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Against the Darkmaster: Drohende Schatten (Arthurisch-inspirierte Dark Fantasy)

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klatschi:
58 – Die Reise nach Tag Arwydd
Die Sucher setzten über auf die Insel im Nebel und verneigten sich dort vor dem uralten Herzbaum, der Kallach McFattach einzt den Weg zu Blaithnaid zeigte. Sie verweilten dort kurz, bevor sie durch das Moor gen Osten gingen und das Portal zu Blaithnaíds Turm durchschritten. Während der Turm jedoch einst in der Dunkelheit und Schwärze lag, war er nun in die Landschaft eingebettet und bot den Suchern einen willkommenen Anblick.
Blaithnaíd erwartete sie und bedankte sich für ihre Unterstützung, dass sie damals die Schriftrolle von ihr nahmen. In ihrem Schmerz um das, was sie im Krieg geopfert hatte und durch die steten Einflüsterungen des Merlin war sie halb wahnsinnig geworden. Sie warnte die Sucher vor Merlin und vermutete, dass er rücksichtslos Opfer für seinen Plan bringen würde. Es entspann sich ein Gespräch, in dem sie bestätigte, dass sie die Tochter von Tialtíu sei, jedoch mit ihrer Mutter gebrochen hatte und verstoßen wurde. Sie warnte die Sucher auch vor ihr: Tialtíu sei eine Politikerin durch und durch, bei der nichts zufällig geschehe. So seien alle Kinder Ergebnis einer politischen Ehe, wobei sie, Blaithnaíd, wohl das Kind Gawains sei, der einzigen Person, die die Anführerin der Sternenelben jemals geliebt habe. Tialtíu hatte jedoch versucht, sie als Kind Artus auszugeben, um Druck auf den König zwischen den Welten auszuüben - vergeblich. Ialanta, die zweite Tochter, sei aus einer Beziehung heraus geboren worden, um ihre Macht innerhalb Tag Arwydds zu sichern. Tialtíu hatte Blaithnaíd die Rolle zugeschrieben, den Merlin zu befreien, doch sie verweigerte sich, woraufhin sie verstoßen wurde.
Blaithnaíd versicherte den Suchern ihre Unterstützung, soweit es ihr noch möglich war; sie zeigte den Suchern, dass sie ganz und gar vom Brand zerfressen war und schätzte, dass sie nur noch eine kurze Zeit zu leben habe. Atnalai bot ihr zwei Scheiben Orichalkum mit der Bitte, sich ihnen im Dorf anzuschließen und die Isolation zu verlassen.

Zurück in Willow Lake versuchte Barranor, alles dafür zu regeln, dass die Schmiede in ihrer Abwesenheit weiter auszugebaut werden könnte und Willow Lake mit diesen Möglichkeiten zu einem anerkannten Zentrum zu machen; er plante, Geheimnisse der Schmiedekunst von den Zwergen zu erfahren und für Willow Lake zu nutzen, was diese sehr kritisch sahen; durch seine Überzeugungskunst und sein Geschick darin, Materialien für Willow Lake zu besorgen und vorteilhafte Handelsbeziehungen zu schließen, konnten zwar alle davon überzeugt werden, dass die Schmiede des Singenden Schmieds erweitert und verbessert werden sollte, gleichzeitig aber konnte er nicht alle Restzweifel zerstreuen, weswegen die Arbeiten wohl langsamer vonstatten gehen würden, als er es wünschte.

