Die zweite Staffel leidet für mich daran, dass der Inhalt von vier Staffeln auf eine Staffel herunterdampft wird, weswegen die Betrachtungen eher kursorisch wirken. Ich finde sie trotzdem stark.
Die zweite Staffel ist für mich ganze wesentlich eine Systemstudie:
Syril Karn stellt sein Leben in den Dienst des Imperiums. Er erkennt die Sinnlosigkeit seines Handelns und stirbt letztlich allein mit seinem Hass auf Andor. Ob Dedra Meero seinen Tod betrauert, ist unklar.
Major Partagaz ist ein erfolgreicher Offizier des ISB. Ein Fehler - vielleicht aber auch eine gewollte Unterlassung, das bleibt offen; die Art der Darstellung der Figur lässt diese Interpretation aber durchaus zu - kostet ihn das Leben. Er stirbt letztlich allein; niemand betrauert seinen Tod.
Die Qualitäten, die zunächst den Aufstieg Dedra Meeros in der imperialen Hierarchie begünstigen, werden ihr letztlich zum Verhängnis; sie wird ein Opfer der Funktionsweise des Systems. Sie hilft Attendant Heert dabei, den Standort Kleya Markis aufzuspüren. Ob es sich hierbei um einen Akt der Selbstlosigkeit handelt, bleibt unklar. Sie stirbt nicht, endet jedoch in einem imperialen Gefängnis.
Die Toten auf Seiten der Rebellen werden betrauert. Sie werden vermisst und sie sind letztlich nie allein. Das ist der Unterschied zur imperialen Hierarchie: hier ist niemand wirklich Teil einer menschlichen Gemeinschaft, sondern am Ende immer alleine.
Das natürlich nur sehr skizzenhaft und ich hoffe, dass mein Punkt rüberkommt. Auf jeden Fall ist es das, was für mich im Vordergrund steht.