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[Deadlands] Savage West Solo Play

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--- Zitat von: Skeeve am 21.06.2022 | 00:14 ---Hmmpff.... da habe ich in der letzten Woche doch gerade damit begonnen mich mit dem Fading Suns Universum vertraut zu machen (aufgrund des Geschreibsels eines bestimmten Herren!) und nun kommt er mit einer ganz anderen Geschichte um die Ecke...  ::) ich fang doch jetzt nicht an, mich auch noch in die Deadlands zu vertiefen. (hier steht 'Deadland Noir" im Regal. Das muss reichen. Will ich vielleicht auch nur teilweise für mein SteamDieselpunk-Setting ausschlachten.)

Obwohl es mich gerade verdammt in den Fingern juckt... speziell die Szenen mit Byrd sehe und höre ich gerade sehr genau vor meinem inneren Auge.
Also dafür ein:  :d Dafür, dass es gerade nebenan bei Savage Fading Suns nicht weiter geht, ein:  :q

Die Barner-Cousins kommen mir auch sehr vertraut vor, aber gerade eine ganz andere Richtung als Byrd.  :D

--- Ende Zitat ---

Oho! Das hört man natürlich gern, wenn das eigene Geschreibsel ganz gut ankommt. Savage Fading Suns geht auch weiter, versprochen! :)

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Meine beiden Wild Cards machen sich also ran an ihre
Queste: Herausfinden, was genau in Boulderridge geschehen ist (Clue Target: 4).
Ich würfle das Clue Target wie meistens aus mit 2W4, und komme auf eine vier. So viele Hinweise müssen meine SCs jetzt sammeln, um den Fall zu lösen.

Union Blue-Zug
Moderner Dampfzug auf dem Weg westwärts durch den Back East: Furcht-Level 2.


Die Karte vom Weird West: Es geht von New York City raus nach Kansas, über Chicago, Peoria, und Salina

Eine halbe Stunde später sitzen die beiden Männer sich gegenüber in einem der Abteile. Sie starren sich an, Byrd mit einem kleinen, verschmitzten Lächeln, Shadracks Gesicht wie aus Stein gemeißelt. Der Zug rattert lautstark vor sich hin. Noch hat niemand gesprochen, beide scheinen nicht der Erste sein zu wollen, der das Wort ergreift. Shadrack sieht äußerst misstrauisch aus.

Ich lose mal den Szeneneinstieg aus wie unter Set the Scene beschrieben, nur den Plot Hook lasse ich weg, den habe ich ja schon. Ich bekomme: Random Event: Physical Taking of a Mystical Community; Things Actually Go As Planned. Altered Scene: The Environment is Different.
Dann wollen wir mal:

Eine Gruppe von uniformierten Unionssoldaten ist im Zug befindlich, ein gar nicht ungewöhnlicher Anblick in den Zügen der Union Blue-Eisenbahn. Plötzlich jedoch sieht man sie mit ihren Gewehren in Händen den Gang entlang eilen, am Abteil der beiden SCs vorbei. Der Hauptmann hat seinen Kavalleriesäbel gezogen.
"Nanu?", sagt Byrd, "na was da wohl los ist?"
Shadrack bricht den Augenkontakt, um mit geradezu paranoidem Misstrauen den Soldaten nach zu spähen.
In dem Moment zuckt Luca Byrds Hand auf seinen Pistolengriff am Gürtel, er behält sein Gegenüber fixiert. Shadrack registriert die Bewegung aus dem Augenwinkel, seine Hand legt sich auch auf seinen einen Pistolengriff, einen Sekundenbruchteil später. Byrd grinst fröhlich.
"Gewonnen", stellt er leise fest.
"Ich war abgelenkt", knurrt Shadrack giftig.
"Gildet nicht."
"Hören Sie auf, herumzualbern."
"Wieso, sollen wir wirklich ziehen?"
Shadrack verzieht das Gesicht: "Da sind Soldaten im Zug, Sie dummer Kerl. Womöglich sogar Männer in Schwarzen Staubmänteln. Glauben Sie bloß nicht, der Trupp ist gerade grundlos hier langgetobt."
"Wir sollten nachsehen gehen, vielleicht können wir helfen."
"Nein!"
"Glauben Sie etwa an die Männer in Schwarzen Dustern? Die sind doch nur ein Gerücht!"
"Die Pinkerton-Dedektei gibt es jedenfalls, und sie steht auch im Dienste der Regierung, lesen Sie keine Zeitung?"
"Aber Pinkertons, die als Schwarzgekleidete nachtsüber den Buhmann suchen, glauben Sie das?"
"Sie lassen jedenfalls Ihren dämlichen Bleispucker stecken, verstanden? Wir wollen hier nicht auffallen."
"Na gut, Chefchen."
"Sie sind schon auffällig genug in Ihrer Garderobe. Was wollen Sie eigentlich vorstellen, den schneeweißen Kavalier?"
"Öh, klar ... wenn ich kann ... ist ehrlich gesagt eigentlich unpraktisch. Total schwierig sauber zu halten da draußen. Ist nun mal das letzte Paar Hosen und das letzte Hemd das ich habe. Da hat man dann keine Wahl."
"Wäre dann vielleicht nicht dumm gewesen, Joshua Chamberlain nicht anzupissen. Das hier wäre auch für Sie ein lukrativer Auftrag geworden."
Byrd verschränkt die Arme hinter dem Kopf und rutscht tiefer in seinen Sitz: "Ich mache das ja sowieso nicht wegen der schönen Dollars. Ich mache das wegen Marlon Varville! Wenn der feine Geselle nicht gewesen wäre, wäre so manches anders gekommen bei mir. Hätte womöglich nicht mal desertieren müssen!"
"Ah, daher weht der Wind. Vielleicht reden wir dann ja endlich mal. Jetzt packen Sie mal aus, Byrd!", knurrt Shadrack.

In dem Moment ertönt ein Schuss, in einem der Abteile weiter vorne! Gut gekleidete New Yorker rennen in heller Aufruhr am Abteil meiner SCs vorbei, diesmal in die andere Richtung.
Byrd und Shadrack ziehen nun tatsächlich, beide blitzschnell, und laufen aus dem Abteil, bahnen sich einen Weg an den Flüchtenden vorbei zur Quelle des Lärms.
In einem der Wagen weiter vorne haben die Soldaten eine Gruppe von Anzugträgern umzingelt, welche aber bereits die Flossen über die Köpfe heben. Ein paar große Ledertaschen sind geöffnet worden, die vollgestopft sind mit alten, zerfledderten Büchern.
Der Hauptmann blättert gerade nervös in einem davon, und nickt grimmig: "Ja, tatsächlich, Männer! Das ist die schwarze Kunst. ... Darauf steht der Strang."
Byrd nimmt seine Pistole herunter, und will etwas sagen um sich einzumischen, aber Shadrack hält ihn mit einer gezielten Armbewegung zurück.
"Wer weiß, wie viele von den Gepäckstücken noch mit sowas vollgestopft sind! Wir durchsuchen alles!", sagt der Hauptmann, und kommandiert einen seiner Soldaten, den Lokführer anzuweisen, den Zug in der nächsten Station zu stoppen.
"Das wird jetzt länger dauern", murrt er.
Shadrack bugsiert eilig Byrd wieder in das Abteil der beiden.
"Sehen Sie, Byrd, Sie wollten sich doch davon überzeugen, dass es die Männer in Schwarzen Dustern wirklich gibt!"
"Glauben Sie etwa, es sind getarnt welche im Zug?"
Shadracks Stimme ist so unheilvoll, dass es sogar Byrd kalt über den Rücken läuft: "Nein ... aber was glauben Sie, warum der Zug halten soll? Der nächste Halt ist Chicago. Wer, glauben Sie, steigt da ein ...?"



