:T: Koops > Unknown Armies
Eure UA Kampagnen
wjassula:
Ok, nach den ersten zwei Dritteln von Bill In Three Persons hier mal meine weitere Planung:
Die Spieler möchten gerne herausfinden, wie es zu Bills Spaltung gekommen ist, und die Hintergründe ihrer seltsamen Erlebnisse aufdecken. Sie haben bereits angekündigt, dass sie den Bill, der in der zweiten Szene von der Polizei verhaftet wurde, ausfindig machen wollen.Ausserdem wurden sie in der dritten Szene von Kameraleuten gefilmt, auch diese Bilder möchten sie aufspüren.
In meiner Planung ist der angeführte Bill mittleweile in der Gewalt einer Spezialeinheit des FBI, denn sein Split an der Kreuzung wurde verursacht, als ein aufstrebender Politiker versuchte, in einem magischen Ritual symbolisch mit Amerika zu schlafen, um dadurch auf dem Weg zum Archetyp des Einstigen und Künftigen Königs weiterzukommen. Das Ritual ging schief, da die Frau, die das Land repräsentieren sollte, die magischen Energien umlenkte, um selbst als Naked Godess aufzufahren. Bill kam im falschen Moment auf der Kreuzung an und wurde geteilt.
Das FBI erhofft sich von ihm Hinweise auf die genaue Identität der Person, die ihnen nur gerüchteweise bekannt ist. Sollte dieser Politiker wirklich den Archetyp verkörpern, wäre er ihrer Kontrolle entzogen.
Weiterhin versucht dieser Politiker die Insignien des Einstigen und Künftigen Königs an sich zu bringen: den Gral (die bekannte Colaflasche), Excalibur (Luke Skywalkers Laserschwert aus Star Wars), die Harfe (Hendrix Gitarre), und den Stab (den Vibrator eines bekannten Pornostars). Irgendwann wird er die Hochzeit mit dem Land wiederholen. Ausserdem geht es für alle Parteien auch um die Kontrolle um die schlafenden Ritter unter dem Berg (Atomsprengköpfe)
Bis dahin haben es die Spieler mit ihm, den Gegenständen, dem FBI und St.Germain zu tun, der ihnen irgendwann Magie im Tausch für ihre Mitarbeit anbietet - das Auffahren dieses bestimmten Typüen schmeckt ihm nämlich gar nicht.
Mal sehen....
wjassula:
Der letzte Bill sorgte für die meiste Trouble: Nachdem die Spieler am Anfang noch ganz groovy auf der Drug Gestalt mitschwammen, kam es dann durch eine Mischung aus riskantem Spiel und mehreren katastrophal verrissenen Würfen zu einem höchst vergnüglichen und spannenden Blutbad, in dem alle Kultisten aus dem Wohnwagen ausser Bill ums Leben kamen und beide Spieler grosse Löcher in der Brust bekamen. Der Börsenmakler hatte eine Nahtoderfahrung, in der sich das Licht am Ende des Tunnels als Zigarette des Sherrifs von der Kreuzung entpuppte. Im Tausch für seine Gürtelschnalle wurde er ins Leben zurückgeschickt, und ausserdem gab ihm der Sherrif noch ein paar gute Tips über die Vorzüge der Bewunderung durch andere mit auf den Weg. Bill wurde im Raumschiff der Newage-Gutterraner vom Reverend mit den Worten "Gelobt sei Jesus Chrstus" mit einem Elektroschockgerät gegrillt, und der Börsenmakler setzte mit einer Spritze voll Luft nach. Dem Tod näher als dem Leben sahen die beiden Spieler dann zurück an der Kreuzung dem Split des Reverends auf Bills Rückbank hinterher. Abblende. Bis zur nächsten Sitzung werden die Spieler per email mit mir Recherchen betreiben, um mehr über den von der Poilzei geschnappten Bill und die Fernsehübertragung aus dem Trailerpark herauszufinden. Nächstes Mal werden sie dann wahrscheinlich auf die Spur des Videos vom Ritual an der Kreuzung stossen.
Jestocost:
Wow. Das rockt.
Naja, nächste Woche machen wir Charaktere für meine Tatort Soko Kampagne. Bin gespannt, was draus wird...
Bad Horse:
Wir machen grade was ganz unmagisches, was aber trotzdem ziemlich beängstigend ist: Mein Char hat bei einer Schießerei einen wehrlosen Typ erschossen. Jetzt steht er vor Gericht, und der Staatsanwalt ist auf dem Karriere-Trip - er klagt auf heimtückischen Mord und fordert die Todesstrafe.... Das ist schon ziemlich heftig... ;)
Tom:
--- Zitat von: Tom am 9.06.2004 | 12:59 ---@Jestocost,
dange, dange :-)
Beim durchlesen von GfoW ist mir aufgefallen das wir einen Afro-Amerikanischen Charakter in der Gruppe haben der gleichzeitig eine schwangere Schwester hat. >;D
Hach was bin ich gemein.
Wegen Candyman guck ich mal in der Videothek.
--- Ende Zitat ---
Ich glaube nachfolgender Text beschreibt das Setting in dem wir GfoW spielen werden ziemlich gut. ;D
Desire Projekt
Biegt man in Höhe der Louisiana Street von der Staatsstraße 10 ab und fährt noch um ein paar Ecken, kommt man unweigerlich in eine der größten Sozialsiedlungen der Welt. Man nennt sie das Desire-Projekt. Fast 20.000 Menschen leben hier innerhalb ein paar Straßenzügen.