Die Gruppe reiste nach Süden, vorbei an Tulmein, entschied sich jedoch dagegen, die Stadt zu betreten; sie wollten dem Konflikt mit Bors Hammer aus dem Weg gehen und fürchteten, dass sie ohne Beweise nichts bewirken könnten. Kurz vor der Ankunft in Ends Meet erreichten sie Torrensberg, ein kleines heruntergekommenes Dorf kurz vor dem Verarmen. Über einen Balken an der Straße erkannten sie gehängte Mühlenknechte, einem davon war – wohl noch lebendig – ein Schild mit der Aufschrift „Nicht Willkommen“ in den Schädel getrieben worden. Als sie die Wirtsstube betraten, erkannten sie in dem Wirt und Dorfvorsteher Anselm einen ehemaligen Sucher. Er meinte, dass er seinen Holzdienst abgeleistet hatte und hier nun Ruhe suche. Die Stimmung in der Schänke war angespannt und von Angst erfüllt und die Frau Anselms bat sie, so schnell wie möglich abzureisen. Auf die Frage, was die Mühlenknechte draußen machten, gab Anselm die Antwort, dass sie Probleme gemacht hatten, nach Essen gebettelt hatten und allen Angst machten mit ihrem Geschwätz vom Weltuntergang.
Sie blieben am nächsten Morgen in der Nähe des Dorfes und beobachteten das Geschehen – Torrensberg schien ruhig, bis Anselm in seine Scheune ging und dort hämmerte. Mit dem Segen Sir Keyes schlich Atnalai unsichtbar in die Scheune und sah, dass eine Luke am Boden mit Holzbrettern vernagelt war und grob mit Stroh versteckt war. Die Sucher beschlossen, Anselm zu stellen, es kam nicht einmal zu Gewalt: Als der ehemalige Sucher seine Waffe nicht erreichen konnte, bevor Uthor ihm den Weg versperrte, ergab er sich. Er gestand, dass er unter der Scheune die restlichen zwanzig bis dreißig Mühlenknechte eingesperrt hatte, und sie dort jämmerlich verhungert waren.
Anselm wurde in den Keller geworfen und eingesperrt, ein Brief an die Gerichtsbarkeit verfasst und abgesendet – wie das Dorf mit ihrem Dorfvorstand und ihrer Angst verfahren würden, überließen die Sucher den Bewohnern von Torrensberg selbst und machten sich auf nach Ends Meet, dem Handelsort am Rande des Waldes Tag Arwydd.