Tatsächlich werden in Chicago alle Fahrgäste schnell und bestimmt aus dem Zug komplimentiert, und in einen anderen gesetzt. Es entsteht nur wenig Wartezeit deswegen. Der neue Zug von Chicago ist so rappelvoll, dass am Ende Shadrack und Byrd vorerst nur auf einem der Balkone zwischen den Waggons stehen können. Shadrack stopft sich missmutig eine Pfeife und beginnt mit dem Fahrtwind zu paffen, Byrd stützt sich auf das eiserne Geländer und schaut gut gelaunt ins Land, wo die Abendsonne die Dörfer in rötliches Licht zu tauchen beginnt.
"So ist's wohl, das Leben zur Zeit der Eisenbahnkriege!", sagt Byrd unbeschwert, "man hat ständig mit Scherereien zu rechnen! Gut, dass die Fahrt für mich kostenlos war, sonst wär' ich jetzt mächtig sauer!"
"Das hatte wahrscheinlich nicht mal mit den Eisenbahnkriegen zu tun. Die Kerle haben diese okkulten Bücher nur geschmuggelt, wer weiß wo es hingehen sollte. Wahrscheinlich irgendeine Logenvereinigung oder irgendein Geheimzirkel. New York Citys Unterwelt ist voll von denen."
"An sowas glauben Sie vermutlich auch, Sie abergläubisches kleines Waschweib!", grinst Byrd.
"Spielt keine Rolle, was ich glaube!", versetzt Shadrack grob, "die Unionssoldaten glauben daran! Gut, dass Sie immerhin bei denen ihre vorlaute Schnauze halten konnten!"
"Na ja, Soldaten lösen in mir heutzutage eben ein gesundes Bedürfnis danach aus, Abstand zu halten. Selbst, wenn's Yankees sind."
"Womit wir endlich wieder beim Thema von vorhin wären! Was hat Sie denn zur Fahnenflucht gebracht, und was hatte Varville damit zu tun?"

Gute Frage, Mister Shadrack, weiß ich noch nicht, losen wir es doch mal aus: Ironsworn hat eine Tabelle für Themes, wo man sich entsprechend das Thema einer Geschichte erwürfeln kann. Ich erwürfle das Resultat Creature. Ich ziehe alsdann eine Karte für Topic Focus, und bekomme Mystical Rumors, und für Varvilles damaliges Ziel bekomme ich auf der NPC Generator-Tabelle das Ergebnis Social Escape. Daraus mache ich vorerst das Folgende:

"Na ja, der Kerl hat einem meiner Freunde was angehängt. Kommen Sie, ich erzähl's Ihnen, weil Sie so lieb bitten! Marlon Varville war der Hauptmann eines Regimentes, und ich ein kleines Lichtlein in einem anderen. Wir waren damals gerade in South Carolina stationiert. Mein Kumpel, Jeff, ist während dieser Zeit mit Varville gelegentlich aneinander geraten. Der mochte einfach die Art und Weise nicht, wie Varville mit seinen Jungs umgesprungen ist, und auch mit uns umzuspringen versucht hat, obwohl er ja gar nicht mal unser Kommandant war! Ein paarmal hätte nicht viel gefehlt, und sie hätten sich gekloppt! Na, wie auch immer, in der Stadt, wo wir stationiert waren, ist einiges an Krempel beschlagnahmt worden von den Einwohnern. Schöne Sauerei eigentlich, aber wir brauchten ja Krempel, um gegen die Yankees bestehen zu können. Also, eines nachts wird ein Batzen von den ganzen Gütern plötzlich aus unserem Lager geklaut, und heimlich weggeschafft. Wer es ist, kann keiner sagen! Varville reißt die Schnauze auf, er habe Jeff in Verdacht, und habe Beweise. Natürlich sucht er nur einen Sündenbock, weil er selbst es weggeholt hat, der falsche Fünfziger plant nämlich bereits seinen Ausstieg aus der Südstaaten-Armee, und will vorher ordentlich was auf die Seite schaffen. Ihm doch egal, von wo. Tagelang haben wir versucht, ihm das Handwerk zu legen, und Gegenbeweise zu kriegen. Der schlaue Hund hatte aber alles im Griff! Am Ende musste Jeff den Kopf für alles hinhalten, und Marlon Varville war fein raus. Bevor wir noch irgendwas anderes machen konnten, kam aber dann unser überfälliger Marschbefehl. Habe Varville noch eine ganze Weile im Auge behalten und versucht, rauszukriegen, wo er sein Zeug aufbewahrt, die Güter in South Carolina werden nicht die einzigen gewesen sein, die er sich unter den Nagel gerissen hat. Kurz darauf war er aber weg! Ehrenhaft entlassen auf eigenen Wunsch aus der Armee der Konföderation."
"Und da haben Sie desertiert?"
"Nicht gleich. Aber es war wie man so schön sagt der Stein des Anstoßes! Während der Hund Varville nämlich mit den Taschen voller Dollarchen davon geritten sein muss, hatte ich ja noch Jahre der Dienstzeit vor mir! Schließlich kam eins zum anderen! Habe den Kerl völlig aus den Augen verloren damals. Wären die Wanted-Poster und die feinen Herren von Union Blue nicht gewesen, hätte ich seine Spur wahrscheinlich auch nie wiedergefunden."
"Und jetzt treibt Rache sie an", knurrt Shadrack tonlos, und schaut zum Horizont.
"Rache? Nö, eigentlich nicht. Aber Gerechtigkeit wäre schon in Ordnung, denk' ich mir!"
Shadrack mustert Byrd von der Seite, und zieht nachdenklich an seiner Pfeife.
"Und sie kennen also Marlon Varville von damals genauer! Seine ganzen Mannerismen!"
"Manner-was? Nö, ausgezogen hat er sich nie öffentlich."
"Seine Verhaltensweisen, Sie Blödian! Sie wissen, wie er tickt!"
"Das will ich meinen."
"... Wahrscheinlich sind Sie doch nützlicher als sie aussehen! Ich lasse Sie vorerst noch mitkommen. Aber glauben Sie nicht, ich teile das Kopfgeld mit Ihnen, das Aushandeln haben Sie selbst vermasselt!"
"Na, dann müssen die ollen Klamotten eben noch ein bisschen länger halten!"

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Boulderridge, Kansas
Winziges Dorf an einem einsamen Zughalt, gerade entvölkert von Desperadoes — Furcht-Level 3




Zischend und rumpelnd macht der Zug auf einer Erhebung in einem ockerbraunen, öden Farmland Halt, mit niedrigen Hügeln und vereinzelten Felsbrocken umher. Die Sonne brennt gnadenlos auf eine kleine Bahnstation herab. Der Wasserturm neben dem hölzernen Stationsgebäude ist halb eingerissen und schwarz verkohlt, wie von einer Explosion. Kugellöcher sind beim näheren Hinsehen überall an der Front des Gebäudes selbst zu entdecken. Ein einzelner Arbeiter kommt auf den Zug zu, und gestikuliert entnervt zu den Überresten des Wasserturms: Der Zug kann hier nicht auftanken.
"Wissen wir schon ...!", ruft der Lokführer, er wirkt ungeduldig, er will vermutlich schnell weiter nach Dodge City.
Nur Shadrack und Byrd steigen hier aus, sonst ist der hölzerne Bahnsteig völlig ausgestorben. Ihre Stiefel machen dumpfe Geräusche auf den staubigen Planken des Bahnsteigs.
Der winzige Bahnhof und das Post-Depot sind offensichtlich provisorisch neu bemannt worden. Der einsame Arbeiter kommt ohne Eile jetzt auf die beiden Neueingetroffenen zu, während der Zug wieder anfährt.

