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[D&D] Zeit der Wölfe

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Tintenteufel:
Unser Berichterstatter Natze (wie Nattias Nirfang von seinen Begleiterinnen genannt wird) trägt natürlich Sciences Blue, während Fiora und Hilde Command Gold rocken.

Aber wer ist nach Yuri und Lios das nächste Redshirt?



a) Quirion
b) Joram
c) Ulgar

Tintenteufel:
Fiora und Hilde am berühmten Fountain Square:


Tintenteufel:
Session III.23
Sha, 10. Tag der Königin 1506 n. B. - BERICHT I

Der Anführer der Hob’Goblins gab den Befehl zum Beschuss mit einer kalten, entschlossenen Handbewegung. Kurz darauf senkte sich ein finsterer Schwarm von Pfeilen auf die Hügelkuppe und die Abenteurer um unseren Agenten herab.


Die Rothäute schossen blind hinter die dürftige Deckung! Dennoch gab es mehrere Verletzte.

Während die meisten den Schutz größerer Felsen und des Hügels suchten, brachte sich Fiora in eine bessere Position für den Gegenangriff. Mit einer geflüsterten Zauberformel schickte sie ein magisches Geschoss ins Gesicht des rothäutigen Anführers.

Trotz der wohl platzierten Attacke rückten die Hob’Goblins vor. Hilde und Ulgar bewegten sich hinter den Felsen auf die Angreifer zu, deren Befehlshaber nun lautstark alle Vorräte von den Reisenden forderte.


Der Halbork brüllte eine Antwort mit der die Rothäute offensichtlich nicht gerechnet hatten:

„Bluut für den Roten Gooott!“

Unterdessen stürmte Ulgar den Hang hinab und verwandelte sich in einen Braunbären. War der Nordmann etwa ein Lykantrop?
Nicht nur die Hob’Goblins waren jedenfalls völlig überrascht von der Wandlung. Dann donnerte der noch immer brüllende Bär durch die Reihen der Bogenschützen bis zu deren Anführer.

Ulgar schlug seine Pranken unbarmherzig in die überrumpelte Rothaut. Anstatt mit seinen Krallen das Fleisch seines Opfers nur zu durchschneiden, bohrte er sie tiefer hinein und drückte den Hob’Goblin fest an sich. Erst als der Brustkorb und, bis zahlreiche Knochen sowie die Wirbelsäule hörbar brachen.

Selbst von der Hügelkuppe aus meinte Nattias Triumph im Antlitz des Bären erkennen zu können, der sich danach sogleich zu Hilde umdrehte.
Doch die Zwergin wütete bereits unter den Soldaten des toten Anführers mit ihrem verzauberten Runenhammer.

Augenblicklich fiel ihr erster Gegner. Der verwandelte Halbork musste sich also weiterhin anstrengen, um ihr nicht das Feld zu überlassen.

Quirion verließ die Deckung für eine weitere Verwirrung der Rothäute, denn er vollzog einen uralten Tanz elfischer Klingensänger mit gezogenem Rapier. Als er so die Aufmerksamkeit der Hälfte erobert hatte, flohen die anderen fünf Hob’Goblins ins Hügelland.

Nun erhob sich auch der schwerverletzte Halbling hinter den Felsen. Jorams weiße Gewänder waren an mehreren Stellen mit dunklem Blut getränkt. Der kleinwüchsige Zauberkundige sprach trotzdem mit heiserer Stimme eine seiner fremden Formeln und beschwor eine geisterhafte Sense aus blau-grüner Magie inmitten der verbliebenen Feinde.

Nattias verletzte einen Bogenschützen mit seiner Armbrust; sogleich zertrümmerte Hilde der strauchelnden Rothaut den Schädel. Das nächste Leben nahm die magische Sense von Joram. Ulgar der Bär musste sich ranhalten, wollte er Hilde im Kampf noch übertrumpfen.

