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Reading Challenge 2021

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Lyris:
Kleines Resümee meiner nicht-Challenge-relevanten Bücher:
Thomas Bäumler: Kain. Abel. Oberpfalz. + Erich Zorn: Tod an der Bibert
Zwei Regionalkrimis, die für den Durchschnitts-Krimi-Leser nicht wirklich taugen. Zu wenig Krimi, im 2. wird der Mordfall nicht mal aufgeklärt. Warum sie für mich trotzdem so aus allem gelesenen herausragen hat einen ganz anderen Grund. Beide Bücher wurden von tatsächlichen Geschehnissen inspiriert. Bei beiden war ich zu der entsprechenden Zeit mehr oder weniger vor Ort und habe doch nur die Hälfte mitbekommen. Bei "Kain. Abel. Oberpfalz." ist es nicht ganz so verwunderlich, Mitte der 80er war ich 10 Jahre alt und Wackersdorf immerhin 60 km weg. Klar hatte ich mitbekommen dass eine Wieder-Aufbereitungs-Anlage für Brennstäbe aus Kernkraftwerken gebaut werden sollte, es Proteste dagegen gab und am Ende wurde das Bauvorhaben aufgegeben. Was ich nicht wusste, waren die Dimensionen, die das ganze hatte. Ich habe mir anschließend noch etliche Artikel und einen Dokumentarfilm zu dem Thema angeschaut. Da hat mich wirklich mitgenommen. (Falls es jemand interessiert "Pfingstschlacht 1986" und "WAA Wackersdorf" geben Unmengen Treffer).
"Tod an der Bibert" beschäftigt sich mit Reaktionen der Einwohner auf die ZAE (ZentraleAufnahmeEinrichtung für Asylbewerber) in Zirndorf in den 90er Jahren. Dazu muss ich sagen, dass meine damalige Schule nur ein paar 100 Meter weiter in der gleichen Straße liegt. Für mich war es völlig normal immer mal wieder Leuten von dort über den Weg zu laufen, in beiderseitig radebrechenden Englisch (hoffentlich zielführende) Wegbeschreibungen zu geben etc. Ich habe auch nie irgendwelche Vorfälle, Anfeindungen o. ä. mitbekommen. Offenbar habe ich mich nie in den "falschen" Kreisen bewegt, da wohl auch damals schon einiges an Ängsten, Hetze und Gegenbewegungen im Gang waren. Veröffentlicht wurde das Buch übrigens erst 2017 unter Pseudonym, der Autor möchte unerkannt bleiben. Leider muss man ihm zugestehen, dass das vielleicht keine übertriebene Vorsicht ist. Immer noch nicht oder sogar noch weniger als damals.

Für "richtige" Krimis empfehle ich weiterhin John T. Lescroart. Auch davon habe ich mir drei Bände gegönnt: So wahr mir Gott helfe, Die Anhörung, Der Schwur. Gut gemacht und interessante Themen.

Blanchett:
Hier dann jetzt meine erste Meldung:

#1 Delia Owens - Der Gesang der Flusskrebse
Chase Andrews stirbt, und die Bewohner der ruhigen Küstenstadt Barkley Cove sind sich einig: Schuld ist das Marschmädchen. Kya Clark lebt isoliert
im Marschland mitr seinen Salzwiesen und Sandbänken. Sie kennt jeden Stein und Seevogel, jede Muschel und Pflanze. Als zwei junge Männer auf
die wilde Schönheit aufmerksam werden, öffnet Kya sich einem neuen Leben - mit dramatischen Folgen.

Fazit: Absolut lesenswert. Wunderschön geschrieben. Zum Glück habe ich dieses Buch geschenkt bekommen; im Buchhandel wäre ich wahrscheinlich
ohne Beachtung dran vorbeigegangen!


#2 Siegried Rabe - Alles über Alf
Wer kennt ALF nicht? Der kleine rothaarige Fernsehliebling vom Planeten Melmac hat die Herzen der Erdenbürger im Sturm erobert. Doch wer weiss
schon, was ALF über Liebe und Heiraten, Geld und Katzenfutter oder Schlankheitsmittel und X-Beine zu sagen hat? Im einzig authentischen
Interview erfährt man alles Wissenswete über den kosmischen Wunderknaben und seinen Planeten Melmac. Und in über 600 Sprüchen von A bis Z
im Melmac-ALF-A-BET läßt ALF seinen kühnen Ideen und skurrilen Ansichten freien Lauf.

