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Warcraft III Reforged
Tele:
--- Zitat von: YY am 2.02.2020 | 14:42 ---Bei Spielen mit Online-Zwang u.Ä. auch noch mit einem nicht absehbaren Ende, sobald der Hersteller den Hahn zudreht oder sich in Wohlgefallen auflöst.
Und eben wie angerissen mit der Einschränkung, dass sich das Produkt auch mal ungefragt signifikant verändern kann.
Dass die allermeisten Spiele gefühlt Einmal-/Wegwerfprodukte sind, ist einer der wenigen Gründe dafür, dass es bislang so wenig grundsätzlichen Widerstand dagegen gab.
Man ziehe aber mal den Vergleich mit einem Brettspiel und frage sich, ob man dort mit dem einverstanden wäre, was im Videospielbereich durch jahrzehntelange Gewöhnung völlig normal ist.
--- Ende Zitat ---
Brettspiele und Videospiele vergleichen? Also ein Brettspiel, dass auf alle Tische angepasst ist. Dann schickt mir der Entwickler dauernd neue Inhalte und wenn die Würfel bei mir vom Tisch fallen, dann schreib ich ne Mail und die gucken, was mit meinem Tisch nicht stimmt.
Aber mal im Ernst: Aufwand, Kosten, Risiko und Folgekosten sind bei Computerspielen enorm. Das mit Brettspielen, die in der Anschaffung zumeist auch noch teurer sind, zu verglichen, grenzt an... völlige Realitätsverweigerung.
Blizzard hat dumm agiert, unbenommen, aber die Gamer sind auch...schwierig als Zielpublikum. Alleine Steam geil zu finden, das die Publisher und Indie-Studios bluten lässt, schlimmer als Amazon jeden Verlag, aber andere Plattformen dieser Art abzustrafen...
Chaos:
--- Zitat von: YY am 2.02.2020 | 14:42 ---*Indie-Entwickler müssen sich z.B. sehr genau überlegen, was der vertretbare Aufwand für ein Spiel ist. Wenn das schon in der Entwicklung ein so zentrales Problem ist, ist allein dadurch schon ziemlich sicher, dass das Ding nach Veröffentlichung auch fertig ist in dem Sinne, dass im Nachhinein nicht mehr groß dran rumgedoktert wird. Allein schon, weil das nächste Projekt ansteht und alle Aufmerksamkeit frisst.
--- Ende Zitat ---
Indie-Entwickler müssen ganz generell vorsichtiger sein. Die haben halt nicht den "Das ist von Blizzard/Bioware/Paradox/Weißdergeier, das muss ich haben"-Faktor, sondern leben davon, dass ihr jeweiliges Produkt den Kunden anspricht. Da können sie es sich schlicht nicht leisten, Stunts der Marke "Minimaler Aufwand für maximalen Cash Flow" hinzulegen, als der sich Warcraft III Reforged hier präsentiert.
Ich kenne auch genug Indie-Spiele, die auch nach Veröffentlichung noch bestens betreut sind und sogar weiterhin erweitert werden - und das kostenlos anstatt über sündteure DLCs.
YY:
--- Zitat von: Tele am 2.02.2020 | 15:27 ---Das mit Brettspielen, die in der Anschaffung zumeist auch noch teurer sind, zu verglichen, grenzt an... völlige Realitätsverweigerung.
--- Ende Zitat ---
Man kann den Vergleich auch auf die Stellen begrenzen, auf die er sich offensichtlich bezieht.
Das Brettspiel bleibt, wie ich es gekauft habe - da kommt keiner und tauscht die Pöppel und das Regelbuch aus oder lässt mich nur noch mit Erweiterung spielen, sobald die erschienen ist.
Und man kann es auch noch spielen, nachdem der Hersteller die Pforten geschlossen oder - wie aktuell bei WC3 - ein Remake rausgebracht hat.
Mit anderem Aufwand und Risiken beim Videospiel hat das auch nichts zu tun. AAA-Spiele gab es schon, als es die hier angerissenen Missstände noch nicht gab.
Es geht nur um die Perspektive auf das Geschäft, das da stattfindet:
Einmal kauft man ein Produkt (oder meinetwegen das Nutzungsrecht an einem Produkt) und kann dann davon ausgehen, dass sich daran grundsätzlich nichts ändert.
