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FHTAGN und das generische Femininum

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Rhylthar:

--- Zitat von: Rumpel am 31.10.2019 | 20:05 ---Ich wollte mich da jetzt gar nicht als blöd angesprochen markieren, ich muss mir gegenüber da ganz ehrlich sagen, dass ich ab einem gewissen Verbissen werde und dann auch nicht unbedingt davon ablassen will.
Es ging mir nur drum, dass man das hier bitte nicht auf den Urheber des Strangs und das Thema im Allgemeinen übertragen sollte.

--- Ende Zitat ---
Kein Thema, ich meine das auch ganz allgemein und die Urheber des Strangs sind mal gar nicht angesprochen als "Verursacher" der Diskussion.  ~;D

Kritisieren, erläutern, Gegenargumente...und dann akzeptieren oder zumindest irgendwie tolerieren, was andere denken, ohne in Verbissenheit und Extreme zu fallen. Hilft wahrscheinlich bei solchen Diskussionen der delikaten Themen in letzter Zeit am besten. Aber natürlich nur meine Meinung.

Anderster:
Ich empfand das generische Femininum beim Lesen von FHTAGN als störend und habe deshalb nach einigen Kapiteln aufgehört weiter zu lesen. Ich werde in einem Rollenspielbuch lieber als Spielleiter angesprochen, nicht als Spielleiterin.
Eine geschlechtergerechte Sprache funktioniert mit dem generischen Femininum mMn nicht. Ich hoffe, dass sich das generische Femininum in deutschen Rollenspielverlagen nicht durchsetzt, sonst werde ich in Zukunft die englischen Originale den tollen deutschen Übersetzungen vorziehen.

D. M_Athair:

--- Zitat von: General Kong am 26.10.2019 | 14:15 ---es entspricht das grammatikalische Geschlecht im Deutschen nicht dem tatsächlichen (das Weib, der Schrank, die Tür) oder nur zufällig.

--- Ende Zitat ---
Und unsere Hirne assoziieren trotzdem grammatisches Geschlecht mit sozialen geschlechtlichen Attribuierungen.
Oder: Die Psyche des Menschen interessiert sich einen Scheiß für die Unterscheidung Geschlecht vs. grammatisches Geschlecht. Dazu gibt es etliche Studien. Das ist ja auch der Grund dafür, warum sprachliche Änderungen angestrebt werden.


--- Zitat von: Case am 25.10.2019 | 17:58 ---50% der Bevölkerung liest das generische Maskulinum und muss seit Jahr und Tag die Transferleistung aufbringen, dass nicht nur Männer damit gemeint sind. Jetzt dreht man das halt mal um. Und schwupps, das Dilemma ist da. Denn nun muss die andere Seite mal etwas nachdenken.
--- Ende Zitat ---
Tatsächlich ist mein wesentlicher Kritikpunkt am generischen Feminin, dass er inter* und nicht-binäre Personen noch mehr unsichtbar macht, als der generische Maskulin das tut. Die Argumente für den generischen Maskulin sind schwach (grammatikalische Korrektheit, Tradition) aber (unrechte) "Norm". Insofern kann man jedenfalls kaum (absichtliche) Ausgrenzungsabsicht unterstellen. Der generische Feminen jedoch zeigt, dass sich Leute Gedanken gemacht haben, aber ihnen Minderheiten dann doch nicht wichtig genug sind, sondern dass die/wir unter den Tisch fallen dürfen. (Warum der Disclaimer "alle sollen sich angesprochen fühlen" ein dysfunktionales Feigenblatt ist, wurde oben inhaltlich erläutert.)


Vorteile des generischen Feminins für mich im Schriftbild: Ist leichter durch handschriftliche Änderungen im Schriftbild anzupassen als der generische Maskulin. ("Den Spierlerinnen wird geraten, ..." kann ich ganz gut in "den Spieler.inne.n wird geraten, ..." umwandeln. Das ist bei "den Spielern wird geraten, ..." so nicht mglich.)  Die Punktation, Artikel und Pronomen anzupassen ist ein Aufwand, den ich eigentlich nicht betreiben will. Gerade nicht bei längeren Texten aka Büchern.
Weitere Ausführungen zu dem Thema hab ich in dem ersten Eindruck zu Die Gesellschaft der Träumer geschrieben. (Was dort durch die nicht durchgehaltene Verwendung des generischen Feminins auffällig wird, sind misandrische Stereotype, die es eben doch auch gibt und die man sonst nicht erkennen könnte.)

Ich nehm tatsächlich (wie im Link ausgeführt) nur unter bestimmten Umständen Bücher, die durchgehend in einem generischen Binär-Geschlecht formuliert wurden gern. Wenn ich ständig nur Transfer-Aufgaben zu leisten habe und keinerlei Hilfen bekomme, dann lass ich Bücher auch mal liegen.

PS.: Wer per PN Nachfragen stellen will: gerne.

JaneDoe:

--- Zitat von: Rumpel am 31.10.2019 | 19:01 ---Bei Case' Beiträgen kann ich jedenfalls keine Verbissenheit erkennen, und auch nicht beim generischen Femininum, wie es in Fhtagn! präsentiert wird.

--- Ende Zitat ---

Das ist denke ich ein wichtiger Punkt. Wir sind da nicht verbissen. :) Übrigens genauso wenig, wie von "Zwang" die Rede sein kann. Niemand muss unser Regelwerk lesen oder verwenden. Zwang ist es ja nur, wenn ich es nicht vermeiden kann das zu lesen oder zu verwenden.

KhornedBeef:
Müsste ich raten, würde ich sagen, dass das vorgestellte Geschlecht in aller Regel ohnehin nur zwei Möglichkeiten enthält. Lese ich ProfessX, ist meine Intuition "weiblich". Professor.in, dito. ProfessorIn lese ich als " Professorin, oder Professor" . Alle anderen Geschlechtsnormen waren in der Vergangenheit einfach zu wenig zuverlässig überhaupt Teil der erlebten Wirklichkeit, als dass sich zumindest mein Gehirn darauf einstellen könnte. D.h. wenn man das effektiv darstellen will, muss man zumindest meine dumpfe Rübe noch sehr viel deutlicher ansprechen, mit allen Schwierigkeiten.
Falls ich es nicht sagte: mit Fthagns Lösung kann ich gut leben

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