Pen & Paper - Spielsysteme > HeXXen 1733
HeXXen - Ein fatalistisches und deprimierendes Setting?
aikar:
--- Zitat von: Hotzenplot am 28.05.2025 | 14:36 ---Meiner Meinung nach muss der Knoten im Kopf so gelöst werden, dass du Pulp in nicht pulpigen Settings spielen kannst. Pulp ist die Art des Spielens, nicht das Setting und ganz oft auch nicht die Erlebniswelt der Spielfiguren. Pulp findet in der Meta-Ebene des Spiels statt.
--- Ende Zitat ---
Das ist sicher richtig. Fängt ja schon damit an, dass die meisten Pulp-Rollenspielen in den 1930ern unserer Welt spielen. Auch nicht gerade eine gute Zeit und auch mit viel Leid für Unschuldige.
Ich hab mit dem Thema, das hier gerade nach 2 Jahren wieder aufgerissen wird, aber inzwischen auch meinen Frieden gemacht. Ich war damals gerade in einer angespannten Situation, hatte schlechte Laune und es hat bei mir was getriggert.
Und ich mag tatsächlich, auch wenn ich realweltlich kein religiöser Mensch bin, einfach in Fantasy-Settings die Vorstellung, dass zumindest nach dem Tod gute Menschen (bzw. Wesen) eine Erlösung finden. Unschuldig verdammt über den Tod hinaus ist etwas, was mich einfach stört. Deshalb gibt es in meinem Aventurien auch keine Duglums-Pest, außer man ist Paktierer. Aber mir ist klar, Dark Fantasy lebt auch etwas von dieser Hoffnungslosigkeit. Und ich habe hier auch Warhammer Fantasy & 40k im Regal stehen. Sagt ja keiner, dass alle Empfindungen logisch sind :D.
--- Zitat von: Fezzik am 28.05.2025 | 16:09 ---*Hand heb* Mir zum Beispiel.
Jedem das seine. Ich für meinen Teil mag manchmal einfach entspannt Vampire totwürfeln dürfen.
--- Ende Zitat ---
Ja. Mag ich auch immer noch :D
Kurna:
--- Zitat von: Fezzik am 28.05.2025 | 16:09 ---*Hand heb* Mir zum Beispiel.
Jedem das seine. Ich für meinen Teil mag manchmal einfach entspannt Vampire totwürfeln dürfen.
--- Ende Zitat ---
Als jemand, der manchmal einen Vampir spielt, finde ich das gemein. :'(
;)
Haukrinn:
--- Zitat ---Es läuft für mich dem Gedanken eines leichtherzigen pulpigen Settings mit klarem gut-böse-Muster einfach komplett zuwider...
--- Ende Zitat ---
Das wäre dann wohl das Problem, denn
--- Zitat ---Das in Kunstleder gebundene Buch der Regeln enthält alles, was du für das actiongeladene Horror-Rollenspiel in einer alternativen Fassung unseres europäischen Barocks benötigst.
--- Ende Zitat ---
HeXXen (übrigens ein Spiel dass ich aus ähnlichen Gründen wie du nicht mal mit der Kneifzange anfassen würde, und ich habe z.B. mit LotFP keinerlei Probleme) will offenbar gar nicht das sein, was du behauptest. Ich glaube aber tatsächlich, dass in diesem "nicht das sein, was du willst" keinen sehr guten Job macht, aber das ist vielleicht auch eine Geschmacksfrage. Tatsächlich sehe ich das persönlich so wie du, Monsterjäger im Barock mit Actionfokus, da verträgt kein menschliches Elend im Extrem. Und vielleicht hat man über die Implikationen davon im Autorenteam auch nicht genug nachgedacht - da stecke ich nicht drin (ich hab das einmal probiert und mich ein bisschen eingelesen und dann links liegen gelassen).
Ich könnte jetzt auch unverantwortlich sagen, HeXXen steht da in einer sehr langen deutschen Tradition von Spielen, die sich nicht darauf einigen können, was sie sein wollen. Und die dann schnell in fragwürdige Ecken abdriften, ohne dass es jemandem rechtzeitig auffällt.
Boba Fett:
--- Zitat von: Haukrinn am 28.05.2025 | 17:50 ---HeXXen steht da in einer sehr langen deutschen Tradition von Spielen, die sich nicht darauf einigen können, was sie sein wollen. ...
--- Ende Zitat ---
Ach, ich glaube schon, das Hexxen zu Anfang wusste, was es sein wollte - nämlich pulpiges Monsterjagen in Barock-Ambiente.
Das Problem, was Hechsen hat, ist, dass es verdammt erfolgreich ist. Und so musste immer mehr Zeug rauskommen und immer epischer werden.
Kühe müssen gemolken werden, solange sie Milch geben. (Und das ist kein Vorwurf. Ein Verlag muss Geld verdienen, um existieren zu können.)
Und jetzt sind wir in der Karibik angelangt, und Neu-England kommt bestimmt irgendwann auch, und dann kommen Hexen & Eisbären oder Hexen in Fernost.
Und in epischer Breite kommen Atlanter und Titanen und irgendwann geht es dann von Baldurs Gate in die Hölle. Äh, ich meinte Rom natürlich...
Die Alternative wäre, dass es weniger erfolgreich wäre und Ulisses es irgendwann aufgeben muss, weil es nicht rechnet.
Auch kein Vorwurf, siehe oben. Aber dann würden wir jetzt in einem "verdammt, warum wurde Hechsen abgesägt!" Thread diskutieren.
Wer die Grundprämisse mag, der kann HeXXen spielen und auf die ganze Background-Kanon Sache verzichten.
Die Rollenspielpolizei wird deswegen nicht kommen. Und wer es nicht mag, braucht es nicht zu spielen..
Zur Frage, was ich davon halte?
Es gibt schlimmeres. Das Horror-Genre ist doch voll von so einer Traumata Backgroundstory Methodik.
Ludovico:
Also ich sehe nicht, inwiefern Monsterjäger im Barock kein menschliches Leid verträgt.
Es muss dabei halt auch Opfer und menschliches Leid geben. Denn sonst macht es keinen Sinn, Monster zu jagen. Die Pervertierung von Leid ist dabei etwas, was dem Ganzen noch einen sehr interessanten Twist geben kann.
Ansonsten kann man sich ja auch mal die Serie Supernatural ansehen. Das ist auch ziemlich Horror, es sind auch Monsterjäger, es gibt viel menschliches Leid.
Bei Rollenspielen kann man dies auch bei Solomon Kane und All for One sehen - beides Monsterjäger-Rollenspiele und bei beiden leiden die Menschen. Colonial Gothic würde auch noch fast in die Reihe passen.
Ich würde Hexxen, dass durch diesen Thread erst mein Interesse geweckt hat - wie ein stark horrorlastiges 7th Sea (1st Edition) oder ein Warhammer FRPG (beides auf Monsterjagd konzentriert) sehen.
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