Pen & Paper - Spielsysteme > D&D4E
Wieso wurde D&D 4e eigentlich so schnell aufgegeben?
Arldwulf:
--- Zitat von: Grubentroll am 23.06.2021 | 18:17 ---Fandet ihr Skill Challenges wirklich eine tolle Mechanik?
Ich empfand diese Aneinanderreihung von Checks eher profan und unimmersiv.
--- Ende Zitat ---
Ich denke genau dies ist auch der größte Fehler den man bei deren Verwendung machen kann. Nicht zu fragen was die Charaktere konkret tun, sondern nur Checks würfeln. Es steht natürlich explizit dabei, dass es nicht einfach nur ausreicht "ich mache einen Wurf auf..." zu sagen. Aber trotzdem gab es immer wieder Spieler die dies scheinbar genau so spielten (und dies dann blöd fanden)
Aber der Kernaspekt von Skillchallenges ist nicht der Würfelwurf sondern der Grundgedanke einer von allen gemeinsam zu lösenden Herausforderung in der die Fertigkeiten aller gefragt seien. Der Teil bei dem der Spielleiter eine Ausgangssituation schildert und die Spieler fragt was sie tun, was ihr Charakter zu dem ganzen beiträgt.
Nicht nur weil dies Spieler mit ins Boot holt welche bei bestimmten Begegnungen ansonsten hinten dran stehen und die Typen mit dem guten Diplomatiewurf machen lassen.
Sondern vor allem auch weil die Mechanik dazu fuhrt als Spielleiter sich Gedanken darüber zu machen welche Alternativen Wege die Spieler eigentlich haben um ein Problem zu lösen.
grannus:
--- Zitat von: Grubentroll am 23.06.2021 | 18:17 ---Doof gefragt:
Fandet ihr Skill Challenges wirklich eine tolle Mechanik?
--- Ende Zitat ---
Mir hat die Mechanik schon immer sehr gut gefallen. Bereits der frühe Umgang mit der Idee dahinter hat es mir später auch viel einfacher gemacht, die Clocks bei Pbta und Blades in the dark besser einzubauen. Da hat 4E schon ordentlich was voraus gehabt.
caranfang:
--- Zitat von: Flamebeard am 5.05.2021 | 23:37 ---Laufzeiten der Editionen:
...
D&D 4th - 6 Jahre
...
--- Ende Zitat ---
Sorry, aber diese Zahl ist falsch. Das erste Buch für D&D 4e kam Juni 2008, das letzte Buch August 2012. Und dies enthielt schon keine Werte für 4e mehr. Die offene Beta zu D&D 5e startete am 17.8.2012 mit der veröffentlichung des allerersten Playtest-Pakets. Das allerletzte Palytest-Paket erschien nch dem 14.10.2013. Während dieser Zeit erschien nichts mehr zu D&D 4e, wenn man mal von einigen Abenteuer absieht, die dann aber auch noch Werte für D&D 3.5 und D&DNext enthielten.
Nach vier Jahren war D&D 4e wirklich tot. Eine Wiederbelebung unmöglich. Woran lag's? Zum einen wohl am Druck von Hasbro, die unbedingt eine zu den Vorgängerversionen inkompatible Edition haben wollten, weil sie in der OGL massive Gewinneinbußen sahen. Zum anderen auch an der mangelnden Kommunikation mit den Fans.
Für mich ist die Geschichte von D&D 4e ein gutes Beispiel dafür, wie man es eine neue Edition nicht auzieht, und die Geschichte von D&D 5e, wie man es richtig macht. Leider haben andere Verlage diese Lektion nicht gelernt. Ich denke da z.B. an Paizo mit Pathfinder 2e, welches mich in vielen Dingen sehr an D&D 4e erinnert, und auch an Ulisses mit DSA5.
Arldwulf:
--- Zitat von: caranfang am 12.07.2021 | 16:06 ---Für mich ist die Geschichte von D&D 4e ein gutes Beispiel dafür, wie man es eine neue Edition nicht auzieht, und die Geschichte von D&D 5e, wie man es richtig macht. Leider haben andere Verlage diese Lektion nicht gelernt.
--- Ende Zitat ---
Da kann man wohl kaum widersprechen. Die Frage ist aber wie sehr das ganze wirklich tragfähig ist. Wenn man das ganze auf einen Nenner zusammen fassen möchte dann wäre die "Lehre" welche man aus dem Wechsel von 4E auf 5E ziehen könnte: "Gutes Marketing und Fokus auf die Core Story schlägt gut durchdachtes Regelsystem und flexible Spielweise"
Aber das ist halt allein anhand des einen Falles recht schwer auf die Zukunft zu projezieren. Viele der Probleme welche die 4E seinerzeit hatte hätte die 5E genauso zur gleichen Zeit haben können, und eigentlich gelten viele der damaligen Vorwürfe umso stärker für die 5E als sie seinerzeit galten.
Die Lehre von oben muss gar nicht falsch sein, am Ende ist gerade das Marketing bei einem so sehr auf Mundpropaganda angewiesenem Produkt extrem wichtig. Aber ob der Ansatz auf Dauer wirklich trägt? Es war eine besondere Situation.
YY:
Meine Kernthese wäre eher: Eine "saubere" Konstruktion ist nicht das einzige Kriterium für ein Regelwerk. Uund zumindest im Einzelfall auch nicht das maßgebliche.
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