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Wieviel Götter sind zuviel/genug?

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nobody@home:

--- Zitat von: Mithras am  7.10.2020 | 22:20 ---Warum müssen es immer polytheistische Pantheons sein? Nimm einfach 3 Religionen mit unterschiedlichen Glaubensvorstellungen eines monotheistischen Gottes und setze in die gleiche Stadt/Region und du hast eine interessante Basis für Konflikte. Weg mit dem Gott der Heilung,  Krieg und Ackerbau, her mit den verschiedenen Ansichten über Göttlichkeit wie Druiden vs. Der eine Gott. So werde ich das in meinem nächsten Homebrew Setting machen. Ich werde da Morgen gerne noch was dazu schreiben.

--- Ende Zitat ---

Immer vorausgesetzt natürlich, daß mindestens eines der folgenden Kriterien zutrifft:

(a) Der Gott existiert nicht wirklich. Dann können sich die (Aber-)Gläubigen natürlich beliebig streiten.
(b) Der Gott existiert, aber die Kabbeleien da unten, wie er "interpretiert" werden soll und verehrt werden will, lassen ihn kalt und er mischt sich schlicht nicht ein.
(c) Der Gott existiert und würde schon gerne ein Wörtchen mitreden, aber aus irgendeinem Grund ist er dazu einfach nicht fähig.

Paßt nichts davon, dann habe ich einen (in diesem Fall sogar einzigen) Gott, der seine ganz eigene Meinung nicht nur hat, sondern auch angemessen vertreten will und kann. In dem Fall aber werden sich die angesprochenen Konflikte höchstens so lange halten können, bis er sich ernsthaft persönlich einmischt...

SeldomFound:
Die Frage ist halt, wie die Welt aufgebaut ist: Eine begrenzte Anzahl an Göttern ist nicht selbstverständlich, sondern muss scheinbar erzwungen werden, wenn man sich die Geschichte anguckt. Was ja im Falle von tatsächlichen Göttern jetzt kein Problem ist.

Letztendlich denke ich, wird das Problem klarer wenn man sich folgende Frage stellt: Brauche ich wirklich 49 unterschiedliche Adelige in einem Kaiserreich?

Ja, denn das ist realistischer als das es bei seinem technologischen Stand nur mit 8 Leuten regiert wird.

Aber ich muss nicht jeden dieser 49 NSCs kennen! Es reicht völlig wichtigsten 8 Adligen zu kennen, die die acht Regionen des Reiches verwalten und formen.

Aber einer der 41 geringeren Adligen könnte speziell für meine Runde wichtig werden, weil er der Lehnsherr des Ritter-SC ist. In diesem Falle muss man ihn, seinen Machtbereich und seine Position in der Hierarchie des Reiches bestimmen.


Nun, so kann man es auch mit Göttern sehen: Ich muss nicht alle Götter eines Settings kennen, genauso wenig wie ich alle anderen NSCs aus den offiziellen Werken kennen muss, wenn diese nicht für meine Gruppe relevant sind. Aber, ich kann natürlich die Wichtigkeit der Götter so anpassen, dass nur ein paar wirklich weltweit oder über den ganzen Kontinent gekannt werden müssen. Genauso wie man halt nur die wichtigsten Adligen kennen muss.

Der Unterschied ist aber auf der anderen Seite, dass Götter in der Fantasy keine "natürlichen" Wesen sind, ähnlich wie Drachen. Daher ist es völlig dem Autor überlassen, wie viele nennenswerte Götter er in seinem Setting haben will. Von realen Praktiken her macht es absolut Sinn, dass in einer Fantasy-Welt unzählig viele Götter verehrt werden. Aber von der Spielpraxis her sind ein bis drei Götter völlig ausreichend. Es muss nur halt erklärt werden, warum die Humanoiden dieser Welt an nichts anderes glauben...



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Feuersänger:
Also erstmal: ich bevorzuge klare Verhältnisse. Es soll also bekannt sein, ob es in dem Setting Götter wirklich gibt (bzw ob sie ins Weltgeschehen irgendwie eingreifen) oder nicht.
Zweitens: ich bevorzuge Polytheismus.
Allerdings bevorzuge ich eher kleinere Pantheone, irgendwo zwischen sagen wir mal 3 und 30 Gottheiten sollten langen.
Es steht ja auch dem nichts entgegen, dass einzelne Gottheiten in verschiedenen Kulturen unter verschiedenen Namen verehrt werden.

Einen guten Kompromiss finde ich auch die Einteilung wie in den Forgotten Realms in Greater, Intermediate und Lesser Powers.

In meinem Heimgebräu-Setting hab ich es so gemacht: es gibt primär 9 Mächtige Gottheiten - für jede D&D-Gesinnung eine -- aber wenn einem Spieler keine davon zusagt, kann er sich eine regionale Nischengottheit ausdenken.

