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[Film] Joker (2019)

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Jiba:
Naja, ohne Erklärung wäre es halt keine Originstory.

Sashael:

--- Zitat von: Jiba am 14.10.2019 | 11:33 ---Naja, ohne Erklärung wäre es halt keine Originstory.

--- Ende Zitat ---
Mooooment! ;D

Das ist ja gerade die Krux, dass die Art der Erklärung die Qualität der Story ausmacht. Ich finde z.B. die Originstory in "The Killing Joke" ziemlich meh. Armer Schlucker stolpert in unglückliche Zufälle, wird wegen eines Mißverständnisses von Batman verfolgt, springt in Chemikalien und heraus kommt der Joker. Blahblub.
In Burtons Batman handelt es sich bei Jack Napier um einen bereits skrupellosen Kriminellen, der in die Chemikalien fällt und dadurch transformiert wird. Was ich als Origin deutlich gelungener finde.

Und genau dieses "Der arme Mann wollte doch nur ein nettes Leben, aber alle waren gemein zu ihm und darum ...", was in diversen Rezensionen anklingt, hält mich derzeit sehr davon ab, ins Kino zu gehen.

Tegres:

--- Zitat von: Sashael am 14.10.2019 | 14:07 ---Und genau dieses "Der arme Mann wollte doch nur ein nettes Leben, aber alle waren gemein zu ihm und darum ...", was in diversen Rezensionen anklingt, hält mich derzeit sehr davon ab, ins Kino zu gehen.

--- Ende Zitat ---
Dann haben die Rezensenten einen anderen Film  gesehen als ich. Athur Fleck hat die Wahl, wie er sich verhält. Klar wird er von seiner Umwelt beeinflusst und geprägt. Sie zwingt ihm aber nicht die Boshaftigkeit auf, zu der er sich letztlich selbst entscheidet. Aus meiner Sicht wird der Joker im Film eindeutig als böse dargestellt, nicht - vor allem am Ende nicht - als armes Würstchen. Der Film macht es sich aber nicht zu leicht und sagt: Tja, der ist halt böse, da kann man nix machen. Stattdessen zeigt er auf, unter welchen Bedingungen das Böse besonders gut gedeihen kann. Das macht ihn leider sehr aktuell.

Sashael:

--- Zitat von: Tegres am 14.10.2019 | 14:13 ---Dann haben die Rezensenten einen anderen Film  gesehen als ich.

--- Ende Zitat ---
Klingt immerhin schon etwas besser.

BBB:

--- Zitat von: Tegres am 14.10.2019 | 14:13 ---Dann haben die Rezensenten einen anderen Film  gesehen als ich. Athur Fleck hat die Wahl, wie er sich verhält. Klar wird er von seiner Umwelt beeinflusst und geprägt. Sie zwingt ihm aber nicht die Boshaftigkeit auf, zu der er sich letztlich selbst entscheidet. Aus meiner Sicht wird der Joker im Film eindeutig als böse dargestellt, nicht - vor allem am Ende nicht - als armes Würstchen. Der Film macht es sich aber nicht zu leicht und sagt: Tja, der ist halt böse, da kann man nix machen. Stattdessen zeigt er auf, unter welchen Bedingungen das Böse besonders gut gedeihen kann. Das macht ihn leider sehr aktuell.

--- Ende Zitat ---

Das sehe ich genauso.

Klar kriegt Arthur Fleck an vielen Stellen viel S****** ab, aber muss auch sagen, dass vieles davon absolut gerechtfertigt und eine Konsequenz seiner Entscheidungen ist.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Er nimmt eine Schusswaffe mit in eine Kinderkrankenhaus und verliert daraufhin seinen Job.
Er verknallt sich in seine Nachbarin, spricht sie aber nichtmals an, sondern stalkt sie stattdessen. Entsprechend schockiert reagiert sie, als er plötzlich in ihrer Wohnung steht.

Zudem rastet er an mehreren Stellen völlig aus und verfällt in Gewalt, die eigentlich keinen Zweck mehr erfüllt, außer dass er sich an seinem Kollegen oder dem dritten Juppi in der Bahn abreagiert.

--- Zitat von: Coltrane am 14.10.2019 | 11:19 ---Ich fand es eher so mäh, dass der Joker als Opfer dargestellt wird. In meinen Augen nimmt es der Figur sehr viel von ihrem Charme

--- Ende Zitat ---

Gerade diese Einschätzung sehe ich komplett anders, auch wenn ich es schon öfter gelesen habe, Fleck sei lettendlich nur das Opfer seiner Umstände. Das sehe ich absolut nicht so.

Natürlich lebt er in einer Gesellschaft, die ihn formt und die an vielen Stellen keine Fehler verzeiht. Aber er ist mindestens genauso sehr Täter wie Opfer.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Er tötet ohne Not den dritten Juppi.
Er tötet ohne echten Grund seine Adoptivmutter.
Er tötet ohne echten Grund seinen Kollegen.
Soweit ich mich erinnere, sind die einzigen zwei Stellen, an denen er wirklich ein Opfer ist, die Szenen in denen
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)a) sein Schild geklaut wird und
b) wo die drei Wayne Banker ihn anfangen zu verprügeln.
Kann sein, dass ich etwas übersehe, an alle anderen "schlimmen Umstände", die ihm begegnen, trägt er zumindest eine Mitschuld.

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