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Wieso wurde D&D 4e eigentlich so schnell aufgegeben?

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flaschengeist:

--- Zitat von: YY am 13.07.2021 | 14:36 ---Es geht dieses Problem an, aber eben indem es recht willkürliche und nicht immer so wirklich nachvollziehbare Einschränkungen auf völlig mundane Sachen ausdehnt, die man im Magierkontext noch irgendwie hingenommen hat, dort dann aber nicht mehr.

--- Ende Zitat ---

Exakt. Ich habe seinerzeit mit viel Freunde eine lange 3.5 Kampagne mit einem Vollcaster gespielt und dort hatte das eben keinen immersionsbrechenden Effekt. Es ist nämlich eine relativ plausible Erklärung, dass jemand (analog zu realweltlichen physischen Kondition) seine Zauberenergie erschöpfen kann und danach schlafen muss, um sie zu regenerieren. Das gilt ähnlich für Rage und andere (nicht alle) entsprechenden Fähigkeiten der 3.5.
"Dein Swordmage kann nur einmal pro Begegnung sein Schwert im Kreis schwingen" und Konsorten war hingegen für mich maximal immersionsbrechend (ein Swordmage war bis lvl 12 mein D&D4 Charakter, dann hat uns der 5e Spieltest erlöst). Wollen wir hoffen, dass die Gegner eine Pause von mindestens einer Runde machen, anstatt in kontinuierlichen Wellen anzugreifen, damit ich einmal mehr das Schwert im Kreis schwingen kann...  ;D


--- Zitat von: Arldwulf am 13.07.2021 | 14:39 ---Das ähnliches Ressourcenmanagement ganz anders aufgenommen werden kann sieht man beispielsweise ja auch in der 5E in der man natürlich ebenfalls Dinge nach einer kurzen und andere Dinge erst nach einer langen Rast wieder kann. Ohne das deshalb irgendwer MMRPG rufen würde.

--- Ende Zitat ---

Ich würde nicht MMRPG rufen aber die Mechanik stört mich auch in der 5e sehr.

Trollkongen:

--- Zitat von: tartex am 13.07.2021 | 19:05 ---In welchem Videospiel kann man eine Aktion x mal pro Tag machen?

--- Ende Zitat ---

Es geht nicht um "pro Tag" oder so, sondern darum, dass man Fähigkeiten in eine abstrakte Mechanik packt, um eine gewisse Balance oder einfach nur Berechenbarkeit herstellen zu können.

Bei Zauberei ist das gewissermaßen oft gegeben, aber wenn man nur einmal pro Begegnung akrobatisch ausweichen (Tumble) oder einmal am Tag reinhauen kann wie ein Oger (Brute Strike), wirkt das schon was seltsam. Und sowas kennt man halt eher aus Computer- oder Brettspielen, die oft einfach sehr abstrakt sind.

Tudor the Traveller:
Die Martial Power Source ist imo nicht einfach nur "mundan".   
--- Zitat ---Martial powers are not magic in the traditional sense, although some martial powers stand well beyond the capabilities of ordinary mortals"
--- Ende Zitat ---

Keine Magie, aber auch nicht so weit davon entfernt. Es wird im PHB ja auch als "fuel" bezeichnet. Das geht imo mehr so in Richtung "Ki" des Mönchs.

flaschengeist:

--- Zitat von: Sashael am 13.07.2021 | 18:49 ---
Was die Powers der mundanen Klassen angeht, hätte man auch einfach konsequent das allgemeine Powerlevel mehr propagieren  sollen, indem man wie z.B. in Earthdawn festlegt, dass alle "Helden" die Magie anzapfen können, um vereinzelt unglaubliche Aktionen (aka Daylies) durchzuziehen.

Hätte man einer Menge Kritik den Wind aus den Segeln genommen.

--- Ende Zitat ---

Ich bezweifle, dass es mit einem anderen "Fluff" getan ist. Earthdawn hat nämlich auch eine andere Mechanik, da gibt es keine Encounter oder Daily Anwendungen pro Talent sondern begrenzende Ressourcen, die alle Talente gemeinsam betreffen (Karma sowie Überanstrengung). Auf diese Weise kommt auch kein immersionsbrechender Mist Kram hinten raus.

Edit: Es gibt viele Talente, die brauchen weder Überanstrengung noch Karma.

Arldwulf:

--- Zitat von: YY am 13.07.2021 | 18:08 ---Die kurze Rast in D&D4 ist geradezu lächerlich kurz - das taugt kaum als Begrenzung und ist stellenweise unfreiwillig komisch; anders als in D&D5, wo es oftmals "auch nur" eine kurze Rast braucht, aber diese wesentlich länger ist (aber auch noch ab und an als problematisch wahrgenommen wird).

--- Ende Zitat ---

Naja, die kurze Rast der 4E ist halt ein verschnaufen, die Rüstung wieder gerade rücken und durchatmen.

Der Nutzen dessen ist eine tatsächliche Umsetzung von zeitkritischen Aktionen. Nimm mal an die Spieler führen einen Einbruch durch, sei es nun im Turm des Magiers oder sonst irgendwo. Die Entscheidung "atmen wir mal 5 Minuten durch und prüfen wie die Lage ist" lässt sich in solch einer Situation leichter treffen als die Entscheidung eine ganze Stunde zu warten. Zu sagen: "Der Alarm ist losgegangen, wenn der Magier wegteleportieren will bevor wir ihn gefangen nehmen bleiben euch wohl nur ein paar Minuten" ist ein simples Mittel um Zeitdruck zu erzeugen...es funktioniert aber eben nur wenn das Regelsystem dieses Werkzeug anbietet.

Genau um Entscheidungen geht es aber letztlich im Rollenspiel, denn diese sind es welches die Charaktereigenschaften und Herangehensweisen transportieren. Der 4E Ansatz ist halt der die Spieler vor solche Entscheidungen zu stellen, während die 5E kurze Rast halt weitaus weniger für zeitkritische Situationen geeignet ist.

Aber um dies auch nicht zu weit zu treiben: Was hat das eigentlich mit der Aussage oben zu tun? Oben schriebst du doch "rasten" sei weniger willkürlich und ok. Aber alle drei Varianten der Rast die hier besprochen wurden entsprechen IG Handlungen. Sowohl "durchschnaufen" als auch "Pause machen" als auch "Lagerfeuer aufbauen" sind nun einmal eigentlich konkrete Sachen welche die Charaktere im Spiel tun und eigentlich nichts abstraktes.

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