Isegrim:
ME kann es zuviele Götter in einem Setting geben, zumindest wenn man davon ausgehen kann oder muss, dass es die alle wirklich gibt. Wenn das, wie vermutlich in der Realität, nicht der Fall ist, ist es im Endeffekt auch egal...

Zu viele sind es, wenn man sich nicht mehr alle merken kann, und wenn es schwierig wird, sie unterscheidbar und "einzigartig" zu halten. Ich mag dabei den Ansatz, dass verschiedene Völker die gleichen Götter unter verschiedenen Namen anbeten, wie es realiter die Römer annahmen, die...


--- Zitat von: Marduk am  7.10.2020 | 21:52 ---Der Römische Glauben war komplexer als man landläufig denkt und die Römer haben auch die Götter der von ihnen eroberten Völker anerkannt. Der Götterbegriff ist in Polytheistischen Gesellschaften manchmal einfach ein anderer, wie wir ihn kennen.
--- Ende Zitat ---

... va alle Nase lang fremde Götter mit ihren identifizierten und gleich setzten.

Monotheismen mag ich nicht besonders, da der eine Gott entweder nicht existiert, oder ein massives Thedizee-Problem aufwirft. Da ist mir die dem Polytheismus innewohnende Toleranz allemal lieber.

Allerdings bin ich auch ein Freund von einer gewissen Unsicherheit in metaphysischen Fragen, sprich: Wie das jetzt wirklich und genau mit den Göttern ist (jenseits von "Sie existieren") will ich gar nicht wissen.

Holycleric5:

--- Zitat von: JollyOrc am  7.10.2020 | 21:15 ---Inspiriert von der Diskussion in dem anderen Thread, hier mal die Frage: Kann es zu viele Götter in einem Setting geben?

Für mich gibt es da ja eine wichtige Grenze: Was kann ich mir als SL noch merken? Da wäre bei mir so grob beim Dutzend wohl Schluss - mehr kann ich nicht sinnvoll regelmäßig erwähnen.

--- Ende Zitat ---

Man kann nicht nur fragen "Kann es zu viele" Götter geben?", man kann genauso Fragen: "Kann es zu große Städte mit zu vielen wichtigen NSC geben?" (häufig Hauptstädte wie z.B. Sarnburg)

Besonders, wenn man sich das Stadtbeispiel anschaut kann einem klar werden, dass es z.B. selbst in einem "Mikrokosmos" wie einer Stadt (Selbst wenn wir z.B. Selenias Hauptstadt Sarnburg mit 240.000 Einwohnern betrachten) niemals Gang und Gäbe ist, jeden einzelnen Bewohner mit Name, Aussehen und Beruf auszustaffieren.
Von diesen 240.000 Einwohnern tauchen nur sieben Personen im "Wer ist wer in Sarnburg" auf.
Und selbst die Liste der Personenbeschreibungen der Kategorie "Adel" auf S. 128 umfasst eine Seite mit 45 Einträgen, und nur wenige Personen stammen aus Sarnburg selbst, oft sind es Herrscher über andere Städte. Und je nach beabsichtigtem Schwerpunkt können auch nochmal die einen oder anderen Sarnburger Adligen vielleicht sogar im Vornherein "ausgesiebt" werden. (Und selbst wenn alle 45 Adligen in Sarnburg leben würden, wären das immer noch gerade mal 0,01875% der Bevölkerung Sarnburgs - bei weitem nichtmal ein halbes Prozent!)

Dasselbe gilt auch für die Götter:
Selbst wenn man im Mertalischen Städtebund spielt (in dem man so gut wie alle Götter verehrt), gibt es selbst auf den Karten der großen Metropolen (wie z.B. Gondalis) nur 4 fest verortete Tempel (Perto, Caran, Ulmon, Lyxa), im Übersichtskasten wird zusätzlich lediglich von einem "Hafentempel verschiedener Meeresgottheiten" gesprochen.
Für "mein" Gondalis habe ich -um den Hintergrund eines meiner Spieler aufugreifen- noch einen Vangara-Tempel platziert.
Selbst wenn ich im Hafen 7 verschiedene Meeresgottheiten platzieren würde, käme ich gerade mal auf ein Dutzend Götter. Von "zu viel" kann also nicht die Rede sein.

Was ich damit sagen will, ist:
Man kann sich nicht alle 120+ Götter merken, geschweige denn ständig parat haben (Habe ich auch nicht, obwohl ich mich ziemlich gut in Lorakis auskenne). Aber über das Dutzend, das man im aktuellen Land/ der aktuellen Stadt braucht kann man mit der Zeit einen guten Überblick gewinnen, wenn man nicht permanent von Land zu Land hüpft. Und selbst dann bleiben oft die Götter der anderen Kontinente (welche das "zu viel" hervorrufen) im Hintergrund.

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