Die zwei starren abwartend dem Arbeiter mit seinem grauen Rauschebart entgegen. Endlich macht er vor ihnen Halt.
"Scheiße, was?", fragt er nur. Schaut zu den Einschusslöchern an der Gebäudefassade.
Alle drei mustern schweigend den Schauplatz des Geballers.
"Sie beide sind das, oder?", fragt der Rauschebart.
"Jupp, wir sind das. Wir sind die zwei von der Eisenbahn", sagt Byrd.
"... Wie lange sind Sie schon hier?", fragt Shadrack streng.
"Vier Tage. Kam direkt an, nachdem es passiert war. ... Wasserturm mit TNT hochgejagt, alles Personal vertrieben. Vom Bahnhof und von der Poststation. Unten im Kaff, dasselbe."
"Haben alle die Beine in die Hand genommen, wie?", fragt Byrd.
"Allesamt, ja, Sir. Keiner mehr hier, nur ich und mein Gehilfe. Sind ja auch nur eingesprungen. Die Reparatur-Crew muss erst noch kommen", und er wendet sich ab, winkt den beiden anderen, ihm zu folgen.



Soundtrack: Timbr Zeal, Gothic Space Banjo
https://www.youtube.com/watch?v=jZlXGlpElIo

An der Hügelkante fällt der Blick auf eine kleine Siedlung, die am Fuß der Erhebung errichtet wurde, direkt unterhalb der Gleisstrecke. Boulderridge ist staubbedeckt und völlig verlassen. Ein paar verdurstete Hühner liegen auf dem Dorfplatz herum.
"Sieht ja trist aus", sagt Byrd, "da liegt ja der Hund begraben. Und haben Sie seitdem nochmal was von den Leuten im Kaff gesehen? Irgendeine Ahnung, wo die hin gegangen sind?"
Der Arbeiter schüttelt den Kopf: "Neh. Hufspuren führen raus in die Hügel, und Wagenspuren. Müssen alles schnell eingepackt haben was sie hatten, und haben den Rest für immer zurückgelassen. Die Desperadoes müssen die gründlich verscheucht haben. Haben auch ein paar Gebäude teilweise angesteckt, aber sich gar nicht drum gekümmert, dass auch alles abfackelt. Ist es ja nicht."
"Ja ...", sagt Byrd nachdenklich.
"Verdammte Arschgeigen!", sagt der Arbeiter laut.
Byrd und Shadrack nicken bedächtig, den Blick auf die Geisterstadt gerichtet.
"Wir sehen uns mal um", knurrt Shadrack.
Sie setzen sich in Bewegung. Byrd dreht sich nach dem Rauschebart um: "Wollen Sie mit? Sie können uns zeigen, wo Sie sich schon umgesehen haben!"
Der Angesprochene schüttelt den Kopf: "Geh' da nicht nochmal runter. Muss bei der Station bleiben. Außerdem ... irgendwas stimmt da nicht."
Shadrack dreht sich ebenfalls um: "Was stimmt denn außerdem noch nicht?"
Der Arbeiter zuckt die Schultern und will sich zum Gehen wenden.
"Sagen Sie schon, Mann!", schnarrt Shadrack.
"Weiß auch nicht. Habe immer Bewegungen aus dem Augenwinkel gesehen neulich da unten. Als würd' von der Prärie aus ständig wer gucken. Obwohl da keiner ist. Gehe jedenfalls nicht nochmal runter. Da ist eh nichts mehr zu sehen."
Dann geht er zurück zu seiner Bahnstation.
Die beiden Wild Cards wechseln einen angespannten Blick, Shadrack zieht vorsichtshalber eine seiner Pistolen.

Um herauszufinden, ob diese Begegnung schon mein erster Hinweis war, würfle ich abschließend auf der Clue-Tabelle aus dem FlexTale-Buch. Das Ergebnis ist gerade so noch im "Nein"- Bereich, also müssen meine SCs weiter suchen, ohne der Lösung bisher näher gekommen zu sein (viel gewusst hat der Dude ja auch nicht).


Am Fuss des Hügels besteht die eigentliche Siedlung Boulderridge, welche auch nicht viel größer ist, und dort ist alles ausgestorben. Die blechernen Flügel eines Windrades drehen sich leise quietschend im auffrischenden Sommerwind.
Shadrack macht Byrd auf erste Spuren im zertrampelten Erdreich aufmerksam, die sie genauer untersuchen sollten, sobald sie sich einen Überblick verschafft haben.

Ich gehe die Regeln vom One Page Solo Engine durch, um eine neue Session zu beginne, um herauszufinden, was meine Wild Cards hier im Kaff erwartet. Einen neuen Plot Hook erwürfle ich dabei nicht, ich folge ja schon einem Handlungsstrang.
Set the Scene: Hostile Forces Oppose You (a New or Recurring Villain). Random Event: Technical Communicate to the physical Player Characters.
Villain Identity: Soldier with an obvious physical trait who wants to Protect a New Community.

"Sehen Sie mal da, Shadrack! Das malerische Dörflein ist gar nicht so verlassen, wie man meint!", raunt Byrd plötzlich, während die zwei Männer über den Dorfplatz gehen.
Shadrack folgt Byrds Blick, und sieht noch die Silhouette des heimlichen Beobachters hinter der staubblinden Fensterscheibe verschwinden, die der andere gemeint hat.
Als sie das betreffende Farmhaus erreicht haben, schaut Byrd seinen Begleiter verschmitzt an, und klopft höflich an die Haustür.
"Halli-hallo, Essen auf Rädern ist da! Wir haben auch Ihre bestellte Wurstsuppe dabei!"
Die Stille wird nur durchsetzt von dem Quietschen des allmählich schneller werdenden Windrades. Shadrack zieht vorsichtshalber seinen zweiten Colt, er sieht äußerst nervös aus.
"Howdy, so öffnen Sie doch! Die gute Suppe wird sonst noch kalt!", macht Byrd, gut gelaunt, "wir würzen auch noch einmal nach für Sie, wenn's gar zu lasch geraten ist!"
Shadrack winkt Byrd enerviert mit den Pistolenläufen weg von der Tür, und ballert dann auf das Schloss, drei Schüsse krachen in der Stille, dann fliegt die Klinke aus dem morschen Holz. Shadrack pustet den Pulverdampf von seinen Läufen weg, Byrd öffnet mit einem vorsichtigen Stupser die Tür nach innen.
"... Sehen Sie, Sie Geheimniskrämer da drinnen, jetzt haben Sie meinen Kollegen verstimmt! Was glauben Sie, wie viele Terrinen Mettenden-Suppe wir heute noch auszutragen haben! Kommen Sie schon heraus!"
Man hört nichts von drinnen. Byrd schlendert rein, gefolgt von Shadrack, der beide Waffen im Anschlag hat.
Von hinter einem großen Küchenschrank zur Rechten hören die beiden ein Klicken, als ein Winchester-Gewehr durchgeladen wird, und ein Mann tritt halb aus seiner Deckung hervor: Er wirkt sehr ungewaschen und etwas abgerissen, aber außerordentlich zäh und sehnig. "Hände hoch!", schreit er.

