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Erzählt mir von ... Learning by Doing

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nobody@home:
Nebenbei fällt mir gerade noch was zu Midgard ein (ist ja, glaube ich, schon erwähnt worden): zumindest in der Uraltversion, die ich noch kenne, gab's da ja drei verschiedene Arten von Erfahrungspunkten (Kampf-, Zauber-, und allgemeine, je nachdem, womit man sie sich gerade verdient hatte), wobei die Möglichkeiten, damit für die Verbesserung der eigentlichen Fertigkeiten zu bezahlen, auch zum Teil wieder begrenzt waren -- ZEP konnten halt nicht für Waffenfertigkeiten oder zu "kämpferisches" sonstiges Training ausgegeben werden, KEP wiederum waren beim Besserwerden in Zauberei und intellektuelleren Interessen nicht unbedingt hilfreich.

Das ist nun nicht gerade "Learning by Doing" auf dem allerdirektesten Weg, stellt aber seinerseits immer noch einen gewissen regelmechanischen Bezug zwischen "Was habe ich gemacht?", "Was habe ich gelernt?", und "Worin bin ich besser geworden?" her.

BBB:

--- Zitat von: gilborn am 27.01.2019 | 18:21 ---Ich schätze das Primäre woran sich die Meisten stören werden (und es zeichnet sich hier im Thread auch so ab) wird nicht die Frage sein, unter welchen Umständen man XP bekommt, sondern dass es festgeschrieben wird für was man sie verwenden muss.

--- Ende Zitat ---

Ja, ich vermute auch, dass da weniger Akzeptanz besteht, als ich vermutet/gehofft hatte. Eigentlich ging meine Intention in die Richtung zu sagen: Wenn Fertigkeiten im Spiel viel genutzt werden (und ggfs. noch einige weitere Bedingungen erfüllt sind), kann es passieren, dass die Fertigkeit quasi spontan steigt, unabhängig vom nebenher bestehenden Steigerungsmechanismus.
Dass also quasi nicht die Nachteile (jemand redet mir rein, was ich steigern darf) gesehen werden, sondern dass das ganze als Vorteil (ich krieg on top freie Steigerungen) verstanden wird.
Hängt wahrscheinlich sehr davon ab, wie man es implementiert.

Aber gerade deswegen finde ich diesen Thread so wertvoll, weil ich auf Sichtweisen gestoßen werde, an die ich bislang gar nicht gedacht hatte ;-)


--- Zitat von: gilborn am 27.01.2019 | 18:21 ---Wenn man keine passende Runde hat, die auf das XP vergeben nach ihrer Wahl verzichten wollen, könnte ich mir eine Hybridlösung auch gut vorstellen.
Z.B.: Wenn ich einen Krit habe, ob positiv oder negativ, habe ich die Chance die Fertigkeit zu steigern. Ansonsten freie XP Vergabe.
Quasi Lerning by Doing soweit zurückfahren, dass nicht sinnlose Aktionen in die Welt getragen werden, aber dass es doch auf kleinerer Ebene mit drin ist.

--- Ende Zitat ---

Ja, soetwas in der Richtung halte ich derzeit auch für die wahrscheinlich sinnvollste Lösung

YY:

--- Zitat von: Bulgador am 27.01.2019 | 15:20 ---Was meinst du mit Verwerfungen? Und welche sind die "zugehörigen Verwerfungen"?

--- Ende Zitat ---
+

--- Zitat von: BBB am 27.01.2019 | 13:40 ---Dass die Spieler viele eigentlich sinnlose Proben würfeln wollen, wenn der Lernfortschritt am Würfeln hängt, sehe ich ein. Gibt es weitere bekannte Effekte?

--- Ende Zitat ---

Wie schon angeklungen schafft es Anreize,
- viel zu würfeln,
- je nach Ausrichtung des LBD Proben einzig zu Lernzwecken möglichst schwer oder möglichst leicht zu machen,
- Spezialgebiete möglichst intensiv anwenden zu wollen.


