Pen & Paper - Spielsysteme > Fate
Wie meta darf's denn sein? - Oder: Ist Fate ein Theorie-Schwafel-Spiel?
takti der blonde?:
--- Zitat von: LUCKY_Seb am 12.06.2019 | 10:02 ---Fazit: Ich verstehe deinen Ansatz (glaube ich) wirklich. :think: Aber in der Realität wirkt es sich bei uns kaum spürbar oder positiv aus.
--- Ende Zitat ---
Das sei dir unbenommen. :)
Was ich interessant finde, ist dass du schreibst:
--- Zitat ---Mit Fate haben wir da durch den Krieger Aspekt: "Alles für die Truppe" eine echte Hilfe bekommen um den Charakter auszuspielen - und überraschend ist jetzt nicht mehr, dass der sonst mutige Ork keinen Bock hat - sondern: Was lauert im Schatten des Kaers auf die Beiden? Werden sie Kämpfen und überleben?
--- Ende Zitat ---
Das liest sich, als würde Fate bei euch mechanisch regeln, dass Immersion via Charakter-Konsistenz gewahrt bleibt. Spannend! Das habe ich bislang selten als Problem erlebt, klingt aber schlüssig. Danke also für diesen Denkanstoß!
Grüße
Hasran
Blizzard:
--- Zitat von: Roach am 12.06.2019 | 09:40 ---Bei den von mir vorhin erwähnten Teflon-Helden und Spielern, die grundsätzlich ihre Helden nicht selbst in Probleme bringen würden, kann etwas derartiges sogar dazu führen, dass sie sich beleidigt fühlen. "Ich will doch nur ein Abenteuer erleben, wie kommst du dazu mir die Probleme meines Charakters um die Ohren zu hauen?"
--- Ende Zitat ---
Wie gesagt, man kann in 7teSee Punkte bei der Charaktererschaffung in (persönliche) Hintergründe investieren. Man muss das nicht tun. ;) Und je nachdem, wie viel Punkte man investiert hat, kommt der Hintergrund des Charakters unterschiedlich oft in den Abenteuern zum Tragen. Mehr noch: Die Anzahl der investierten Punkte ist auch ein Indiz für die Intensität des Hintergrundes: So kann es sein, dass mein Charakter vom Nachbarn gesucht wird, weil er dem die Frau ausgespannt hat. Bei mehr investierten Punkten könnte es aber z.B. eine berüchtigte Räuberbande sein, die hinter mir her ist-oder sogar der Prinz/König von XYZ.
--- Zitat von: Roach am 12.06.2019 | 09:40 ---Eine andere Möglichkeit, die ich einmal kurz nach Ostern erprobt hatte mit einer Runde, die zwar gerne Fate spielte, aber eben ihre Fatepunkte hortete: Statt Pokerchips nutzte ich Schokoladen-Ostereier, mit der Auflage, dass man ein Ei essen musste, um den Fatepunkt einzusetzen, und andersherum auch einen Fatepunkt einsetzen musste um ein Ei essen zu dürfen. So flüssig und wild sind in der Runde die Fatepunkte nie über den Tisch geflogen – das einzige, was weniger oft geschah, war, hin und wieder einen Fatepunkt für einen Mitspieler auszugeben - da der dann das Ei zu essen erhalten hätte, waren die Leute in dieser Beziehung wieder plötzlich zurückhaltend. ~;D
--- Ende Zitat ---
Das kann man sicherlich als Auflockerung des Ganzen mal so machen- zumal, wenn es thematisch passend ist wie zu Ostern. Dürfte allerdings schwierig werden, wenn jemand keine Schokolade mag oder sogar Diabetiker ist...und dass man die Teile essen muss finde ich auch etwas seltsam. Ich trinke& esse während des RPG wenn ich will bzw. wenn mir danach ist, und nicht wenn der SL es verlangt...
LUCKY_Seb:
--- Zitat von: Wisdom-of-Wombats am 12.06.2019 | 09:57 ---
Mit hin funktionieren bei Fate bestimmte RPG-Techniken wenig bis gar nicht:
- Zurücklehnen und der Story harren, die der SL da ausbreiten wird - denn Geschichten werden gemeinsam erzählt (Casual Gaming)
- Seinen Charakter immer mehr Optionen anhäufen lassen, und durch das geschickte Zusammenspiel der Optionen mehr und bessere Möglichkeiten finden - denn ohne Fate Punkte läuft nix (Powergaming)
- Sich drauf freuen, Gegner zu plätten - denn der Schadens-Output ist für alle gleich und Konflikte mit der empfohlenen Anzahl an Beteiligten langwieriger als alles was ich kenne (Butt-Kicking)
- Taktieren - denn am Ende ist jede Taktik ein "Vorteil erschaffen" ist, der nur anders heißt (Tactician)
- Schauspielern und in die Rolle rein denken - denn der Fluss der Fate Punkte und die Verhandlung darüber reißen ständig wieder aus der Immersion (Method Acting)
- Sich auf bestimmte Dinge spezialisieren - denn durch den hohen Abstraktionsgrad der vier Handlungen, der Aspekte und Stunts mag das am Ende zwar alles anders heißen, aber letztlich ist alles einfach nur ein +2 Bonus (oder mehr) (Specialist)
--- Ende Zitat ---
Ähhh :o - Jeder deiner Punkte trifft eigentlich nicht zu, oder aber wird von anderen Systemen ebenfalls unzureichend bedient.