Beide Wild Cards würfeln gegen seine Einschüchterung, und erzielen Raises.

Byrd lacht sogar: "Jetzt hören Sie doch endlich auf, uns das Leben sauer zu machen, wir sind nur zwei arme Lieferanten von Mettenden!"

Sein Taunt-Ergebnis ist 10, aber der sture Gewehrschütze setzt eine 11 dagegen.

"Schnauze, oder Ihr esst demnächst mit dem Teufel zu Mittag, unten in der Hölle! Ihr seid doch eben mit dem Zug gekommen, oder?"
"Öh, ja?", sagt Byrd versuchsweise.
"Dann hat Euch die Eisenbahn geschickt, oder die Armee, oder die vermaledeiten Pinkertons! Alles klar! Ihr schmeißt jetzt Eure Knarren weg, und dann haut Ihr ab, und sagt Euren Bossen, hier gibt's nichts mehr für Euch zu tun! Die guten Leute von Boulderridge nehmen alles selbst in die Hand! Wir wollen hier keine Eisenbahner mehr sehen, die Eisenbahnen sind Schuld an dem allen hier!"
Byrd: "Aber Sie sind ja der einzige, der hier noch über ist, nicht?"
"Ich verteidige das Dorf, bis Blacksmith und die anderen zurück kommen. Ich schütze unser Eigentum!"
Byrd: "Und dem alten Knaben dort bei der Bahnstation sind Sie noch gar nicht vor die Füße gelaufen, obwohl der so tüchtig hier das Dorf durchsucht hat?"
"Der ist auch ein Eisenbahner. Scheiss auf Euch alle! Ich halte mich hier drin versteckt!"
Shadrack lässt die Pistolen weiterhin unten, er raunt nur: "Seien Sie nicht so dämlich, Mann, dass sie sich mit Ihren einzigen möglichen Verbündeten anlegen! Ihr Problem sind allen voran der verdammte Varville und seine Gang! Wir sind auf derselben Seite!"
"Varville, verflucht nochmal, ja, genauso wie alle anderen, die für die Eisenbahnen arbeiten! Der wäre uns doch erspart geblieben, wenn die Feinde von Union Blue ihn nicht auf uns gehetzt hätten!", schimpft der Fremde.
"Sie nehmen jetzt das Gewehr runter und beherrschen sich. Wenn Sie keine Vernunft annehmen, knallen wir Sie über den Haufen, wir sind zwei gegen einen, und beide viel schneller als Sie", raunt Shadrack.
Der Irre widersteht der Einschüchterung, und erwidert, aber nun etwas kraftlos: "Lauft um Euer Leben!"
"Sie sind dabei, Ihr Todesurteil zu unterzeichnen, hören Sie jetzt sofort auf, rumzulabern! Zum letzten Mal, runter mit der Waffe!", schreit Shadrack ihn in herrischem Ton an.

Damit erzielt er das benötigte Raise bei seinem Intimidation-Test, und der Wille des Gegners ist vorerst gebrochen, er wird blässlich, und legt seine Winchester vor sich ab. Er sieht aus, als wenn er sich gleich auf die Stiefelspitzen kotzt.

"Na schön", knurrt Shadrack lauernd, "und jetzt machen Sie mal das Maul auf: Wer ist dieser Blacksmith, wo sind die anderen Dörfler? Und warum sehen Sie so aus als wären Sie so derartig zerstochen oder zerbissen ...?"
Es stimmt: Der Fremde hat viele kleine Wunden, einige davon notdürftig versorgt, die meisten an den Waden und Unterarmen. Seine Latzhose ist zerschlissen.
"Diese Biester da draußen ...! Wann immer ich raus auf die Straße gehe und es nicht völlig windstill ist, wittern sie Blut ... sie lassen sich vom Wind in die Siedlung tragen ...! Früher sind die vereinzelt gesichtet worden, jetzt werden sie gerade zur Landplage. Seit der verflixte Varville hier war und alle anderen weggejagt hat, sind sie noch viel gieriger geworden, und haben überhaupt keine Angst mehr!"
"Blutsauger also, die mit dem Wind kommen ...?", fragt Shadrack in dumpfer, unheilvoller Stimme.

Beide meiner Wild Cards müssen gegen Furcht würfeln, um ein Level Fatigue zu vermeiden: Diese Schauergeschichte zu hören von dem Fremden mit den zahllosen Bisswunden ist nicht ganz ohne.

Der Einwohner krächzt: "Ich gebe Boulderridge nicht auf! Ich bin der einzige von den Einwohnern, der im Bürgerkrieg Soldat war, ich bin der härteste Brocken hier! Marlon Varville konnte mich nicht vertreiben, und diese Biester können es auch nicht! Blacksmith wird bald zurückkehren, er ist der Ortsvorsteher! Und dann schmeißen wir alle hier raus, auch die Outlaws, und die verschissenen Eisenbahner!"
Byrd hat ebenfalls seinen Peacemaker gezogen, und macht eine Kopfbewegung Richtung der offenen Tür: "Ich würde sagen, Sie sind ein bisschen überreizt, mein Lieber. Wir brauchen alle mal ein Quäntchen frische Luft, glaube ich. Gehen Sie mal schön vor uns her, die Hände brav hinter dem Kopf. Wir müssen uns ein wenig im Dorf umsehen. Und Sie können wir ja nun schlecht aus den Augen lassen, nicht wahr, tobsüchtig wie Sie sind!"
"Sie gehen alleine vor, Byrd! Ich bewache hier drinnen den Gefangenen, und befrage ihn weiter! Suchen Sie alles nach Wagenspuren ab", sagt Shadrack schnell.
"Ich bin nicht der beste Fährtenleser, ganz ehrlich gesagt. Dann machen wir es eben andersrum, ich passe auf den Spaßvogel hier auf, und Sie gehen raus."
Rex Shadrack schüttelt den Kopf, und jetzt sieht er fast verzweifelt aus: "Hören Sie nicht? ... Der Wind hat weiter aufgefrischt, die ganze Zeit während wir hier rumgequatscht haben. Hören Sie das beschissene, rostige Windrad draußen? ... Sie kommen vermutlich."

Shadrack hat im Gegensatz zu Byrd den Furcht-Wurf eben nicht geschafft, und hat jetzt ein Level Fatigue! Seine Augen sind geweitet, und er ist blass im Gesicht.

Byrd sieht ihn verwundert an: "Wollen Sie mir etwa sagen ... Sie hätten Angst, da rauszugehen?! Sie, der härteste Kerl den das achtzehnte Jahrhundert hervor gebracht hat?!"
Shadrack sieht aus, als würde er die eine von seinen Pistolen gleich auf Luca Byrd richten vor Wut: "Halten Sie die Schnauze, und gehen Sie raus, um nach den Spuren zu suchen! Und sehen Sie zu, dass sie feuerbereit sind!"
"Na Donnerlittich, Shadrack. Was befürchten Sie denn, das schlimmstenfalls da draußen ist?!", fragt Byrd.
"Blutsauger, die auf dem Wind reiten und Lebende überfallen, Mann, da brauchen Sie nur eins und eins zusammen zu zählen! Das sind Nosferatu! Jetzt, wo der Idiot Varville die Infrastruktur in dieser Ödnis so beschädigt hat, wollen sie ihr Revier ausdehnen!"
"Nosfer ... bitte was? ... Okay, okay. Ich gehe mal gucken ...", murmelt Byrd, und er geht nach draußen.