Wieder schwächten die Fernkämpfer einen Gegner. Wieder wurde der Hob’Goblin von der Zwergin erschlagen. Der verwandelte Halbork brüllte seinen Unmut heraus, wirbelte herum und stürzte sich auf den letzten Widersacher.

Kurz bevor der anstürmende Bär die Rothaut erreicht hatte, landete ein Armbrustbolzen von Nattias zwischen ihren Augen. Wieder ertönte wütendes Bärengebrüll. Hilde grinste und fasste das Endergebnis des Kampfes zusammen „Drei zu eins“.

Ulgar verwandelte sich in den Halbork aus Waldhafen zurück. Das Bärenfell war noch nicht restlos dem vielen Haar des Nordmanns gewichen, da lachte er bereits aus vollem Halse und vertröstete Taran auf einen anderen Tag.
Die Zwergin half dem knienden Hünen auf die Beine, dann schlugen sie den toten Hob’Goblins mit deren eigenen Schwertern die Köpfe ab.

Nattias und Joram blieben zunächst auf der Hut. Sie wussten die Gefahr nicht einzuschätzen, welche von Ulgar ausgehen mochte. Beide Gelehrten hatten von Werbären gelesen, aber waren nie einem solchen Lykantropen begegnet.
Quirion befragte den Halbork ganz einfach. Der Barde fand heraus, dass Ulgar sich selbst als Wandler bezeichnete. Er sei in der Wildnis aufgewachsen und habe bereits als Kind den Segen eines Schamanen empfangen. Sein Totemtier war der Bär, was es ihm erlaubte, teilweise oder - wie gesehen - vollständig die Form eines Braunbären anzunehmen.

Der Halbelf freute sich über die ungewöhnliche Geschichte, Nattias dankte Lumaenor für das Wissen, doch Joram blieb vorsichtig.

Fiora war sogleich zum Fleddern der Leichen übergegangen. Neben der Ausrüstung fand sie bei den Soldaten nichts von Wert, bis auf eine kleine, goldene Schale in einem schwarzen Stück Stoff. Und bei ihrem Anführer einen leicht konisch zulaufenden Lederzylinder. Boden und Deckel des Zylinders bestanden aus geschliffenem, durchsichtigem Glas: ein Fernrohr. Die Elfin behielt beide Gegenstände für sich.

Der Herbst hatte die Hügel ihres satten Grüns beraubt, denn das Gras war bereits gelb-braun. Je näher die Abenteurer den Roten Höhlen kamen, desto weniger Blätter hatten die wenigen Bäume und Büsche zwischen den Felsen.

Am Abend wurde ein Lagerfeuer gegen die Kälte entfacht. Schichtweise saßen gleich zwei Wachen am Feuer, denn die aufgeriebenen Hob’Goblins konnten selbstverständlich noch in der Nähe sein. Die Nacht verging ereignislos. Nattias und Joram hielten jedoch gemeinsam Wache, und der Halbling schenkte der Hügellandschaft weniger Beachtung als dem schnarchenden Halbork. Auch unser Agent konnte die Berechenbarkeit des wilden Kriegers nicht so recht einschätzen, so betete er zu Lumaenor, dem Bündnis zwischen Ulgar und Hilde ausreichend Bestand zu gewähren.

Die restliche Reise zu den Roten Höhlen verlief ohne weitere Zwischenfälle.

So standen Nattias, Hilde, Fiora, Joram, Quirion und Ulgar am frühen Abend des heutigen Tages (10.8.1506) vor dem stillgelegten Steinbruch, welcher einst der Erbauung von Burg Isenwaid gedient hatte.
Es handelte sich um die geöffnete Flanke eines Hügels, zu dessen Wurzeln eine tiefe Senke hinabgegraben worden war. Ein halbes Dutzend schwarzer Löcher führten in den Nordhang der Senke.*

Im roten Licht der sterbenden Sonne wirkte der Ort wie eine riesige klaffende Wunde.

