Autor Thema: Passive Perception gegen Objekte  (Gelesen 934 mal)

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Offline Olibino

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Passive Perception gegen Objekte
« am: 1.02.2020 | 15:02 »
Ich mache mal 2 Beispiele:
a) die Spieler wandern durch die Wildnis, in der Nähe gibt es Kampfgeräusche
b) die Spieler werden überfallen. Die Gegner haben auf dem Kampfschauplatz an einigen Stellen Bärenfallen ausgelegt.
Ich gehe mal davon aus, dass die Spieler nicht aktiv auf Geräusche achten oder in einem Kampf aktiv nach Fallen suchen. Insofern würde hier die Passive Perception ziehen.

Das aber wiederum heißt, es wird gar nicht gewürfelt. Das Geräusch und die Falle haben einen festen Wert um entdeckt zu werden und die Spieler haben eine feste Passive Perception. Und das wiederum heißt, dass der Spielleiter bereits bei der Planung dieser Situation festlegt, welcher Spieler zu 100% das Geräusch / die Falle entdeckt und welcher Spieler zu 0%. In allen anderen Situationen gibt es immer Wahrscheinlichkeiten zwischen 0 und 100%, und man man hat die Spannug eines Würfelwurfs. Aber hier wird nicht gewürfelt und das Ergebnis steht von vorne herein fest.

Ich weigere mich irgendie, dass Ergebnisse schon von vorne herein feststehen. Wie geht ihr damit um? Laßt ihr in solchen Fällen aktiv auf Perception würfeln?

Offline WulfBorzagh

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Re: Passive Perception gegen Objekte
« Antwort #1 am: 1.02.2020 | 15:16 »
Szenario 1
Würfeln lassen,wenn das Ereignis einen festen Wert hat. Wenn natürlich das Ereignis plotrelevant ist, auf jeden Fall gelingen lassen (vielleicht mit kleinen nachteilen)

Szenario 2
Wenn ich als Held Fallen aufstellen würde, dann achte ich auf die Geräusche. Demnach passives autosucced oder mit advantage Würfeln


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Offline nobody@home

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Re: Passive Perception gegen Objekte
« Antwort #2 am: 1.02.2020 | 15:18 »
Ich denke, den konkreten Fall a) kann man schon rein logisch abhaken: wer durch tatsächliche Wildnis streift und nicht bloß auf den normalen Wanderwegen im vertrauten heimatlichen Wald unterwegs ist, der achtet auch auf Geräusche. Das wäre also im Zweifelsfall ohnehin schon ein aktiver Wurf.

Ganz allgemein würde ich die passive Wahrnehmung hauptsächlich, wenn nicht überhaupt nur, dann einsetzen, wenn jemand anderes (kann auch die SL für einen NSC sein, klar) aktiv würfelt, um heimlich zu tun, und dafür dann natürlich schnell mal einen Schwierigkeitsgrad braucht. Um sicherzustellen, daß nicht immer und überall automatisch zwei oder mehr Seiten gegeneinander die Würfel rollen lassen müssen, bevor man weiß, wie's weitergeht, taugt so ein passiver Wert auf jeden Fall, aber ihn zum kompletten Herausnehmen des Zufallselements zu verwenden, ist mMn eine Zweckentfremdung.

Offline Derjayger

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Re: Passive Perception gegen Objekte
« Antwort #3 am: 1.02.2020 | 15:32 »
Passive Perception ist ja Take 10, also eine Art statistischer Mittelwert (10+Skill), genauso wie AC (10+Zeugs). Beide liefern erstmal einen festen Wert, an dem sich ANDERE Chars (z.B. Gegner) messen können, ohne eine Würfel-Contest-Orgie veranstalten zu müssen. Man kann es aber tun (bei 3E gab es im Unearthed Arcana meine ich die Regel für AC).
Insofern würde ich an deiner Stelle mit gutem Gewissen würfeln.
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Offline TinyMine87

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Re: Passive Perception gegen Objekte
« Antwort #4 am: 1.02.2020 | 16:22 »
Zumal die passive perception in Fall 2 für mich auch nicht zieht. Da die volle Konzentration auf dem Kampf liegt. Da achtet keiner mehr auf Umgebung würde ich sagen. Nicht umsonst kann man im Kampf dafür auch würfeln. Wäre hier angebracht. Auch ohne Kampf: hohes Gras, grelles Licht, Dichter nebel etc können m.e. auch dort Ergebnisse variieren. Da ist passive perception nicht gleich passive perception und ich würde den sc der Falle entsprechend anpassen.
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Offline Olibino

