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[Fantasy Allgemein] Der Ork als dämonische Besessenheit
Grey:
Ich glaube, so eine richtige Halb-Ork-Kultur würde dem Feeling zuwiderlaufen, das sich da gerade aufbaut. Diese halb umgewandelten Kreaturen wären ja voneinander sehr viel unterschiedlicher als zwei individuelle Menschen. Und da man nie auf Anhieb weiß, ob der "Leidensgenosse" nicht doch seelisch korrumpiert ist, würden sich ja Halb-Orks noch nicht einmal untereinander trauen.
Außerdem wäre die Frage, ob Halb-Orks sich überhaupt noch fortpflanzen können und wenn ja, was dabei herauskäme. Sobald Halb-Ork plus Halb-Ork einen Baby-Halb-Ork ergäbe, hätten wir ja am Ende doch wieder ein neues "reguläres" Volk.
Was ich mir dagegen gut vorstellen kann (und was aus meiner Sicht auch toll zum Flair der Spielwelt beitragen würde), wäre eine Art "Stadt der Aussätzigen" -- ein Zufluchtsort, an dem die Halb-Orks unter sich wären. Vielleicht gäbe es dort eine stramme Hierarchie, dass nur diejenigen die inneren Stadtviertel betreten dürfen, die bewiesen haben, dass sie nicht seelisch korrumpiert sind oder so was. Auf jeden Fall stelle ich mir diese Stadt als ziemlich düsteren Ort vor, um so mehr, da er ausschließlich von Flüchtlingen bewohnt wäre und nicht ein einziger Bewohner dort geboren wäre. Die Endstation eines verfluchten Lebens, sozusagen.
Je länger ich hier mitlese und -diskutiere, desto wilder wäre ich darauf, dieses Setting zu bespielen! :)
Lichtschwerttänzer:
Außer sie hätten wenig andere Wahl
Waldviech:
--- Zitat ---Außerdem wäre die Frage, ob Halb-Orks sich überhaupt noch fortpflanzen können und wenn ja, was dabei herauskäme. Sobald Halb-Ork plus Halb-Ork einen Baby-Halb-Ork ergäbe, hätten wir ja am Ende doch wieder ein neues "reguläres" Volk.
--- Ende Zitat ---
Also ich glaube, da gäbe es zwei Möglichkeiten: Entweder der Körper des Halborks ist auf eine Art und Weise deformiert, die ihn faktisch steril macht ODER er hat Glück und ist weiterhin fortpflanzungsfähig. In diesem Falle ist sein Nachwuchs, da Neugeborene nicht von Orkgeistern oder deren Essenz befallen werden können, in spirituellem Sinne rein. Die Nachkommen von Ex-Menschen werden also Menschen sein, die von Ex-Zwergen Zwerge, etc.pp. Das bedeutet natürlich nicht, dass es nicht abergläubische Irre gäbe, die glauben, die Nachkommen von Halb-Orks wären irgendwie befleckt. Dies ist aber faktisch falsch.
Was die Fortpflanzung von reinen Orks angeht: Das, was den Ork eigentlich ausmacht, der Ork-Geist, entsteht irgendwie in der Hölle. In der materiellen Welt hingegen kann ein Ork keine weiteren Orks "zeugen". Die meisten Orks versuchen das nicht mal, da ihnen so etwas wie sexuelles Verlangen komplett fehlt. Kommt es im Rahmen von Orküberfällen zu "sexuellen Übergriffen", dann zieht der Ork seine Lust nicht aus Gefühlen, die dem menschlichen Sexdrive auch nur entfernt ähneln, sondern daraus sein Opfer zu quälen. Dadurch wird besagtes Opfer traumatisiert, verstümmelt oder getötet, aber nie, wirklich nie, schwanger.
Eine weitere böse Nebenwirkung von Ork-Geistern: Sie können menschliche Seelen nicht fressen, sondern nur quälen und verdrängen. Daher hinterlässt die Entstehung jedes Orks (außer denen, die eine Symbiose mit dem Ork-Geist eingehen) einen ruhelosen Totengeist! Die verdrängten Seelen streifen verwirrt und traumatisiert durch die Zwischenwelt und finden nur selten von selbst den Weg ins Jenseits. Spukphänomene und Ork-Aktivitäten gehen also oft Hand in Hand. "Mordor" hat deswegen auch mittlerweile ein massives Gespensterproblem. Die dem Gottkönig dienenden "niederen" Nekromanten sehen das eher als Chance, haben sie doch so genügend Geister zur Verfügung um sie zu allerlei Scheußlichkeiten zu missbrauchen.
