Pen & Paper - Spielsysteme > Fate
Wie meta darf's denn sein? - Oder: Ist Fate ein Theorie-Schwafel-Spiel?
Wisdom-of-Wombats:
--- Zitat von: LUCKY_Seb am 12.06.2019 | 10:25 ---Also: "Ich" ;) sehe für jeden der oben genannten Punkte eine smarte Fate-Lösung!
--- Ende Zitat ---
Fate ist da so smart und clever, dass es sich nach kurzer Zeit "dünn" anfühlt. Denn an sich kann man die Regeln auf ungefähr 4 DIN-B5 Seiten zusammenfassen (siehe Fate Core). Was ich jetzt gar nicht schlecht finde. Wenn ich da Rollenspielsysteme daneben halte, komme ich immer wieder drauf, dass Fate vieles schneller und einheitlicher löst. Leider ist einheitlich auch oft langweilig. Bei Fate ist alles soweit standardisiert auf Aspekt, Fertigkeit, Stunt, Aktion, dass es für Spieler, die gerne ausprobieren, wie sich Regelstücke clever kombinieren lassen, schnell nix mehr zu tun haben. Klar, kann ich Nahkampf +4, den Aspekt "Unübertroffener Schwertmeister" und dazu den Stunt "+2 auf Angriffe mit Nahkampf, wenn ich in dem Konflikt noch keinen Stress oder Konsequenzen einstecken musste" plus den Stunt "+2 Schaden, wenn ich gegen einen Mob kämpfe" nehmen. Dann kann ich mal eben +8 zum Angriff und weitere 2 Punkte Schaden auf die Beine stellen. Nur viel mehr geht dann nicht mehr.
Klar zeigt Masters of Umdaar wie ich mit einer Stunt Cafeteria sofort losspielen kann.
Jedenfalls zündet das alles für mich nicht mehr, da ich da viel Illusionismus sehe.
--- Zitat von: Sgirra am 12.06.2019 | 11:28 ---An dieser Stelle möchte ich kurz auf Nitrate City hinweisen, das ein weiteres Paradebeispiel ist, wie Abenteuerwelten es besser machen. Es ist Turbo-Fate, nur (noch) besser. So hat es z.B. die Methoden auf vier reduziert und diese klarer formuliert (nach Filmgenres: Action, Drama, Comedy und Horror) und der Hauptaspekt wird gleich mit drei positiven und drei negativen Einsatzmöglichkeiten definiert. Das ist gerade für Einsteiger eine Spur eleganter und konkreter.
--- Ende Zitat ---
Sicherlich, aber Nitrate City bietet mit nur vier Methoden extrem wenig Raum zum Wachstum. Okay, man kann natürlich den Bedeutenden und den Großen Meilenstein vertauschen, macht das Spiel aber auch nicht langlebiger. Außerdem ist Nitrate City wieder so ein "Vortänzer-Setting" für den SL. Die Fate Versionen mit eigenem Settingbau zünden in den Gruppen meistens besser.
--- Zitat von: nobody@home am 12.06.2019 | 12:07 ---Und dazu braucht's nicht mal einen Podcast -- das steht tatsächlich schon direkt so im Grundregelwerk. Für irgendwas muß die Unterteilung in "namenlose", "Neben-", und "Haupt"-NSC (letztere am ehesten direkt mit SC vergleichbar und interessanterweise gerade ausdrücklich die Sorte, mit deren Verwendung es die SL nicht übertreiben soll) ja schließlich auch gut sein. ;)
--- Ende Zitat ---
Äh? Den Unterschied kenne ich wohl. Nur braucht es bei Mobs halt auch ne Zeit, bis die dann mal weg gemoscht sind. Wenn dann noch viel Meta (siehe Topic) besprochen wird, zieht es sich. Bei Dresden Files Accelerated ist für einen Konflikt mit Mobs jedes Mal gut ein Spielabend drauf gegangen.
Sgirra:
Ich verstehe, was du meinst, Wisdom-of-Wombats, aber das Standatisierte ist für mich eher Feature als Augenwischerei. Es ist allerdings in der Tat schnell unergiebig für Leute, die aus vielen sehr unterschiedlichen Möglichkeiten auswählen wollen. Denen hat Fate wenig zu bieten.
›Illusionismus‹ finde ich da ein harsches Wort. Fate gibt ja nicht vor, etwas anderes zu sein.