klatschi:
Session 59 – Ends Meet

Als die Sucher Ends Meet erreichten, erkannten sie, dass der Ort sich für Kämpfe rüstete. Um die Stadtmauer herum war an einigen Stellen eine neue Palisade errichtet worden, die aber noch nicht fertig war und Spuren von Kämpfen aufwies. Da es spät am Abend war, wurden sie nur nach Abgabe ihrer Waffen in die Stadt gelassen, es hatte wohl in der Vergangenheit Probleme mit Überfällen gegeben.
Sie überquerten den Marktplatz und gingen an der Halle der Helden vorbei zur Springenden Sau, einem Gasthaus, das von einem Halbling namens Isildo geführt wurde, in dem sie einige Söldner, Soldaten und Bürger der Stadt erkannten.  Dort konnte Uthor die Soldaten mustern und bemerkte, dass es sich überwiegend um junge Burschen handelte, die noch wenig Kampferfahrung hatten. Atnalai konnte Gesprächsfetzen aufschnappen, dass eine gewisse Arianna wohl Probleme mit dem Ausbleiben der elbischen Gäste hatte und dass jemand auf offener Straße schwer verwundet worden war, so dass er sich nicht mehr bewegen konnte.
Am nächsten Morgen suchten die Sucher Bilfyrd Hornbläser auf, den Bürgermeister von Ends Meet und Verwalter der Handelskomturei. Barranor erwähnte ihre guten Beziehungen zur Markgräfin Borsom und schlug vor, Hornbläser solle ihr einen Brief schreiben, in dem er die Anwesenheit und Unterstützung der Sucher erwähnte. Der Bürgermeister berichtete von Tieren, die aus Tag Arwydd kämen und die Stadt überfielen, anfangs normale Tiere, inzwischen aber riesige Monster, die eine schwärende Krankheit in sich trügen, die schnell zum Tode führe. Dies führte dazu, dass immer weniger Handel betrieben wurde, da sich die großen Handelshäuser zurückzogen und auch die Elben immer passiver wurden, so dass Ends Meet langsam verarmte. Zuletzt sei ein elbischer Mann auf der Straße überfallen worden, die Täter seien über die Mauer geflüchtet. Die Späher willigten ein, sich der Sache anzunehmen, und es wurde vereinbart, dass sie sich am Nachmittag mit Kommandant Keyen und dem Bürgermeister treffen würden. Nachdem sie ihre Waffen geholt hatten, zogen sie sich in die Halle der Helden zurück, reinigten die noch nicht verwitterten und zerbrochenen Statuen von Ästen und Schlamm und beteten zu ihrem Schutzpatron Parzival; Uthor sprach auch ein Gebet zu Bors.
Der verwundete Elb war in den Hallen der Linderung untergebracht, einem Badehaus und Krankenstation. Er interessierte sich für ein Gespräch mit Atnalai, der ihn in fließendem Elbisch ansprach und sich als Sohn eines Händlers vorstellte. Atnalai fiel das Symbol einer Triskele auf, das er nicht als typisches Schmucksymbol der Elben erkannte. Der Düsterelb namens Ilthen sprach altmodisch und umständlich und erzählte kurz, dass er etwas Wichtiges nach Caer Mynogan bringen sollte, überfallen worden sei und nun seinen Auftrag nicht erfüllen könne, da er sich nicht mehr bewegen könne. Er deutete an, dass er wisse, wer ihn überfallen habe und dass er Bürgermeister Hornbläser gebeten habe, ein Kontingent von 20 Männern nach Caer Mynogan zu schicken, die eine Schriftrolle mit sich führen sollten, wobei er auf seinen Kleiderstapel schielte, unter dem diese versteckt war. Als Atnalai vorschlug, dass er und seine Gefährten hilfreich sein könnten, wurde der Elb boshaft sarkastisch und erklärte seinem Gegenüber, dass er seine wichtige Mission nicht einem herumstreunenden Kaufmannssohn anvertrauen würde. Die Sucher beendeten das Gespräch, aber Barranor gelang es mit Hilfe der Magie der Boli, die Schriftrolle an sich zu nehmen. Er übergab sie Atnalai, der jedoch das Siegel, das wiederum eine Triskele darstellte, nicht brechen wollte.
Die Sucher analysierten den Schauplatz des Kampfes und konnten anhand der Spuren erahnen, dass es sich um einen Angriff von Elben handelte. Diese waren für eine schnelle Flucht über die Stadtmauer ausgerüstet - sie hatten Klettersporne dabei, mit denen sie die Mauer schnell überwinden konnten. Nach diesen Erkundungen kehrte die Gruppe im „Löwen und Raben“ ein, einem Gasthaus für die wohlhabende und gehobene Gesellschaft, das bis auf einige Gespräche, die aus den Privaträumen zu hören waren, völlig leer wirkte. Teile des Gebäudes waren so gestaltet, dass sie für das Auge der Elben gemacht schienen. Hier nahmen die Forscher ihr Mittagessen ein, um sich auf das Gespräch mit dem Kommandanten vorzubereiten.


Ich habe mich hier ein bisschen von Castles & Crusades inspirieren lassen, genauer gesagt von Modul C1 "Mortality of Green". Mein Ziel ist es, dass sie in einem vom Brand verseuchten Teil von Tag Arwydd einen kleinen Hexcrawl spielen können, bei dem sie den McGuffin suchen. Nur: zu viel Zeit dürfen sie sich nicht lassen, sonst ist das Kleinod weg. Das muss ich noch in der kommenden Session platzieren, dass die Zeit drängt :-)
Die Session war nach der langen Pause und ein paar schleppenden Abenden wieder eine richtig coole Runde! ich freu mich, dass es in 2 Wochen schon weitergeht.

klatschi:
Leider mussten nun einige Sessions aufgrund von Krankheit Arbeit und Co ausfallen, aber endlich haben wir es wieder geschafft  :headbang:

