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Wheel of Time auf Amazon Prime
aikar:
--- Zitat von: Darius der Duellant am 25.11.2021 | 07:57 ---Ich kenne die Bücher nicht, aber nachdem man da in der ersten Folge etwas gezeigt hat dass wie überwachsene Hochhäuser unserer Zeit aussieht, kann man zumindest den Ethnienmix ausreichend erklären.
--- Ende Zitat ---
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Tatsächlich gab es etwa 5000 Jahre vor der Zeit der Bücher/Serie eine weltweite Hochzivilisation, die nicht nur Hochhäuser, sondern auch Schwebebahnen, Autos, Flugzeuge, Teleporter und Gentechnik kannte (Alles auf Basis der "Einen Macht" als Energiequelle). Die wurde vernichtet, als der dunkle König angefangen hat, auf die Welt einzuwirken und die männlichen Aes Sedai durchgedreht sind.Also ja, das Ethnien-Mischmasch ergibt innerweltlich Sinn.
--- Zitat von: Wisdom-of-Wombats am 25.11.2021 | 08:19 ---Ich finde, dass WoT auch ohne die 1-2 bewusst gewalttätig/brutal inszenierten Szenen pro Folge funktionieren würde.
--- Ende Zitat ---
Vielleicht bin ich wirklich schon abgestumpft, aber mir wäre die Gewalt in WoT nicht mal als irgendwie besonders aufgefallen. Ich glaube blutfreie kinderfreundliche Kämpfe gegen die Trollocs hätten mich deutlich mehr gestört.
treslibras:
Ich habe die ersten 3 Folgen auch gerade gesehen und wollte hier mal schauen, was andere dazu sagen. Ich scheine nicht allein zu sein, das ist als Selbstversicherung ja schon mal gut. ;)
In der Tat war die Pilotfolge insgesamt so schlecht, dass ich beinahe dort schon abgebrochen hätte. Gruselige Dialoge, hölzernes Schauspiel, schlechte Scene set ups...
Die anderen beiden waren dann zum Glück erträglicher. Ich hatte auch den Eindruck, dass viele Themen und Szenen aus den Büchern eher flüchtig zitiert werden.
Ich muss aber dazu sagen, dass ich mit der Materie nicht vertraut bin. Ich habe von den Büchern nur die ersten 2 gelesen, und das ist bestimmt schon 25 Jahre her. Ich erinnere mich eigentlich an nichts, außer dass der schlechte Schreibstil mich letztendlich zur Aufgabe bewogen hat.
Diskussion in Spoiler, weil es um Inhalte geht:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Ich fand das allgemeine Thema "Frauen sind mächig und genauso raunchy wie Männer!" etwas zu plakativ. Das bezieht sich aber rein auf die Art der Präsentation, nicht das Sujet an sich.
Ich mag es wenn einem die Welt "natürlich" näher gebracht wird, statt über ein Stakkato von "Guck mal, so ist das hier" - "Guck mal!" - "Guck doch mal!?!"
Das war sehr anti-immersiv / 4th wall, was für Fantasyserien noch tödlicher ist als für andere Themen, von wegen "suspension of disbelief".
Wenn Frauen die einzigen (erlaubten) Magieanwender sind (wobei ich den Hintergrund wie gesagt nicht kenne, und also nicht weiß, ob das so stimmt), dann hat das natürlich mächtige Auswirkungen auf die Genderkultur, und eine matriarchalische Utopie finde ich grundsätzlich erstmal spannend!
Allerdings lese ich aus den wenigen Folgen auch einen platten kampf-feministischen Mythos heraus ("Die männliche Aggression zerstört die Welt, die weibliche Liebe/Magie baut sie wieder auf"), siehe weiße Ritter vs. farbige Zauberinnen, siehe Drachen-Mythos.
Und das wirkt dann insgesamt eher altbacken als erfrischend.
Die gezeigten Männer scheinen ja auch grundsätzlich ein vermindertes Aggressionspotenzial zu haben. Gibt es dafür inbook Gründe (Genetik, Eugenik)?