Fazit: Kann man lesen, muss man aber nicht. Buch stammt aus einer Sammlungsauflösung und ich fand es ganz amüsant etwas über das
katzen"liebende" Pelzknäuel zu erfahren.


#3 Brösel - WERNER - Immä Äägä middi Pullizei
Fazit: Wer kennt Werner nicht? Für mich ein "must have".


#4 Markus Heitz - Des Teufels Gebetbuch
Der ehemalige Spieler Tadeus Boch gelangt in Baden-Baden in den Besitz einer mysteriösen Spielkarte aus einem vergangenen Jahrhundert.
Alsbald gerät er in einen Strudel unvorhergesehener  und mysteriöser Ereignisse, in desssen Zentrum die uralte Karte zu stehen scheint. Die
Rede ist von einem Fluch. Was hat es mit der Karte auf sich? Wer erschuf sie? Gibt es noch weitere? Wo könnte man sie finden? Dafür
interessieren sich viele, und bald wird Tadeus gejagt, während er versucht, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Plötzlich steigt der
Einsatz: Es ist nicht weniger als sein eigenes Leben.

Fazit: Durch Zufall in der Auslage der Buchhandlung entdeckt und der Titel sprach mich sofort an. Da ich div. Romane von dem Autor habe und diese
immer gern gelesen habe; ein Spontan-Kauf den ich nicht bereut habe.


#5 Markus Gerwinski - Die Hörige (Falkenflug Band 1)
Im Schatten eines heraufziehenden Krieges wachsen die leibeigene Bauerstochter Gunid und Ragald, der Sohn ihres Lehnsherrn, als beste
Freunde auf. Mit dem Erwachsenwerden schiebt sich die Standegrenze zwischen sie. Doch als Ragald im Kampf gegen die plündernden
Horden der Jattar vermisst wird, folgt Gunid seiner Spur.
Bald finden sie sich in eine Geschichte um Verrat und finstere Mächte verstrickt, die den Bestand des ganzen Königreichs bedroht. Zwischen
Grauen, Gewalt und Tod auf der einen und atemberaubenden Wundern auf der anderen Seite erleben sie die phantastischste Reise ihres
Lebens.

Fazit: Für alle denen es nicht bekannt ist: bei dem Autor handelt es sich um unseren Tanelorni "Grey". Persönlich würde ich mich fast als Fan
der ersten Stunde vom Falkenflug fühlen (zumindest jedenfalls seit ich hier im Tanelorn darauf aufmerksam wurde). Lange habe ich
mitgefiebert wann es Grey endlich gelingt eine Printausgabe rauszubringen, da er ja leider bei der Veröffentlichung vom Pech verfolgt wurde.
Band 1 hatte "nur"  ca. 270 Seiten die ich innerhalb kürzester Zeit verschlungen habe. Spannend von der ersten bis zur letzten Seite von
man auf eine Mischung aus Fantasie, Geschichte und Liebe steht. Mit jeder Seite die ich gelesen habe ist es mir schwerer gefallen das Buch
überhaupt aus der Hand zu legen. Daher von mir ein ganz fettes "must have"!!

Sindaja:
#7 Hilary McKay:The Time of Green Magic
Ein Kinderbuch. Hübsch.Mutter mit zwei Söhnen, Vater mit einer Tochter haben zusammengefunden und ziehen nun in der neuen Familienkonstellation in ein „magisches“ Haus. Die Dinge,die im Haus passieren werden von den Eltern nicht wahrgenommen (auch wenn dies quasi nicht thematisiert wird) und erst als die neuen Geschwister sich zusammen tun können sie die Probleme angehen. Liebe zu Büchern spielt auch eine Rolle.
#8 Meredith Ann Pierce: The Darkangel
Zumindest kein „kitschiger“ Vampir-Roman. Atmosphärische Geschichte, über eine junge Frau, die die Opfer/Bräute eines Vampirs versorgen soll und in dem Zuge einiges über sich lernt. Nicht schlecht, aber auch nicht so fesselnd, daß ich die Fortsetzung lesen müsste. Das ganze fühlt sich im Flair zwischen mythisch - dünnbesiedelter Welt und  postpokalyptischem Setting an. So gibt es auch nur wenige Protagonisten.
#9 Jordanna Max Brodsky: The Wolf in the Whale
Ein wirklich stimmungsvolles Buch über „Inuit“ und „Nordmannen“ - während zwar ein paar "historische" Momente eingewebt sind, ist das Buch doch primär unter Fantasy einzuordnen. Während die Haupthandlung relativ ruhig vom Leben im hohen Nordern erzählt, spielen auch immer wieder die Götter und Geisterwelten der beiden sich begegnenden Kulturen eine Rolle. Die Protagonistinnen tun nicht immer das Richtige. Was für mich ein kleiner Makel für ein wirklich schönes Buch war, daß die fantastischen Elemente manchmal auch etwas von einem Deus-Ex-Machina hatten, um den Plot voran zu treiben. Nebenbei wird auch das Thema Gender angerissen. Ich würde das Buch nicht unbedingt Leuten empfehlen, die eine hohe Aktionsdichte brauchen oder ein Problem mit Schilderung von Gewalt haben, was aber nicht bedeutet, daß es nicht auch aktionsreiche Phasen gäbe.

