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D20 korrumpiert?

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Asdrubael:
Ja D&D kann dazu verleiten, muss aber nicht.

D&D hat zweifelsohne einen Fokus auf Kampfregeln und ein eher schwach ausgeprägtes Fertigkeitssystem. Kämpfe werden auf einem Raster gespielt, damit jeder die Übersicht behält (imho).
Selbst in anderen Systemen mussten in meiner RPG Laufbahn schon öfter Zeichnungen gemacht werden. D&D hat das nur schon im System hinterlegt und durch Regeln kanalysiert.
Dieser Fokus des Systems, mag Spieler glauben lassen, etwas anderes, als das, was im Buch steht sei nicht wichtig. Diese Denke wirkt korrumpierend in Richtung Powergamer.

Ich sehe das ganze so:
D&D konzentriert sich auf das Wesentliche, nämlich die Teile eines Spieles, wo schnell Spannungen entstehen, Auslegedifferenzen und allgemein Stress, der den Spielspass hemmt. In Solchen Fragen ist das System sehr genau und bietet eine Menge Möglichkeiten, auch Powergamer-Charaktere zu plätten und zur Räson zu bringen.

Was passiert, wenn ein Charakterkonzept (was man in jedem System am besten schon mal erstellt, bevor man einen Würfel anfasst!) auf das D&D System trifft?
Die Teiledes Konzeptes, die Kampforientiert sind werden zweifelsohne gut abgedeckt, also kein Problem.
Bei gesellschaftlichen Dingen fehlt dieses Regelkorsett. Aber warum denn da meckern? Das ist doch klasse, finde ich. Ich hab eine nahezu absolute Freiheit bei Rollenspiel und Interaktion mit NSCs und für grundsätzliche Aktionen, wie einen Händler runterhandeln oder ein bisschen Schwindeln, habe ich ein paar Fertigkeiten und mein Charisma, das der SL als Anhaltspunkt verwenden kann, ob ein NSC meine Story glaubt oder nicht.

In der Praxis klappt das sehr gut bei meiner Gruppe. Man darf meiner Meinung nach gerne Minmaxen... aber man kann es ja nur bei Kampfwerten. Für jemanden, der wortgewandt sein will, sind Fertigkeiten Foci viel besser... damit reißt er im Kampf nix, aber bei Interaktionen mehr.

Also meine Spieler sind nicht zu Powergamern geworden und es ist auch ein schönes, friedliches RPG möglich und wie ich finde sehr schön unterstützt, da ich mich voll auf das Spielen konzentrieren kann, da sich die Regeln angenehm im Hintergrund halten.
Wenn es dann zum Kampf kommt, sind die meisten Spieler bei D&D zufriedener, weil sie wissen, was abgeht. Bei Vampire war alles ein riesen Kuddelmuddel

Abschließend meine ich, dass sich von D&D nur Leute korrumpieren lassen, die das wollen und kein festes Charakterkonzept haben

Wawoozle:

--- Zitat von: Boba Fett am 17.06.2004 | 13:15 ---Wenn Du einsiehst, dass D&D zu diesen Effekten verleitet, gibt es Deiner Meinung nach ein System, das in seinen Auswirkungen noch mehr dazu verleitet?

--- Ende Zitat ---

Schwierig für mich dazu was qualifiziertes zu sagen da mir mittlerweile das Spielen des Charakters viel wichtiger geworden ist.

Rückblickend würde ich vielleicht sagen Shadowrun, das System mit dem ich angefangen habe.
Damit täte ich dem System aber sehr unrecht, weil ich nur sagen kann wie ich damals dort gespielt hab und auf was ich Wert gelegt hab.
Aber das ist nun auch schon ein paar Jährchen her und man entwickelt sich ja weiter.
Irgendwann hat man keine Lust mehr sich vom System eine Spielweise aufzwängen zu lassen.
Oder man blickt sozusagen "hinter das Gerüst: System" und nimmt den "Zwang" den einige hier bemängeln gar nicht wahr, oder nicht mehr wahr.. wie auch immer.
Man nimmt sich das heraus was wirklich wichtig ist.
Bei den einen ist das der Kampf oder das MinMaxing und bei anderen halt das Charakterspiel.
Wenn ich MinMaxen und Rumkloppen will, was auch ab und an vorkommt, dann krieg ich das mit jedem System hin.

Ich: "Was machen Wir ?"
SL: "The Pool"
Ich: "Ich hab aber Lust auf Klopperei"
SL: "Und ? Geht da auch"
;)

Boba Fett:
Wir haben die D&D Kauf - Abenteuer gespielt, verbunden mit einigen selbstgemachten Abenteuern und mit der "Return to the Temple of Elemental Evil" Minikampagne (oder Monsterabenteuer).
Bei RttToEE waren die Charaktere aber schon Stufe 6+

Palladium kenne ich nicht so gut.
Alle Systeme lassen sich locker powergaming mässig spielen - Zustimmung.
Aber nicht alle Systeme konzentrieren sich so sehr auf den Kampf, wie D&D... 8)
Ich würde sogar sagen: die wenigsten... (mir ist keines Bekannt)
Gut, viele Systeme enthalten gleich ein Setting, wodurch der Anteil an Kampf automatisch sinkt.
Aber auch die meisten "rohen" Systeme haben weniger Fokus auf Kampf.
Imho gibt es kein System, dass die Spieler so sehr dazu verleitet, sich (in Bezug ihrer Charaktere) auf den Kampf zu konzentrieren.

Kardinal Richelingo:

--- Zitat von: Boba Fett am 17.06.2004 | 13:43 ---Wir haben die D&D Kauf - Abenteuer gespielt, verbunden mit einigen selbstgemachten Abenteuern und mit der "Return to the Temple of Elemental Evil" Minikampagne (oder Monsterabenteuer).
Bei RttToEE waren die Charaktere aber schon Stufe 6+


--- Ende Zitat ---

aber Boba, du spielst einen mighty Dungeoncrawl und wunderst dich, dass das dabei rauskommt ?


--- Zitat ---Palladium kenne ich nicht so gut.
Alle Systeme lassen sich locker powergaming mässig spielen - Zustimmung.
Aber nicht alle Systeme konzentrieren sich so sehr auf den Kampf, wie D&D... 8)
Ich würde sogar sagen: die wenigsten... (mir ist keines Bekannt)
Gut, viele Systeme enthalten gleich ein Setting, wodurch der Anteil an Kampf automatisch sinkt.
Aber auch die meisten "rohen" Systeme haben weniger Fokus auf Kampf.
Imho gibt es kein System, dass die Spieler so sehr dazu verleitet, sich (in Bezug ihrer Charaktere) auf den Kampf zu konzentrieren.

--- Ende Zitat ---

ich weiss nicht, ich finde die 6 Seiten kampfregeln nicht gerade ausufernd...... Da kenne ich viele Systeme die da mehr zu bieten haben. Zum Beispiel GURPS. Ich finde D&D tasächlich nicht sehr kampflastig. Zumindest nicht mehr als andere Spiele. Aber so kann man dasselbe sehen und zu unterschiedlichen Schlüssen kommen. Viele Abenteuer sind kampforientiert, das stimmt schon, aber das muss so nicht sein.

Asdrubael:
Nur wenn die Spieler, den Hauptsinn des Systems darin sehen, zu kämpfen.

D&D hat einen starken Kampffokus, weil es genau da wichtig ist, detallierte Regeln zu haben. Um mit NSCs zu reden und durch die Welt zu laufen brauch ich keine Regeln, sondern ein gutes Setting.

D&D konzentriert sich halt auf das wesentliche ;)

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