Mich langweilen hingegen Systeme mit unzähligen Möglichkeiten. Das liegt aber auch daran, dass ich nur noch Gelegenheitsspieler mit nur einer festen, unregelmäßigen Gruppe bin. Standadisierte Ansätze kommen mir sehr entgegen, da ich meine Spielzeit dann auf das Wesentliche verwenden kann und regelseitige Meta-Diskussionen auf ein Minimum reduziert werden. Das mag anspruchslos sein, aber dazu stehe ich. ;)
@Nitrate City:
Erlaube mir die Klarstellung, dass Nitrate City für mich keineswegs das Fate-Setting ist, und ich es gar nicht als ein langlebiges Spiel oder für eine Kampagne betrachte. (Generell nutze ich Fate in der Regel for One oder Few Shots. Da passt es mir, dass die Figuren direkt kompetent starten, entwickelt wird eh kaum bis gar nicht. Das sind letztlich zwei unterschiedliche Anforderungen, die wir haben.)
Ich finde die vier Methoden einfach griffer als die sechs von Turbo-Fate und am Spieltisch kamen bisher die Spieler damit auch viel besser klar. Und die Subaspekte haben ebenso beim Einstieg geholfen.
Ich weiß nicht ganz, was du mit »so ein "Vortänzer-Setting" für den SL« meinst – das klingt nach etwas Schlimmen. Manchmal will man aber schlicht etwas aus dem Regal zielen und spielen, dafür ist es super.
Caranthir:
--- Zitat von: Wisdom-of-Wombats am 12.06.2019 | 12:27 ---Fate ist da so smart und clever, dass es sich nach kurzer Zeit "dünn" anfühlt. Denn an sich kann man die Regeln auf ungefähr 4 DIN-B5 Seiten zusammenfassen (siehe Fate Core). Was ich jetzt gar nicht schlecht finde. Wenn ich da Rollenspielsysteme daneben halte, komme ich immer wieder drauf, dass Fate vieles schneller und einheitlicher löst. Leider ist einheitlich auch oft langweilig.
--- Ende Zitat ---
Die Grundregeln von Fate sind wirklich easy und die Mechanismen ziehen sich durch alle möglichen Regelfälle. Das ist für die einen ein Feature und für die anderen ein Problem, weil sie gerne mit Regeln spielen, basteln und kombinieren. Das ist bei Fate nur bedingt möglich. Das ist also schonmal eine Sache, die man potenziell Interessierten sagen kann.
Das ist auch einer der Gründe für diesen Thread und den etwas provokant formulierten Titel. Man muss auch als Fan immer kritisch bleiben, sonst endet man wie die Apple-Jünger, die tagelang vor dem Store campen ;). Ich sehe das aber eher als positives Zeichen nach außen, wenn man Kritik am eigenen System zulässt und darüber diskutieren kann.
Maarzan:
--- Zitat von: Slokmig am 12.06.2019 | 06:39 ---
...und genau hierbei fühle ich mich in diesen Thread etwas missverstanden. Da möchte man Erklärungsansätze liefern und wird systematisch auseinandergenommen, besonders von Leuten, die allen Anschein nach sich einfach mal über Fate auskotzen wollen (von mir aus, aber lasst mich da raus ;)).
--- Ende Zitat ---
Wenn dich da jemand systematisch auseinandernehmen kann, war die Erklärung wohl nicht so pralle.
Was aber auch nicht verwundert, da es ja hier häufiger offenbar 0 Verständnis gibt, dass die andere Seite nicht nur aus Dummheit oder Engstirnigkeit zurückgeblieben ist und daher das Licht nicht sehen kann, sondern diesen Ansatz eben grundsätzlich nicht mag und ganz bewußt etwas anderes WILL.
Und nach diesem Unterschied in der Wahrnehmung/Spielgeschmack ist hier doch meinem Empfinden nach gerade ausdrücklich gefragt worden.
Nebenbei fällt mir noch die diverse Verwendung von "meta" auf und daher ein Versuch der Begriffsdeutung/-differenzierung von "meta" udn den anderen Stolpersteinen hier:
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,106954.msg134756626/topicseen.html#new
Sgirra:
--- Zitat von: Maarzan am 12.06.2019 | 16:38 ---Was aber auch nicht verwundert, da es ja hier häufiger offenbar 0 Verständnis gibt, dass die andere Seite nicht nur aus Dummheit oder Engstirnigkeit zurückgeblieben ist und daher das Licht nicht sehen kann, sondern diesen Ansatz eben grundsätzlich nicht mag und ganz bewußt etwas anderes WILL.
--- Ende Zitat ---
Sei bitte konkret und benenne, wer in dieser Diskussion 0 Verständnis für ›die andere Seite‹ zeigt und dieser ›Dummheit oder Entstirnigkeit‹ unterstellt. Wer hält Fate für ›das Licht‹ und akzeptiert nicht, dass man den Ansatz des Spiel ›grundsätzlich nicht mag‹?
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