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[Vorstellung] Weißhack, ein OSR System basierend auf Whitehack (und co)
RackNar:
--- Zitat von: QuantizedFields am 30.08.2021 | 12:18 ---
* Roll-over statt roll-under-and-between. Das heißt, es funktioniert wie die meisten W20 Systeme mit 20 als kritischen Treffer und 1 als Patzer. Attribute sind absteigend statt aufsteigend (Str von 18 ist schlecht, aber ein Str von 2 ist gut
--- Ende Zitat ---
Ich fand roll-under-and-between eigentlich eine tollen Ansatz. Was hat dich dazu bewogen es zu ändern?
Das mit den Absteigenden Attributen finde ich etwas gewöhnungsbedürftig.
QuantizedFields:
Roll-over mit absteigenden Attributen hat den gleichen Effekt wie aufsteigende Attribute und roll-under. Der Auslöser für mich waren die Spieler*innen in den Playtests.
Angenommen eine Probe gegen Attribut 10 mit Risiko 3, so sieht das in den zwei Mechanismen aus (mit Ausnahme von Kritischen Erfolgen oder Patzer):
--- Code: ---Roll-under-and-between
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
^-----^ ^-----------------^ ^---------------------------^
Teilerfolg Erfolg Fehlschlag
--- Ende Code ---
--- Code: ---Roll-over
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
^--------------------------^ ^------^ ^------------------^
Fehlschlag Teilerfolg Erfolg
--- Ende Code ---
Was ich mit Spieler*innen bemerkt habe, die noch nie ein roll-under bzw roll-between System genutzt haben, ist dass sie ziemliche Probleme hatten die Ergebnisse einzuordnen. Zu sagen, "Du musst unter deine 10 würfeln, aber über eine 3." klingt einfach, hat aber doch trotzdem für Verwirrung gesorgt, weil man gedanklich den Würfel zweimal interpretieren muss. "Habe ich es unter 10 geschafft?" und gleich danach "Habe ich es über eine drei geschafft?" Das ist nach einigen Spielrunden natürlich kein Hexenwerk, aber die roll-over Variante wirkt um einiges einfacher. Man springt nicht mehr von "unter 10 ABER"über 3", sondern "über zehn UND über 12." Vereinfacht kann man auch denken, "Solange ich eine 13 würfel, habe ich es geschafft!" Das ist mit roll-under-and-between einfach nicht möglich.
In Whitehack war das Blackjack Verfahren super fuzzy. Du kannst es komplett ignorieren, "Ach ja, unter 10 ist ein Erfolg." oder du nutzt es, um weitere Konsequenzen zu schließen, "Hm, okay, du hast zwar unter 10, aber nur eine 2. Das ist natürlich nicht hervorragend gemeistert, da setze ich noch etwas drauf." Nach OSR Prinzip war mir das zu ungenau und ich persönlich habe nicht viele Whitehack'ler getroffen, die das so spielen. Es wäre wenn überhaupt eine eine Ausnahme, den Grad des Erfolges zu messen.
Eine berechtigte Frage wäre nun, "Könnte man es dann nicht umgekehrt machen? Ein roll-under mit steigenden Attributen?"
--- Code: ---Roll-under V2
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
^-----------------^ ^-----^ ^---------------------------^
Erfolg Teilerfolg Fehlschlag
--- Ende Code ---
Ja, das ist durchaus machbar, aber man muss subtrahieren statt addieren. Da ich niemanden am Tisch benachteiligen möchte, habe ich mich für die Methode mit Addition entschieden. Letztendlich glaube ich, dass man sich schnell an absteigende Attribute gewöhnt. Die meisten von uns sind eh durch D&D und vor allem 5e geprägt, mit ihren W20ern höhere Zahlen zu präferieren. Jetzt passt solch eine Erwartung auch zu diesem Spiel was die kognitive Last beim Lernen reduziert (hoffe ich zumindest) :)
schneeland:
Dass Addieren leichter von der Hand geht, sehe ich ähnlich. Wobei ich sinkende Attribute auch erstmal nicht unmittelbar intuitiv finde (die Zeiten sinkenden Rüstungsklasse sind einfach schon zu lange her :)) - hast Du mal überlegt, Würfel + Attribut - Schwierigkeit >= 20 zu würfeln (ggf. mit Würfel + Attribut - Schwierigkeit >= 20 -> voller Erfolg, Würfel + Attribut >= 20 -> Teilerfolg). Wäre dann zwar doch eine Subtraktion, hätte dafür aber aufsteigende Attribute (wenn man sich das Subtrahieren ganz sparen möchte, könnte man natürlich auch gleich den kompletten Warlock!-Mechanismus adaptieren).
ghoul:
Ich finde Hyperborea sehr cool - W% ohne Addieren oder Subtrahieren, aber Pasche sind Crits.