Session 60 – Auf nach Caer Mynogan
Die Sucher trafen sich mit Kommandant Keyen, der ihre Unterstützung mit großer Freude begrüßte. Als sie ihm von ihrer Begegnung mit dem Biest bei Tulmein berichteten, wuchs seine Bereitschaft, mit ihnen zusammenzuarbeiten, erheblich. Laut seinen Informationen wurden bereits mehrere dieser Kreaturen gesichtet – einige waren sogar an Ends Meet vorbeimarschiert. Zwei von ihnen hatten die Soldaten von Ends Meet im Kampf bezwungen. Gleichzeitig konnten Späher feststellen, dass der immergrüne Frühlingswald, das Gebiet der Elben, weniger von den Veränderungen betroffen schien. Diese hatten sich schleichend vollzogen, doch inzwischen waren sie unübersehbar. Es war, als zöge eine unsichtbare Grenze durch Tag Arwydd. Keyen erzählte zudem, dass er eine Gruppe Kundschafter nach Osten entsandt hatte, um herauszufinden, was sich im Gebirge veränderte. Die Kundschafter hatten noch eine letzte Botschaft gesendet – sie hatten eine Truppe elbischer Krieger beobachtet, die sich ebenfalls nach Osten bewegte. Seither gab es kein Lebenszeichen mehr von ihnen. Falls die Sucher sich bereiterklärten, nach ihnen zu suchen, würde Keyen sie so gut wie möglich ausstatten. Er vermutete, dass die Sternenelben in die Veränderungen des Waldes verwickelt waren, ja, dass sie vielleicht sogar Mitschuld daran trügen.
In einem weiteren Gespräch mit dem Bürgermeister von Caer Mynogan erfuhren die Sucher von einem sich anbahnenden politischen Konflikt zwischen zwei der fünf großen Adelshäuser in Caer Mynogan. Bilfyrd Hornbläser setzte auf einen Sieg von Haus Aldonar über Tialtíu, da sich das Haus gegen die Isolation der Elben aussprach.
Um ihre Erkenntnisse zu vertiefen, suchten die Sucher erneut den verletzten Elben auf. Dieser reagierte feindselig – er wusste, dass sie seine Schriftrolle gestohlen hatten. Doch Atnalai offenbarte sich als Eren von Munsalvaesche und bewies dies mit einem Siegelring. Die Gruppe bot dem Elben an, die Schriftrolle an Tialtíu zu übergeben. Dankbar nahm er das Angebot an und verfasste ein Empfehlungsschreiben für sie. Zudem bat er darum, ihn und seine gefallenen Kameraden zu verbrennen und das Geschenk der Elemente, womit er wohl das Orichalkum meinte, der Herrin der Sternenelben zu überreichen.

Die Sucher erfüllten seinen letzten Wunsch und brachen am folgenden Tag nach Caer Mynogan auf. Der Wald wirkte bedrohlich und verformt, doch sobald sie das Reich der Sternenelben betraten, spürten sie eine abrupte Veränderung – etwas schien diesen Ort zu schützen. Caer Mynogan selbst erschien ihnen ruhiger und weniger belebt als andere Hauptstädte, doch nicht von derselben Düsternis gezeichnet wie viele Orte, die sie zuvor bereist hatten. Die Stadt war um fünf gewaltige Herzbäume errichtet, deren gigantische Kronen als Fundament für Plattformen dienten, die atemberaubende Ausblicke boten. In den Straßen fielen ihnen zahlreiche Obelisken auf, die mit Blumen geschmückt waren, sowie zwei Statuen: eine des elbischen Generals Caladris, einem Helden des Krieges der Tränen, und eine von Gawain, dem legendären Ritter der Tafelrunde.

Die Karte von Caer Mynogan, erstellt mit Inkarnate
Dank des Empfehlungsschreibens erhielten die Sucher rasch eine Audienz bei Tialtíu. Aus Dankbarkeit für die Schriftrolle und das Orichalkum lud sie sie zu einem gemeinsamen Abendessen ein. Zudem überreichte sie Atnalai einen Brief von ihrer Tochter Ialanta – das Siegel war bereits gebrochen. Als die Sucher sich auf das Bankett vorbereiteten, las Atnalai den Brief und entdeckte eine verschlüsselte Botschaft: "Rote Hand gefangen Mutter erpresst?"


