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Reading Challenge 2021
aingeasil:
Ich vernachlässige dank Homeoffice das Lesen aufs Schändlichste (bin bekennende Bahn-Leserin).
#7 William Sleator: Das Haus der Treppen
Irgendwann in der Zukunft: Fünf sechzehnjährige Waisenkinder finden sich in an einem nur aus Treppen und kleinen Plattformen bestehenden Ort wieder. Es entwickelt sich eine Gruppendynamik im täglichen Kampf um Essen / Überleben.
Insgesamt fand ich die ersten 2/3 des Buchs sehr stark, auch da in jedem Kapitel immer die Sicht eines Jugendlichem im Zentrum steht. Die Entwicklung ist vorhersehbar, dadurch aber nicht weniger gut. Das Ende bzw. die Auflösung finde ich aus heutiger Sicht - der Roman erschien 1974 - etwas schwach und teilweise auch unbefriedigend.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Der Wissenschaftler steht mir dem Geschehenen zu gleichgültig gegenüber
Beim Lesen habe ich mir mehrfach gesagt, dass ich die ein oder andere Szene oder auch nur die Szenerie gerne mal in einem Film oder einer (Mini-)Serie sehen würde.
Insgesamt wohl eher 3,5 / 5 Zukunftsvisionen
#8 Rita Mae Brown & Sneaky Pie Brown: Dache, dass du nicht tot bist
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)In einer Kleinstadt wie Crozet, Virginia, kennt jeder jeden. Sollte man meinen. Doch dann geschieht ein Mord: Der unsympathische Bauunternehmer Kelly Craycroft wird tot aus seinem Zementmischer gezogen. Kurz nachdem er eine mysteriöse Postkarte mit dem Bild eines Grabengels und dem Satz "Schade, dass du nicht hier bist" erhalten hatte, wie Mary Minor "Harry" Haristeen weiß, die es als Leiterin der Poststelle nicht lassen kann, die eingehenden Karten zu lesen. Ihre Neugier ist geweckt. Und ihre Katze Mrs. Murphy hat auch schon eine Spur?Der erste Band mittlerweile 31 Bände umfassenden Abenteuer von Mrs. Murphy, Tucker und ihrer Menschin Harry. Man merkt diesem Roman noch deutlich das "Erstlingswerk" im Bereich Kriminalromanan, obwohl die Autorin schon weit davor publizierte. Hier findet Rita Mae Brown noch ihren Stil abseits ihrer feministischen, lesbischen und auch gesellschaftskritischen Romane. Der Roman weiß schon, kurzweilig zu sein (etwas anderes will er auch gar nicht), aber es fehlt ihm noch an Finesse.
Nostalgische 2,5 / 5 Leckerli
Swafnir:
Lesen fürs Hirn:
1. Roger Caillois - Die Spiele und die Menschen
2. Johan Huizinga - Homo Ludens
3. Johannes Merkel: Spielen, Erzählen, Phantasieren
4. Maryanne Wolf: Schnelles Lesen, langsames Lesen
5. Maryanne Wolf: Das lesende Gehirn
6. Günter Grass - Die Blechtrommel
7. Alexander Solschenizyn - Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch
8. Anton Szandor LaVey - Die Satanische Bibel
9. Max Frisch - Homo faber
10. Erich Maria Remarque - Im Westen nichts neues
11. Heribert Illig - Das erfundene Mittelalter
12. -
Lesen fürs Herz:
1. R.A. Salvatore: Brüder des Dunkels
2. R.A. Salvatore: Die Küste der Schwerter
3. Friedrich Dürrenmatt - Der Richter und sein Henker & Der Verdacht
4. Gustav Wiederkehr - Mannheim in Sage und Geschichte
5. Erich Kästner - Drei Männer im Schnee
6. Bernhard Schlink - Der Vorleser
7. Cormac McCarthy - Die Abendröte im Westen
8. Stanislaw Lem - Sterntagebücher
9. Noah Gordon - Die Erben des Medicus
10. Dean Koontz - Trauma
11. Philip K. Dick - Die drei Stigmata des Palmer Eldritch
12. John Moore - Hauen und Stechen
13. -
Epochen:
Aufklärung:
Sturm und Drang:
Weimarer Klassik:
Frühromantik: Ludwig Tiek - Der gestiefelte Kater
Hoch/Spätromantik:
Vormärz:
Realismus: Theodor Storm - Der Schimmelreiter
Swafnir:
Da ich mein zu erreichenden Pensum schon fast hatte (und noch nicht mal das halbe Jahr rum ist), hab ich meine Challenge ein bisschen angepasst.