- Wendelyn, Stadtschreiber von Peredur

*Unser Agent muss hier die Eingänge zu den Stollen der Kobolde, Orks und Goblins entdeckt haben, die in den vergangenen Jahrhunderten von dem stillgelegten Tagebau in den Hügel getrieben worden waren.

Tintenteufel:
Session III.24
Sha, 10. Tag der Königin 1506 n. B. - BERICHT II

Die Expedition beschloss, den alten Steinbruch zunächst nur zu beobachten. Hilde wollte sich ein Bild von etwaigen Truppenbewegungen machen und Fiora suchte mit dem Fernrohr die Stollenzugänge nach Wachtposten ab.

Es dauerte nicht lang, da tat sich etwas in der Senke. Jedoch kam niemand aus den Roten Höhlen, sondern eine Gruppe von fünf Hob‘Goblins bewegte sich von Osten in den stillgelegten Tagebau hinab.
Die Abenteurer waren sich sicher, dass es die fünf geflohenen Rothäute von der Handelsstraße waren. Zwei von ihnen trugen ein aufgespießtes Wildschwein.

Hilde begann sogleich fieberhaft über eine Möglichkeit nachzudenken, sie unter einem künstlichen Steinschlag oder Erdrutsch zu begraben. Die Zwergin kam zu dem Schluss, mit einzelnen Felsbrocken über bessere Gewinnaussichten zu verfügen.

Also warf sie sich gegen einen der moosbewachsenen Felsen an der Hangkante und versuchte ihn hinabzurollen. Der Halbork Ulgar tat es ihr gleich. Doch um seine Kontrahentin zu übertrumpfen, machte sich die Grünhaut an einem deutlich größeren Brocken zu schaffen. Die Kraftanstrengung trieb braunes Bärenfell auf seine starken Arme, während ihm das Gebrüll eines wilden Tieres aus der Kehle entkam.

Im Gegensatz zur Zwergin war der Wandler mit seinem animalischem Einsatz erfolgreich. Je weiter der Felsen den Hang hinunter stürzte, desto schneller wurde er. Treffsicher polterte er schließlich mitten in die Jahdgesellschaft hinein und überrollte die beiden Wildschweinträger, zusammen mit ihrer Beute.
Die anderen drei waren rechtzeitig auseinander gesprungen, um sich nun hinter weiteren Felsbrocken in Sicherheit zu bringen.

Während die Hob‘Goblins noch ihre Bögen von den Schultern zogen, wurden sie bereits von Nattias, Fiora und Quirion unter Beschuss genommen. So wurde Hildes mutiges Vorpreschen von Armbrustbolzen, magischen Geschossen und Pfeilen gedeckt.

Die Zwergin ließ sich von einem Felsvorsprung genau vor die verbliebenen Rothäute fallen.
Auf der Stelle fiel ihrem magischen Runenhammer ein geschwächter Hob’Goblin zum Opfer. Das konnte Ulgar offensichtlich nicht auf sich sitzen lassen, denn er verließ unmittelbar die Reihen der Fernkämpfer und begab sich nach unten ins Getümmel.
Nun eilte auch die elfische Magierin ihrer ehemaligen Leibwächterin hinterher, um endlich ihren neuen Angriffszauber aus der Blauen Bibliothek einsetzen zu können.

Zuvor brach Fiora einem Feind noch die Rippen mit einem weiteren magischen Geschoss. Sie blickte sich triumphierend um und entdeckte dabei mit Schrecken einen Höhleneingang, viel zu nah an der Stellung ihrer Gefährten Joram, Quirion und Nattias.
Hilde verstrickte sich im Zweikampf mit einer der beiden letzten Rothäute, während die andere in einen weiteren Stollen entkam.

Chaos in der Form von vier neuen Angreifern brach über die verteilte Expedition herein.
Es waren vier hünenhafte Krieger des dämonischen Hyänenvolks der Gnolle*; die da aus der Höhle bei Joram, Quirion und Nattias schossen.



