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Wieso wurde D&D 4e eigentlich so schnell aufgegeben?

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YY:

--- Zitat von: Arldwulf am 13.07.2021 | 10:34 ---Aber wie oben schon gesagt: konkrete Regeln kamen kaum in der Diskussion vor, weder gewollt noch ungewollt.

--- Ende Zitat ---

Konkrete Regeln vielleicht nicht, aber Designgrundsätze und "große" Strömungen/Gesamteindrücke sehr wohl.

Da behaupte ich, dass für einen recht großen Teil das hier

--- Zitat von: Gotham Rundschau am 13.07.2021 | 11:45 ---"Das fühlt sich an wie eine Mischung aus MMORPG und Sammelkartenspiel, aber nicht wie das Rollenspiel D&D"

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eben doch ziemlich repräsentativ ist, weil das genau das ist, was man damals gehört hat und auch heute mit zeitlichem und emotionalem Abstand hört.

Gerade die massiv verstärkte Abstraktion (und die zugrundeliegende Betrachtung auf der Metaebene) ist vielen Spielern sauer aufgestoßen, auch wenn das "eigentlich" methodisch sauber war.

nobody@home:

--- Zitat von: YY am 13.07.2021 | 11:55 ---Gerade die massiv verstärkte Abstraktion (und die zugrundeliegende Betrachtung auf der Metaebene) ist vielen Spielern sauer aufgestoßen, auch wenn das "eigentlich" methodisch sauber war.
--- Ende Zitat ---

Wahrscheinlich gehört dazu auch die Frage, wieviele D&D-Bestandsspieler eigentlich jemals aus ihrer vertrauten Blase herausgeschaut und sich auch mal mit anderen Systemen beschäftigt haben. Bei mir hat D&D4 seinerzeit offene Türen eingerannt, weil ich speziell D&D3.x leid und ohnehin schon seit einer kleinen Ewigkeit eher "Universalrollenspieler" war -- mit recht klaren Vorlieben, aber doch mit Blick auch auf das, was da draußen außerhalb meiner persönlichen Interessen noch so herumrotiert. Aber das ist halt eine ganz andere Situation als bei jemandem, der schon immer nur D&D (und davon womöglich nur eine Version) gekannt hat und für den "Rollenspiel" und "D&D" ernsthaft Synonyme sein mögen...

Sashael:

--- Zitat von: nobody@home am 13.07.2021 | 12:03 ---Wahrscheinlich gehört dazu auch die Frage, wieviele D&D-Bestandsspieler eigentlich jemals aus ihrer vertrauten Blase herausgeschaut und sich auch mal mit anderen Systemen beschäftigt haben. Bei mir hat D&D4 seinerzeit offene Türen eingerannt, weil ich speziell D&D3.x leid und ohnehin schon seit einer kleinen Ewigkeit eher "Universalrollenspieler" war -- mit recht klaren Vorlieben, aber doch mit Blick auch auf das, was da draußen außerhalb meiner persönlichen Interessen noch so herumrotiert. Aber das ist halt eine ganz andere Situation als bei jemandem, der schon immer nur D&D (und davon womöglich nur eine Version) gekannt hat und für den "Rollenspiel" und "D&D" ernsthaft Synonyme sein mögen...

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Ich war von den Mechaniken auch total begeistert.
Ich hatte bei mir allerdings auch Spieler, die tatsächlich einen recht breit gefächerten Spieleportfolio hatten und trotzdem D&D4 doof fanden.

Allerdings waren das auch genau die Spieler, die sich von den Regeln alles vorschreiben ließen und so gut wie nie über ihre Powercards hinausgeschaut haben. Dass dann zusätzlich der eine Spieler auch ein notorischer "Ich bleib bei meiner suboptimalen Auswahl vom Charakterbau ohne Plan vom System und einen neuen SC will ich mir auch nicht bauen und mein Charakter macht mir auch nicht so richtig Spaß, weil er so suboptimal ist und das liegt an diesem doofen System"-Spieler ist, hat natürlich Null geholfen. ;D

Ich hab ja gedacht, das liegt tatsächlich an D&D 4, aber viel später hatte ich exakt das Gleiche bei einem anderen System beobachten dürfen. :D

Arldwulf:

--- Zitat von: YY am 13.07.2021 | 11:55 ---Da behaupte ich, dass für einen recht großen Teil das hier
eben doch ziemlich repräsentativ ist, weil das genau das ist, was man damals gehört hat und auch heute mit zeitlichem und emotionalem Abstand hört.

--- Ende Zitat ---

Hören tut man das natürlich häufig. Aber an konkreten Regeln lässt es sich eben schwierig festmachen. Weißt du, damals gab es Aussagen ala "die 4E ist wie Sissy und JarJarBinks". Emotional mag das der Eindruck gewesen sein den derjenige hatte. Inhaltlich ist es aber natürlich ziemlich albern. Ähnlich ist es bei dem MMRPG Vorwurf.

MMRPGs haben halt gerade bei vielen Dingen welche die 4E bot ziemlich wenig Gemeinsamkeiten. Nimm mal die improvisierten Aktionen. Das ist natürlich nichts was MMRPGs in dieser Form bieten können oder was von den Regeln her sofort nach Computerspiel schreit. Und natürlich sind all die kleinen Erleichterungen welche für den Spielleiter erzeugt wurden ebenfalls keine klassischen MMRPG Thematiken. Die meisten der konkreten Änderungen der 4E würden es schwieriger machen ein solches Spiel Regelgerecht umzusetzen und sind ziemlich eindeutig auf das Spiel am ganz normalen Rollenspieltisch ausgerichtet. In einem MMRPG kann ich auch letztlich keinen "say yes to creative ideas" Ansatz fahren den die 4E stets betont hat. Auch Skillchallenges in ihrer Form als "frag die Spieler selbst was sie tun wollen um zur Lösung des Problems beizutragen" funktioniert im Computerspiel halt eher schlecht, genauso wie in Echtzeit der Fokus auf "auch während der Aktionen anderer sollt ihr etwas tun können" deutlich weniger Sinn ergibt als dies am Spieltisch ist.

Eigentlich war dieser ganze Vorwurf halt stets: "Es gibt Rollen" - und nicht nur das es diese natürlich immer schon gab...eine der wesentlichen Regelmechaniken der 4E ist, dass es die gleiche Klasse mit verschiedenen Rollen gibt und das Klassen auch mal mehrere Rollen haben können.

Nur: Wir sind ja hier nicht im "Mensch, die Kritik von damals war oft oberflächlich" Thread. Und darum muss man sagen: Das diese Dinge damals nicht adressiert und ausgeräumt worden, das sogar heute noch immer häufig die gleichen Sachen zu hören sind ist einer der wesentlichen Gründe für den Misserfolg der 4E. Und daran haben natürlich in erster Linie WotC und die Designer ihren Anteil denn bei aller Kritik an oberflächlichen Sprüchen die man so machen kann: Am Ende wäre es ihre Aufgabe gewesen den Spielern aufzuzeigen inwieweit diese Kritik unberechtigt ist.

Ainor:

--- Zitat von: nobody@home am 13.07.2021 | 12:03 ---Wahrscheinlich gehört dazu auch die Frage, wieviele D&D-Bestandsspieler eigentlich jemals aus ihrer vertrauten Blase herausgeschaut und sich auch mal mit anderen Systemen beschäftigt haben.

--- Ende Zitat ---

Zu 4E Zeiten fast alle. Sie sind dann bei Pathfinder gelandet  :)

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