Pen & Paper - Spielsysteme > Systemübergreifende Themen
Was ist mein Science Fiction System?
Gunthar:
Wurde eigentlich Numenéra schon genannt?
Chiarina:
Also, wenn das hier jetzt wiederholt allgemeinere Zustimmung findet, frage ich nochmal nach "Genesys (Shadow of the Beanstalk)".
Auf mich machte das, was ich an Werbung und Rezensionen einsehen konnte, den Eindruck von einem dicken Universalsystem, einem dicken Weltenband (Android) und einem dicken Settingband (Shadow of the Beanstalk). Die Illus sind hochglanzmäßig, soweit ich das beurteilen kann, und für meinen Geschmack etwas zu geleckt. Das ist aber nicht so entscheidend. Das Shadow of the Beanstalk Setting ist nicht unbedingt Standard, sondern etwas speziell (...dieser Beanstalk schon allein...). Ich konnte nicht einschätzen, ob ich damit alles mögliche oder eben nur die besondere Vision der Autoren spielen kann.
Hier noch ein paar Fragen dazu:
Wie komplex ist denn Genesys als System? Worauf legt das System besonderen wert?
Wie speziell ist denn das Setting? Kann ich von Planet zu Planet fliegen oder bin ich in den Schatten des "Beanstalk" verwurzelt? Gibt es irgendeine Art von Abenteuern, die sich bei dem Setting anbieten, oder ist es eher unspezifisch?
Colgrevance:
Mal der Reihe nach:
Zum Spielen braucht man das Genesys Core Rulebook und den Quellenband Android: Shadow of the Beanstalk, der das Setting selbst und die passenden Regelergänzungen/-änderungen enthält. Das Buch Worlds of Android ist ein reiner Settingband, dessen Informationen zu einem großen Teil auch im Shadow of the Beanstalk enthalten sind - es ist erschienen, um den Hintergrund der Brett- bzw. Kartenspiele zu beleuchten, und eignet sich daher vor allem, wenn man auf die Genesys-Regeln verzichten will.
Ich würde die Komplexität von Genesys als mittel einstufen. Es gibt sechs Attribute und (settingabhängig) so um die 30 Skills mittleren Abstraktionsgrads. Das Spiel nutzt eigene Würfel, an die man sich ggf. erst etwas gewöhnen muss, aber das klappt meiner Erfahrung nach recht schnell. Komplexer wird es erst durch die Talents, die ähnlich Feats bei D&D/Pathfinder Regelausnahmen definieren und eine recht gute Charakterindividualisierung erlauben. Die Mechaniken sind sehr eingängig, das Auswerten der Würfelwürfe dauert aber meist länger als bei anderen Systemen - dafür liefern die Würfel neben Erfolg vs. Misserfolg auch noch Vor- vs. Nachteile und kritische Erfolge/Patzer als Ergebnis, was sich narrativ sehr schön umsetzen lässt. Das Würfelsystem mit diesen drei Ergebnisachsen ist sicherlich der Kern von Genesys.
Das Setting würde ich als Post-Cyberpunk bezeichnen - es ist zeitlich eher an unserer Gegenwart dran und beinhaltet auch einige transhumanistische Akzente. Die vorhandenen Bücher legen den Fokus auf die Stadt New Angeles, die den namensgebenden Beanstalk beherbergt; andere Regionen sind meist nur kurz beschrieben. Mond und Mars sind besiedelt, aber der Fokus liegt eher nicht auf der Raumfahrt (für die es auch keine settingspezifischen Regeln gibt). Cyberpunkige Abenteuer bzw. Missionen à la Shadowrun dürften sich am ehesten anbieten, obwohl das Setting da nicht so festgelegt ist. Wenn man Space Opera sucht, ist Shadow of the Beanstalk m. M. n. nicht wirklich passend; für near-future, leicht transhumanistischen Post-Cyberpunk gibt es aktuell kaum besseres.
Space Pirate Hondo:
Ich hatte durch meine Edge of the Empire Kampagne gemerkt, dass man mit dem System keine Endloskampagne spielen kann. Ab 600 XP ist ein SC so mächtig, dass man dem nichts mehr entgegen setzen kann. (So ähnlich wie be Shadowrun, mit zuvielen Karmapunkten.) Entweder man bricht die Kampagne sofort ab oder legt einfach die Länge der Kampagne fest.
Space Pirate Hondo:
--- Zitat von: Lord Selis am 13.12.2019 | 13:17 ---Wir spielen aktuell auf 1500 Exp und unser SL stellt uns stets ausreichend Herausforderungen, die wir nicht so einfach wegwischen können.
--- Ende Zitat ---
Das klingt ja schon nach Adversary auf Stufe 5! wtf?
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