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[Candela Obscura] Ein erster Eindruck
sma:
Du hast Recht, danke für den Hinweis. Das steht merkwürdigerweise nur auf dem Zirkelzettel und nicht in den Regeln, daher hatte ich's übersehen. Ich passe mal den Text an.
sma:
Ich habe jetzt auch das Abenteuer gelesen und muss sagen, ich bin kein Fan.
Vielleicht triggert mich, dass es nicht weniger als fünf Sicherheitsberater gibt, die mich gut ein halbes Dutzend Mal ermahnen, unbedingt eine sichere Umgebung zu schaffen, mit anderen Kulturen respektvoll umzugehen, Klischees zu vermeiden und mich nicht der kultureller Aneignung schuldig zu machen, nur um dann um so plumper Esoterik = Gut und Wissenschaft = Böse sowie Regierung = Korrupt und Polizei = Brutal ins Setting zu schreiben, ohne mit einem Wort zu thematisieren, dass ein außerhalb von Recht und Gesetz operierender Orden von eigenen Gnaden mindestens genau so problematisch ist.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Ich persönlich finde, das Wissenschaftsfeindlichkeit und die hilflose Zuflucht zu Irrglaube und Gefühl ein wesentlich größeres Problem für unsere Zivilisation ist, als der richtige Gebrauch von Pronomen. Ich begrüße sehr, dass sie dafür eintreten, Klischees und Vorurteile zu vermeiden. Weil sie mir aber als Lesendem offenbar nicht zutrauen, dass selbstständig zu können und mir das erklären, nehme ich an, dass sie sie es bei Berufsgruppen okay finden, weil da der eine Kasten "das ist nur hier so, in der echten Welt sehen wir das differenzierter" nicht vorhanden ist.
Ziel des Abenteuers ist dann, gewissenlosen Kapitalismus (in einer sicheren Umgebung erlebbar) anzuprangern und ist so plump und geradlinig, dass man schon während der Einleitung, die aus einer Seite (!) Vorlesetext besteht, bereits das Ende sieht. Wem bei der Farbe "Undark" noch nicht der Groschen gefallen ist, dem erklärt das Abenteuer extra noch mal das [Vorbild](https://de.wikipedia.org/wiki/Radium_Girls).
Jetzt habe ich nur das Problem, dass ich zugesagt habe, dass übermorgen zu leiten und so gar keine Lust darauf habe. Falls jemand eine Idee hat, wie man aus der Ausgangssituation etwas anderes machen kann, würde ich die gerne hören ;)
Murphy:
--- Zitat von: sma am 27.05.2023 | 20:39 ---Ich habe jetzt auch das Abenteuer gelesen und muss sagen, ich bin kein Fan.
Vielleicht triggert mich, dass es nicht weniger als fünf Sicherheitsberater gibt, die mich gut ein halbes Dutzend Mal ermahnen, unbedingt eine sichere Umgebung zu schaffen, mit anderen Kulturen respektvoll umzugehen, Klischees zu vermeiden und mich nicht der kultureller Aneignung schuldig zu machen, nur um dann um so plumper Esoterik = Gut und Wissenschaft = Böse sowie Regierung = Korrupt und Polizei = Brutal ins Setting zu schreiben, ohne mit einem Wort zu thematisieren, dass ein außerhalb von Recht und Gesetz operierender Orden von eigenen Gnaden mindestens genau so problematisch ist.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Ich persönlich finde, das Wissenschaftsfeindlichkeit und die hilflose Zuflucht zu Irrglaube und Gefühl ein wesentlich größeres Problem für unsere Zivilisation ist, als der richtige Gebrauch von Pronomen. Ich begrüße sehr, dass sie dafür eintreten, Klischees und Vorurteile zu vermeiden. Weil sie mir aber als Lesendem offenbar nicht zutrauen, dass selbstständig zu können und mir das erklären, nehme ich an, dass sie sie es bei Berufsgruppen okay finden, weil da der eine Kasten "das ist nur hier so, in der echten Welt sehen wir das differenzierter" nicht vorhanden ist.
