Das Tanelorn spielt > [The Witcher] Weisst Du, wo die Eisblumen blühen?
[WDwdEbb?] Spieltisch 1 - Ins MAHAKAM
Der Läuterer:
Auf Eurem Weg ins Gebirge hattet Ihr einige Begegnungen mit Wölfen; vor allem während der Dämmerung.
Doch entgegen der üblen Geschichten über sie, machten die Tiere keinerlei Anstalten, Euch oder Eure Tiere zu attackieren.
Weshalb auch. Der Winter stellt für sie die beste Zeit im Jahr dar und breitet ein wahres Schlaraffenland vor ihnen aus. Die schwachen Beutetiere sind leicht zu erlegen und bereits verendete Tiere bleiben in der Kälte lange frisch.
Es sind zutiefst verkannte Kreaturen...
Es muss jetzt so in etwa um die Mittagszeit sein...
Die Sonne schaffte es die letzten Tage kaum, ihre Strahlen durch die Wolken zu schicken.
Momentan schafft sie es sogar, die Temperatur ein paar Grade über den Gefrierpunkt zu heben.
Ihr geniesst es regelrecht, wie die wärmenden Strahlen Euch umarmen.
Die ergiebigen Schneefälle der letzten Tage haben für eine hohe Schneebruchgefahr geführt.
Mit steigenden Temperaturen durch die wärmenden Sonnenstrahlen und möglichen weiteren Niederschlägen rutschen zum Teil die Schneekissen von den Tannen und Kiefern, um die Äste dann wieder himmelwärts schnellen zu lassen.
Die Lage ist aber längst nicht so idyllisch und auch nicht wirklich ungefährlich, wie Ihr schnell mit einem Blick auf die Bäume abschätzen könnt.
Es könnten Äste oder ganze Baumkronen abbrechen. Ein Baum könnte unter der Last des Schnees zusammenbrechen oder umstürzen. Oder die Last der Schneekissen könnten auf Euch herabstürzen und Euch in den Abgrund reissen.
Der Läuterer:
Der weitere Anstieg gestaltet sich überaus beschwerlich.
Der Pfad, den Euer Pferdeschlitten nimmt, ist tief verschneit und somit unsichtbar.
Die Kluft, rechtsseitig des Massivs, fällt mitunter schwindelerregend steil ins Bodenlose ab.
Der Weg ist trügerisch und tückisch.
Es gibt hier keine Spuren zu entdecken, denen Ihr folgen könntet.
Wenn auf diesem Pfad, während der letzten Tage, noch Flüchtlinge den Berg erklommen haben sollten, dann sind ihre Spuren bereits vom Wind verweht und vom Schnee zugedeckt worden.
Ihr habt Euch mittlerweile Eure Schneeschuhe angezogen.
Immer wieder wechselt Ihr Euch bei der Führung der Pferde ab und vertraut bei der Erkundung des Weges auf Eure Wahrnehmung und auf Eure Intuition.
Die anderen unter Euch, die die Pferde nicht an den Zügeln führen, gehen hinter dem leeren Schlitten her und müssen ihn von Zeit zu Zeit sogar anschieben.
Nicht mehr weit und Ihr müsstet auf Höhe des Passes ankommen.
Der Läuterer:
Eine kleine Schar Kolkraben kreist über Euch, so als würden die Vögel von Euch erwarten, das Ihr ihnen bald ein schmackhaftes Mahl liefert. Wohlmöglich denken die Vögel bei dieser Mahlzeit sogar an Euch.
Die schwarzen Gesellen jagen einander über den Himmel und begleiten Euch mit lautem und anklagend vorwurfsvollem Gekrächze.
Tief verschneite Tannen und Kiefern säumen den Weg an der dem Berg zugewandten Seite.
Eine Gruppe wilder Schafe bewegt sich leichtfüssig im unsteter Umbebung und schier unmöglicher Hangneigung parallel zu Euch.
Und auch ein kapitales Steinbock Männchen lässt sich blicken.
Die Tiere scheinen absolut furchtlos zu sein, so als hätten sie noch nie zuvor einen Menschen zu Gesicht bekommen; so als seien ihnen Eindringlinge in ihre Welt, wie ihr es seid, völlig gleichgültig.
Der Läuterer:
Es dauert nicht lange und ein kurzer Blick gen Himmel zeigt Euch, dass die Kolkraben kein Interesse mehr an Euch haben und weiter fliegen.
Scheinbar haben sie begriffen, dass bei Euch nichts zu holen ist.
Sie ziehen sich mit lautem Gekrächze zurück und fliegen in den dick mit Schnee verhangenen Hochwald hinein.
Der Gebirgswald hier oben im Mahakam bildet ein etwa fünfzig bis über dreihundert Meter breites Band, das sich an den Berg schmiegt.
Die Bäume befinden sich dabei auf einem zumeist leicht schrägen Hang (mit etwa 5 Grad Neigungswinkel), der in Richtung SSO ausgerichtet ist, wobei das Gebiet zwischendrin auch bisweilen recht steil (mit bis zu 40 Grad Neigung) sein kann.
Rechts von Euch befindet sich mahnend und drohend die fast senkrecht abfallende Abbruchkante.
Und hinter dem Wald erhebt sich das graue Felsmassiv.
Euer vermeintlicher Pfad, der Euch zum Pass führen soll, verläuft etwa 20-30 Meter parallel zu dieser Kante.
Aber Ihr habt absolut keine Ahnung, wo sich unter all dem Schnee zu Euren Füssen noch massiver Fels befindet... und wo nur noch gähnende Leere lauert.
Es erscheint daher ratsam zu sein, mit Pferd und Schlitten möglichst nah am Wald zu bleiben.
Auf der anderen Seite, jenseits des Waldes vor Euch, befinden sich die schroffen, sehr steil aufsteigenden Felsklüfte des Hochgebirges.
Doch die Rabenschar suchte sich vermutlich nichts Interessanteres...
Sie suchte ihr Heil schlicht in der Flucht, wie Ihr nun erkennt.
Der Läuterer:
Oberhalb von Euch, in den zerklüfteten Höhen, scheint etwas passiert zu sein.
Ein klägliches Blöken ist zu hören, das von einem Schaf stammen könnte.
Es ist ein anklagender Ruf, der so klingt, als würde das Tier erschreckt aufschreien.
Das Blöken wird von den Felswänden zurück geworfen... echot, als würde es von mehreren Tieren stammen. Ein Schrei, der lauter und lauter wird...
Und in einem Geräusch verebbt, das sich anhört, als würde mit einem dicken Daunenkissen gegen einen Stein geschlagen werden und ein trockener Ast zerbrechen.
Dann Stille. Eine gespenstische Stille.
Eine gefühlte Ewigkeit lang.
Ein paar Sekunden später ein Knacken, als würde jemand über eine Eisfläche gehen, die noch nicht wirklich sicher ist...
Gefolgt von einem leisen Rauschen, das immer lauter wird.
Eine Wand aus weiss. Eine Wand, die sich rasant nähert.
Dazwischen ein Fauchen, ein Rumoren, ein Brüllen und Zischen...
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