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Frage zu Griechen, Phönizier/Karthager , Römer, Perser, Ägypter ... in Space
Chaos:
--- Zitat von: Ruinenbaumeister am 28.07.2023 | 19:35 ---Man sollte aber auch bedenken, dass die Maschine Herons zwar funktioniert hat aber einen miserablen Wirkungsgrad hatte. Ihr Prinzip war auch im Mittelalter noch bekannt und aus der Renaissance gibt es allerlei fantasievolle Darstellungen von Dampfmaschinen, die Arbeit verrichten, funktioniert haben sie aber nicht. Erst mit den Erfindungen von Newcomen und Watt erreichte die Dampfmaschine die nötige Reife für die industrielle Revolution. Auch danach waren noch viele Probleme zu lösen.
--- Ende Zitat ---
Technische Probleme kann man, wie schon angesprochen, bis zu einem handwedeln, wenn man SciFi- oder Fantasy-Elemente einführt. Ja, man kann sie nicht vollkommen ignorieren, aber sie sind insgesamt das geringere Probleme verglichen mit sozialen Problemen.
Außerdem: Wenn zu Zeiten von Heron von Alexandria jemand etwas Sinnvolles mit seiner Dampfmaschine angestellt hätte, wäre die weitere Entwicklung der Dampfmaschine sicher schneller verlaufen als das historisch der Fall war - ohne Handwedel-Elemente sicher nicht so schnell wie historisch, schon wegen des geringeren Entwicklungsstands der Metallurgie, aber irgendetwas hätte sich schon getan, schon allein "mit der Dampfmaschine könnte man noch mehr Geld verdienen, wenn der Wirkungsgrad höher wäre" eine ziemlich gute Motivation ist, Geld in Forschung und Entwicklung zu stecken.
Dr. Beckenstein:
Wie wäre es mit der Traveller-Schiene?
Griechen, Römer, Ägypter und Co. werden in der Antike von Aliens entdeckt und aus Gründen (TM) in die Galaxis verstreut. Sie übernehmen die gottgleiche Technik der "Sternengötter" (wie?) und behalten ihre vertrauten Kulturen bei (warum?), während sie ihre interstellaren Reiche aufbauen.
Wichtigste Frage ist natürlich, warum sich ihre Kulturen nicht ändern. Vorschläge?
nobody@home:
--- Zitat von: Dr. Beckenstein am 28.07.2023 | 20:31 ---Wie wäre es mit der Traveller-Schiene?
Griechen, Römer, Ägypter und Co. werden in der Antike von Aliens entdeckt und aus Gründen (TM) in die Galaxis verstreut. Sie übernehmen die gottgleiche Technik der "Sternengötter" (wie?) und behalten ihre vertrauten Kulturen bei (warum?), während sie ihre interstellaren Reiche aufbauen.
Wichtigste Frage ist natürlich, warum sich ihre Kulturen nicht ändern. Vorschläge?
--- Ende Zitat ---
Käme drauf an, ob die "moderne" Erde überhaupt eine Rolle spielen soll. Wenn nicht, könnte man sich nämlich relativ leicht auf "so lange sind diese Leute noch gar nicht im All und ihre Kulturen sind deshalb noch weitgehend dieselben" zurückziehen -- dann haben die eben schon die (geerbte/geklaute) Raumfahrt, obwohl ihre irdischen Kollegen nach wie vor noch die Ruderbank drücken.
