Habe mir den Quickstarter von Urban Shadows 2nd Edition runtergeladen (der bereits einen Großteil des Systems beinhaltet) und merke, dass ich auf das System ziemlich Bock habe… auf das (implizite) Setting allerdings weniger. Dresden Files reizt mich nicht so sehr (lese es so mit, mag aber eher Simon R. Green/Clive Barker – als Rollenspiel, ohne den Hauptcharakter, wäre mir die Welt zu langweilig), und es sind imo zu viele Klischees in den Archetypen verbraten (ich mag eher den WoD-Ansatz „die Mythen sind wahr, aber nicht so wie die Menschen denken").
Daher überlege ich gerade, wie ich das System hacken kann, um es stärker in Richtung „bizarre urbane Legenden“ zu orientieren.
Hatte schonmal angefangen ein Setting dieser Art zu basteln, damals noch für Savage Worlds (war daher eher actionorientiert und auf Häuserkampf fokussiert, was irgendwann nicht mehr genug war).
Settingprämisse:
Es gibt einige wenige „Orte der Macht“ auf der Welt, an denen Magie funktioniert und übernatürliche Wesen ihre Kräfte voll entfalten können (an anderen Orten haben sie wenige bis keine Kräfte, oder beginnen sogar zu sterben) – deswegen kommt es an diesen Orten zu einer erhöhten Konzentration von übernatürlichen Wesen, die sich alle deren Macht zunutze machen wollen. Menschen haben in der Vergangenheit diese Orte gemieden (weil sie intuitiv spürten, dass mit diesen irgendetwas nicht stimmte), aber die wachsende Urbanisierung des 20. Jahrhunderts hat dazu geführt, dass schließlich auch diese besiedelt wurden.
Der erste Gedanke den ich hatte, war der, dass ich die Archetypen refluffe und stärker „funktionsorientiert“ anlege, statt zu bestimmen welches übernatürliche Wesen der Archetyp repräsentiert. Es kann also z.B. eine reine Vampirgruppe gespielt werden, in denen trotzdem unterschiedliche Archetypen vertreten sind (entsprechend müsste ich dann noch die Optionen von „Let it Out“ anpassen, damit diese von den Archetypen entkoppelt sind).
Ebenso würde ich die Circles nicht als Monolithen aufziehen, sondern eher als unterschiedliche Ebenen, auf denen die Fraktionen miteinander interagieren (ein Machtblock in der Stadt kann unterschiedliche Circles beinhalten und Angehörige desselben Circles können unterschiedlichen Fraktionen angehören).
Circle: Row – Street-level Aktivitäten, in denen es um Einfluss auf sterbliche Institutionen geht.
The Diviner (The Oracle): Ermittler/Spione des Übernatürlichen.
The Enforcer (The Hunter): Diejenigen, welche in der Stadt für Ordnung sorgen.
The Janus (The Aware): Stehen noch mit einem Bein in der der sterblichen Welt, und sind in dieser eingebunden.
Circle: Thrones – Machtkämpfe und Intrigen zwischen den Power Playern der Stadt.
The Broker (The Veteran): Netzwerker, die am Rande der Gesellschaft agieren, ohne sich dabei zu sehr zu involvieren.
The Leech (The Vamp): Ausbeuter, welche Sterbliche in Abhängigkeit halten.
The Siren (The Imp): Verführer, die verbotene Gelüste ihrer Klienten bedienen.
Circle: Weird – Religionen und Kulte (Archetypen werden zu Verkörperung von urbanen Legenden, solange ihre Anhänger daran glauben)
The Cypher (The Fae): Verkörperung des Konzeptes des Tricksters.
The Idol (The Sworn): Kultführer, die sich anbeten lassen.
The Reaper (The Wolf): klassische "Slasher", welche von der Furcht ihrer Opfer zehren.
Circle: Maze – Die jenseitige Welt der „back rooms“ und des Labyrinths an Gängen unter der Stadt (diese Art von Archetypen sind „entfremdet“ von der Menschheit, aber nicht notwendigerweise korrumpiert)
The Forgotten (The Spectre): Haben die Erinnerung an ihre sterbliche Existenz ausgelöscht und können nach Belieben aufhören zu existieren.
The Twisted (The Tainted): Ihr Körper wurde in etwas verwandelt, was nicht mehr als menschlich zu identifizieren ist.
The Wayward (The Wizard): Beziehen ihre Macht aus dem Labyrinth, indem sie dessen Pfade beschreiten.