Und wenn sie doch ausbricht, dann katastrophal und femizid, siehe Perrin, siehe weiße Ritter. Ist das Ideologie oder Zufall?
Überinterpretiere ich hier aufgrund von 3 holprigen Folgen, kommt da noch was oder ist das so und wird auch nicht komplexer/nuancierter?
Wisdom-of-Wombats:
--- Zitat von: aikar am 25.11.2021 | 09:02 ---Vielleicht bin ich wirklich schon abgestumpft, aber mir wäre die Gewalt in WoT nicht mal als irgendwie besonders aufgefallen. Ich glaube blutfreie kinderfreundliche Kämpfe gegen die Trollocs hätten mich deutlich mehr gestört.
--- Ende Zitat ---
Mich haben 1-2 Szenen pro Folge gestört.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Das waren bisher: die Szene wo Perrin seine Frau tötet, die Verbrennungsszene am Anfang der 2. Folge (inklusive der abgehackten Hände), das "Vorspiel" zum Kampf Nynaeve vs Trolloc, der Alptraum in dem Perrin seine tote Frau sieht, und der Tod von Dana/Danya in der 3. Folge.
Wisdom-of-Wombats:
--- Zitat von: treslibras am 25.11.2021 | 09:48 ---Ich habe die ersten 3 Folgen auch gerade gesehen und wollte hier mal schauen, was andere dazu sagen. Ich scheine nicht allein zu sein, das ist als Selbstversicherung ja schon mal gut. ;)
In der Tat war die Pilotfolge insgesamt so schlecht, dass ich beinahe dort schon abgebrochen hätte. Gruselige Dialoge, hölzernes Schauspiel, schlechte Scene set ups...
Die anderen beiden waren dann zum Glück erträglicher. Ich hatte auch den Eindruck, dass viele Themen und Szenen aus den Büchern eher flüchtig zitiert werden.
Ich muss aber dazu sagen, dass ich mit der Materie nicht vertraut bin. Ich habe von den Büchern nur die ersten 2 gelesen, und das ist bestimmt schon 25 Jahre her. Ich erinnere mich eigentlich an nichts, außer dass der schlechte Schreibstil mich letztendlich zur Aufgabe bewogen hat.
Diskussion in Spoiler, weil es um Inhalte geht:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Ich fand das allgemeine Thema "Frauen sind mächig und genauso raunchy wie Männer!" etwas zu plakativ. Das bezieht sich aber rein auf die Art der Präsentation, nicht das Sujet an sich.
Ich mag es wenn einem die Welt "natürlich" näher gebracht wird, statt über ein Stakkato von "Guck mal, so ist das hier" - "Guck mal!" - "Guck doch mal!?!"
Das war sehr anti-immersiv / 4th wall, was für Fantasyserien noch tödlicher ist als für andere Themen, von wegen "suspension of disbelief".
Wenn Frauen die einzigen (erlaubten) Magieanwender sind (wobei ich den Hintergrund wie gesagt nicht kenne, und also nicht weiß, ob das so stimmt), dann hat das natürlich mächtige Auswirkungen auf die Genderkultur, und eine matriarchalische Utopie finde ich grundsätzlich erstmal spannend!
Allerdings lese ich aus den wenigen Folgen auch einen platten kampf-feministischen Mythos heraus ("Die männliche Aggression zerstört die Welt, die weibliche Liebe/Magie baut sie wieder auf"), siehe weiße Ritter vs. farbige Zauberinnen, siehe Drachen-Mythos.
Und das wirkt dann insgesamt eher altbacken als erfrischend.
Die gezeigten Männer scheinen ja auch grundsätzlich ein vermindertes Aggressionspotenzial zu haben. Gibt es dafür inbook Gründe (Genetik, Eugenik)?
Und wenn sie doch ausbricht, dann katastrophal und femizid, siehe Perrin, siehe weiße Ritter. Ist das Ideologie oder Zufall?
Überinterpretiere ich hier aufgrund von 3 holprigen Folgen, kommt da noch was oder ist das so und wird auch nicht komplexer/nuancierter?