Vor langer Zeit hatte mal jemand den Einfall, dass man doch mit öffentlichen Mitteln billigen Wohnraum für Leute bauen könnte, die es nie zu einer Wohnung in der State Street oder auf dem Audubon Place bringen würden. Der reine Luxus solle es ja nicht werden, aber sauber und ordentlich, mit Platz für Blumen vor den Fenstern und Spielplätzen für die Kinder. Kleine Zwei- und Dreizimmerwohnungen, würdige, sichere Lebensverhältnisse und all der ganze Mist.
Die Leute, die sich das ausgedacht hatten, lebten natürlich nicht hier, sie hatten es wohl auch nie vorgehabt. Sie wollten es etwas für ihre Mitmenschen tun. Gott bewahre mich davor, dass ich je so einem mal in die Hände falle.
Vierzig Jahre danach ist aus dem Traum ein Alptraum geworden. Das merkt man schon gleich, wenn man reinkommt. Aus der Ferne sieht ja alles noch ganz hübsch aus, aber dann sieht man, dass auf den freien Flächen kein Gras wächst und statt dessen überall Müll und Abfall herumliegt, manchmal auch ein toter, halbverwester Hund, der von einem Auto angefahren oder von irgendeinem Saupack angezündet wurde. Am Straßenrand stehen ausgeschlachtete Autos mit abmontierten Reifen. Man sieht die Graffitis, die irgend so ein Gestörter auf die gelbbraunen Häuserwände gesprüht hat, man sieht überall eingeschlagene Fensterscheiben. Geht man ins Treppenhaus, sind alle Wandverkleidungen herausgerissen, und es stinkt nach Pisse.
Auf den Stufen sitzen Kinder oder alte Leute, die nichts anderes können, als hier vor sich hin zu hocken. Junge Schwarze kommen vorbei und werfen einem finstere Blicke zu, in den Taschen haben sie Messer oder gewetzte Stielkämme, oder sie haben sich Fahrradketten um den Bauch gebunden. Junge Mädchen kommen vorbei, und wenn sie schon älter als zwölf sind, kann man in ihren Augen lesen, dass sie schon auf alle erdenkliche Arten gevögelt worden sind und sie nichts anderes zu verkaufen, nichts zu vergeben haben als ihren netten kleinen Arsch.
In der Siedlung bekommt man nicht viele erwachsene Männer zu sehen, denn die Wohlfahrt kürzt die Beihilfe, sobald in der Wohnung ein Mann in arbeitsfähigem Alter wohnt. Deshalb kommen sie nur bei Nacht und nach Hause, um sich zu holen, was sie brauchen, und die Frauen pumpen mehr und mehr Kinder in den Kreislauf. Wenn man sich erst einmal ein halbes Dutzend Kinder von Gott weiß wem alles hat machen lassen, fährt man ganz gut mit der Sozialfürsorge. Hin und wieder kreuzen Leute von der Behörde auf und knöpfen sich den einen oder anderen Schmarotzer vor oder bieten Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und solches Zeugs an. Führt natürlich alles zu nichts, denn Desire am Tag verlassen heißt immer auch Rückkehr bei Nacht. Desire geht mit Ihnen, egal wohin Sie gehen.
Verzweiflung, begrabene Träume und Wahnsinn kann man überall in Desire wittern. Eines Tages werden sie alle Leute hier herausbringen müssen, sie dazu bringen müssen, alles zurücklassen und sich zu schwören, keinen Blick zurückzuwerfen. Und dann brennt man am besten alles nieder. So wie man die Kleider und Habseligkeiten von Pestopfern verbrennt. Ich weiß, wovon ich rede. Ich bin in Desire geboren und dort aufgewachsen. Meine Mutter starb, während ich bei der Army war. Am Muttertag – nicht diesem bescheuerten Feiertag, den sich die Blumenhändler ausgedacht haben, sondern dem Tag, an dem die Schecks von der Fürsorge in den Briefkästen liegen – wollte meine Mutter ihren mickrigen Scheck bei der Reinigung, wo mein Vetter arbeitet, einlösen. Irgend so ein Scheißkerl , der in der Nähe herumlungerte, fand, dass er das Geld besser für Heroin gebrauchen konnte. Mom wehrte sich, und er stach sie einfach ab. Sie verblutete auf der Treppe, bevor sie noch einen einen Ambulanzwagen finden konnten, der sich in die Gegend getraut hätte. Eine Stunde später fingen sie eine Ratte ein, als er in einem Laden unter meinem Namen den Scheck einlösen wollte. Zehn Jahre bekam er, weil er noch jung und es sein erstes Delikt gewesen war. Er verbrachte eine fröhliche Zeit im Gefängnis und wurde nach zwei Jahren wegen guter Führung freigelassen.
Sechs Wochen nachdem ich wieder nach Hause gekommen war, fand man ihn mit dem Gesicht nach unten in einem Haufen Hundescheiße liegend. Irgend jemand hatte im das Genick gebrochen.
Und auch das ist Desire: Das reinste Rauschgiftparadies. So was wie ein Selbstbedienungsladen. Wenn man etwas nicht auf Lager hat, kann man es innerhalb von zwanzig Minuten besorgen. Die Kinder, junge Burschen und Mädchen, erledigen die Botengänge. Die Teenager verkaufen und kassieren ab. Manches von dem Zeug wird an Ort und Stelle zusammengebraut.
[Fortsetzung folgt]
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