So, endlich geht es wieder richtig los, der nächste Handlungsarc ist nun in vollem Gange. Das wird nochmal vieles auf den Kopf stellen, denn Tialtíu hat eine Lösung für das Problem mit dem Brand, gleichzeitig wird sie keine leichte Verhandlungspartnerin.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Tialtíu hat den Glauben an die Menschheit verloren; als Blaithnaíd, ihre Tochter, vor vielen hundert Jahren verweigert hat, die Aventiure zu gehen, die meine Spieler gerade vollziehen, hat sie neue Wege gefunden, das Leben zu retten. Sie ist sich sicher: Die Elben sterben aus (ja, tun sie). Den Brand kann man kurzfristig nicht mehr stoppen, aber langfristig gibt es eine Chance auf Leben. Sie arbeitet inzwischen mit der Morrígan zusammen und ist die Führerin der roten Hand. Hide in Plain sight. Ihre Tochter hat sie unter Hausarrest gestellt.
Die erste Gottheit, die von den Rittern der Tafelrunde getötet wurde, war Aulëahranna, die Lebenswurzel. Nur: Das Leben kann man nicht komplett zerstören, ganz nach Degenesis: "Am Ende war kein Licht, aber das Leben findet einen Weg." Sprösslinge dieses wieder erstarkenden Gottes werden nun in die anderen toten Gottheiten verpflanzt. Es gibt drei Sprosse, einen für jede andere tote Gottheit. Ziel ist es, jeder dieser Gottheiten eine der Sprossen einzusetzen, ohne dass es bemerkt wird, damit sch der Same festsetzen kann (dauert etwa 30 Tage).
Der für Anarrailin, die Gottheit bei den Sternenelben wurde eben geklaut; Haus Aldonar hat keine Ahnung, was es da macht, sie wissen nur, dass es ein wichtiges Heilartefakt ist. Sie wollen den Samen in den Verweser von Tag Arwydd einsetzen, ein vom Brand zersetzter Ent, um den Wald zu retten, um ihre Tat im Anschluss zu nutzen, um die Macht über die Sternenelben zu erreichen.