Um zu erfahren, ob das Auskundschaften dieses verdächtigen Gebäudes einen Clue für meine Queste gebracht hat, würfle ich wieder auf der Clue-Tabelle aus FlexTale. Und siehe da, dies ist mein erster Hinweis von vier Benötigten (Clue Target: 1\4).

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Shadrack stehen die Schweißperlen auf der Stirn. Er und sein Gegenüber sehen sich ins Gesicht.
"Und wenn Du auch nur einen Muskel bewegst, blase ich Dir das Licht aus, verstanden?", grollt Shadrack.
Der Ex-Soldat schaut auf seine Winchester, dann wieder auf zu Shadrack. Dieser schiebt das Gewehr mit dem Fuß weg aus der Reichweite des Fremden.
"Varville's Gang war also vor fast einer Woche hier. Habt Ihr mitbekommen, für welche Eisenbahngesellschaft die derzeit arbeiten?"

Gute Frage. Die Orakelwürfel sagen mir, dass der Kerl es weiss, aber auch, dass er es schön für sich zu behalten gedenkt.

"Wie soll ich das wissen? Sie hatten nicht eben einen Firmenschriftzug auf ihren Jacken!", antwortet er also grimmig.
"Wir sind hier kurz vor Dodge. Naheliegenderweise war es also Black River! Denken Sie nach, Mann. Gab es okkulte Zeichen auf ihrer Ausrüstung zu entdecken, vielleicht einen Drudenfuss?"
Der Typ schüttelt nur den Kopf, er tut als wisse er nichts, aber Rex Shadrack erzielt ein Raise bei einem Notice-Wurf, um den Bluff zu durchschauen.
"Spucken Sie's schon aus ...!"

Die Orakelwürfel geben vor, dass der Kerl lieber angreift, als den verhassten Eisenbahnern weiterzuhelfen. (Die Situation in der sein Wille durch das Einschüchtern-Raise gebrochen war, hat sich mit Luca Byrds Weggehen ja auch verändert.)

Mein SC muss gegen Überraschung würfeln, und erhält einen Erfolg, er bekommt eine Aktionskarte, aber agiert erst nach dem Gegner. Dieser macht einen Hechtsprung aus der Hocke auf Shadrack zu und versucht ihn zu tackeln! Shadrack würfelt Fighting dagegen und gewinnt knapp, dreht sich aus dem Griff des anderen heraus, ist damit seinerseits am Zug, und schießt dem Angreifer ins eine Hammelbein, bevor dieser sein weggeschobenes Gewehr auflesen kann. Der Schaden reicht auf den Punkt, um den Ex-Soldaten auszuschalten. Ohnmächtig bricht er auf den staubigen Dielen zusammen.

In der Zwischenzeit hat Byrd draußen versucht, Spuren zu finden. Hin und wieder sieht er in die tief dahin ziehenden, staubgrauen Wolken und lauscht ins Klagen des Windes:
"Dieser Mister Shadrack, ganz ehrlich mal, der hat doch'n Dachschaden! Nosfer-Wasauchimmer! Ich sehe überhaupt nichts auf dem Wind reiten, nicht mal 'nen ollen Geier."
Luca sucht nach Spuren, aber findet nur die vielen Fährten, die kreuz und quer führen, welche die Dörfler vor vier Tagen gemacht haben, kann aber nicht rekonstruieren, wohin sie sich am Ende davon gemacht haben.
Der Schuss und das Poltern aus dem Holzhaus lassen ihn alarmiert zurück rennen.
Drinnen hat sich Shadrack über die benommene Gestalt des Gegners gebeugt und durchsucht seine Taschen. Der Durchschuss in der Wade blutet ordentlich auf sie Bretter.
"Nanu, Shadrack! Was tun Sie da, hat der Kerl etwa Ihre Großmama beleidigt?"
"Schon gut, alles im Griff. Er wollte plötzlich sein Gewehr zurück. Man darf diesen Hunden keine Schwäche zeigen, dann werden sie übermütig ... Was haben wir denn hier ...?", grinst der Revolverheld, und zieht ein gefaltetes Papier aus der Tasche seines Gegners.

Ich habe wieder auf meiner Clue-Tabelle gewürfelt, für das Untersuchen von besiegten NSCs, und laut Tabelle ist das hier Hinweis Nummero zwo.

Byrd verarztet notdürftig die Durchschusswunde des Ohnmächtigen, damit er nicht leer läuft. Shadrack entfaltet das Papier, und beide Männer sehen darauf: Eine Kohlezeichnung von einer Wegkreuzung zwischen den Hügeln, ein Bahngleis ist auch verzeichnet.
"Beschriftet hat der dreiste Schmierfink es nicht! Wo ist das?"
"Sie haben doch die Spuren untersucht! Sagen Sie es mir, Mister Byrd!"
"Konnte nichts entdecken, das wir nicht eben schon gesehen hätten, Mister Shadrack! Sie werden sich wohl doch raus wagen müssen. Ich habe sozusagen das Wasser auf Haie getestet für Sie, Chefchen, es sind keine drin!"
Shadrack sieht prüfend Byrd ins Gesicht, dann nach draußen durch die staubblinden Fensterscheiben.
"Also gut ... schnell!", knurrt er nervös.


Byrd zeigt seinem Begleiter die Stellen, wo er gesucht hat, und Shadrack sieht genauer hin. Er ist natürlich auch kein Scout, aber hat sich schon immer mit seinen durch Kartenkunststücke geschärften Sinnen geholfen, via Boost Trait. Er hantiert kurz mit seinen Spielkarten, erzielt ein Raise bei Spellcasting, und hat nun temporär Survival auf W6. Er winkt Byrd hinter sich her, während er den Dreck absucht: Spuren sind zu finden, die außerhalb des Dorfes zu den Planwagen der Geflüchteten führen dürften.
Dies ist dank meinem W20-Ergebnis für die Clue-Tabelle mein dritter Hinweis.

Advances:
Nach vier kurzen Sessions erhalten meine beiden Revolverhelden ihren ersten Spiel verdienten Advance. Ich gebe ihnen beiden Quick, das ist ein Vorteil, der ihnen beiden gleichermaßen noch am meisten fehlt bei ihrem Lebenswandel.


Immerhin heißt es ja auch zurecht "the quick and the dead", und meine SCs sollen quicklebendig bleiben!


In dem Moment ist ein merkwürdiges Fauchen zu hören, und ein Rascheln und Klappern, Rex Shadrack wirbelt herum und hat sofort beide Pistolen gezogen. Luca Byrd sieht ebenfalls auf, aber niemand ist da, der Wind treibt grau-gelben Staub über den Dorfplatz, und loses Buschwerk.
"Jetzt regen Sie sich mal nicht auf, Shadrack. Werden schon nicht die Nostalgie-Tu sein. Ich glaube, wir haben hier nichts zu befürchten außer der Furcht, Pardner!"
"Nosferatu, Mann! Osteuropäische Vampire, die in Nordamerika eingeschleppt worden sind! Die werden den Kerl in dem Haus so zugerichtet haben, und die haben ihn in den Wahnsinn getrieben. Wahrscheinlich wird er bald zu einem von denen, durch die Bisswunden!"
"Papperlapapp, Vampire! Alles was ich sehe, sind 'n paar Tumbleweeds."