Ziel des Abenteuers ist dann, gewissenlosen Kapitalismus (in einer sicheren Umgebung erlebbar) anzuprangern und ist so plump und geradlinig, dass man schon während der Einleitung, die aus einer Seite (!) Vorlesetext besteht, bereits das Ende sieht. Wem bei der Farbe "Undark" noch nicht der Groschen gefallen ist, dem erklärt das Abenteuer extra noch mal das [Vorbild](https://de.wikipedia.org/wiki/Radium_Girls).
Jetzt habe ich nur das Problem, dass ich zugesagt habe, dass übermorgen zu leiten und so gar keine Lust darauf habe. Falls jemand eine Idee hat, wie man aus der Ausgangssituation etwas anderes machen kann, würde ich die gerne hören ;)
--- Ende Zitat ---
Vielleicht bist du zu erfahren und weise? Ich finds dufte. https://penandpaper.blog/candela-obscura-illuminated-worlds/
Leite es doch, es wird rocken!
Mr. Ohnesorge:
Deine „Rezension“ des Abenteuers ist maximal nichtssagend - vielleicht dann nicht einfach die Meinung anderer pauschal abeerten? Insb. nicht nach einer dezidierten Auseinandersetzung mit dem Inhalt des Abenteuers durch sma.
sma:
Ich lese es mal als Aufforderung, das Abenteuer zu spielen, weil es doch gut wird.
Definitiv sind unsere Wahrnehmungen unterschiedlich, denn zwei Bleistiftskizzen mit schwer zu entziffernder Schrift würde ich jetzt nicht als "Extrem stimmig und schön illustriert, nicht zu viel, nicht zu wenig" bezeichnen. Das Abenteuer beruht auch nicht nur angeblich auf einem historischen Ereignis, sondern ganz wirklich, faktisch.
Aber noch was anderes: Fragt ihr euch nicht auch sofort bei einem Setting, dessen Besonderheit es ist, man mittels Elektrizität einen Krieg gewonnen hat, warum das jetzt kriegsentscheidend war? Panzer mit Elektromotor? Elektroloks? Blitzkanonen? Elektrifizierte Sperranlagen? Irgendwas mit Telsaspulen?
Und bitte wo kommt die Elektrizität her? Auf der Stadtzeichnung sehe ich nix. Der Grafiker konnte sich weder vorstellen, dass man die Zuglinie elektrifiziert, noch irgendwo ein Wind-, Solar-, Wasser- oder Kohlekraftwerk braucht. Oder zapft man die Magick an? Doch wäre es nicht auch hier wichtig, so ein bedeutsames Gebäude zu erwähnen. Es wäre immerhin entscheidend für die Verteidigung, denn wie es ja heißt, der nächste Angriff kommt bestimmt.
Wäre es nicht konsequent, diesen Riss im Wasser zu nutzen? Da gäbe es doch Wasserkraft ohne Ende und man könnte Leute haben, die davor warnen, dass in 38 Jahren das Meer leergelaufen ist.
Und fragt ihr euch nicht auch sofort, wo das Wasser bleibt? Dimensionsriss? Hüben-Drüben-Magick?
Außerdem, in welcher historischen Stadt ist der Bahnhof am Stadtrand? Das ist doch kein Flughafen.
Und wenn ich Elektrizität habe, die keine Quelle braucht, dann kann ich damit doch auch Flugzeuge antreiben und brauche gar keinen schäbigen Bahnhof sondern doch gleich einen Flughafen.
Und müsste man den prominenten Betonbogen der Zeichnung auf Seite 12 irgendwo im Süden der Stadt auf Seite 13 sehen? Hat man den Zeichner von Seite 13 überhaupt informiert, dass das eine Stadt ist, die auf den Ruinen einer anderen gebaut sein soll? Und selbst wenn wir davon ausgehen, dass das ganze nicht maßstabsgerecht ist, ist die Stadt selbst nicht wirklich groß, definitiv kein London des 19. Jahrhunderts, was ca. 180 Quadratkilometer groß war. Das Kriegsgebiet auf der Karte ist vielleicht 1/9 der Größe der Stadt, also auf London bezogen wären das 20 Quadratkilometer, also z.B: 4x5 km. Das kann jetzt kein so großer Konflikt gewesen sein. Es entspricht in etwa dem Gebiets der Schlacht von Waterloo (abgelesen aus einer historischen Karte).
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