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Faszination Tatort

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Dr. Beckenstein:
Mein Problem mit dem Tatort: Es ist halt ein deutscher Fernsehkrimi.

Das heisst, er ist i.d.R. langweilig. Autoren und Regiesseure wollen meistens eine Botschaft rüberbringen oder gesellschaftliche Missstände aufdecken. Eine spannende Geschichte scheint da eher zweitrangig zu sein.
Dazu versucht man gerne, die Ermittler interessanter zu machen. Das bedeutet, sie werden zu psychischen Wracks, denen man im echten Leben nicht mal einen Block mit Strafzetteln anvertrauen würde.

Realismus ist auch keine Priorität. In einem Tatort (mit Ulrike Folkerts) zog sich ein uniformierter Polizist am hellichten Tag eine Linie Koks von der Motorhaube seines Streifenwagens in die Nase. Künstliche Intelligenz scheint auch ein beliebtes Thema zu sein, die betreffenden Autoren haben aber wenig Ahnung von dem Thema.
Vor ein paar Jahren lief mal ein Tatort über eine KI, die ihre Schöpferin umbrachte. Zur gleichen Zeit lief auf einem der privaten Kanäle der alte Flash Gordon Streifen aus den 80ern. Die Falkenmännern und das Rakenmoped von Flash Gordon waren realistischer.

Die einzigen Tatorte, die etwas taugen, sind die aus Münster (eher Komödien) und die mit Ulrich Tukur als Murot. Letztere sind zum Teil völlig durchgeknallt und schweifen kilometerweit vom klassischen Krimi ab (Zeitschleifen! Survival Horror!), aber unterhaltsam.

Samael:

--- Zitat von: Lyonesse am 23.04.2021 | 16:29 ---Doch ist er und zwar nach ungefähr zehn Minuten - Schimi besucht den überforderten Strohwitwer.

--- Ende Zitat ---

Stimmt!

Flamebeard:

--- Zitat von: Dr. Beckenstein am 23.04.2021 | 19:47 ---Die einzigen Tatorte, die etwas taugen, sind die aus Münster (eher Komödien) und die mit Ulrich Tukur als Murot. Letztere sind zum Teil völlig durchgeknallt und schweifen kilometerweit vom klassischen Krimi ab (Zeitschleifen! Survival Horror!), aber unterhaltsam.

--- Ende Zitat ---

Wie oben geschrieben, teile ich den Geschmack. Mein erster Murot-Tatort war 'Im Schmerz geboren'. Den Film kann ich jedem empfehlen, der sich für filmische Handarbeit interessiert (und einen starken Magen hat). Die Story, so konstruiert sie auch wirkt, ist annähernd wasserdicht (nur die Motivation einiger Figuren ist ausbaufähig bzw. hätte besser ausgeführt werden können). Die Bildgestaltung hätte ich bei einem deutschen Fernsehfilm so nicht erwartet. Die diversen zitierten Motive fügen sich schön zur Gesamt-Story zusammen. Und der Kniff, mit dem der finale Höhepunkt umgesetzt wurde, ist wirklich schick!

Bilwiss:
Sehe ich auch so. Münster und Murot kann man sich gut anschauen. Die anderen sind langweilige Fernsehkrimis.

Angriff auf Wache 08 (Murot) ist für mich der unterhaltsamste deutsche Film der letzten Jahre. Ein sehr spaßiges Remake von  Assault on Precinct 13.

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