Stimmt, die kugelnden Sträucher umwehen mittlerweile die beiden SCs. Es sind jedoch keine normalen Tumbleweeds — es sind Tumblebleeds, blutgieriges Dornengesträuch des Weird West! Klappernd und fauchend kullern sie auf die SCs zu!


Das gemeine Tumblebleed, eine der originellsten Kreaturen bei Deadlands!

Erstmal müssen meine Wild Cards einen Furcht-Wurf bestehen. Byrd schafft es, Shadrack patzt allerdings, und wird Frightened, agiert also in diesem Kampf als hätte er den Nachteil Hesitant und bekommt pro Runde zwei Aktionskarten, von denen er die Niedrigere nehmen muss.
Die Tumblebleeds agieren also zuerst, und eins rollt zu Shadrack, die anderen vier zu Byrd, aufgrund seines Monster Magnet-Nachteils. Lange Dornen streifen Hosenbeine und Staubmäntel und zerkratzen Stiefel, aber es gelingt nur einem der Tumblebleeds, Byrd zu kratzen, und der Schaden genügt nicht, um ihn zu verlangsamen.
Byrd fletscht die Zähne, zielt, und zerschießt eine der Kreaturen, die als trockene Stöckchen und abgesprengte Stacheln auseinander fliegt.
Shadrack sieht, dass Byrd abgelenkt ist mit den drei verbleibenden Monstern die ihn umzingeln, und spricht hinterrücks einen seiner Hexes, Spielkarten erscheinen aus dem Nichts in seinen Händen, und lösen ein merkwürdiges Hitzeflimmern um die beiden Männer aus; mit Deflection-Abzug treffen die Tumblebleeds jetzt nur noch mit -2.
Byrd kapiert zwar nicht, wo das Hitzeflimmern auf einmal herkommt, aber er erhält als nächste Aktionskarte einen Joker, und versucht, gleich zwei Tumblebleeds wegzupusten. Er zerballert das erste davon, aber patzt beim zweiten Wurf, und verliert seinen Friedensstifter aus der Hand, als er beim Zielwechsel herumschwenkt. Eins der Ungeheuer umwickelt seinen Brustkorb, und versenkt seine trockenen Dornen durch die Kleidung in seiner Haut. Shadrack zielt nun ebenfalls mit der Pistole, und sein Treffer zerfetzt das eine bissige Buschwerk mit dem er es zu tun hatte. Er wirbelt herum, und sieht wie Byrd versucht, seine zweite Waffe zu ziehen, durch das Gestrüpp das ihn umklammert. Das Tumblebleed beisst zu und beginnt Blut zu saugen, Byrd wird Shaken.
"Stillhalten, Byrd! Nicht bewegen!", schnarrt Shadrack, und zielt auf das zentrale Maul des Dornbuschs.
"Sie belieben zu scherzen, stillhalten soll ich!", schreit er zurück, und mit zerkratzten Händen reißt er das Tumblebleed von sich ab.
In dem Moment als es klappernd auf dem Boden landet, drückt Shadrack ab, und sprengt sein Geäst auseinander.
Luca Byrd zieht grimmig seinen zweiten Peacemaker, feuert blitzschnell auf das letzte umherkugelnde Scheusal zu seinen Füßen, und zerstört auch dieses.

Shadrack atmet zitterig durch, steckt seine eine Smith & Wesson weg, und begutachtet die Dornzweige: "... Mister Byrd, sie hatten Recht, Vampire sind hier nicht das Problem! Dies hier sind Tumblebleeds! Im Tombstone Epitaph stehen manchmal Artikel über ihr Erscheinen!" (Er hat ein Raise bei einem Occult-Wurf erzielt.)
Byrd wischt sich Blutstropfen von Arm und Handflächen: "Na, sauber. Dann wissen wir auch, warum unser örtlicher Kritiker nicht versucht hat, sie uns zu beschreiben. Kein Gesicht, kein richtiger Leib, nur Dornen und Beisserchen!"
"Wahrlich schwer zu beschreiben. Ich wette, das waren nicht die einzigen! Lassen Sie uns verschwinden!"

Schalter:
Zeit für einen neuen GM Move, wie so oft zwischen Handlungsabschnitten. Ich bekomme: Advance a Threat.
Shadrack soll Recht behalten: In den Staubwolken zwischen den Hügeln sieht man bereits andere vermeintliche Tumbleweeds umher kullern, von denen manche sich streckenweise aber gegen die Windrichtung bewegen!
Früher oder später werden die Wild Cards wieder angegriffen werden. (Spätestens beim nächsten "Advance a Threat"-Resultat!)

Die beiden laufen also eilig zu der Stelle, wo Shadrack eben ermittelt hat, dass die Mehrzahl der Fuhrwerke den Ort gemeinsam verlassen hat. Und siehe da, Byrd stellt fest, dass die Kohlezeichnung wahrscheinlich den Punkt darstellen soll, wo die staubige Landstraße den Schienenstrang kreuzt.
"Da sind tatsächlich mehrere Hügel, zwischen denen man sich verschanzen kann, gegen Tumblebleeds und Desperadoes!", vermutet er.



Die Spuren sind an dieser Stelle fast verweht, aber zwischen den graubraunen Hügeln führen sie tatsächlich zu den Planwagen und Karren der Geflüchteten. Es sind insgesamt fünf Fuhrwerke, mit einer großen Zahl an Insassen. Meine SCs nähern sich offen.
"Howdy allesamt! Endlich haben wir Euch gefunden!", ruft Byrd freundlich.
"Wenn Sie denen irgendetwas von Mettenden zu erzählen beginnen, schieße ich ihnen in den Fuß, das schwöre ich Ihnen", droht Shadrack leise.
Die Reaction-Tabelle aus dem Savage Worlds-Grundbuch sagt, die Geflüchteten sind Unfriendly.
Ein großer Dicker mit dunkelgrauem Vollbart kommt auf die beiden zu, das Gewehr geschultert.
"Wer sind Sie?", fragt er forsch.


Walther Blacksmith

"Die Union Blue-Eisenbahn schickt uns", sagt Shadrack, "damit nicht auch Euch am Ende noch die dreckigen Tumblebleeds fressen hier draußen."
"Wir dachten doch, dass wir vorhin Schüsse gehört hätten. Wir brauchen die Eisenbahn nicht! Wir haben hier jede Menge Konservendosen; wenn wir wollen, können wir hier eingegraben bleiben bis die Varville-Gang sich schwarz geärgert hat! Wie sind Ihre Namen? Waren Sie drüben in Boulderridge? Wie sieht's da aus, womöglich haben Sie Simmons getroffen?"
"Ich hab' diesen Simmons getroffen, wenn das der verrückte Ex-Soldat ist", spottet Shadrack.
Byrd sagt: "Das sind aber viele Fragen! Sie kommen wohl nicht viel rum!"
"Wir harren hier aus, bis der Scheiss-Varville weg ist! Nur Simmons wollte im Dorf bleiben! Ich bin Walther Blacksmith, Bürgermeister, Stationsvorsteher, Postminister, und überhaupt Gründungsvater von Boulderridge."
Byrd streckt ihm enthusiastisch die Hand hin, und Blacksmith schüttelt sie zögerlich.
"Luca Byrd, und dieser lustige Wonneproppen hier heißt Rex W. Shadrack."
Byrd würfelt Persuasion um die Reaktion der Siedler zu verbessern, und kommt auf Anhieb auf eine 13, so dass er den Reroll von seinem Charismatic-Vorteil gar nicht nutzen muss. Dadurch verbessert er die Reaktion auf Neutral, mehr ist bei dieser derzeitigen Begegnung nicht möglich.

