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Reading Challenge 2023
Weltengeist:
So, da ich gerade lauter neue Bücher angefangen habe, die im April nicht mehr fertig werde, kann ich den Bericht jetzt schon schreiben.
Tatsächlich habe ich diesen Monat mal 6 Bücher abschließen können (also mehr als in Januar bis März zusammengerechnet). Das liegt zum Teil daran, dass sie im März schon fast abgeschlossen waren, zum Teil daran, dass manche recht kurz waren, zum Teil aber auch daran, dass ich tatsächlich wieder mehr gelesen habe. Konkret:
* David Epstein - Range: How Generalists Triumph in a Specialized World. Das Buch hat mich auch persönlich angesprochen, weil ich genau so ein Generalist bin. Es ging dann aber weit über das hinaus, was ich mir davon versprochen habe, und hat beispielsweise Verbindungen zur Theorie komplexer/emergenter Systeme aufgezeigt, die mich in letzter Zeit sehr interessieren.
5 von 5 Sternen
* David Plummer - Secrets of the Autistic Millionaire. Das Buch hat mich interessiert, weil ich über Dave Youtube-Kanal gestolpert bin und weil ich mich für das Phänomen "Autismus" aus persönlichen Gründen interessiere (nein, ich selbst bin nicht betroffen, aber ich habe mehrere Fälle in der Familie). Daher wollte ich mal schauen, ob er durch die persönliche Perspektive etwas Neues zum Thema beitragen kann. Ein bisschen ist ihm das gelungen, auch wenn ich andere Teile des Textes nicht so vom Hocker gerissen haben.
3 von 5 Sternen
* Andrzej Sapkowski - Das Erbe der Elfen (Der Hexer 1). Ich bin vermutlich der einzige Rollenspieler in Deutschland, der weder auf die Computerspiele noch auf die Serie "The Witcher" jemals einen Blick geworfen hat. Angefixt hat mich die Aussage, dass die Besonderheit der Buchvorlage darin bestünde, dass sie stark auf slawische Geschichte und Mythologie zurückgreifen würde. Das habe ich dann aber leider nicht wirklich gefunden - stattdessen halt Elfen, Zwerge, Halblinge, Magier, Hexer, Barden - kurz gesagt, das Buch wirkt für mich eher wie ein D&D-Roman. Allerdings ist es sehr gut geschrieben, wenn es denn das ist, was man sucht. Was bei mir nicht der Fall war, weshalb ich die Reihe wohl nicht weiterlesen werde.
3 von 5 Sternen
* Julia Schoch - Das Liebespaar des Jahrhunderts. Habe ich ja oben schon verrissen - das Buch hat mich eher deprimiert und mir das Gefühl gegeben, ich müsste mir Sorgen um die Autorin machen. Was für mich als bekennender Eskapist ganz sicher nicht der Grund ist, warum ich einen Roman über die Liebe lese.
2 von 5 Sternen
* Dirk Brockmann - Im Wald vor lauter Bäumen. Dieses Buch gibt eine laientaugliche Einführung in die Komplexitätswissenschaft. Nun wusste ich schon vieles von dem, was im Buch stand, aber erklärt ist das alles recht gut.
4 von 5 Sternen
* Martha Wells - All Systems Red (The Murderbot Diaries 1). Yes! Yes, yes, yes! Ein Science-Fiction-Roman, der es schafft, auf 150 Seiten eine abgeschlossene Geschichte, das zugehörige Worldbuilding, Charakterentwicklung und einiges an psychologischer Tiefe unterzubringen. Geht also doch, ganz ohne "unter 5 Bänden à 700 Seiten kann man doch heute keine Geschichte mehr erzählen". Ich habe es hart abgefeiert.
5 von 5 Sternen
BBB:
--- Zitat von: Weltengeist am 23.04.2023 | 16:21 ---
* Martha Wells - All Systems Red (The Murderbot Diaries 1). Yes! Yes, yes, yes! Ein Science-Fiction-Roman, der es schafft, auf 150 Seiten eine abgeschlossene Geschichte, das zugehörige Worldbuilding, Charakterentwicklung und einiges an psychologischer Tiefe unterzubringen. Geht also doch, ganz ohne "unter 5 Bänden à 700 Seiten kann man doch heute keine Geschichte mehr erzählen". Ich habe es hart abgefeiert.
5 von 5 Sternen
--- Ende Zitat ---
Oh, das klingt sehr spannend...
Da werde ich auch mal einen Blick drauf werfen.
Danke!
Alter Weißer Pottwal:
#09. Rüdiger Nehberg - Die Wüste Danakil
Nehberg und zwei Begleiter durchquerten 1977 innerhalb von vier Monaten die Wüste Danakil. Spannend, kurzweilig und mit dem ihm eigenen Humor geschrieben. Hat wieder Spaß gemacht :d
Irian:
#16 Honor Raconteur - Magic and the Shinigami Detective (Case Files of Henri Davenforth #1)
Fast bin ich geneigt, das Buch "cosy" zu nennen, weil es ausnahmsweise (außer in der Vorgeschichte) keine bösartige Oberschurken gibt, sondern die meiste Zeit an einem an sich "harmlosen" Fall gearbeitet wird (der auch nicht mit einem plötzlichen Twist aufwartet) und die meisten Charaktere liebenswert und nett zueinander sind, was auch mal was hat. Generell bleibt der Plot auch eher im Hintergrund und das freundliche Miteinander der Charaktere steht im Vordergrund. Das Setting ist so ein wenig Fantasy + Viktorianische Alternative Erde mit einer dimensional versetzten Jetzt-Zeit Protagonistin, vielleicht ein wenig zu "einfach" (weil sich zwar bemüht wurde, zu zeigen, was es teilweise nicht gibt, aber andererseits viel auch einfach "wie daheim" ist).
Prädikat: Liebenswert gemütlich (wenn auch nicht ganz so sehr wie z.B. Legends and Lattes), wenn auch nicht besonders komplex oder aufregend.
P.S. Murderbot kann ich auch immer nur empfehlen.
Alter Weißer Pottwal:
#10. Jerzy Kosinski - Willkommen, Mr. Chance
Lustiges kleines Büchlein. Der geistig behinderte Gärtner Chance wird obdachlos und landet in der High Society, die dessen Gärtnerweisheiten für Wirtschaftsprognosen hält. Ich musste einige Male schmunzeln und einmal herzhaft lachen. Die Verfilmung, zu der Kosinski das Drehbuch geschrieben hat, soll auch sehr gut sein. Ich mag nicht zu viel verraten, das Ding hat ja gerade mal knapp 130 Seiten. Ist also eher eine Novelle als ein Roman.
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