QuantizedFields:
--- Zitat von: schneeland am 30.08.2021 | 15:09 ---Dass Addieren leichter von der Hand geht, sehe ich ähnlich. Wobei ich sinkende Attribute auch erstmal nicht unmittelbar intuitiv finde (die Zeiten sinkenden Rüstungsklasse sind einfach schon zu lange her :)) - hast Du mal überlegt, Würfel + Attribut - Schwierigkeit >= 20 zu würfeln (ggf. mit Würfel + Attribut - Schwierigkeit >= 20 -> voller Erfolg, Würfel + Attribut >= 20 -> Teilerfolg). Wäre dann zwar doch eine Subtraktion, hätte dafür aber aufsteigende Attribute (wenn man sich das Subtrahieren ganz sparen möchte, könnte man natürlich auch gleich den kompletten Warlock!-Mechanismus adaptieren).
--- Ende Zitat ---
Es geht vielleicht auch einfacher: 1W20 + Attribut >= 20 + Risiko. Ein Ergebnis > 20 ist immer mindestens ein Teilerfolg. Eine schöne statische Zahl wie auch in Schatten des Dämonenfürsten, gefällt mir eigentlich ganz gut.
Was ich mit Whitehacks roll-under bzw jetzt das roll-over System vermeiden wollte waren jedoch Modi zum Würfelergebnis. Ich finde es persönlich super elegant, wenn ich nur einen W20 würfeln und nichts dazu addieren muss. Einfach abgucken und Ergebnis ermitteln. Mit Warlock! habe ich einen Zielwert und bin gezwungen, einen Bonus zu meinem W20er zu addieren. Zum Beispiel gäbe es für die 65% Trefferchance einen +12 Bonus, den ich mit jeder Probe berücksichtigen müsste. Ohne Teilerfolg bzw Risiko funktioniert das super, aber sobald ich jedes mal ein Risiko mit dazu berechne geht die Eleganz des Systems in die Tonne :D Dann müsste ich mir etwas anderes überlegen, um eine Erfolgsleiter (Degrees of Success?) zu bauen oder ohne mit klarkommen.
Aber mal anders gefragt: sind absteigende Attribute so fremdartig? Hier sind zum Beispiel die Attribute von Agras
--- Code: ---10 Edge Angriffswert 8
7 Heart Ork Verteidigungswert 8
8 Iron Ork Rettungswert 15 (11 besondere Angriffsmanöver)
13 Shadow (14 Gift und Tod)
12 Wits Monsterjäger
--- Ende Code ---
Angenommen ich sag dir, "Mach eine Probe auf Heart ohne Risiko." Dann müsstest du eine sieben oder besser würfeln, um einen Erfolg zu genießen. Wenn ich stattdessen sage, "Mach eine Probe auf Heart und Risiko 2." dann willst du am mindestens eine 7 würfeln, aber 9 oder besser wäre genial. Meinst du, das würde dir nach ein oder zwei Sessions immer noch deutlich negativ auffallen?
--- Zitat von: ghoul am 30.08.2021 | 15:15 ---Ich finde Hyperborea sehr cool - W% ohne Addieren oder Subtrahieren, aber Pasche sind Crits.
--- Ende Zitat ---
Ist es so ähnlich wie Mythras? An sich finde ich die Idee solcher Systeme auch richtig gut, aber spätestens mit Werte mit 1.5 oder 0.5 zu multiplizieren für das Ermitterln der Erfolgswahrscheinlichkeit mit Vorteil war mir doch etwas zu zäh. Against the Darkmaster ist auch ein d100 System, arbeitet aber in 5er Inkrementen und hat Erfolgsgrade, zB 0-79 ist ein Patzer, 80-109 ist ein Teilerfolg und alles darüber ein ganzer Erfolg. So etwas finde ich ein bisschen besser, da man nicht mit den genauen Prozenten arbeiten muss. That said, Mythras muss ich unbedingt eine zweite Chance geben irgendwann :D
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