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Charaktere und Abenteuer knallen aufeinander - Was kann man tun?

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nobody@home:
Ich denke, unabhängig von eventuellen Railroading-Schreckensszenarien, die der eine oder andere von uns schon erlebt oder wenigstens gelesen haben mag, geht's ErzdrakonMomo wohl mehr um Charaktere (und Spieler), die bei passender Stimmung einfach grundsätzlich das "Mitspielen" verweigern. So was wie der klassische Ich-fühl-mich-aber-nicht-motiviert-Typ beispielsweise, der nicht nur bekrittelt, daß sein Charakter ja eigentlich gar keinen Grund hätte, bei Sache XY mitzuziehen (kann schon mal aus guten Gründen vorkommen), sondern sich dann auch noch bei der Suche nach einer möglichen Motivation aktiv verweigert und querstellt -- an dem Punkt ist das Problem nämlich ziemlich sicher nicht mehr einfach nur der Charakter.

Arkam:
Hallo zusammen,

im Ihread https://www.tanelorn.net/index.php/topic,19708.msg134905273/topicseen.html#new wurden ein paar Fälle aufgezeigt in denen die im Abenteuer erwarteten Handlungen oder angebotene Optionen frontal mit dem aus Sicht der Spieler und ihrer Charaktere vernünftigen oder überhaupt möglichen zusammenstießen.
Das bringt mich zur Frage was man dann als Spielleiter denn so machen sollte. Dabei gehe ich davon aus das die Spieler nicht vorher einen Hinweis bekommen haben das in diesem Abenteuer einzelne Charaktere nicht funktionieren oder extreme Probleme haben könnten. Des weiteren gehe ich davon aus das beide Seiten bereit sind an einer Lösung mitzuarbeiten. Also weder ein "So steht es aber im Abenteuer." noch ein "Mein Charakter ist eben so." oder ähnliche unkonstruktive Aussagen.

Gruß Jochen

1of3:
Du meinst, wenn man im laufenden Spiel feststellt, dass man sich gleichsam in eine Ecke gespielt hat? Spiel unterbrechen und drüber reden.

Lichtschwerttänzer:

--- Zitat von: nobody@home am 15.08.2020 | 23:56 ---Ich denke, unabhängig von eventuellen Railroading-Schreckensszenarien,

--- Ende Zitat ---
mir ging es eigentlich darum, das der Charspieler legitime Gründe haben kann die Story zu blockieren. und dazu ein Paar offizielle Beispiele

Wobei ich einen Char der nicht Abenteuern will und dazu gezwungen werden muss, durchaus als ein valides Konzept empfinde

Issi:
Es gibt Plots bei denen SC förmlich keine Wahl haben, ob sie teilnehmen oder nicht.
Das sind jene, in denen sie quasi überrumpelt werden und alle automatisch betroffen sind.
Beispiel : Keiner kann sagen: "Ich hab keine Lust auf diese Insel(dieses Gefängnis/diese Höhle /dieses Schiff whatever ) wenn er dort bereits unerwartet festsitzt.

Das Problem stellt sich also erst in Situationen, in den die SPL bzw. SC eine Wahl haben.
Also sagen können: Da mache ich nicht mit!
Häufig sind das Aufgaben, in denen die SC etwas tun sollen, das gegen ihre Motivation spricht.

Sollte das der Fall sein,  gibt es schon die Möglichkeit, das Abenteuer vorher! !! anzugleichen.
Wie lässt sich pauschal nicht sagen, sondern immer nur Fall-bezogen.
Man sollte wissen, wie Spieler und SC ticken.
Ein Söldner tut sich uU. schwer damit umsonst zu arbeiten. Auch ein Dieb hofft vielleicht, dass dabei was für ihn rausspringt.
Ein Priester würde für Geld vielleicht nicht alles tun., Bzw. Dinge, die seinem Glauben widersprechen,ablehnen. usw.

Will man das umgehen, dann bieten sich Abenteuer an, die die SC in eine Situation werfen, in der sie automatisch alle betroffen sind.
(Bsp. Alle sind verflucht, und müssen den Fluch wieder loswerden. Alle werden gejagt und müssen entkommen. Alle werden angegriffen und müssen sich verteidigen. Alle werden verdächtigt, und müssen ihre Unschuld beweisen. Alle sind verzaubert oder krank  und müssen ein Heilmittel finden usw.   )

Wenn die Gruppe mitten im Spiel feststellt, dass manche Figuren bei der angebotenen Abenteuer Motivation nicht mitmachen können, dann hat die SL in vielen Fällen das Abenteuer vorher nicht speziell auf die Charaktere angepasst.

Oder eins gewählt, dass den Helden zwar die Wahl lassen will (Teilnehmen oder nicht?)aber gleichzeitig an der dafür vorgesehenen Abenteuer Motivation spart.
Sprich :Die Helden nicht persönlich genug bindet.
(Was eine ziemlich riskante Kombi ist)

Da hilft eigentlich am Besten Spiel unterbrechen reden. Oder eben noch eine Motivation aus dem Ärmel schütteln.
Sprich :Ein Notpflaster draufklatschen,  damit es doch noch läuft.

Edit.
Bzgl. sehr unterschiedliche Figuren in einer Gruppe:
Wenn das Abenteuer über Mitgefühl gestrickt ist (Da sind ein paar Arme in Not. Helft ihnen!). Dann sollte für die "Ich arbeite nicht umsonst"Figuren zusätzlich noch eine Belohnung angeboten werden.
Wenn das Abenteuer über Belohnung läuft, dann sollte der Auftrag auch etwas beinhalten, was für die Mitgefühl SC funktioniert.

Mit ehrbaren/ ehrlosen SC ist es ähnlich.

Manche Abenteuer wollen auch den Konflikt.
Sprich : Die moralische Zwickmühle ist gewollt. -Die Helden sollen zwischen Pest und Cholera wählen,  und können es so oder so nur falsch machen.
Sehr Spannend -aber das kann eine Gruppe schon ziemlich durcheinander wühlen. (Ist wahrscheinlich auch nicht für jede geeignet )

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