Insgesamt möchte ich jetzt bei 40 Büchern und 7 Werken aus literarischen Epochen lesen. Davon entfallen 15 fürs Hirn, 15 fürs Herz und 10 auf den Anhang N nach Gary Gygax.
Lesen fürs Hirn:
1. Roger Caillois - Die Spiele und die Menschen
2. Johan Huizinga - Homo Ludens
3. Johannes Merkel: Spielen, Erzählen, Phantasieren
4. Maryanne Wolf: Schnelles Lesen, langsames Lesen
5. Maryanne Wolf: Das lesende Gehirn
6. Günter Grass - Die Blechtrommel
7. Alexander Solschenizyn - Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch
8. Anton Szandor LaVey - Die Satanische Bibel
9. Max Frisch - Homo faber
10. Erich Maria Remarque - Im Westen nichts neues
11. Heribert Illig - Das erfundene Mittelalter
12. Margret Bechler - Warten auf Antwort: Ein deutsches Schicksal
13. -
14. -
15. -
Lesen fürs Herz:
1. R.A. Salvatore: Brüder des Dunkels
2. R.A. Salvatore: Die Küste der Schwerter
3. Friedrich Dürrenmatt - Der Richter und sein Henker & Der Verdacht
4. Gustav Wiederkehr - Mannheim in Sage und Geschichte
5. Erich Kästner - Drei Männer im Schnee
6. Bernhard Schlink - Der Vorleser
7. Cormac McCarthy - Die Abendröte im Westen
8. Stanislaw Lem - Sterntagebücher
9. Noah Gordon - Die Erben des Medicus
10. Dean Koontz - Trauma
11. Philip K. Dick - Die drei Stigmata des Palmer Eldritch
12. John Moore - Hauen und Stechen
13. -
14. -
15. -
Epochen:
Aufklärung:
Sturm und Drang:
Weimarer Klassik:
Frühromantik: Ludwig Tiek - Der gestiefelte Kater
Hoch/Spätromantik: ETA Hoffmann - Der Sandmann
Vormärz:
Realismus: Theodor Storm - Der Schimmelreiter
Anhang N:
1. J.R.R. Tolkien - Der Herr der Ringe
2. -
3. -
4. -
5. -
6. -
7. -
8. -
9. -
10. -
Edit: Hab gemerkt, dass ich in der Arbeit nicht in HdR-Stimmung komme. Daher lese ich gerade parallel.
Sindaja:
Durch Homeschooling, komische Wechselunterrichtkonzepte, Online-Unterrichten und so fehlende Zeiten am Abend und Morgen ist das Lesen auch bei mir gerade etwas ausgebremst, aber ein paar Bücher sind doch hinzu gekommen:
26. Iain M. Banks: The State of the Art
Einige Kurzgeschichten und eine Novelle in der Welt der „Culture“. Bei den Kurzgeschichten hatte ich etwas Probleme reinzukommen, die Novelle war interessant. Ein Subjektiver Bericht eines Beobachters aus der Culture, der die Erde erkundet – teils philosophische Betrachtungen. Die Romane, die ich im Culture-Setting gelesen habe, waren aber bisher für mich gefühlt stärker.
27. Dave Gross: Prinz der Wölfe
Der Roman war in meinem HeinzCon Paket. Da ich immerhin auf Golarion mal „Wir sein Goblins“ geleitet habe, fand ich es nett einen Pathfinder-Roman zu lesen. Leider setzt bei mir langsam die Altersweitsichtigkeit ein, weshalb die sehr kleine Schrift das Lesen etwas mühsam machte. Für einen Rollenspielroman Ok. Die Hauptcharaktere nett, die Storyline mit ausreichenden Twists. Manche Passagen hatten etwas viel Beschreibungen, die ich in den überfliegenden Karl-May Modus meiner Jugend lesenderweise schickten. Aufhänger ist die Suche nach einer vermissten Kundschafterin. Diese wird aber schnell eher eine Hintergrundhandlung ob der ganzen sonstigen Geschehnisse. So hätte ich das Buch vielleicht nicht gekauft, aber um ein Gefühl für die Pathfinderwelt zu bekommen fand ich es kurzweiliger als Quellenbücher zu wälzen.
28. Victor Lavalle: The Changeling
Ein poetischer Horroroman mit Elementen der Mythologie. Die Geschichte spielt in New York und ich fand sie recht fesselnd. Vieles ist anders als es scheint. Der Titel lenkt aber natürlich schon zu Beginn auch auf das Thema Wechselbalg.