Walther Blacksmith
Attributes: Agility d6, Smarts d6, Spirit d4, Strength d8, Vigor d8
Skills: Athletics d6, Common Knowledge d6, Fighting d4, Gambling d6, Notice d6, Persuasion d6, Riding d4, Shooting d6, Stealth d6, Trade d6
Pace: 6, Parry: 4, Toughness: 6
Hindrances: Curious, Habit (Minor: Likes to bug people with a lot of questions), Obligation (Minor: Townspeople of Boulderridge)
Edges: Alertness
Gear: Colt Peacemaker, knife, can opener, trail rations, horse and waggon

Die Leute von Blacksmith sind jedenfalls nicht willens, nach Boulderridge zurück zu kehren, weil sie zu große Angst vor Varville haben, und nicht zuletzt vor den Tumblebleeds. Die Bahnangestellten unter ihnen (was die Mehrzahl der Anwesenden ausmacht) wollen den Dienst für Union Blue an den Nagel hängen, und einfach nach Dodge City weiter trecken.
"'Peacetown' wird Dodge auch genannt, der einzige Ort im Westen, wo Union Blue und Black River friedlich nebeneinander her arbeiten! Dort werden wir auch vor den Häschern sicher sein, die man uns auf den Hals geschickt hat, in Form von Marlon Varville!", verkündet Blacksmith.
Vorerst warten sie jedoch darauf, dass weniger Tumblebleeds unterwegs sind, und dass Varvilles Gang weitergezogen ist.

"... Also steht Varville-Gang derzeit tatsächlich auf der Gehaltsliste von Black River?", will Shadrack wissen.

Der Wurf auf der Clue-Tabelle ergibt keinen weiteren Hinweis durch diese Begegnung. Entsprechend antwortet Blacksmith:

"Ja, was weiß denn ich? Ich hätte es auch allzu gern herausbekommen, aber diese Mörder und Brandschatzer haben uns keine Zeit gelassen, Fragen zu stellen!"
"Na sapperlot, Mister Blacksmith! Dann können Sie uns hier gar nicht weiterhelfen?", fragt Byrd.
"Wir würden vermutlich, wenn wir könnten! Aber hier ist mittlerweile alles für den Arsch, Mister. Sobald die Luft rein ist, hauen wir ab nach Dodge!"
"Dann sollten Sie vorher aber ihren Kumpanen aus dem Dorf abholen! Der wartet so artig auf Ihre Rückkehr! Und lässt sich nach und nach von den Tumblebleeds anzapfen. Na, ist das fair?!"
Blacksmith macht auf unbeteiligt, zuckt die Schultern: "Hier draußen ist sich gerade jeder selbst der nächste. Wir sind hier mitten im Eisenbahnkrieg."
Shadrack sieht Byrd an: "Kommen Sie mal, Byrd, lassen Sie uns auf diese Leute hier scheißen. Die haben Union Blue wohl den Rücken gekehrt. Uns beide braucht nur Marlon Varville zu interessieren."

Abseits von der Zuflucht hantiert Shadrack wieder mit seinen Karten und verwendet wieder Boost Trait, um die Fährten lesen zu können, es muss ja ein paar Spuren der Pferde der Gangster geben, irgendwo bei dem Kaff. Die Hex-Formel gelingt auch — aber bei seinem Survival-Wurf fällt eine Doppeleins! Scheinbar zeigen die unsichtbaren Manitous Shadrack die ganz falsche Richtung (vielleicht ja mit Absicht).

Ich mache einen GM Move für diesen Fehlschlag: Put Someone in a Spot, jemand bekommt persönlich Ärger dadurch, dass die Kopfgeldjäger der falschen Fährte folgen. Dazu habe ich nicht sofort eine Idee. Ich frage das Kartenorakel (Topic Focus) danach, worum es hier gehen soll, und das Ergebnis ist: Enemies. Eine Karte für Action Focus gibt an: Deceive, Betrug.



Nach einer Viertelstunde des Fussmarsches treffen die beiden also auf einen einsamen Reiter an der Sandstrasse. Er trägt abgewetzte Lederkluft und einen Schlapphut.
"Howdy, Sie da! Suchen Sie was?!", fragt er in träger Stimme aus seinem Sattel.
"Howdy Pardner! Den ollen Marlon Varville suchen wir! Kennen Sie die Steckbriefe? Soll hier vor ein paar Tagen rumgelaufen sein, mit ordentlich Wut im Bauch und ein paar Stangen Dynamit!", sagt Luca Byrd.
Der Kerl schweigt kurz, dann beginnt er, Shadrack lautstark auszulachen.
"Die Hufspuren, denen Sie beide aber gerade folgen, wurden vom Pony Express gemacht! Der kleine Jimmy Smith reitet hier regelmäßig entlang, macht diesen Schlenker, weil er genau weiß, dass es nahe der Gleise ein verstecktes Hurenhaus in den Hügeln gibt! Die olle Ma MacIntyre macht ihm da drin tolle Sonderangebote!"
Shadrack zieht ein säuerliches Gesicht.
"... Sind Sie eigentlich wirklich Fährtenleser?", fragt der Reiter, und lacht erneut los.
Byrd lacht auch: "Vielleicht hat ja auch blosser Instinkt meinen Kumpel hier in Richtung von Ma Macintyre geführt! Aber haben Sie in den letzten Tagen eine Gruppe Reiter gesehen? Ist ja reichlich trostlos hier, so viele Hotti-Pferde kommen ja hier nicht lang, womöglich waren das unsere Gesuchten!"
Der Fremde nickt: "Mag schon sein! So ein paar Kerls, haben vor ein paar Tagen ihr Lager aufgeschlagen, in dieser Richtung. Ich bring' Sie hin. Aber glauben Sie nicht, dass ich mich allzu nah an denen ihre Zelte ran wage, womöglich ist das tatsächlich die verschissene Varville-Gang!"
Der Fremde würfelt Persuasion, und meine Helden würfeln Notice dagegen. Er gewinnt knapp, und sie haben keinen Grund, ihm völlig zu misstrauen, also lassen sie sich von ihm zurück Richtung der Eisenbahnstation führen.

Bei Fehlschlägen gibt's eine Extra-Tabelle für GM Moves. Ich würfele und bekomme: Offer a Choice.

