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Maskerade - Erklärungen / Mechaniken - welche gibt's?
nobody@home:
Bis zu einem gewissen Punkt reicht natürlich die ganz "klassische" Horrormethode: solange Spuk- und ähnliche Ereignisse einfach nur hinreichend selten sind, nur jeweils wenige Individuen direkt betreffen, und idealerweise am Ende auch kaum bis keine definitiv verwertbaren Spuren hinterlassen, kann die große Masse sie problemlos ignorieren. Dazu brauche ich nicht mal irgendeine wundersame Amnesie der überlebenden direkt Beteiligten -- da ist es schon einigermaßen glaubhaft, daß sie im Rauschen all der üblichen Verschwörungstheoretiker und Märchenerzähler schlicht selbst dann untergehen, wenn sie tatsächlich ihren Ruf riskieren wollen, indem sie den Mund aufmachen.
Schwierig wird's also erst da, wo ich Sachen wie ganze mächtige "Weltverschwörungen" des Übernatürlichen weghandwedeln will, denn je öfter und drastischer irgendwelche Kreaturen oder Phänomene sich bemerkbar machen, umso schwieriger wird's selbst für ausgewachsene hypothetische Propaganda- und Geheimhalteapparate, das über längere Zeit hinweg noch plausibel zu vertuschen. Entsprechend mag ich denn solche Settings auch heutzutage nicht mehr wirklich, denn: wenn ich den Bewohnern einer Welt als Kollektiv erst den Idiotenball mit Sekundenkleber eingeschmiert fest in beide Hände drücken muß, damit sie überhaupt wie vorgesehen funktioniert (und auf nicht viel mehr laufen viele amateurpsychologische Entschuldigungsversuche aus meiner Sicht letztendlich hinaus), dann verliert sie naturgemäß sofort an Reiz.
Aedin Madasohn:
--- Zitat von: nobody@home am 1.07.2021 | 18:35 ---, daß sie im Rauschen all der üblichen Verschwörungstheoretiker und Märchenerzähler schlicht selbst dann untergehen, wenn sie tatsächlich ihren Ruf riskieren wollen, indem sie den Mund aufmachen.
--- Ende Zitat ---
tagaktuelle Aluhut-des-Monats aus unsereren HateMedia gibt es ja genügend.
Stellt sich einer auf eine Obstkiste und kräht: in düsteren Tunneln wurden leichenblasse uralte Vampire kleinen Kindern das Blut aussaugen! einself11!
- alle würden ihn auslachen und als Aluhut-Träger abstempeln. Story hat ja schon einen Bart.
jetzt hält er einen Zeitungsbericht hoch über abertausende verschwundene Flüchtlingskinder in den letzten 5 Jahren
- alle würden das jetzt auf ein dutzend Anträge in verschiedenen Namen pro einer natürlichen Person abschieben. Wird genau Null Resonanz
geben
jetzt bezahlen die Vampire einen durchtranierten Typen dafür, überall halbnackt aufzutauchen, eine Bisonmütze mit Wiedererkennungswert herumzutragen und dann noch der größte Anhänger der "Tunnel-Kinder-Vampire" These zu sein
- damit ist die Enthüllung so was von tot, da würde jeder von euch einen Wildtierschaden herbeifabulieren, wenn er einen Vampir nachts um drei auf der Landstraße mit dem Auto geplättet hätte...(und sei es aus Angst vor dem Drogentest bei der Polizei, wenn ihr mit der Wahrheit über euren Unfall anfangt)
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Deltacow:
Danke - gute Beispiele!
Alle Antworten zusammengenommen für mich, ich glaube ich mag den Gedanken vll. doch mehr das "Übernatürliches" - auch in der modern/urban Fantasy - eher selten ist und damit noch viel weniger in die WoD-Richtung ausschlägt wo es Subkulturen an Übernatürlichem gibt. Das macht den Sense of Wonder glaube ich größer und Maskerade erklärt sich dann fast ein bisschen von selbst - wie Ihr das zum Teil eindrucksvoll bebespielthabt :)
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