klatschi:
Session 61 – Am Scheideweg
Die Sucher nutzten die Zeit bis zu ihrer abendlichen Unterredung, um die Obelisken in Caer Mynogan genauer zu untersuchen. Diese aus fremdartigem Gestein errichteten Monumente waren über die Stadt verteilt und wurden von den Einwohnern mit Opfergaben bedacht. Aus der Ferne sahen diese Gaben wie Blumen und schmückende Dekorationen aus, doch bei näherer Betrachtung entpuppten sie sich als kunstvoll geschnitzte Kleinode aus Holz, in die winzige Stücke Orichalkum eingearbeitet waren. Der Aufwand, der in ihre Fertigung geflossen sein musste, war enorm. Sofort erinnerten sich die Sucher an die Menhire der Rotkappen und Orks – grobschlächtiger und wilder gestaltet, doch von ähnlicher Symbolik durchzogen. Als Barranor seine magischen Sinne auf einen der Obelisken konzentrierte, erkannte er feine Fäden magischer Energie, die zwischen ihnen gespannt waren und weit über die Grenzen von Caer Mynogan hinausreichten.
Auf dem Rückweg zum Palast erhielten die Sucher zwei Einladungen: Eine von Haus Aldonar, dem zweitmächtigsten Adelshaus der Stadt, die sie für den folgenden Mittag annahmen, und eine von Haus Ulliven, das besonderes Interesse an Barranors Rüstung zu haben schien – letztere lehnten sie jedoch ab.
Am Abend wurden sie zu Tialtíu geführt. Die Elbenfürstin empfing sie in einem abgeschiedenen Bereich, weit entfernt von neugierigen Ohren. Sie erklärte, dass sie sich hier sicher fühlte, denn ihr eigener Palast schien von Spionen durchdrungen zu sein.
Die Sucher begannen das Gespräch mit einer umfassenden Schilderung all ihrer bisherigen Erlebnisse – sie hatten sich im Vorfeld darauf geeinigt, keine Informationen zurückzuhalten. Tialtíu zeigte sich erkenntlich und erwiderte ihr Vertrauen mit einer ausführlichen und aufschlussreichen Erzählung.
Sie sprach von der Zeit vor dem großen Schisma, als die Elben noch unter der Herrschaft der Götter standen. Die himmlischen Mächte hatten die Elbenhäuser gegeneinander ausgespielt, sie zur Perfektion der Künste getrieben, doch zugleich mit Zwietracht vergiftet. Schließlich erhob sich eine Fraktion der Elben zum Aufstand gegen die Götter. Der Bürgerkrieg endete mit ihrer Niederlage, und die Aufständischen wurden nach Avalon verbannt. Dann berichtete sie von Artus und dem Reich zwischen den Welten – einer Ära des Wohlstands, geprägt von Reichtum und Frieden, aber auch von zunehmender Mystik und Okkultismus. Als eine verheerende Pest ausbrach und etwa die Hälfte aller bekannten Welten dahinraffte,
breiteten sich die Seuche und das Chaos rasend schnell aus. Magische Heilung erwies sich als nahezu nutzlos. Die Gelehrten jener Zeit waren überzeugt, dass die Krankheit aus Cennas-Mir stammte, der Welt des Spiegels, in der magische Ströme eine verzerrte Reflexion der Wirklichkeit bildeten. Magier waren in der Lage, diese Spiegelwelt zu berühren – durch Veränderungen in Cennas-Mir konnten sie Indur-Mir, die Welt des Hier und Jetzt, beeinflussen. So konnte etwa ein Kranker durch das Umschreiben seiner Existenz in der Spiegelwelt geheilt werden. Auch die großen Portale zwischen den Welten oder kleine Portale wie etwa das in Blaithnaíds Turm funktionierten nach diesem Prinzip – komplexe, mühsam erschaffene Übergänge durch Cennas-Mir.
Als schließlich Artus selbst erkrankte, drohte das Reich zwischen den Welten zu zerbrechen. Die Herrscher wandten sich an die alten Gottheiten und forderten Orichalkum, das einzige Material, das die Krankheit aufhalten konnte, denn Orichalkum bietet die einzige Möglichkeit mit der Veränderung von Indur-Mir auch Cennas-Mir zu verändern. Orichalkum konnte nur in der Heimatwelt der Elben erschaffen werden. Doch sie wurden ausgelacht.
So wurde mit Merlin ein kühner Plan geschmiedet: Ein Brückenkopf in dieser Welt musste errichtet, Zugang zu den Schmieden im Schwarzen Gebirge erlangt und ein Pakt erzwungen werden, um den anderen Welten Orichalkum zugänglich zu machen. Excalibur, jenes Schwert, das selbst Götter töten konnte, bestand aus reinem Orichalkum – und es war in der Lage, Cennas-Mir direkt zu durchdringen. Dort, in den verborgenen Ebenen der Spiegelwelt, ruhten die Gottheiten, wenn sie sich der Welt entzogen.