--- Ende Zitat ---
Ich glaube, dass ist weniger ausgeprägt als Du glaubst. Ich fand jetzt nichts plakativ "raunchy". Etwas mehr Sex als im Buch, ja. Die Aes Sedai haben Feinde, und der Rote Ajah ist eigentlich auch in den Büchern der einzige Ajah, der wirklich männerfeindlich ist (das ist jetzt kein Spoiler).
Das hier sicherheitshalber schon:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Wo siehst Du ein "vermindertes Aggressionspotenzial"? Nur weil die Männer nicht wie wildgewordene testosteron-gesteuerte Machos durch die Gegend laufen? WoT bedient glaube ich sehr viele Klischees, aber das "gestählte Macho-Barbarian" Trope wurde auch im Buch nie bedient. WoT hat im Text angelegte sehr starke Frauenfiguren, auch wenn deren Darstellung leider etwas plakativ im Buch ist. In der Serie sind es jedoch deutlich nuanciertere Persönlichkeiten.
Genauso wenig leitet sich aus "einzig erlaubte Magiewirker sind Frauen" ein Matriarchat ab. Denn davon werden die Aes Sedai von den drei Eiden abgehalten. Die sind sogar elementar wichtig für deren Selbstverständnis.
Ich weiß nicht, ob das aufgefallen ist: der Rote Ajah aus der 1. Szene der 1. Folge hat den Mann nicht getötet, sondern gefangen genommen. Das wird aber erst in Folge 3, letzte Szene klargestellt. Gerade solche Dinge zeigen mir, dass die Serie gar nicht so hölzern und oberflächlich ist, wie hier manchmal dargestellt. Mitdenken lohnt sich (zwar nicht in dem Umfang wie bei The Witcher, aber mehr als bei GoT). Ich hab den Eindruck, dass nicht alles vorgekaut und plakativ dargestellt wird.
Ansonsten: ich erwähnt, dass ich den Soundtrack der Serie feiere?
aikar:
--- Zitat von: Wisdom-of-Wombats am 25.11.2021 | 10:24 ---Ansonsten: ich erwähnt, dass ich den Soundtrack der Serie feiere?
--- Ende Zitat ---
Lustig, das war mein einziger wirklicher Kritikpunkt. Ich konnte mit der Musik gar nicht.
Der "Sexismus" bei den Aes Sedai gleicht sich ziemlich aus.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Männer sind im einzelnen die stärkeren Magieanwender, Frauen sind besser darin Zirkel zu bilden. Männer sind besser bei Feuer und Erde, Frauen bei Wasser und Luft. Die Männer werden seit der Verunreinigung der Quelle wahnsinnig und deshalb gejagt, die Frauen haben sich aber inzwischen schon so an ihre Macht gewöhnt, das sie gewaltige Bitches geworden sind und die Situation auch gar nicht mehr hinterfragen. Speziell die Roten.Je nachdem, was man sieht, kriegt man halt ein anderes Bild. Da man in einer Serie normalerweise nicht alle Zusammenhänge gleich am Anfang um die Ohren gehaut bekommt (bzw. das meist auch gar nicht will), gibt es natürlich immer ein verfälschtes Bild, dass sich dann im Laufe der Zeit ändert. Und bei einer so umfangreichen Welt wie der von WoT ist das natürlich noch extremer.
Wie ich sagte, wenn jemand nur die Serie kennt und die bisherigen 3 Folgen geschaut hat, hat er ungefähr soviel Ahnung von der Welt wie jemand von Mittelerde, wenn er nur das Auenland kennt.
Das Problem wird immer stärker, je mehr sich eine Welt von klassischen Tropen entfernt, auf die man bei Unwissen zurückgreifen kann. Und WoT hat viele eigenständige Konzepte, gerade im Umfeld der Magie und der Aes Sedai.
Das war auch der Grund, warum Jordan den Anfang (!) so stark an Herr der Ringe angelehnt hat, um den Einstieg zu erleichtern. Ich glaube immer noch nicht, dass er der Geschichte damit einen Gefallen getan hat.
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