Pen & Paper - Spielsysteme > Systemübergreifende Themen
Komplexere Spiele als DSA und Shadowrun?
duderino:
Hallo allerseits,
ich war bisher ein fleißiger Schreiber im rpg-subreddit, stelle dort jedoch immer wieder fest: Das internationale Publikum versteht unter "komplexen Spielen" etwas ganz anderes als ich. Shadowrun mag nicht deutsch sein, aber es scheint im Rahmen von System-Analysieren immer ein wenig ein Schattendasein zu führen.
Daher versuche ich es mal hier: Ich finde es mehr als erstaunlich, dass selbst Ikonen des simulationistischen Rollenspiels wie GURPS, Mythras und Rolemaster (und auch DnD und PF durch die absolute Reduktion auf Kampf-Anwendung) hinsichtlich ihrer Regel-Tiefe kaum mit DSA (4.1) und Shadowrun mithalten können.
Leider kommen DSA und Shadowrun wiederum ihrerseits mit großen Lücken in der Regelkohärenz, was der tatsächlichen Spielbarkeit der eigentlich tiefgehenden Regeln wieder Abstriche verursacht.
Sind mir Systeme, die das besser machen schlichtweg entgangen? Während aktuelle Publikationen scheinbar immer narrativer und flacher hinsichtlich ihrer regeltechnischen Komplexität werden (oder wie im Fall von PF2 schlichtweg sehr sehr sehr fokusiert auf genau ein Element des Rollenspiels), finde ich es verwunderlich, dass sich keine Subkultur rund um die Erarbeitung komplexerer und kohärenterer Regeln im Stile von DSA und Shadowrun gebildet hat.
Falls also jemand was kennt, oder eine Erklärung für die Abwesenheit solcher Systeme parat hat, wäre ich sehr neugierig!
Ein Dämon auf Abwegen:
Ich würde mal vermuten das die Leute irgendwann gemerkt haben, das es wenig Sinn macht Seitenlange komplexe Subsysteme für zum Teil ziemlich obskure Regelbereiche zu verfassen, die kaum einer versteht und korrekt anwenden kann (inklusive der meisten Autoren die für diese Rollenspieleschreiebn), und viel zu aufwendig sind um sie am Spieltisch zu benutzen.
Runenstahl:
Die Allgemeinheit bevorzugt eher (vergleichsweise) regelleichte Systeme. Es gibt bestimmt Leute die komplexe Systeme mögen, aber die sind wohl eher eine Minderheit.
duderino:
--- Zitat von: Ein Dämon auf Abwegen am 2.02.2022 | 21:04 ---Ich würde mal vermuten das die Leute irgendwann gemerkt haben, das es wenig Sinn macht Seitenlange komplexe Subsysteme für zum Teil ziemlich obskure Regelbereiche zu verfassen, die kaum einer versteht und korrekt anwenden kann (inklusive der meisten Autoren die für diese Rollenspieleschreiebn), und viel zu aufwendig sind um sie am Spieltisch zu benutzen.
--- Ende Zitat ---
Soll das heißen, dass ich überdurchschnittlich klug bin, weil ich mit den meisten DSA 4.1 Regeln ganz gut klarkomme und Zauberwerkstatt, Waffenmeister und Trefferzonen grundsätzlich sehr mag, mal abgesehen davon, dass sie nicht zu ende gedacht wurde?
duderino:
--- Zitat von: Runenstahl am 2.02.2022 | 21:05 ---Die Allgemeinheit bevorzugt eher (vergleichsweise) regelleichte Systeme. Es gibt bestimmt Leute die komplexe Systeme mögen, aber die sind wohl eher eine Minderheit.
--- Ende Zitat ---
Aber das gilt doch auch für Techno, und trotzdem gibt es fleißige Techno-Produzenten? Sind wir Rules-Heavy-Fans einfach faul? Mir kam mal der Verdacht, dass viele von einer Art Ohnmacht überkommen werden, wenn sie bemerken, wie sehr sie sich in den widersprüchlichen Anforderungen an ein simulatives Spielsystem verfangen haben. Also so beim Design-Prozess. Zumindest mir geht es oftmal so, aber ich habe das auch, wenn ich Rules-light Systeme versuche zu schreiben. Vermutlich bin ich unterdurchschnittlich klug.
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