"Reines" LBD hat im Kontext mit dem letzten Punkt gerne mal das Problem, dass sich Charaktere immer weiter spezialisieren und kaum noch dazu kommen, sich breiter aufzustellen.

Aktive Spieler mit günstig aufgestellten Charakteren (also je nach "Lernrichtung" (d.h. bei Erfolg oder Misserfolg) breite und flache oder schmale und hohe Fertigkeitsverteilung) grasen ggf. deutlich mehr Steigerungen ab als andere.

Man kommt letztlich kaum darum herum, als Parallelveranstaltung zum LBD noch irgendeine Lernzeitregelung oder sonst eine freie(re) Lernmöglichkeit einzurichten - und spätestens da wird der Verwaltungsaufwand relativ groß für letztlich wenig Effekt im Vergleich dazu, freie Steigerungen halbwegs plausibel zu verteilen, wenn man darauf Wert legt.
Mich kann man allerdings mit Regeln zu Lernzeiten, Lehrmeistern etc. pp. auch jagen, weil die doch immer wieder auf das Thema "realistisches" Lernen kommen müssen und dann ziemlich zwingend entweder wichtige Aspekte außer Acht lassen oder ziemlich umfangreich werden, ohne einen für mich spürbaren Mehrwert zu produzieren.


Meine liebste Variante in Sachen LBD ist da noch das, was bei DSA "Spezielle Erfahrung" heißt:
Nach der Sitzung oder dem Abenteuer bietet der SL an, bestimmte im Abenteuerverlauf zentral vorgekommene Fertigkeiten jetzt billiger zu steigern*. Wer will, nimmt das mit und wer lieber für andere Dinge spart, lässt es liegen.

*Und zwar relativ unabhängig davon, wer da was erfolgreich oder -los angewendet hat. Die Minimalbegründung ist dann eben: Ich habe bei anderen gesehen, wie wichtig es sein kann, da gewisse Grundlagen zu haben und eigne mir diese jetzt an.

Dirk Remmecke:

--- Zitat von: nobody@home am 27.01.2019 | 19:59 ---Nebenbei fällt mir gerade noch was zu Midgard ein (ist ja, glaube ich, schon erwähnt worden): zumindest in der Uraltversion, die ich noch kenne, gab's da ja drei verschiedene Arten von Erfahrungspunkten (Kampf-, Zauber-, und allgemeine, je nachdem, womit man sie sich gerade verdient hatte), (...)

Das ist nun nicht gerade "Learning by Doing" auf dem allerdirektesten Weg, stellt aber seinerseits immer noch einen gewissen regelmechanischen Bezug zwischen "Was habe ich gemacht?", "Was habe ich gelernt?", und "Worin bin ich besser geworden?" her.
--- Ende Zitat ---

Das ist das Standard-Midgard-Erfahrungssystem (auch in den späteren Editionen). Und trotzdem war das den Machern nicht "by-doing" genug, so dass sie die Praxispunkte einführten.
(Ich habe in meiner Midgard-Karriere übrigens sehr wenige PP erlebt. Die Spieler hat es einfach nicht interessiert, darauf zu achten, ob ihnen ein PP zusteht.)

Die AEP/KEP/ZEP-Dreifaltigkeit ist übrigens nicht unumstritten und vielen SLs zu buchhaltungsaufwendig. Ich hasse Buchhaltung als SL, aber ausgerechnet die EP-Notation ist mir so dermaßen in Fleisch und Blut übergegangen, dass ich sie gar nicht bemerkt habe. Am Ende jeder Session konnte ich sofort die EP-Vergabe machen.
Bei allen anderen Systemen mit schlichten Abenteuerpunkten oder xp habe ich gefühlt mehr Aufwand.

Fillus:
Ultima Ratio fällt mir da noch ein. Denke es hält als Paradebeispiel her.
https://www.teilzeithelden.de/2018/05/03/ersteindruck-ultima-ratio-im-schatten-von-mutter/

Wenn man es sehr kleinlich sieht, sogar die älteren DSA Versionen. In älteren Abenteuern gab es immer extra Steigerungen (oder Ermäßigungen) für (vom Abenteuer) viel geforderte Fertigkeiten.

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