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[2D20] - Smalltalk

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KyoshiroKami:
Modiphius hat den Schnellstarter für das Heroes of Might and Magic 2d20 herausgebracht, mal schauen, ob das was taugt.

Orok:
Hat den Schnellstarter den schon jemand genauer gelesen? Ich habe den bisher nur überflogen, da ich Heroes zwar liebe, mit 2d20 aber einfach nichts anfangen kann. Fand es gut, das die die Kreaturenarmeen der Helden scheinbar relevant einbinden, Stelle mir aber vor, dass so ein Konzept auch die Kampagnenvarianz sehr einschränken müsste.

KyoshiroKami:
Ich habe mir den Quickstart mal genauer angeschaut und hier sind wichtigsten Dinge:


* Schwerpunkt ist der Kontinent Antagarich, also der Schauplatz aus HoMM3
* Im Quickstart werden folgende Lineages als spielbare Völker genannt: Menschen, Goblins und Hobgoblins, Oger und Elfen
* Es gibt zwei Arten von Helden: Heroes of Might (Ritter, Barbar und Ranger) oder Heroes of Magic (Kleriker, Kampfmagier)
* Was in anderen 2d20 Spielen als Attribute bekannt ist, heißt hier jetzt Traits und davon gibt es acht Stück: Daring, Cunning, Tenacity, Adaptability, Zest, Focus, Mind, Insight
* Personalisiert werden die Charaktere über ihre Merits, quasi also Talente
* Es gibt neun Skills (Combat, Scouting, Diplomacy, Management, Tactics, Command, Sorcery, Scholarship, Mysticism) und sie sind grundsätzlich keinem Attribut zugeordnet (wie etwa in Conan), sondern je nach Situation kreiert man eine Kombi aus Trait und Skill
* Momentum wurde hier umbenannt in Morale
* Zauber gibt es natürlich auch und anders als etwa in Achtung! Chtulhu bekommt man für das Zaubern kein Strain (=Schaden), sondern es werden Spell Points verbraucht
* Bei Angriffen werden die Combat Dice (also die speziellen w6) direkt beim Skillwurf mitgewürfelt
* Es gibt ganz viele Spielphasen: Preparation Phase (Vorbereitung meist in der Stadt, im fertigen Spiel erfolgt hier auch der Ausbau), Exploration Phase (man zieht mit seiner Armee los), Adventure Phase (man macht etwas ohne seine Armee), Tavern Phase (Heilung, Gerüchte sammeln, neue Helden anwerben), Battle Phase (Schlacht zusammen mit seiner Armee)

Schlachten mit der Armee klingen grundsätzlich interessant, hier sehe ich aber auch das größte Potenzial, dass das Spiel hier über das Ziel hinausschießt. Der Spielleiter legt bei einer Schlacht die Länge (in Runden) fest und gibt Strategische Ziele vor. Diese Ziele haben einen Fortschrittbalken, den man füllen muss (durch erfolgreiche Würfe). Für das Füllen kann ein Held selbst Aktionen durchführen, zusammen mit seinen Truppen agiert oder eine Einheit losschickt. Nutzt er eine Einheit in irgendeiner Weise so muss er Army Points ausgeben, hat er keine mehr, dann sind seine Truppen nicht mehr nutzbar (verwundet, gebunden, etc.) und er muss alleine agieren. Ich probiere das Battle-System die Tage mal aus, weil ich da noch nicht so recht ein Gefühl für bekommen habe, ob es was taugt.

KyoshiroKami:
Ok, ich habe mir jetzt mal das Schlachten-System genauer angeguckt und die Schlacht aus dem Quickstart angespielt.

Zuerst muss ich sagen, dass (wie so oft bei Modiphius) da keiner richtig drauf geguckt hat. Im Regelteil wird erst erklärt, dass Einheiten die Größenkategorien Few, Several, Pack, Lots, Horde, Throng, Swarm, Zounds und Legion haben und die beiden Einheiten im Beispiel daneben dann plötzlich die Einheitengröße „Group“ haben. Dann haben diese Einheiten eine Reichweite in welcher sie frei Ziele angehen können ohne riskante Manöver durchführen zu müssen. Reichweiten gehen ja wie die Zonen nach Close, Medium und Far. Bei den Beispieleinheiten ist es hier auch korrekt angegeben, bei den vorgefertigten Charakteren haben die Einheiten dann plötzlich eine Range von „Short“.

