues Verhältnis geraten waren.

Auch den Fisch sollte man nicht vergessen. Die Hanse lebte zum Teil davon, Heringe zu fangen, haltbar zu machen und nach ganz Europa zu liefern, und die Klöster legten überall künstliche Fischteiche an. In Fässern oder in halb mit Wasser gefüllten Booten konnte man auch lebenden Fisch problemlos transportiern.

Saisonale Unterschiede kommen hinzu: Im Winter gibt es keine Spanferkel, keine Eier und kein Obst, dafür Sauerkraut. Im Herbst wird geschlachtet, weil man nicht genug Futter hat, um alle Tiere über den Winter zu bringen, und im Frühjahr werden etwaige Reste aufgebraucht, daher die Schlemmerei an Karneval.

Gast

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Re: Fantasy: Essen und Trinken
« Antwort #15 am: 28.04.2004 | 00:00 »
Noch was zum Mampf in Fantasywelten: Schlachte eines der Viecher aus der Monstersektion, hänge - steak, -spiess, -schnitzel, -keule, -braten etc. dran, und schon hast Du ein einheimisches Gericht!  >:D