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Frage zu Griechen, Phönizier/Karthager , Römer, Perser, Ägypter ... in Space
nobody@home:
Wir sollten vielleicht nicht ganz aus den Augen verlieren, daß weitgehend statische jahrhunderte- oder -tausendealte Kulturen schon seit ich weiß nicht wann schlicht zu den Konventionen von sowohl SF als auch Fantasy gehören. Das mag nicht "realistisch" sein (ich vermute, es ist ein Stück weit davon inspiriert, daß viele Leute in Sachen Geschichte ohnehin meist in ganz groben Zeitblöcken denken -- für jemanden, für den "das alte Ägypten", "das römische Reich", oder "das Mittelalter" auch schon nur praktisch konstante Größen sind, ist es natürlich leicht, das dann auch auf erfundene Kulturen zu übertragen), aber man kann es schon bewußt etwas ausnutzen, ohne daß gleich alle Welt Zeter und Mordio schreit.
Arldwulf:
Mal eine weitere Option: Folklore.
Aus Sehnsucht nach ruhigeren oder wenigstens ruhmreicheren Zeiten haben sich die Menschen nach dem großen bösen Weltraumbürgerkrieg auf Traditionen und vermeintlich hohe Kulturen zurück besonnen. Zumindest oberflächlich, denn was genau Rom, Griechenland und Co. so ausgemacht hat stammt in jenen Tagen eher aus klischeehaften Filmstreifen welche inzwischen aber den Ruf unantastbarer Meisterwerke haben. Kleidung "wie damals" und sogar die Gestaltung der Raumschiffe im Stile alter Galeeren (oder zumindest was man dafür hält), ja gar antik wirkende Sprache ist der neueste Schick und ein Zeichen für kultiviertes Bürgertum und auch das politische Schicksal von morgen wird natürlich im Spacesenat entschieden.
Als Auflehnung dagegen hat sich eine Jugendkultur um rebellische Barbarencosplayer gebildet welche zwar natürlich genau wie alle in der klassischen Schule ausgebildet wurden aber sich trotzdem viel lieber an Hunnen, Vandalen oder Armin dem Comanchen orientieren.
Aedin Madasohn:
man braucht ja keine komplexe pseudo-Historie dafür ;)
die Menschheit ist zu den Sternen aufgebrochen, und dann irgendwie zugrundegegangen. die originären Menschen sind alle weg.
einzig eine mutierte KI mit Klonierungsmaschinerie vagabundierte mit einem Raumschiff durchs All
aufbauend auf den im Archiv liegenden uralten Nostalgiefilmen (wie kennen sie unter dem Label Hollywood-Schinken) generierte diese KI einen "neuen Menschen" (irgendwoher muss sie ja auf das zu induzierende Mindset für "ihre Kinder" angelernt werden ;)) und bevölkerte damit das Universum neu.
da es aber einen Festplattencrash gab, blieb nur die Rubrik Sandalenkino übrig und la-vola...
~;D
Chaos:
Da andere schon die Traveller-Schiene angesprochen haben... es könnte doch sein, dass diese Kulturen die ganze moderne Technologie gar nicht selbst entwickelt haben. Sie wurden von Aliens entführt, und entweder sind die Aliens unerwartet verschwunden, oder die Menschen sind sie (wie auch immer) losgeworden, und dann waren sie auf sich gestellt, umgeben von außerirdischer Technologie, die sie nicht verstehen.
Sie können diese Technologie aber benutzen, denn sie ist KI-gesteuert, und die KIs haben nie Anweisung bekommen, den Menschen nicht zu Diensten zu sein. Die Menschen halten diese "allwissenden" KIs entweder für ihre Götter oder Boten ihrer Götter, und dadurch, dass sie den Göttern die Befreiung von den Aliens und den Zugang zu all diesem wunderbaren modernen Zeug zuschreiben, kommen sie zu dem Schluss, dass sie ihre althergebrachte Kultur bewahren müssen, um ihre Götter zu ehren - daher die kulturelle Stasis.
Die KIs sind allerdings leider nicht allzu helle, eher etwas komplexere Versionen von Clippy der Büroklammer, an die sich einige von uns noch aus Microsoft Office erinnern werden. Sie können den Menschen erklären, wie man Technologie benutzt und instand hält, und wie man die Maschinen benutzt und instand hält, die mehr von dieser Technologie produzieren .- aber eben nicht, wie irgendetwas funktioniert, geschweige denn die wissenschaftlichen Prinzipien dahinter.
KWÜTEG GRÄÜWÖLF:
--- Zitat von: Chaos am 28.07.2023 | 17:00 ---Der Grund, warum die alten Griechen, oder auch die alten Römer oder die verschiedenen chinesischen Dynastien, keine industrielle Revolution gestartet haben, war meines Wissens vor allem, dass Arbeitskraft sehr billig war: Bei den alten Römern die Massen an Sklaven, in China Horden an zwangsverpflichtbaren Bauern.
--- Ende Zitat ---
Ja, das ist mit die Nummer 1 an den Gründen, die von Althistorikern immer genannt werden. Dazu kommen noch mentalitätsgeschichtliche Gründe, über die aber viel gestritten wird. Ich persönlich halte auch nichts davon, den Leuten der Antike zu unterstellen, dass sie nicht so technisch denken konnten wie wir heutzutage (was von einer bestimmten Fraktion behauptet wird), denn es fällt bei sehr vielen kleinteiligen Dingen auf, dass die genauso pragmatisch an Problemstellungen herangingen wie auch heutzutage möglich ist. :)
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