Das Tanelorn spielt > [Vaesen] Mittsommerzwielicht
[MSZL] Prolog - Blauer Himmel, weißer Schnee -
Outsider:
Nielson muss zu Aleksander aufblicken was ihm noch mehr das Aussehen einer Kanalratte gibt die aus dem Schmutz und Dreck der Gosse die Passanten anstarrt.
Irgendwie muss Aleksander an ein altes Schlaflied denken, dass ihm ein Kindermädchen in den alten, guten Tagen immer vorgesungen hat. Wenn er sich auch nicht an alles erinnern kann ist ihm eine Zeile im Gedächtnis geblieben.
„…wir sind klein, doch sind wir viel
…wir haben Zähne scharf und spitz…“
Nervös fährt sich Nielson mit der Zunge über die Lippen und Krabbe blickt finster drein.
„Wir sind genauso wenig ehrenwert wie sie unschuldig!“ blafft es aus dem Mann heraus. „Aber für heute und da sie ja nur die Aussicht genießen wollten, lassen wir es mal gut sein!“ Das Wiesel rückt seinen Mantel zurecht, macht aber keine Anstalten aus dem Weg zu gehen. Dann blickt er rüber zu Helena.
„Zerbrechen sie sich über derlei Dinge nicht ihren hübschen Schä…Kopf Frau Johannson, das bereitet nur Schmerzen. Viel Spaß bei ihrem Aufenthalt in Stockholm!“
Mit den letzten Worten tritt das Wiesel gerade so weit zurück, das zwischen ihm und dem breitschultrigen Krabbe ein Durchgang entsteht und den Weg frei gibt zurück nach Märsta.
Don D. Kanalie:
Aleksander von Bäcklund - Spaziergang durch Märsta
"Vielen Dank." antwortet Aleksander dem Reichspolizisten in monotonem und trockenem Tonfall. Dann tritt er einen Schritt nach vorne und zu Seite um Helena durchzulassen und sich zwischen ihr und Nielson zu positionieren. "Nach dir meine Liebe, gehen wir zur Kutsche zurück. Und entschuldige bitte die Enttäuschung, die Aussicht war bei meinem letzten Besuch erheblich besser." sagt er lächelnd zu Helena gewandt.
Sobald die beiden eine gewisse Entfernung zwischen sich und die Polizisten gebracht haben, wendet sich Aleksander wieder flüsternd und schmunzelnd an Helena: "Jeder hat wohl seine Geheimnisse, nicht wahr? Mich würde deines zu sehr interessieren."
Katharina:
Helena - Spaziergang durch Märsta
"Einen schönen Tag", wünscht Helena den Polizisten, weiterhin bemüht, ihre Stimme freundlich klingen zu lassen.
Erst als die Männer außer Hörweite sind, wendet sie sich Aleksander zu. "Vielen Dank. Das wäre nicht notwendig gewesen. Aber ja, lass uns besser zur Kutsche zurückkehren." Unterwegs ergänzt Helene dann noch: "Ich weiß nicht, ob ich es gut finden soll, dass die beiden meinen Namen wussten. Normalerweise freue ich mich natürlich, wenn jemand meine Bücher kennt. In diesem Fall bin ich mir allerdings gar nicht sicher, ob die beiden überhaupt einen Blick in meine Schriften geworfen haben, bevor sie sich eine Meinung gebildet haben. Aber was soll's: Lass uns lieber über schönere Dinge reden. Freust du dich denn schon auf Stockholm?"
Outsider:
Den Rest der kurzen Pause verbringt ihr auf den winterlichen Straßen von Märsta, bevor es wieder zurück in die Kutsche geht. Ihr alle habt euch ein wenig die Beine vertreten, etwas gegessen oder einfach mal den Rücken gerade gemacht und es dauert nicht lange, dann geht ein Ruck durch das Gefährt und das Getrappel der Pferde ist zurück.
Vor dem Fenster ziehen die wenigen Häuser vorbei und ganz flüchtig meint ihr zwei Gestalten zu sehen, welche in einer Seitengasse, nicht mehr als ein verschneiter Einschnitt zwischen zwei Scheunen, stehen und der Kutsche nachblicken.
Dann wechseln sich vor dem Fenster wieder weiße Flächen und dunkle Wälder ab. Gerade überkommt euch wieder die monotone Reisestimmung als das Dienstmagd aufkeucht und die wollenen Vorhänge an ihrem Fenster noch ein wenig weiter zurück zieht.
Draußen vor der Kutsche ist das makellose Weiß einem schmutzigen graubraunem Matsch gewichen. Behelfshütten wurden in der Landschaft errichtet und Arbeitsmaterial stapelt sich. Berge aus hölzernen Bohlen und stählernen Schienensträngen. Selbst jetzt im klirrend kalten Winter wird am Fortschritt gebaut. Die Stümpfe von gefällten Bäumen ragen aus dem Schnee hervor und in der Luft riecht es nach beißendem Rauch und heißem Eisen. Das Hämmern und Schlagen der Werkzeuge ist in der klaren Luft weithin zu hören, immer mal wieder unterbrochen von einer rollenden Explosion mit der irgendwo weiter vorne, hinter den Hügelkämmen eine Trasse durch den Fels gesprengt wird.
Der Anwalt blickt nur kurz auf und wendet sich dann wieder seiner Zeitung zu.
„Hier schreiben sie, dass sie im Sommer in Märsta sein wollen. Welch ein Segen!"
Die Baustelle bleibt hinter euch zurück und bevor ihr noch in Stockholm ankommt beginnt die Sonne zu sinken. Ihr rote, feurige Scheibe steht lange über dem westlichen Horizont und tönt den Schnee rosa. Das Einzige was fehlt sind die langen Schatten der Bäume.
Entlang der Eisentrasse welche dem Kutschweg folgt, den ganzen weg bis nach Stockholm, wurde der Wald auf einem breiten Streifen gefällt. Diente als Bau- und Heizmaterial und zurück blieben nur schwarze Stümpfe welche wie hölzerne Grabsteine aus dem Schnee herausragen. Noch bedeckt ein weißes Tuch das gröbste, aber ihr alle könnt euch vorstellen wie es hier aussehen wird, wenn kein Schnee liegt.
Dann zieht die Nacht herauf und vor euch könnt ihr am Horizont die Lichter Stockholms ausmachen.
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