Am Wegrand findet sich hier eine große, recht verfallene Hütte, vielleicht ein ehemaliger Pferdestall. Der Fremde ist abgestiegen, und deutet daran vorbei zwischen die Hügel: "Dort muss ihr Zeltlager sein. Womöglich pennen sie gerade. Sie können die Sauhunde einfach schnappen!"
Byrd patzt bei seinem Notice-Wurf, um den Bluff zu durchschauen, lächelt begeistert, und tippt sich an den Hut, zieht einen Peacemaker, und bewegt sich in die gezeigte Richtung. Kehrt dabei dem vermeintlichen Helfer den Rücken.
Shadrack jedoch hat diesmal den Wurf geschafft: "Warten Sie mal. Das kommt mir alles ein wenig zu einfach vor!"
In dem Moment trotten ohne Eile zwei andere Kerle aus dem Dunkel des Schuppens, mit Schrotflinten, die sie locker im Anschlag haben.
Der Reiter schenkt Shadrack ein gelbliches Grinsen: "Ihr habt jetzt eine ganz einfache Wahl, Kameraden. Entweder schmeißt Ihr Eure Waffen ab und erzählt uns ganz entspannt davon, was genau Euch hierher bringt, und wie viele Karpeiken noch mit Euch unterwegs sind, oder wir pusten Euch weg!"
Beide SCs widerstehen seiner Einschüchterung (Shadrack tatsächlich nur dank seinem Strong-Willed-Vorteil). Die Wahl ist einfach! Aktionskarten her!

Byrd beginnt, er zieht und schießt dem einen Dazugekommenen mit einem präzisen Schnellschuss die Flinte aus der Hand, der Kerl schreit erschrocken auf.
Shadrack zieht beide Pistolen und richtet sie auf den Reiter: "Schon hat das Blatt sich gewendet! Jetzt packt Ihr besser aus!", und er macht sein Gegenüber damit Distracted.
Dieses zieht die Pistole und schießt auf Shadrack, das Pferd bäumt sich auf, der Schuss verfehlt durch den Distracted-Marker.
Der Entwaffnete hebt seinen Schießprügel wieder auf, der andere schießt eine Schrotladung aus wenigen Metern Distanz auf Byrd. Genau vier Wundlevel! Byrd buttert all seine vielen Chips in einen Absorbieren-Wurf, aber bekommt nur ein einziges, popeliges Wundlevel reduziert. Mit zerfetztem Mantel küsst er den Staub!
Shadrack fletscht böse die Zähne, und da er einen Joker erhält, versucht er alle drei Gegner auf derselben Aktion abzuknallen. Mit zweien gelingt das tatsächlich, beim dritten verklemmt sich der Abzug der Pistole (schon wieder der nächste Kritische Misserfolg, was ist da los?!). Das Pferd bäumt sich auf und galoppiert davon. Der letzte Schurke sieht Shadrack hasserfüllt und triumphierend an, mit der verklemmten Waffe kann er nicht weiterballern.
Byrd spuckt Sand aus, richtet mit blutigen Fingern aus dem Liegen den Peacemaker auf den übrigen Gegner, feuert, und trifft trotz dem heftigen Wundabzug. Shaken nimmt der Dude Schräglage ein. Dies gibt Shadrack die Sekunde, die er braucht, um die Pistole in seiner Waffenhand zu wechseln, und er schießt den Banditen gänzlich nieder.

Byrd ist durch den Schrotschuss so schwer verwundet, dass er für lange Zeit nicht einsatzfähig sein wird. Shadrack hockt sich neben ihn, Byrd lacht ihn an, will einen blöden Kommentar machen, aber schließt dann stattdessen weggetreten die Augen. Shadrack sieht nur eine Option, und beginnt wie beiläufig, Patiencen zu legen neben dem Verwundeten. Nur seine okkulten Kräfte können Byrd retten, aber da er selbst keine Hex-Formel für Heilkünste hat, muss er die Spielregeln für Dealing With The Devil bemühen. Er versetzt sein Bewusstsein in die Ewigen Jagdgründe, und fordert eine der dort heimischen Entitäten heraus, einen Manitou. Ein Willensduell erfolgt, das vor Shadracks innerem Auge in Form eines Pokerspiels abläuft. Er würfelt Gambling und erzielt eine 22, zwei Raises! Er bekommt sieben Karten, aber die beste Pokerhand, die aus denen zu bauen ist, sind zwei Asse. Das reicht gerade so für die Healing-Formel. Da er diese Power nicht selber hat, muss er sie mit Dealing With The Devil als Einmal-Anwendung von dem Manitou erspielen, dazu war er zuletzt in den Rail Wars gezwungen, draußen in Utah. Rex löst die Power mit einem Raise aus, und die vom Schrot gerissenen Wunden auf Byrds Torso schließen sich von Geisterhand!

Luca Byrd blinzelt in die grelle Nachmittagssonne.
Shadracks arrogantes, humorloses Gesicht erscheint über seinem, mit prüfendem Blick.
"Donnerlittich, Shadrack ...! Ich lebe ja noch, glaube ich!"
"Sie, Mister Byrd, müssen wohl die größte gottverdammte Memme auf der großen weiten Welt sein ...! Ich habe noch nie erlebt, dass jemand so von einem bloßen Streifschuss umgehauen worden ist wie Sie eben!"
"Streifschuss, ich höre immer Streifschuss ... war ein Volltreffer ... hat ganz ordentlich aua gemacht ...!", murmelt Byrd und betastet seine Körpermitte. Seine Klamotten sind von zahllosen Schrotkörnern durchschlagen, aber er selbst hat nur viele kleine Kratzer.
"Sie hätten sich sehen sollen! Wie der sterbende Schwan. Passend zur Farbe Ihres Aufzuges, Sie dummer Geck."
Byrd liest sich aus dem Staub auf, er hat jetzt nur noch ein Wundlevel. Verdattert klopft er sich ab. Er würfelt Occult (aber Unskilled mit -2), um zu kombinieren, was geschehen sein könnte, und kommt auf ein Raise.
"Sie hatten wohl nichts damit zu tun, Chefchen? Sie sind nicht zufällig nicht nur Gunslinger, sondern auch ein Weltklasse-Doktor?"
Shadrack ist es ungemein wichtig, sein Geheimnis zu wahren, also sagt er schnell, "Ich habe nur sicher gestellt, dass kein Geier oder Tumblebleed Sie anpickt, während Sie Ihr Nickerchen im Staub gemacht haben, Sie Waschlappen!" Leider hat er nur einen W4 bei Persuasion, und er würfelt schon die nächste Doppeleins dieser Sesion! Er zögert also zu lange bei seiner Antwort, und muss sich räuspern, es klingt kaum überzeugend.
"Jetzt fällt mir auch ein, dass ich vorhin plötzlich Hitzeflimmern um Sie und mich gesehen habe!"
"Sie können einfach nicht gut mit Stress umgehen! Unglaublich, dass einer wie Sie Kopfgeldjäger wird!"
"Hatte nichts mit Ihnen zu tun, was?"
"Einen feuchten Dreck hat Ihr Nervenflattern mit mir zu tun. Und ich dachte, Sie seien sowas wie ein Kriegsveteran!"
"Na dann! ... Danke, dass Sie die Geier verscheucht haben, während ich geratzt habe!"
Die beiden stehen sich gegenüber und sehen sich fest in die Augen.
"Weiss ich sehr zu schätzen, Pardner!", sagt Byrd mit maskenhaftem Gesicht, aber sein Lächeln ist echt.

Das Durchsuchen der drei Erschossenen liefert laut Clue-Tabelle meinen nächsten Hinweis. Diesmal ist es kein Lageplan, sondern Inventar im weitesten Sinne: Das Pferd des einen Banditen nämlich kennt den Weg zurück, und hat bereits begonnen, dorthin zu trotten. Meine Wild Cards müssen nur dem Gaul folgen.

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