Feuersänger:
Erinnert mich an eine Alternativhistorie, die ich mal in einer Anthologie gelesen habe: Alexanders langes Leben. Prämisse: Alexander der Große stirbt nicht in jungen Jahren, sondern hört auf seine Ärzte und kuriert sich anständig aus. In der Folge erobert er so ziemlich alle damals bekannten Zivilisationen bis nach China und integriert sie nach Vorbild des korinthischen Bundes in sein Weltreich. Seine Erben führen den Laden genauso weiter. Als verbindende Religion einigt man sich auf den Buddhismus, der für die westlichen Gebiete entsprechend ein wenig angepasst wird. Die Dampfmaschine wird erfunden und zur Nutzungsreife gebracht. Um das Jahr 0 (nach unserer Zeitrechnung) wird die Oecumene mittels Eisenbahnnetz verbunden. (Das Judentum ist eine kleine Provinzreligion, ob ein Jesus geboren wurde oder nicht ist nicht überliefert, das Christentum ist nie entstanden). Dampfschiffe erkunden den Rest der Welt und binden ihn in das Weltreich ein.
Auf diese Weise gibt es eine ziemliche Acceleratio; ob und wie dabei die Problematik fossiler Brennstoffe berücksichtigt wurde weiss ich nicht mehr. Aber dein Setting könnte auf dieser Basis recht bequem aufbauen. Soweit ich mich erinnere, endet die Erzählung auch mit den Startvorbereitungen des ersten Sternenschiffs.
Wenn es schon um das Jahr 0 Eisenbahn gibt, dann spricht auch nicht viel gegen Flugzeuge im Jahr 100 und Raumschiffe im Jahr 200. Da bist du also noch voll in der Ästhetik der Antike.
sma:
Ich glaube Zeit alleine reicht nicht, um Raumfahrt zu entwickeln. Es muss auch einen Grund geben.
In unserer Welt war erst mal wichtig, dass es Visionäre gab, Träumer, inspiriert von der frühen SF-Literatur, von denen der bekannteste letztlich dann über Leichen gegangen ist und sich mit dem Bösen verbündet hat, um eine Rakete zu bauen, die den Weltraum erreichen könnte.
Auch brauchte man ein aufgeklärtes und wissenschaftliches Weltbild, sodass die notwendige Mathematik, Chemie und Physik entwickelt werden kann. Der Glaube daran, dass Technik gut und mehr Technik besser sei, hat sicherlich auch nicht geschadet.
Schließlich brauchten man automatische Rechenmaschinen und die notwendige Technologie dafür. Sowohl Theoretiker wie Leibniz, Boole, Shannon oder von Neumann als auch Praktiker wie Zuse oder den Flowers, den Englands ersten (bis 1970 geheim gehaltenen) Computer baute und all Wissenschaftler, die im Rahmen des Manhattan-Projekts auf einmal Geld für ihre Computerprojekte bekamen und letztlich in den 50er Jahren den Erfolg von IBM einleiteten.
Dann brauchte es Machtblöcke, die sowohl militärisch als auch ideologisch miteinander konkurrieren. Zum Beginn des kalten Kriegs war es wichtig, Interkontinentalraketen (ICMs) zu bauen, um Atombomben zielgerichtet an jeden Punkt im gegnerischen Territorium bringen zu können. Nachdem das geregelt war, ging es darum, nicht nur das Weltall sondern den Mond zu erreichen und so zu beweisen, wer überlegen ist. Dazu war es dann auch notwendig, die früheren Forscher miteinzubeziehen. Letztlich braucht man aber auch eine Bevölkerung, die das mitträgt und das war in den USA (vielleicht auch durch den Vietnamkrieg) nicht der Fall, sodass man alle weiteren noch ehrgeizigeren Pläne aufgegeben hatte. Würde man überhaupt weiter kommen? Nicht ohne eine radikale neue Entdeckung, was den Antrieb angeht.
Ohne eine Supertechnologie (oder Magie) wird's daher nix mit weltraumfahrenden von der Antike inspirierten Völkern und wie viel von ihrer Kultur sie sich überhaupt bewahren könnten, wenn sie 200 Jahre technologische Entwicklung im Zeitraffer durchleben, ist noch mal ein ganz anderes Thema. Man vergleiche nur mal England im 18. Jahrhundert mit England im 20. Jahrhundert.
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