• Story zum Spielleiter - kein Problem. Ist eine Szene durch kommt die nächste. Und: "man hilft sich..."
• Powergaming: Aspekte, Vorteile, Teamarbeit
• Unsere Kämpfe - sind sehr schnell und hart. Komisch. Würfel-Orgien hatte ich immer bei anderen Systemen
• Taktik: "Erzähl was du machst" + unterstütze es durch eine Fertigkeit und es gibt nen dementsprechenden Bonus von (+1 - +4)
• Schauspielern: wer bringt die stärkere Darbietung, jemand der Rahmenpunkte (Aspekte) zur Verfügung hat oder komplett frei arbeitet?
• Spezialisieren geht über: Stuntbäume, Extras etc
Ich habe ja eigentlich gar kein Problem mit anderen Meinungen aber in Bezug auf ein Spiel (gerade so ein weiches, formbares Konstrukt wie Fate)
finde ich es angebracht mit "Ich-Botschaften" zu arbeiten. Sonst kommt da etliches Falsch rüber.
Also: "Ich" ;) sehe für jeden der oben genannten Punkte eine smarte Fate-Lösung!
Cheers, der Seb
Caranthir:
--- Zitat von: Wisdom-of-Wombats am 12.06.2019 | 09:57 ---Mit hin funktionieren bei Fate bestimmte RPG-Techniken wenig bis gar nicht:
--- Ende Zitat ---
Das finde ich spannend! Ich will deinen Beitrag jetzt gar nicht zerpflücken und man kann das tatsächlich so sehen, ich antworte aber dennoch mal auf die einzelnen Punkte:
--- Zitat ---- Zurücklehnen und der Story harren, die der SL da ausbreiten wird - denn Geschichten werden gemeinsam erzählt (Casual Gaming)
--- Ende Zitat ---
Sehe ich auch so. Die Grundprämisse ist tatsächlich der proaktive Held und der mündige Spieler, der sich in die Handlung einbringen will. Wobei ich Casual Gaming nicht nur damit assoziiere, dass man sich zurücklehnt, sondern auch damit, dass man sich in die Regeln nicht super eingräbt. Ein "Drauflos-Spielen" geht in Fate wunderbar, was ich als sehr casual empfinde!
--- Zitat ---- Seinen Charakter immer mehr Optionen anhäufen lassen, und durch das geschickte Zusammenspiel der Optionen mehr und bessere Möglichkeiten finden - denn ohne Fate Punkte läuft nix (Powergaming)
--- Ende Zitat ---
Über die Stunts hast du schon sehr starke Möglichkeiten, deinen Charakter weiter zu formen! Das kann bis hin zum Powergaming gehen. Ob man das will, ist eine andere Frage!
--- Zitat ---- Sich drauf freuen, Gegner zu plätten - denn der Schadens-Output ist für alle gleich und Konflikte mit der empfohlenen Anzahl an Beteiligten langwieriger als alles was ich kenne (Butt-Kicking)
--- Ende Zitat ---
Dazu gibt es eine tolle Fate-Cast-Folge! Gegner werden in Fate nicht immer wie ein Spielercharakter gebaut. Das heißt, ich kann mich sehr wohl drauf freuen, dass da jetzt ein Mob von 10 Leuten auf mich zurennt. Mit denen wischt eine Gruppe in ein, bis zwei Runden den Boden. An der Stelle ist Fate zwar auch wieder "Meta", weil die Kämpfe der Szene angepasst werden. Aber Butt-Kicker kommen da voll auf ihre Kosten.
--- Zitat ---- Taktieren - denn am Ende ist jede Taktik ein "Vorteil erschaffen" ist, der nur anders heißt (Tactician)
--- Ende Zitat ---
Volle Zustimmung, Fate ist sehr grobkörnig, das Taktieren findet an der Stelle einzig auf der Story-Ebene statt und wird auf der Regelseite mit einem sehr einfachen Mechanismus abgehandelt.
--- Zitat ---- Schauspielern und in die Rolle rein denken - denn der Fluss der Fate Punkte und die Verhandlung darüber reißen ständig wieder aus der Immersion (Method Acting)
--- Ende Zitat ---
Ja, das kann so laufen, wobei es da auch Abstufungen gibt wie hier im Faden öfters zu lesen war. Die Frage ist, wie viel Verhandlung man braucht, das kann auch ganz fix gehen. Du hast aber recht, wenn Leute da diskutieren möchtet, artet das sehr schnell in sehr viel "Meta" aus.
--- Zitat ---- Sich auf bestimmte Dinge spezialisieren - denn durch den hohen Abstraktionsgrad der vier Handlungen, der Aspekte und Stunts mag das am Ende zwar alles anders heißen, aber letztlich ist alles einfach nur ein +2 Bonus (oder mehr) (Specialist)
--- Ende Zitat ---
Auch wieder richtig. Man kann sich natürlich auf unterschiedliche Dinge spezialisieren und das über Fertigkeiten gut abgrenzen. Innerhalb der Fertigkeiten bleibt ein +2 Stunt aber immer ein +2 Stunt, egal ob ich jetzt mit meinem Revolver schieße oder meinem Kampfkünstler Ninja-Sterne schmeiße.
LUCKY_Seb:
@ Caranthir: Zwei Dumme ein Gedanke 8) :d
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