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[TMB] Spieltisch: Kapitel 1

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Der Läuterer:
Knox

Ich beobachte mein Gegenüber ausgiebig und nachdrücklich, während die Zeit ganz langsam vergeht und ich kein Wort sage. Selbst als ich einen Schluck des heissen Tees trinke, schaue ich die junge Frau sehr aufmerksam über den Rand der Tasse an.

"Miss Cole... Ann. Ich werde Ihnen nur zur Seite stehen und Ihnen helfen, wenn Sie mir Ihrerseits reinen Wein einschenken."

Wieder mache ich eine bedeutsame Pause.
"Ich habe nicht den Eindruck, dass Sie mich anlügen würden. Aber ich glaube dennoch, dass Sie mir einiges verheimlichen und manches etwas anders darstellen, als es sich tatsächlich abgespielt hat."

"Glauben Sie mir, Ann, ich habe schon manch eine Lüge in meinem Leben gehört und ich habe ein gewisses Gespür dafür entwickelt, wenn etwas überhaupt nicht stimmt."

"Es gibt da so einige Dinge..."

"Diese Freundin, Ann, mit der Sie sich gestern zu später Stunde angeblich treffen wollten... Existiert diese Person überhaupt? Ich habe da so meine Zweifel bzgl. Zeit und Ort."

"Ann, Sie sind gestern auch recht gezielt auf das 'Kings Head' zugegangen. Ist dies der Pub, dessen alten Besitzer Sie heiraten sollen?"

"Ich kann mir kaum vorstellen, dass Ihre Geschichte so schnell erzählt und so simpel ist, wie Sie mir gerade weiszumachen versuchen."

"Vielleicht scheiterte auch nicht jede mögliche Ehe nur an Ihren Vorbehalten und Einwänden. Vielleicht scheiterten die Eheschliessungen auch an Ihnen, Ihrer Person, an den Familien oder den Ümständen? Ich könnte mir auch vorstellen, dass Ihre Familie Sie verschachern wollte, wie ein Stück Vieh."

"Ich glaube, dass Sie mehr als nur einmal tief verletzt und gekränkt wurden. Und glauben Sie mir, Ann, ich bedauere ehrlich und zutiefst was immer das Leben Ihnen aufgebürdet und angetan haben mag..."

"Es gibt für mich aber jetzt zwei Möglichkeiten. Ich helfe Ihnen weiter und unterstütze Sie nach besten Kräften. Dafür sind Sie mir gegenüber aber auch absolut aufrichtig."

Ich lächele dabei sehr einnehmend, so, als würde man einem Kind eine Gute-Nacht-Geschichte erzählen.

Abrupt werde ich dann ernst und schlage mit der flachen Hand auf den Tisch, so dass das Geschirr klappert und scheppert.
Dann fahre ich ruhig in meiner Ausführung fort, als wäre nichts gewesen.

"Oder wir sagen uns hier und jetzt ein 'Lebewohl' und ich bitte meinen Kutscher Sie dorthin zu fahren, wo er Sie abgeholt hat."

"Ich bin mir sicher, dass Ihr Charme und Ihre Raffinesse Sie sicher durch das Leben werden geleiten können. Vielleicht dann allerdings nicht so, wie Sie es erwarten oder verdienen."

Ohne meinen Blick von Ann abzuwenden, führe ich die Tasse zum Mund und nehme einen guten Schluck.

"Was soll es sein, gnäd'ge Frau?"

BBB:
Ms Cole zuckt sichtbar zusammen, als Knox mit der Hand auf den Tisch haut. Du siehst, wie sie mit sich ringt, einerseits, weil sie ihre Fassung nicht verlieren möchte, andererseits weil sie offenbar mit einer Entscheidung ringt.
Ihr Blick weicht deinem zunächst aus, huscht im Zimmer umher, als würde sie den Raum bemessen oder etwas suchen, das ihr Halt gibt.

Dann, von einen Moment auf den anderen, fixiert sie dich erneut.
Sie scheint zu einem Entschluss gekommen zu sein.

Vorsichtig stellt sie die Tasse Tee vor sich ab - ihr ist nicht einmal aufgefallen, dass sie ein wenig verschüttet hat, also sie sich erschreckte.

"Mr. Calhoun, Sie sind ein wirklich bemerkenswerter, bemerkenswerter Mann. Ich wünschte die Umstände, unter denen wir uns kennengelernt haben, wären andere. Wir hätten einiges bewegen können, Sie und ich. Aber ich glaube, es hat nicht sollen sein."

Sie erhebt sich langsam, bedeutet dir sitzen zu bleiben.

"Es hat mich gefreut Ihre Bekanntschaft zu machen und ich werde sicherlich noch eine Weile an die vergangenen 24 Stunden zurückdenken. Aber ich denke, es ist besser, wenn ich nun gehe. Ich finde allein heraus, ich danke Ihnen."

Und damit wendet sie sich zur Tür, bleibt aber im Türrahmen noch einmal stehen. Ohne sich umzudrehen hörst du sie sagen: "Leben Sie wohl, Mr. Calhoun."

Dann geht sie und verlässt das Haus.

BBB:
Es vergehen nur wenige Augenblicke, dann öffnet sich die Tür erneut, und Knox Kutscher steht in der Tür.

"Sir, ich nehme an Sie möchten nun wie angekündigt ins Kings Head fahren? Es ist alles vorbereitet..."

Der Läuterer:
Knox

Ich sehe, wie mein Kutscher in den Salon eintritt. "Flint. Ja... Ähm... Nein... Danke, dass Sie mich erinnern, aber... nein... ich denke, ich werde den heutigen Abend daheim verbringen."
Die Jungs kommen gut ohne mich zurecht. Und sie werden mir sicherlich später Bericht erstatten.

"Aber sagen Sie Claris Bescheid. Sie soll sich sputen, und zusammen mit Dr. Watson, Miss Cole nachgehen. Ich möchte wissen, wohin sie geht und was sie tun wird. Danke, Flint."

pan narrans:
Patrick

"Soso, die Stadt verlassen", murmelt Patrick in seinen flusigen Bart und fügt in Gedanken hinzu: "Da würde ich mir als Zukünftiger aber Sorgen machen. Wenn der wüßte, daß seine Verlobte ihn anlügt und sich gerade bei einem anderen Mann befindet. Oder sollte sie doch abgereist sein? Dann würde Knox hier bald auftauchen, um uns zu informieren."

Patrick räuspert sich und wirft einen Blick auf seine Notizen, um sich zu sammeln. Dann beginnt er Evander Dotts mit Fragen einzudecken.

"Wann und wo wurde Anna Maria zuletzt gesehen? Und von wem? Haben Sie einen Verdacht, wann und wo es passiert sein könnte? Hatte Anna Maria seit der Familienbesprechung gestern das Haus verlassen?"

"Achja, nochetwas. Einhundert Pfund sind eine stattliche Summe. Für die meisten Leute ist das mehr, als ein Jahresgehalt. Wer weiß über Ihre Finanzen gut genug Bescheid, um sicher zu sein, einen so hohen Betrag aus Ihnen herauspressen zu können, Mr. Dotts?"

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