Dann habe ich losgelegt und ich hatte ehrlich gesagt nach der ersten Runde der Schlacht keine Lust mehr. An sich funktionieren Schlachten wie mehrere erweiterte Aufgaben gleichzeitig, auch wenn es hier eben keine Durchbrüche oder Widerstand gibt (wer schonmal ein anderes 2d20-Spiel gespielt hat kennt diese Proben). Diese neue Variante heißt hier halt strategische Ziele und jedes Ziel hat eine Trackleiste, die ich mit Erfolgen füllen muss. Wenn ich die Leiste gefüllt habe, dann dreht sich das Blatt und es hat einen positiven Effekt, wenn ich es eben nicht schaffe (gerade wichtig bei unmittelbaren Zielen, die müssen in einer Runde erfüllt sein), dann hat das Ganze einen negativen Effekt.
Klingt grundsätzlich interessant, aber die Proben für die Erfüllung sind alle riskant, also Schwierigkeit 3. Ich habe also fleißig weiter d20 dazu gekauft und selbst da war es recht schwierig. Hier beim HoMM RPG gibt es auch keine Expertise oder Fokus, es geht einfach nach Skill-Stufen ab wann ich mehr als einen Erfolg mit einem d20 generieren kann, also war ich immer wieder am Blättern.
Wenn der Charakter in der Schlacht agiert (nicht bei Magie), dann verliert er immer Vitalität, also HP. Und auch Einheiten erleiden immer Verluste, wobei einige Einheiten ein Talent haben, das zu umgehen. Das kann man aber nur einmal einsetzen und dann ist es verbraucht für den Kampf.
Der Kampf im Quickstart soll über drei Runden gehen und man muss mehr als die Hälfte der Ziele erfüllt haben, damit man den Kampf als Sieg werten kann. Wenn alle Ziele erfüllt sind, dann ist es ein voller Erfolg und man hat am Ende weniger Verluste. Der Spielleiter kann über Threat (seine GM-Ressource) weitere Ziele einbringen.
Alles in allem hat mir die Schlacht absolut keinen Spaß gemacht und ich habe mehr Zeit damit verbraucht wieder Elemente nachzulesen, weil es einfach nicht intuitiv war. Ich habe schon viele 2d20-Spiele gespielt und ich liebe das System, aber das war einfach nur nervig. Als Spielleiter hat man mit den Schlachten dann auch entsprechend zu tun, denn da muss man sich vorher schon Gedanken machen und Vorbereitungen treffen, mitten in einer Schlacht hätte ich keine Lust mir noch Ziele aus den Fingern zu saugen. So wie der QS bisher geschrieben ist, bezweifle ich, dass ich ordentliche GM-Tools an die Hand bekomme. Ehrlich gesagt fühlt sich das Ganze auch nicht wie eine Schlacht an, man benutzt seine Einheiten einfach für ihre Fertigkeiten und das war es. Da haben mir die Massenschlachten in Fragged Kingdom deutlich besser gefallen.

Blizzard:

--- Zitat von: Orok am 19.04.2025 | 16:10 ---Hat den Schnellstarter den schon jemand genauer gelesen? Ich habe den bisher nur überflogen, da ich Heroes zwar liebe, mit 2d20 aber einfach nichts anfangen kann. Fand es gut, das die die Kreaturenarmeen der Helden scheinbar relevant einbinden, Stelle mir aber vor, dass so ein Konzept auch die Kampagnenvarianz sehr einschränken müsste.

--- Ende Zitat ---
2d20 ist jetzt nicht mein Lieblingssystem, aber ich komme ganz gut damit zu recht. Als großer Heroes of Might and Magic-Fan (Hab von Teil 3-7 alle gespielt incl. Add-Ons) habe ich mir den QS auch runtergeladen und mal durchgelesen. Die Anfangs-Euphorie wich allerdings schnell der Ernüchterung, je weiter ich in dem QS gelesen habe. Ich will doch keine 1:1- Umsetzung der PC-Spiele am Spieltisch haben, inclusive Ressourcen-und Kreaturenverwaltung. Wer hat sich denn den Mist ausgedacht ?
Ich will einfach nur ein Fantasy-RPG in der Welt von Heroes haben. Aber ganz sicher nicht sowas, wie es im QS drin steht.
Wenn ich sowas haben bzw. spielen will, dann spiele ich das Heroes 3- Boardgame. Oder die PC-Spiele (zum xten Mal). Aber ganz sicher nicht einen solchen Mist. :q
Schade drum, ich bin gerade echt ziemlich enttäuscht von dem Teil. :(

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