aingeasil:
Bin aufgrund von Arbeit etwas spät dran mit meiner

#2: Karsten Dusse - Achtsam morden
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Björn Diemel wird von seiner Frau gezwungen, ein Achtsamkeits-Seminar zu besuchen, um seine Ehe ins Reine zu bringen, sich als guter Vater zu beweisen und die etwas aus den Fugen geratene Work-Life-Balance wieder herzustellen. Denn Björn ist ein erfolgreicher Anwalt und hat dementsprechend sehr wenig Zeit für seine Familie. Der Kurs trägt tatsächlich Früchte und Björn kann das Gelernte sogar in seinen Job integrieren, allerdings nicht ganz auf die erwartete Weise. Denn als sein Mandant, ein brutaler und mehr als schuldiger Großkrimineller, beginnt, ihm ernstliche Probleme zu bereiten, bringt er ihn einfach um — und zwar nach allen Regeln der Achtsamkeit.
Ich habe das Buch von einer Kollegin in die Hand gedrückt bekommen, als diese unsere gemeinsame Arbeit für ein dringendes Meeting unterbrechen musste.  Ein für mich sehr unterhaltsamer Roman, der die Achtsamkeitsbewegung vielleicht ein klein wenig auf die Schippe nimmt (aber nicht respektlos), und trotzdem ein seltsam gutes Gefühl hinterlässt. Und dazu noch den ein oder anderen Schmunzler / Lacher.
Eines der wenigen Bücher, dass ich mir tatsächlich sinnvoll deutsch verfilmt vorstellen kann :)
Ich würde es zumindest Leuten weiterempfehlen, von denen ich sicher bin, dass sie meinen Humor teilen.

Antariuk:
Hui, ich bin im Verzug mit dem Lesebericht! ^-^

#3: Martha Wells - All Systems Red (The Murderbot Diaries, #1)
Stand schon lange auf meiner Leseliste. Eine Geschichte über einen Sicherheitsandroiden (aus der Ich-Perspektive), der eine Expedition als Aufpasser begleitet, weil Vorschriften. "Murderbot", wie es sich selbst nennt, hat sich aber selbst gehackt und ist im Grunde frei, aber unglaublich unbeholfen in sozialen Interaktionen und bleibt freiwillig in der Rolle der doofen Blechdose. Und natürlich geht dann was schief auf der Expedition... Eine schöne Idee, die letztendlich aber nur lauwarm serviert wird, wie ich finde. Oder es fehlt einfach das letzte bisschen Gewürz. Dass das Setting und die Technologien sehr vage bleiben ist grundsätzlich OK, es geht mehr um die Persönlichkeit von Murderbot und die Interaktion mit den anderen Menschen, aber andauernd müssen "Hacks" oder "Schrott-Technologie, weil billig" herhalten, um Limitierungen zu überwinden oder aufzubauen, das ist ist mir dann doch zu oberflächlich. Der Plot ist dazu sehr vorhersehbar und auch wenn Murderbot interessante Schrulligkeiten zeigt, waren für mich keine echten Überraschungen drin. Ich will aber trotzdem gerne noch mindestens den nächsten Band lesen, auch weil der erste Band sehr kurz war - vielleicht geht da ja noch was.

6 von 10 gehackten Modulen.

#4: Neil Gaiman - Neverwhere
Muss ich alle paar Jahre einfach wieder lesen, geht nicht anders. Das letzte von Gaiman, was ich davor gelesen habe, war American Gods, und boah war das ein furchbar langweiliges Buch (da gefällt mir die Serie trotz aller Probleme hundertmal besser!). Insofern war Neverwhere jetzt einfach etwas Wohlfühl-Lesekost. Und die Geschichte um Richard und wie er "durchs System fällt" und das mythische London unter dem echten London erkundet, wird mir nie langweilig. Für mich ein Inbegriff für gut geschriebene Phantastik :d

9 von 10 geheimen Subway-Tunneln.

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