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Re: Passive Perception gegen Objekte
« Antwort #5 am: 1.02.2020 | 17:35 »
Ganz allgemein würde ich die passive Wahrnehmung hauptsächlich, wenn nicht überhaupt nur, dann einsetzen, wenn jemand anderes (kann auch die SL für einen NSC sein, klar) aktiv würfelt, um heimlich zu tun, und dafür dann natürlich schnell mal einen Schwierigkeitsgrad braucht. Um sicherzustellen, daß nicht immer und überall automatisch zwei oder mehr Seiten gegeneinander die Würfel rollen lassen müssen, bevor man weiß, wie's weitergeht, taugt so ein passiver Wert auf jeden Fall, aber ihn zum kompletten Herausnehmen des Zufallselements zu verwenden, ist mMn eine Zweckentfremdung.
Genauso empfinde ich das auch. Allerdings steht es tatsächlich bei den Fallen anders beschrieben: DMG S. 120 "A trap's description specifies the checks and DCs needed to detect it, disable it, or both. A character actively looking for a trap can attempt a Wisdom (Perception) check against the trap's DC. You can also compare the DC to detect the trap with each character's passive Wisdom (Perception) score to determine whether anyone in the party notices the trap in passing."
Ich bin davon ausgegangen, dass die Regelung für Traps generell für Objekte gilt, die man nicht automatisch wahrnimmt.
Vielleicht liegt das aber auch an dem speziellen Fall. Traps sind ja klassicherweise in Dungeons platziert und klassischerweise suchen Spieler dort auch aktiv danach. Aber sobald eine Falle mal in der Wildnis ist, sucht man ja kaum aktiv danach.

Offline Ainor

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Re: Passive Perception gegen Objekte
« Antwort #6 am: 3.02.2020 | 20:24 »
Was die Kampfgeräusche angeht:
Ein Kampf ist ja normalerweise recht laut. Nehmen wir z.B. mal an dass innerhalb von 50 Meter Umkreis ihn jeder der nicht taub ist hört (Perception DC 10 oder weniger). Dann gibt es eine weitere Zone in der die Geräusche grade so leise sind dass nur manche sie hören (Perception DC 11 - 20). In 5E ist das nicht genau verregelt, aber in 3E nahm die DC pro 3 Meter um einen Punkt zu. Das ist relativ vernünftig und bedeutet dass Leute mit +10 Perception verdammt gut hören. Dann hast du eine Zone von 50 - 80 Metern in der die SCs abhängig von ihrer Passive Perception die Geräusche vielleicht hören.

Wenn du jetzt unbedingt etwas auswürfeln möchtest dann kannst du auswürfeln in welcher Entfernung die SCs am Kampf vorbei kommen. Aber da die Tatsache dass sie überhaupt in der Nähe des Kampfes sind eine willkürliche Entscheidung des SL ist kann man auch einfach festlegen ob die SCs den Kampf hören oder nicht.


Was die Fallen angeht:
Ich gehe mal davon aus, dass die Spieler nicht aktiv auf Geräusche achten oder in einem Kampf aktiv nach Fallen suchen. Insofern würde hier die Passive Perception ziehen.

Das ist richtig. Im Kampf hat man normalerweise nur Passive Perception, es sei denn man wählt die Search action.
Im konkreten Beispiel haben die Angreifer Fallen aufgestellt. Deren DC hängt davon ab wie gut sie plaziert und getarnt wurden.
("A trap's description specifies the checks and DCs needed to detect it" bezieht sich auf Fallen die "eingebaut" sind, also z.B. Fallgruben)
Es gibt keine offiziellen Regeln zum aufstellen von Fallen, aber ich würde einen Sleight of Hand Wurf machen. (Int wäre auch denkbar) Wenn das Terrain geeignet ist ggf mit Advantage.
Den Wurf braucht man erst zu machen wenn ein SC auf bzw. neben die Falle tritt. dann bleibt es auch spanned.

Was fest eingebaute Fallen angeht: in einem vorgefertigten Abenteuer wissen die Autoren ja nicht welche Perception die SCs haben. Da kann man ruhig die angegebenen Werte nehmen.
Wenn man aber etwas für die eigene Gruppe baut kann man einfach die DC auswürfeln (z.B. mit 13+1w6).   




Genauso empfinde ich das auch. Allerdings steht es tatsächlich bei den Fallen anders beschrieben: DMG S. 120 "A trap's description specifies the checks and DCs needed to detect it, disable it, or both. A character actively looking for a trap can attempt a Wisdom (Perception) check against the trap's DC. You can also compare the DC to detect the trap with each character's passive Wisdom (Perception) score to determine whether anyone in the party notices the trap in passing."
Ich bin davon ausgegangen, dass die Regelung für Traps generell für Objekte gilt, die man nicht automatisch wahrnimmt.
Vielleicht liegt das aber auch an dem speziellen Fall. Traps sind ja klassicherweise in Dungeons platziert und klassischerweise suchen Spieler dort auch aktiv danach. Aber sobald eine Falle mal in der Wildnis ist, sucht man ja kaum aktiv danach.
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
Im Rollenspiel ist auch hinreichend fortschrittliche Technologie von Magie zu unterscheiden.
Meine 5E Birthright Kampagne: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,122998.0.html

Offline karatekid_master

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Re: Passive Perception gegen Objekte
« Antwort #7 am: 29.02.2020 | 11:00 »
Wenn die Gruppe planlos (wie immer) durch irgendwas streift, fällt dem Charakter mit der höchsten passiven Wahrnehmung als erstes auf, das verdächtig viele Spinnweben an den Seiten des Weges liegen... Halt immer nur wenn keiner der Charakter aktiv sucht.

Kann als Strafe für unaufmerksammes Spielen gesehen werden, wenn wieder mal der Dumm/Blinde Tank nach vorne rennt  ~;D

Ansonsten wie meine Vorredner... Wenn es Plotrelevant ist, mit allen Zaunpfählen winken  :dftt:


LG