29. Pat Kerr: The Wild Swans
Eigentlich zwei Geschichten. Einerseits das Märchen der wilden Schwäne in einem puritanisch bis märchenhaft fantastischem Setting, andererseits die Geschichte junger Männer in der homosexuellen Szene New Yorks der 80ger in bitterer Realität. Natürlich bestehen auch Verbindungen zwischen den Geschichten, aber die Welten „interagieren“ nicht wirklich, sondern Themen resonieren. Berührendes Buch. Sehr lesenswert.
Menthir:
#23
K.J. Parker - How to Rule an Empire and Get Away with it
Ähnlich wie das Vorgängerwerk (Sixteen Ways to Defend A Walled City) offenbart sich ein Buch aus der Egoperspektive, welches von einem notorischen Lügner und Aufschneider erzählt wird, der sich selbst darstellt und die Geschichte, die sich um ihn entwickelt.
K.J. Parker setzt hierbei wieder auf einen witzigen, teils sarkastischen Erzähler, der eher über Umwegen zu seinem Posten als Kaiser des Reiches kommt. Notker nämlich ist Schauspieler, die sich seine Brötchen mit dem Verkörpern politischer Prominenz verdient und der tatsächliche Kaiser geht tatsächlich zugrunde und so soll Notker ihn ersetzen, als Marionette.
Jetzt entspinnt sich eine Geschichte, in der jeder versucht, den armen Notker als Marionette zu nutzen. Der Senat, die militärischen Usurpatoren, die Straßenkrieger, seine ehemalige Chefin und halbwegs Geliebte, die zu allem Übel noch mit dem BBEG verheiratet ist.
Letztlich ein Werk in münchhausenscher Tradition und mit witzigen Elementen und wenig Tiefgang, wie eben der erste Band. Im ersten Band hat mir jedoch die technisch-strategische Betrachtung gefallen, die der Ingenieursheld des Werkes getätigt hat. Notker versucht auch Dinge zu reflektieren, vor allem das Schauspielhandwerk und die Theorie der Lüge, doch er wirkt noch so überzeugend wie sein Vorgänger.
Das Buch nimmt immerhin direkt Bezug auf Teil 1.
Insgesamt ist es ein ganz angenehm zu lesendes Buch, mit ganz vielen, wenn auch deus ex machina-artigen Änderungen, in dem sich der unfreiwillige Held und notorische Lügner Notker von allen Strippen befreit, auch die seiner Liebe, die ihn ebenso zu manipulieren sucht, und dann mit einer Tatkraft wie die des Helden von Band 1 (Orhan) die Geschichte der Stadt leitet und sie mehr oder weniger rettet. Die meisten Charaktere bleiben jedoch flach oder sehr eindimensional, das Philosophieren ist nur bedingt spannend und die Geschichte selbst ist jetzt nichts, was man noch nicht gehört hätte. Lediglich die Mineurskämpfe unter der Mauer stechen positiv heraus. Man kann es gut weglesen, man vermisst aber auch nichts, wenn man es nicht tut.
5,5 von 10 Punkte.
#24
J.R.R. Tolkien - Die Kinder Húrins
Ich bin angetan. Ich bin selten wirklich überrascht und noch seltener Feuer und Flamme für eine Sache, aber die Kinder Húrins haben mich tief beeindruckt. In der erzählerischen Konsequenz der Geschichte, in den wunderschönen Beschreibungen, in der der Verbindung elbischer Sprache und allgemeiner Geschichte. Das enzyklopädische Wesen von Tolkiens Werk ist hier nicht beliebig angewendet und ausgespien, sondern die Namensbedeutungen, die sich im Werk auftun, tragen zur Stimmung und zur Geschichte bei.
Und das Werk ist wundervoll traurig.
Zurecht haben Kritiker angemerkt, dass die Kinder Húrins dem Grunde nach nichts Neues aus Mittelerde bringen. Aber wie so häufig, ist nicht das Neue das Spannende. Nicht immer ist es daran, das Rad neu zu erfinden. Das ist nämlich etwas, was Tolkien definitiv nicht getan hat, weder der Alte, noch der Junge. Aber es ist die formschöne Aufarbeitung bekannter Bilder (ich habe zumindest die Völsunga und Kalevala identifizieren können), die hier wirklich zieht. Es ist die vertiefende Beschäftigung mit dem Stoff, die dem ganzen Reiz verleiht. Und es ist - ich betone es nochmal - die erzählerische Konsequenz, mit der die Tolkiens die Geschichte begleiten und beenden, die dem ganzen Tragweite gibt.