Im anderen Fall bezahlt man für das selbe Nutzungsrecht, ist aber als Kunde ständig dem Risiko ausgesetzt, dass sich das Produkt in einer Weise ändert, die einem nicht gefällt, oder dass es ohne Notwendigkeit gar nicht mehr nutzbar ist.
Das klappt wie gesagt nur deswegen, weil die meisten Spieler i.d.R. sowieso schon das Interesse an einem Spiel verloren haben, bis diese Effekte auftreten.
In Ordnung ist es deswegen aber noch lange nicht, vor Allem, wenn es Beispiele gibt, wie das praxistauglich anders gemacht werden kann - von der Möglichkeit, den Patch-Stand und die Spielparameter des Singleplayerteils frei zu bestimmen bis hin zum Entfernen von DRM u.Ä. nach der "heißen" Verkaufsphase.
--- Zitat von: Chaos am 2.02.2020 | 15:32 ---Die haben halt nicht den "Das ist von Blizzard/Bioware/Paradox/Weißdergeier, das muss ich haben"-Faktor, sondern leben davon, dass ihr jeweiliges Produkt den Kunden anspricht. Da können sie es sich schlicht nicht leisten, Stunts der Marke "Minimaler Aufwand für maximalen Cash Flow" hinzulegen, als der sich Warcraft III Reforged hier präsentiert.
--- Ende Zitat ---
Der vertretbare Aufwand war da nicht negativ gemeint - aber gerade Entwickler am unteren Ende des technischen Aufwands mit vielen Projekten müssen schon genau abwägen, ob ein "perfektes" Spiel sich ausreichend besser verkauft als eines, das "nur" ziemlich gut ist, um die Mehrarbeit zu rechtfertigen.
Das muss man schon vom sprichwörtlichen cash grab unterscheiden.
--- Zitat von: Chaos am 2.02.2020 | 15:32 ---Ich kenne auch genug Indie-Spiele, die auch nach Veröffentlichung noch bestens betreut sind und sogar weiterhin erweitert werden - und das kostenlos anstatt über sündteure DLCs.
--- Ende Zitat ---
Kenn ich auch, klar. Und da fällt mir auf Anhieb z.B. Darkest Dungeon ein, wo man als Spieler für jede Partie auswählen kann, was man an DLC & Co. drin haben will und was nicht.
Das "schafft" so mancher AAA-Anbieter nicht, weil man dort eben am Besten weiß, was gut für die Spieler ist und was die mögen :P
Es muss nicht überall so kleinteilig sein wie bei Open Xcom oder JA2 1.13 ff., aber eine Scheibe dürften sich die großen Hersteller davon schon mal abschneiden.
Ist doch eigentlich paradox, dass die größten Fische im Teich es in dieser Hinsicht dermaßen schleifen lassen. Aber solange die Kohle auch so reinkommt...klar, dann tut sich auch nichts.
Da braucht es dann erst Totalausfälle wie Anthem oder FO76.
Megavolt:
Vielleicht ist der Vergleich mit Streaming-Diensten besser. Als ich das erste Mal geschnallt hatte, dass ich einen Film auf Amazon Prime, den ich gerne einmal sehen will, eben nicht unbegrenzt abrufbereit habe, sondern nur so lange, bis Amazon den halt einfach aus dem Programm nimmt, war ich auch relativ erschüttert.
Mal OT: Gibts eigentlich eine sinnvolle Möglichkeit, Amazon Prime und Netflix zu durchsuchen, ohne auf diese haarsträubenden Menüs angewiesen zu sein, die man an der Glotze hat? Auch auf der Amazon-Seite finde ich mich zum Beispiel kaum zurecht, ich bräuchte eine Art Bibliothekskatalog mit ganz vielen Sortiermöglichkeiten usw.
Ich habe oft den Eindruck, zB Amazon Prime hat nur gefühlte 50 Filme im Angebot, das kann doch nicht sein.
Tele:
Ich sehe ein, dass Blizzard sich aktuell dumm verhält.
Allerdings gilt zu bedenken, dass die 18 Jahre oder so ein stabiles Battlenet angeboten haben, ohne dafür zu kassieren. Dahinter steckte Hardware, technische Pflege und Support. Sicher kannst du sagen, aber Indie-Studios tun dies und das, aber WC3 war ein gut laufendes Spiel mit Millionen Usern, die unterschiedliche technische Systeme hatten. Die hätten das Battlenet auch nach 5 Jahren abdrehen können, passiert oft genug.
Is im Grunde auch egal. Kaufe keine PC-Spiele mehr.
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