Doch Artus wollte den Krieg nicht beenden. Stattdessen schwor er, auch diese Welt in sein Reich einzugliedern. Die Elben hingegen begannen zu ahnen, dass sie mit dem Mord an ihren Göttern einen schrecklichen Fehler begangen hatten – etwas in ihnen war zerbrochen.
Daraufhin entwickelte sich ein Gespräch über den Brand, jenes unheilvolle Phänomen, das die Welt verschlang. War es eine Folge des Göttermords? Welche Auswirkungen hätte der Tod der Morrígan? Tialtíu gestand, dass niemand die Antwort kannte. Einige Gelehrte glaubten, dass mit dem Fall der Morrígan auch diese Welt untergehen würde. Andere wiederum sahen im Brand eine Form der Erneuerung – eine Mutation, die etwas Neues hervorbringen könnte. Derzeit befände man sich jedoch in einer gefährlichen
Übergangsphase: Das Alte könne nicht vergehen, das Neue nicht entstehen. Dies führte zu den bizarren Verzerrungen und Veränderungen, die überall sichtbar waren.
Die Karmesinrote Hand, eine elbische Sekte, die der Morrígan diente, vertrat die Theorie vom Untergang. Sie forderten von Tialtíu Unterstützung für ihr Anliegen. Die Fürstin war geneigt, diesem Druck nachzugeben, um den inneren Frieden zu wahren. Denn Aulëahranna, die Lebenswurzel – der erste Gott, den Artus erschlug – könne nicht endgültig vernichtet werden, solange diese Welt existiere. Ihm seien drei neue Sprösslinge gewachsen, die in die Körper der ermordeten Götter verpflanzt werden müssten, um sie wiederzubeleben.
Fuvéruye, die Feurige Form und Herr der Schmieden im Schwarzen Gebirge, war bereits geheilt worden. Tialtíus Aufgabe sei es nun, Anarrailin, die Rauschende Macht, sowie Kúlielëveain, die Schöpferische Quelle, wiederzuerwecken. Anarrailin befand sich in der Nähe von Tag Arwydd, Kúlielëveain unter Munsalvaesche.

Doch der für diese Wiederbelebung entscheidende Schössling war gestohlen worden – von Haus Aldonar. Sie wussten vermutlich nicht, was sie in ihren Händen hielten, und nahmen an, es handele sich um einen wertvollen Block Orichalkum. Ihr Ziel war es offenbar, ihn dem Verweser von Tag Arwydd einzupflanzen – einem vom Brand entstellten Aenth.
Tialtíu bat die Sucher um ihre Hilfe, den Schössling zurückzubringen. Im Gegenzug versprach sie ihnen Unterstützung bei ihren eigenen Anliegen. Artus und Merlin rüsteten sich für einen Krieg gegen den Westen, um das Reich erneut zu einen und sich dann gemeinsam gegen die Morrígan zu wenden.


Eine krasse Session, mit unglaublich viel Hintergrund - da ist jetzt also vieles, was ich seit 3 Jahren mit mir rumtrage - diskutiert worden. Kleinere Details haben sich immer mal wieder angepasst, aber die Grundideen waren immer da. Das spannende: Weil in meiner Gruppe weder studierte Magier noch Elben sind, haben die Spieler vieles einfach nicht gewusst.

Jetzt stehen die Spieler wirklich am Scheideweg: sie müssen sich für eine von drei Lösungen entscheiden: Götter retten (und dafür mit der Morrígan zusammenarbeiten), Morrígan töten oder den Weg des Merlin gehen und Adref durch ein Tor verlassen und sich selbst überlassen.
Tialtíu ist aber natürlich auch nicht ganz so offen wie sie sich gibt  >;D

Weltengeist:
Ich lese zwar nicht immer mit, aber manchmal, und bin immer wieder begeistert, wie du es insbesondere schaffst, eine ganz eigene Atmosphäre zu erzeugen. Und ich kann mir auch richtig gut vorstellen, dass die zu "Against the Darkmaster" passt (oder umgekehrt). Ach ja, und jeder, der eine Kampage länger als 30 Sitzungen lang durchhält, hat ohnehin meinen Respekt! :d

(Im obigen Text habe ich aber die Sache mit den Elbengöttern nicht verstanden. Ein Teil der Elben zettelt einen Aufstand an, verliert, wird nach Avalon verbannt. Und ein paar Sätze später heißt es dann, es sei ein Fehler gewesen, die Elbengötter zu ermorden? Fehlt da was? Oder bin ich noch zu erkältungsgeschädigt, um richtig lesen zu können?)

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