Das Gespensterproblem ist aber auch ein möglicher Ansatzpunkt für die Kräfte des Guten. Rückt man den traumatisierten Geistern mit spiritueller Hilfe den Kopf wieder gerade und hilft ihnen, das Jenseits zu finden, hat man - für kurze Zeit - einen übernatürlichen Verbündeten gegen das Böse. Und manch ein Agent des Lichtes hat in "Mordor" auch so völlig unerwartet Hilfe aus dem Totenreich erhalten.
Skele-Surtur:
Irgendwie muss ich gerade an Ghosts of Mars denken. Obwohl der Ansatz ein anderer ist. Anyway, die Idee gefällt mir. Ich werde die klauen.
klatschi:
--- Zitat von: Waldviech am 3.02.2022 | 13:19 ---Also ich glaube, da gäbe es zwei Möglichkeiten: Entweder der Körper des Halborks ist auf eine Art und Weise deformiert, die ihn faktisch steril macht ODER er hat Glück und ist weiterhin fortpflanzungsfähig. In diesem Falle ist sein Nachwuchs, da Neugeborene nicht von Orkgeistern oder deren Essenz befallen werden können, in spirituellem Sinne rein. Die Nachkommen von Ex-Menschen werden also Menschen sein, die von Ex-Zwergen Zwerge, etc.pp. Das bedeutet natürlich nicht, dass es nicht abergläubische Irre gäbe, die glauben, die Nachkommen von Halb-Orks wären irgendwie befleckt. Dies ist aber faktisch falsch.
Was die Fortpflanzung von reinen Orks angeht: Das, was den Ork eigentlich ausmacht, der Ork-Geist, entsteht irgendwie in der Hölle. In der materiellen Welt hingegen kann ein Ork keine weiteren Orks "zeugen". Die meisten Orks versuchen das nicht mal, da ihnen so etwas wie sexuelles Verlangen komplett fehlt. Kommt es im Rahmen von Orküberfällen zu "sexuellen Übergriffen", dann zieht der Ork seine Lust nicht aus Gefühlen, die dem menschlichen Sexdrive auch nur entfernt ähneln, sondern daraus sein Opfer zu quälen. Dadurch wird besagtes Opfer traumatisiert, verstümmelt oder getötet, aber nie, wirklich nie, schwanger.
Eine weitere böse Nebenwirkung von Ork-Geistern: Sie können menschliche Seelen nicht fressen, sondern nur quälen und verdrängen. Daher hinterlässt die Entstehung jedes Orks (außer denen, die eine Symbiose mit dem Ork-Geist eingehen) einen ruhelosen Totengeist! Die verdrängten Seelen streifen verwirrt und traumatisiert durch die Zwischenwelt und finden nur selten von selbst den Weg ins Jenseits. Spukphänomene und Ork-Aktivitäten gehen also oft Hand in Hand. "Mordor" hat deswegen auch mittlerweile ein massives Gespensterproblem. Die dem Gottkönig dienenden "niederen" Nekromanten sehen das eher als Chance, haben sie doch so genügend Geister zur Verfügung um sie zu allerlei Scheußlichkeiten zu missbrauchen.
Das Gespensterproblem ist aber auch ein möglicher Ansatzpunkt für die Kräfte des Guten. Rückt man den traumatisierten Geistern mit spiritueller Hilfe den Kopf wieder gerade und hilft ihnen, das Jenseits zu finden, hat man - für kurze Zeit - einen übernatürlichen Verbündeten gegen das Böse. Und manch ein Agent des Lichtes hat in "Mordor" auch so völlig unerwartet Hilfe aus dem Totenreich erhalten.
--- Ende Zitat ---
Das hätte auch ein sehr tragisches Moment - wenn die gequälte Seele erst einmal im Zwischenreich ist, kommt sie nicht mehr zurück, selbst wenn ein Exorzismus durchgeführt wird. Deswegen ist es immer eine Hoffnung, dass man nach Exorzismus zumindest einen Halb-Ork retten kann. Wenn die Seele aber zu schwach ist und sich dem Orkgeist gar nicht zur Wehr setzen konnte, bleibt nur eine seelenlose Hülle zurück.
Manche Kulturen sehen das dennoch als besser an als einen Halb-Ork. So können sie zumindest von den Lieben Abschied nehmen, den Körper begraben und dann mit der Trauerbewältigung anfangen. Ein Halb-Ork ist eine ständige Erinnerung an das Geschehene, ein sichtbarer Makel und vor allem in Adelsfamilien ungern gesehen.
Auf der anderen Seite gibt es Kulturen, die Halb-Orks ehren, auch wenn sie Pariah bleiben. Sie werden für die Stärke ihrer Seele gefeiert, mehr noch, je mehr Ork zu sehen ist (und damit quasi je länger die Seele Widerstand geleistet hat).
Ich werde die Idee in meine aktuelle Fantasykampagne einbauen wenn das okay ist ☺️
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