Bedächtig zog der Barde sein schlankes Schwert. Er vollzog den uralten Klingentanz der Elfen und fesselte damit die Aufmerksamkeit der Bestien, die mit schäumenden Hyänenmäulern, heiser lachend auf den Halbling, den Halbelfen und den Akolythen Lumaenors zustürmten.

Die Magie des Barden zeigte ihre Wirkung, so gelang es der zauberkundigen Ruinenelfin zwischen die Gnolle zu treten und drei von ihnen mit einer horizontalen Scheibe aus hellorangen Flammen zu verbrennen.
Das schwer verletzte Hyänenvolk konnte von den Abenteurern mühelos niedergemacht werden.

Der verbliebene vierte Gnoll verfiel in blinde Raserei. Er schlug schrill kreischend um sich, bis ihn Hilde von den Beinen fegte und ihm den geifernden Schädel einschlug. Die Zwergin glich also mit einem einzigen Hieb den Vorsprung durch Ulgars Felsbrocken im Wettstreit mit dem Wandler aus.

Bei den toten Hob'Goblins fanden sie eine weitere goldene Schale in schwarzen Stofffetzen sowie kunstvoll bestickte Seidenpantoffeln. Die Gnolle hatten dagegen Kostbarkeiten aus dem fernen Süden besessen: einen gesprungenen Handspiegel mit Messingeinfassung, zwei elfische Jagdschwerter deren Griffe Drachenlöwen darstellten und ein purpurfarbenes Lederwams das mit Spinnennetze aus Silberfaden verziert war.

Es war Joram Schattental der das Wams für sich beanspruchte. Mit den Drow kannte er sich aus. Der Halbling wusste offenbar auch, dass die verräterischen Elfen über mächtige Magie verfügten und hoffte scheinbar auf Schutz durch eine besondere Verzauberung der Rüstung.
Er entkleidete sich bis auf einen weißen Wickel um den Unterleib, damit er das geschmeidige Wams direkt auf der nackten Haut tragen konnte. Anschließend verdeckte er das purpurfarbene Leder wieder mit seiner weißen Robe.
Unser Agent schien dabei alles genau zu beobachten. Und er war sehr verwundert darüber, dass Joram kaum zu frieren schien, obwohl es Herbst war, die Sonne nahezu vollständig untergegangen war und der Halbling aus dem warmen Süden stammte.

Nach alledem hatte die Expedition sehr wahrscheinlich - auf jeden Fall teilweise - den Vorteil des Überraschungsmoments verloren. Die Abenteurer mussten sich nun entscheiden, welche Höhle sie als erstes erkunden und von ihren bösartigen Bewohnern befreien wollten.

Sie beschlossen, den Gnollen auf ihren stinkenden Pelz zu rücken.

- Wendelyn, Stadtschreiber von Peredur

*Der Priesterschaft Nymias zufolge haben Gnolle auf Avalon ihren Ursprung im Unheiligen Land. Sie entstehen nicht natürlich, sondern werden durch abyssale Verunreinigung geschaffen. Ihre Präsenz in den Roten Höhlen wirft also die Frage auf, wie sie dorthin gekommen sind. Können ihre Spuren bis nach Marisa zurückverfolgt werden oder wurden Bewohner der Gegend durch dämonische Einflüsse in die blutrünstigen Bestien verwandelt?
In Peredur sind keinerlei Übergriffe durch Gnolle auf die Bürger Eralions bekannt. Ich habe daher einen Bericht von unseren Agenten im Schleierwald angefordert, um die Bewegungen der jüngsten Vergangenheit von den Südmarken in die Herzlande überprüfen zu können.

Tintenteufel:
Hoffe mit der heutigen Pendelei den ausstehenden Spielbericht fertigstellen zu können, da es morgen Abend in Höhle J weitergeht.

Ein kleines Einstimmungsbildchen auf beides:



(Sitzt jetzt in schwarzweiß auch im letzten Bericht!)

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