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Sandbox oder Abenteuer

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Haukrinn:

--- Zitat von: aikar am 20.08.2021 | 10:51 ---Was aber interessant ist und mir erst in diesem Thema wirklich klar geworden ist, dass FATE ja auch explizit nicht den Weg der vorgescripteten Abenteuer geht, weil das durch die starken Einflussmöglichkeiten der Spieler kaum zu machen ist und damit tatsächlich einen dritten Weg darstellt.

Damit als Antwort auf die initiale Frage: Spielt man mit FATE (Vorgefertigte) Abenteuer oder Sandbox? Weder noch.
Man spielt Abenteuergeschichten, die sich gemeinsam aus den Vorstellungen der Gruppe von einer interessanten Geschichte ergeben.

--- Ende Zitat ---

Was jetzt aber klassische Sandboxvarianten wie den Hexcrawl (der möglicherweise nicht deiner Definition von Sandbox entsprechen mag, uns in all seiner sandboxigen Herrlichkeit von Isle of Dread (OD&D) bis Kingmaker (Pathfinder) immer wieder begegnet) durchaus nicht ausschließt. Im Gegenteil, ich kann mir so etwas zusammen mit einer FATE-Kampagne sogar sehr gut vorstellen. Auch eine Variante, die durchaus deine gewünschte schlüssige und unparteiische Weiterentwicklung berücksichtigt, ist durchaus machbar. Eigentlich ist die typische Dresden Files-Kampagne sogar genau das - du hast unterschiedlichste Parteien die im Konflikt miteinander stehen, und je nach Geschehnissen im Spiel verändert sich das Verhältnis dieser zueinander. Das alles ist absolut FATE-Kompatibel und bildet eine wunderbare Bühne für die Spielercharaktere.

Zusammengefasst will mir ums Verrecken ganz ehrlich kein Kriterium einfallen, was das Bespielen einer Sandbox mit Fate wirklich ausschließt? Wenn es sowas gäbe, wie sähe das aus?

Vecna:

--- Zitat von: Haukrinn am 20.08.2021 | 19:46 ---Was jetzt aber klassische Sandboxvarianten wie den Hexcrawl (der möglicherweise nicht deiner Definition von Sandbox entsprechen mag, uns in all seiner sandboxigen Herrlichkeit von Isle of Dread (OD&D) bis Kingmaker (Pathfinder) immer wieder begegnet) durchaus nicht ausschließt.
--- Ende Zitat ---

Sehr guter Punkt.
Hier werden Sandbox und Hexcrawl durcheinander geschmissen. Um D&D(5e)-Beispiele zu nennen: Grabmal der Vernichtung ist ein Hexcrawl, Fluch des Strahd oder Sturmkönigs Donner sind Sandboxes.

aikar:
Ich bezog mich auf den Extremfall der simulationistischen Sandbox, wo eine unabhängig von den Spielern existierende Welt angenommen wird und Veränderungen nur aufgrund von Ingame-Ereignissen (durch die SCs oder auch nicht) auftreten, während bei FATE eben immer narrative Elemente mit reinspielen.

Hexcrawls gibt es ja auch in zwei Varianten: Entweder es sind schon alle HEX ausgearbeitet, was selten ist und der obigen Sandbox entsprechen würde oder eben nicht, dann haben wir "Play to find out" und das passt zu FATE gut dazu (bzw. zu PbtA). Interessanterweise schließt sich da der Kreis auch wieder zwischen FATE und OSR, die ja sonst eher als stark entfernte Welten gesehen werden.

haste nicht gesehen:
Ich habe ganz gute Erfahrungen damit gemacht Fate in Szenarien zu planen / spielen. Damit meine ich gleich zu Beginn die Spieler mit einem Problem zu konfrontieren, welches die Charaktere persönlich betrifft und dass sich nicht ignorieren lässt. Wie es im Fate SRD irgendwo steht, es ihnen gleich am Anfang mit voller Kraft, schmerzhaft auf den Kopf zu hauen. Damit steht für die Charaktere etwas auf dem Spiel und ihre Handlungen haben Konsequenzen. Und natürlich sollte das alles mit dem gemeinsamen Worldbuilding (z.B. Spark mit Fate Core) und den Aspekten der Charaktere zu tun haben. Der Rest ergibt sich dann aus den Handlungen der Charaktere und den Reaktionen der NSC / Fraktionen. Die verfolgen natürlich immer schön ihre eigenen Ziele, entsprechend ihrer Motivation.

Das erfordert eine Planung von Sitzung zu Sitzung. Ein paar Sachen kann man schon im Vorraus erahnen und bereit legen, aber ein klassischer Plot mit Encountern und fester Gates, wie es in den Pathfinder-Adventure-Paths z.b. gemacht wird, ist damit nicht möglich.

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