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Gedanken: Die nachlassende Lust, etwas beizutragen

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unicum:

--- Zitat von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 21.02.2023 | 17:02 ---Ich glaube, er meinte: wäre ja schön, wenn Konformitätsdruck tatsächlich dazu führen würde, dass die Leute dadurch nettere Umgangsformen pflegen würden.
Wobei ich ja behaupte, dass das eben deswegen nicht geschieht, weil in diesem Fall da der Konformitätsdruck eben nicht da ist.

--- Ende Zitat ---

Ich vermute leider das er da ist, aber eben umgekehrt funktioniert. Leute haben keinen druck nett zu werden sondern eher einen druck mitzumachen wenn es gegen jemanden oder etwas geht.
Ein Statement von mir: "Man kann Leute sehr viel leichter gegen etwas als für etwas motivieren."
Gerade schwirrt bei mir die Erinnerungen an den "Drachenlord" auf Youtube rum, ich hab von dem nie was angesehen aber die Sache mit den "Hatern" durchaus verfolgt wenn mir etwas zum lesen darüber angeboten wurde. Ich fand das schon sehr traurig. Seitdem bezeichne ich die "sogenanten" "Sozialen" Medien nur noch in "".

Noir:

--- Zitat von: unicum am 21.02.2023 | 17:11 ---Ich zitiere mich mal selbst um anzumerken das ich eigentlich drei gewichtungen in dem Satz habe, hauptsächlich sehe ich das "Wenn" - denn eigentlich brauche ich so etwas nicht.

--- Ende Zitat ---

Und auch hier sind wir einer Meinung.

KWÜTEG GRÄÜWÖLF:

--- Zitat von: unicum am 21.02.2023 | 17:18 ---Ich vermute leider das er da ist, aber eben umgekehrt funktioniert. Leute haben keinen druck nett zu werden sondern eher einen druck mitzumachen wenn es gegen jemanden oder etwas geht.

--- Ende Zitat ---

Da ist was dran. Und diese total abgefuckte Geschichte mit den Drachenlordhatern, das ist leider auch ein "gutes" Beispiel. Mobmentalität übers WWW.
Ich hab selber als Grundschüler mal bei einem RL-Mobbing eines Mitschülers mitgemacht, und das tut mir heute noch leid. Dieser Sog, bei einer Mehrheitsmeute dabei zu sein, und auf deren Ziele einzuprügeln, leider ist das nicht durch moderne Medien hervorgerufen, das ist eine hässliche Seite des Homo sapiens, die er per Faustkeil oder Terabyte-Router zeigen kann.

Weltengeist:

--- Zitat von: Dr. Evil am 21.02.2023 | 16:30 ---Besten Dank - dem stimme ich zu. Soviel Zeit muss einfach sein.

--- Ende Zitat ---

Ich war mal so frei, in deinen letzten Postings nachzuschauen. Und tatsächlich - ausgerechnet der User, der sich Dr. Evil nennt, macht das tatsächlich regelmäßig! Sehr löblich - ich bin begeistert! :d

Wenn das alle tun würden, würden wir die Diskussion hier wohl gerade nicht führen. Aber vielleicht nimmt das ja der eine oder andere als Denkanstoß mit? Wenigstens für ein paar Wochen? :think:

Achamanian:

--- Zitat von: takti der blonde? am 21.02.2023 | 16:10 ---Facebook, Instagram, Twitter, Reddit etc. zeigen, dass eine inhaltlich-tiefe Debatte zu Themen schwierig ist, wenn Nutzerverhalten sich Richtung "likes ergattern" hin optimiert. tartex hat das ja weiter oben schon angedeutet mit dem Zusammenhang zwischen polarisierenden Meinungen und "click bait". Sozialer Druck, nur noch konsens-fähige Äußerungen zu machen, gibt es auch zu beobachten.

--- Ende Zitat ---

Hm, an dem und an dem, was Jiba weiter unten schreibt, ist sicher was dran, ich würde aber dagegen halten, dass Foren die Kommunikation anders strukturieren als Facebook oder Twitter. Bei den meisten sozialen Medien geht's ja eher darum, zusammenhangslos was rauszuhauen, was gerade möglichst viele Leute gut finden ("dum guckende Fische", "verwirrte Hamster") und sich dann am gemeinsam geschaffenen Hype zu erfreuen.

In Foren geht es schon um stringentere Kommunikationsverläufe, und ich glaube, indem man da einfach zusammenhangslos irgendwas in einen Thread haut, von dem man meint, dass die Leute es mögen, ergattert man eher wenig Zustimmung. Andererseits kenne ich die Danke/Like-Funktion auch wirklich nur aus dem BRP-Forum, und vielleicht ist das einfach ein überdurchschnittlich positives Beispiel für deren Verwendung - denn dort führt sie bei mir wirklich dazu, dass ich besser überlege, ob ich etwas sinnvolles beizutragen habe, bevor ich schreibe, weil ich weiß, dass i.d.R. eher gehaltvolle Beiträge honoriert werden.

Grundsätzlich gefällt mir vor allem der Gedanke, positives Feedback möglichst niedrigschwellig zu machen, während bei negativem Feedback die Anforderung besteht, auch etwas zu schreiben und es so zu begründen, statt einfach den Daumen runterzumachen.

Der Einwand, dass man sich ja wohl die Zeit nehmen kann, ein "Danke!" einfach hinzuschreiben, geht für mich an der Sache vorbei. Die Zeit dafür nehme ich mir gerne, ich habe aber ehrlich gesagt ziemliche Hemmungen, weil ich das als Thread-Vollmüllen empfinde. Nicht, dass ein "Danke!" Müll wäre, aber Haufenweise "Danke!"- und "+1"-Beiträge machen Threads in meinen Augen tatsächlich extrem nervig zu lesen. Ich schreibe zwar manchmal ein "+1", aber nur, wenn es mir wirklich wichtig ist, und eigentlich empfinde ich das als Notlösung, weil ich mir dabei immer wie jemand vorkomme, der jetzt auch noch mal unbedingt auf sich aufmerksam machen will, obwohl er nix neues beizutragen hat. Mit einem Button, mit dem ich im Hintergrund bleibe (solange keiner aktiv nachsieht, wer da jetzt konkret geliked hat), würde ich mich wohler fühlen.

Aber ich verstehe auch die Einwände. Vielleicht entsteht auch eine ungute Likes-Cliquenwirtschaft. Wie gesagt, ich habe das bisher nicht so erlebt, aber ich bin jetzt auch nicht so irre Social-Media-aktiv, dass ich da einen repräsentativen Überblick hätte.

Am wichtigsten finde ich es, KEINE automatische Negativ-Feedback-Funktion zu haben, weil ich bei der wirklich nicht sehe, wozu sie gut sein sollte, außer, um Leute runterzuzieheh.

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