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Wieviel Götter sind zuviel/genug?

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nobody@home:
Da kommen wir gezwungenermaßen recht schnell in die Metaphysik des Settings. :) Wer sind die Götter eigentlich, woher kommen sie (oder wenigstens: waren sie vor ihren Anbetern da oder nicht?), worin besteht ihre Macht (wenn sie überhaupt welche haben)...?

Problematisch wäre für mich noch am ehesten der Fall "die Götter sind ganz real und von den Sterblichen so ziemlich unabhängig, aber trotzdem kriegt jede Rotzkultur da unten irgendwie automatisch ihre ganz eigenen Götter da oben, sobald sie erst mal selbst zu existieren angefangen hat" -- eigenständige Wesen mit eigenen Vor- und Einstellungen, mit denen der Rest der Welt eben verdammt noch mal klarkommen muß, erscheinen nun mal nicht einfach mal eben so mit einem "Plopp" in der Realität, sobald die ersten paar Witzbolde sie sich ausgedacht haben. (Und wenn sie das doch täten, müßte der Himmel ja recht schnell überlaufen sein...) Also sind die Götter aus meiner Sicht entweder unabhängig und die Sterblichen haben null Mitspracherecht in Sachen "wer existiert denn nun und wer nicht, und wie will er/sie/es verehrt werden?", oder sie sind "nur" Manifestationen des Glaubens ihrer Anhänger -- dann können sie aber unter anderem schlecht die Welt erschaffen haben, denn um irgendetwas Großartiges zu tun, müssen sie ja erst mal ausdrücklich (auch, wenn's die Anhänger selbst vielleicht nicht mal wissen) von diesen zum Leben erweckt und mit ihren Kräften ausgestattet worden sein, und dazu müssen ihrerseits diese Erwecker schon vor ihnen existiert haben.

Auf die reine Anzahl kommt's mMn im Vergleich zur schlichten halbwegs schlüssigen inneren Logik weniger an. Ich kann zumindest theoretisch genausogut eine monotheistische Spielwelt haben (solange der eine Gott nicht gleichzeitig auch ein Omni-Gott sein muß, kann ich ihm ja immer noch mit selbst nicht göttlichen Gegenspielern kommen) wie eine mit einer ausgeklügelten himmlischen Bürokratie von solchem Ausmaß, daß sich nicht mal alle ihre Mitglieder gegenseitig kennen, und dazwischen gibt's dann auch noch einiges an Spielraum. Selbst so ein Klassiker wie die griechische Mythologie hat ja sowohl die relativ klar definierten Götter des Olymps als Hauptpantheon auf der einen Seite als auch alle möglichen Orts-, Natur-, und Was-weiß-ich-noch-Götter mit kleineren Aufgabenbereichen daneben...

Blizzard:

--- Zitat von: JollyOrc am  7.10.2020 | 21:15 ---Inspiriert von der Diskussion in dem anderen Thread, hier mal die Frage: Kann es zu viele Götter in einem Setting geben?
--- Ende Zitat ---
Kurze Antwort: Ja, kann es - wie Splittermond eindrucksvoll beweist (in negativer Hinsicht).
Lange Antwort: Ich habe nichts gegen ein Pantheon, wie man es von den griechischen, römischen, ägyptischen oder auch nordischen Götter kennt. Aber ich finde, die Anzahl muss nur nicht verhältnismäßig gegenüber der Spielwelt sein, in der sie auftauchen, sondern die Anzahl muss für SL & Spieler überschaubar bleiben. In Zahlen: 15-20, maximal 30. Das reicht vollkommen und bietet trotzdem genug Arten...äh Charaktervielfalt.
Insofern bin ich bei diesem Punkt:

--- Zitat ---Für mich gibt es da ja eine wichtige Grenze: Was kann ich mir als SL noch merken? Da wäre bei mir so grob beim Dutzend wohl Schluss - mehr kann ich nicht sinnvoll regelmäßig erwähnen.
--- Ende Zitat ---
Absolut bei dir.
Wenn selbst jedes kleine Dorf eine eigene Gottheit hat- unabhängig von der Größe der Spielwelt- das merkt sich doch keine Sau bzw. das kann sich doch kein Mensch merken. Es sei denn-und das ist die einzige Ausnahme, es gibt einen Charakter, der z.B. einen Priester dieser Gottheit spielt. Und der Gott findet vielleicht mal Erwähnung, weil das Abenteuer zufällig grade in diesem Dorf spielt. Aber ansonsten? Da wäre mir z.B. ein (geheimer) heidnischer Kult in dem Dorf, der einen der großen, bekannten Götter verleugnet, allemal lieber, wie erst  im Buch nachzuschlagen, wie denn jetzt nochmal dieser dann doch unbedeutende Gott hieß, der in in diesem Dorf angebetet wird...


Mithras:
Warum müssen es immer polytheistische Pantheons sein? Nimm einfach 3 Religionen mit unterschiedlichen Glaubensvorstellungen eines monotheistischen Gottes und setze in die gleiche Stadt/Region und du hast eine interessante Basis für Konflikte. Weg mit dem Gott der Heilung,  Krieg und Ackerbau, her mit den verschiedenen Ansichten über Göttlichkeit wie Druiden vs. Der eine Gott. So werde ich das in meinem nächsten Homebrew Setting machen. Ich werde da Morgen gerne noch was dazu schreiben.

Blizzard:

--- Zitat von: Mithras am  7.10.2020 | 22:20 ---Warum müssen es immer polytheistische Pantheons sein? Nimm einfach 3 Religionen mit unterschiedlichen Glaubensvorstellungen eines monotheistischen Gottes und setze in die gleiche Stadt/Region und du hast eine interessante Basis für Konflikte. Weg mit dem Gott der Heilung,  Krieg und Ackerbau, her mit den verschiedenen Ansichten über Göttlichkeit wie Druiden vs. Der eine Gott. So werde ich das in meinem nächsten Homebrew Setting machen. Ich werde da Morgen gerne noch was dazu schreiben.

--- Ende Zitat ---
Guck'Dir mal Shadows of Esteren an, da gibt's genau das und zudem diese Art von Konflikt(en)- und das in sehr guter, spannender Form.

Mithras:
Prima, kannte ich noch nicht werde ich mir aber ansehen

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