Pen & Paper - Spielsysteme > OD&D/AD&D/Klone & OSR
DM wollte, dass ich mit L1 Charakter in L7 Gruppe beginne.
ErikErikson:
Ich weiss nur, das das üblich ist in vielen US-amerikanischen D&D Runden. Dort startet man tatsächlich immer mit Stufe 1, egal wie hoch die anderen sind. Es ist also nix, was sich der SL aus dem Hut gezogen hat, sondern tatsächlich eine breit übliche Vorgehensweise, die nur in D. eher unbekannt ist. Da steckt natürlich auch eine ganze Spielphilosophie dahinter, die hier auch eher unüblich ist. Um das auszugleichen, kann man sich über eine Sonderregeln aber Ersatzcharaktere "heranzüchten", die dann höherstufig sind, und ide auch schon verbindungen zur Gruppe haben. Das würde ich als Kompromiss vorschlagen. Alternativ kannst du ihm sagen, das wir hier halt in D. sind un nicht in den USA, und er das bleiben lassen soll. In D. hab ich sowas jedenfalls noch nicht erlebt.
SeldomFound:
Der Dungeon Masters Guide von AD&D empfiehlt tatsächlich auf S. 111, dass man in solchen Fällen auch auf etwas höheren Stufen anfängt, gerade wenn die Gruppe im Schnitt über Level 8 ist. Ein Vorschlag war, dass du einen Würfel nimmst, der dem Durchschnitt der Gruppe entspricht (4ter Level = 1d4), und zu dem Wurf +1 rechnest. Doch ja, der 4te Level wird auch als ausreichend angesehen.
Auf der anderen Seite, du hattest bei AD&D noch teilweise Beispiele für Gruppen aus bis zu 12 Charaktere. Es war definitiv eher ein Strategie-Spiel als ein Erzählspiel. Da ist Hintergrundsgeschichte Kür, aber keine Pflicht.
Bei der Einführung von neuen Spielern ging man davon aus, dass du genug haben wirst, dass diese erstmal in einer separaten Gruppe gesteckt werden können, wo sie erstmal die Grundlagen lernen und sich mit angemessenen Herausforderungen hochleveln durften.
Und ja, es gibt einen "korrekten" Weg AD&D zu spielen, bzw. findet man auf S. 107f im Player Handbook einen Abschnitt "Sucessful Adventures", der unter anderem erklärt: "Superior play makes the game more enjoyable for all participants"
Rhylthar:
Der erwähnte Abschnitt im AD&D Player´s Handbook ist in der Tat hilfreich, wenn man so spielen möchte:
Mal ein Auszug:
--- Zitat ---Co-operation amongst party members is a major key to success, particularly
when the characters are relatively low-level. Later, when players have characters
of 9th, 10th, or even higher level it will be a slightly different matter, for then
some adventures will be with but one or two player characters participating, and
the balance of the group will be made up of henchmen whose general
co-operation is relatively assured. But to gain the upper levels, it is essential that a
character survive, and survival at lower levels is usually dependent upon group
action and team spirit. Co-operation must begin when the party prepares for the
adventure and continue through safe return to base and division of spoils —
including the special treatment required for any unfortunate characters cursed,
diseased, maimed, or killed.
--- Ende Zitat ---
Wenn man also dies so macht, ist es eine der Hauptaufgaben der Gruppe, das Überleben der "schwächeren Mitglieder" zu gewährleisten (und natürlich das eigene). Hinzu kommt, dass ja eine gängige Spielweise ist/war, dass sich eben die Spieler (in Form ihrer SC) die Abenteuer aussuchen, die sie bespielen möchten. Wenn etwas (gerade für schwächere Mitglieder) zu gefährlich erscheint, wird es erstmal nicht gemacht. Rückzug oder generelle "Verweigerung" ist ja ein durchaus legitimes Mittel, um eben schwächere SC erstmal langsam heranzuführen. Nimmt man dann noch die "Gold=XP"-Regel hinzu, sollte dies möglich sein, auch wenn es u. U. für die stärkeren SC erstmal langweilig erscheinen mag. Aber dann heisst es eben mal für eine Weile wieder Wölfe vertreiben statt Acererak anzugehen.
Weltengeist:
--- Zitat von: Feuersänger am 5.05.2020 | 00:38 ---Ja, ganz großer Scheiss natürlich. Da hat der SL damals richtig tief ins Klo gegriffen. Quasi ein Lehrstück, warum es völliger Hirnriss ist, in eine fortgeschrittene Gruppe einen neuen Char auf Stufe 1 einzuführen.
--- Ende Zitat ---
Äh - nö. Nur weil jemand einen anderen Spielstil bevorzugt als du, ist es kein "Scheiß" oder "Griff ins Klo" oder "Hirnriss".
Und es gibt auch nicht die eine richtige Art, ein Rollenspiel zu spielen. Auch nicht AD&D.
Das Problem würde ich eher da sehen, dass der Spielleiter allein und eigenmächtig entschieden hat, welchen Spielstil die Gruppe jetzt gefälligst zu spielen hat. In den 80er Jahren war das tatsächlich oft noch so, aber heutzutage würden wir sagen: So etwas sollte die Gruppe gemeinsam entscheiden, oder der Spielleiter muss zumindest eine Menge Überzeugungsarbeit leisten, wenn er eine Gruppe mit unterschiedlichen Stufen haben will. Und zu der Überzeugungsarbeit gehört dann natürlich auch, dass nicht er weitermachen kann, so als hätte er immer noch eine homogene Stufe-7-Gruppe vor sich, und die Gruppe sehen muss, wo sie bleibt. Denn wenn man sich mal kurz überlegt, dass ja auch mehr als ein SC hätte sterben können und die Gruppe dann plötzlich mehrere Stufe-1-SC enthalten hätte, wird schnell klar, dass das so nicht geht. Ein Spielleiter, der Wert darauf legt, dass Spieler wieder auf Stufe 1 starten, muss diesen (auch im Sinne der Gruppe) auch eine Chance geben. Und das bedeutet vermutlich, dass er Dinge anpassen muss. Wenn er beispielsweise nach der Prämisse "meine NSC handeln taktisch klug und schalten die schwächsten SC zuerst aus" spielt, dann ist das Reset auf Stufe 1 natürlich Wahnsinn. Aber wenn der neugeborene Stufe-1-Char sich wie gewohnt in die erste Reihe stellt, gilt das gleiche.
Ich persönlich finde Gruppen mit unterschiedlichen Stufen sogar sehr reizvoll, aber da gehören eben alle Seiten dazu - Spieler und Spielleiter. Und deshalb sollte man das vorher absprechen.
CK:
Also wir haben das jahrelang so praktiziert (Wiedereinstieg mit Lvl 1) und bis auf (höchstens) 1-2 Pechfällen ging das nicht nur in der Regel gut aus, sondern hat auch noch klasse Geschichten dadurch produziert.
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