Ein Fluch, der seine Wirkung entfaltet. Die wirklich niederträchtigen Entwicklungen, die sich in Turins Geschichte ergeben, mit dem Mord am besten Freund, das Verraten von ganzen Völkerschaften und Freunden, das Leid, dass er über die eigene Familie bringt und am Ende das Inzest-Motiv erzeugt doch eine deutlich dunklere Atmosphäre, als man mithin trotz Mordor gewohnt ist. Denn das Böse wirkt hier subtil und gut verwoben in den Menschen und Elben.
Die Andeutung, das Anschwellen, das Bewähren gegen das Böse, und dann doch das letztendliche Scheitern ist gut eingefangen. Glaurung als Drache ist im Übrigen sehr überzeugend für mich.
Insgesamt war ich also schwer angetan. Die Sprache ist nichts für das schnelle Überfliegen, doch wer sich darauf einlässt, wird in bewährter Weise in eine abenteuerliche, sprachlich schöne Tragödie geführt.
Ein beeindruckendes Werk!
9 von 10 Punkte
#25
Kai O'Connal - Shadowrun - Fire & Frost
Und da ist es geschehen. Ich habe meinen ersten Shadowrun-Roman gelesen. Trotz jahrelanger Erfahrung mit dem Rollenspielsystem und obwohl ich in den 90ern als Jake Armitage auf dem SNES unterwegs gewesen bin, und obwohl ich die Neuauflage der PC-Spiele mit Shadowrun Returns, Shadowrun: Dragonfall und Shadowrun: Hong Kong sogar mit einiger Freude gespielt habe, habe ich mich von den Romanen ferngehalten. So wie ich mich eigentlich immer von Romanen zu Spielserien, TV-Serien, Filmen oder PC-Spielen fernhalte. Aus gutem Grund meist, auch wenn es Ausnahmen gibt.
Dieses Buch ist keine.
Die Geschichte von Fire & Frost ist die eines relativ gewöhnlichen Runs, in dem es um magische Artefakte, die Einmischung von Großkonzernen und die Intrigenspiele von Elfen und Drachen geht. Wirklich bemerkenswert ist lediglich, dass O'Connal einen Gutteil der Handlung in die Wildnis (Amazonien und Antarktis) verlegt, und dass er die Verstrickungen und die für Shadowrun typischen Verratsszenen eher auf persönlicher Ebene abhandelt. Wirklich überzeugt hat mich das nicht, weil er seine Charaktere zu wenig beschreibt. Er nutzt viel Dialog und zwischen den Zeilen ergibt sich sowas wie eine Charakterisierung, die ist aber nicht stark genug, um wirklich zu bewegen. Das Foreshadowing auf diese Verratsszenen ist sehr deutlich und der Prozess auf dem Weg zum Verrat nicht spannend genug, dass es überraschend oder bewegend wäre.
Das ist schade. Denn tatsächlich hat das Werk seine Stärken, wenn es zu sozialen Interaktionen kommt. Die Actionszenen waren eher einfach beschrieben, aber eben sehr häufig. Die Beschreibungen der Matrix waren wieder recht gut, während die Beschreibungen des Astralraums wieder vereinfacht waren. Das Runner-Team mit u.a. einem Troll, einer Elfin und einer Goblin-Riggerin ist sehr bunt.
Hervorheben möchte ich noch, dass die Rolle des Trollstraßensamurais "Pineapple" außergewöhnlich ist. Denn dieser erweist sich an vielen Stellen als das Herz und als der Metamenschenkenner in dem Runnerteam, und bleibt trotz seiner typischen Gewaltbereitschaft und seiner archetypischen Pantherkanone noch der sympathischste und tiefste Charakter des Buches. Gerade der eigentlich Protagonist - Elijah - ist fast eindimensional. Seine Gewissensbisse, dass er seine Missionen über das Wohl der anderen Runner stellt, und sich in diesem Punkt der Verrat spiegeln soll, ist ein vielversprechender Ansatz, aber spielt einfach keine so große Rolle, dass es den stumpfen Aufhänger des eigentlichen Verrats überspielt.
Insgesamt ist es eher seichte Unterhaltung mit einem an manchen Stellen ungewöhnlichen Setting, in dem es den ein oder anderen Lichtblick gibt. Aber die Oberflächlichkeit und Konstruiertheit ist hier und da so groß, dass auch Pineapples breite Schultern nicht das ganze Werk tragen können.
4 von 10 Punkte
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