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[TTWLB] "I Want To Play" Kapitel II "Mit einem Knall"

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Katharina:
Casey
- Straße Richtung St. Clair River

"Mist." Casey schließt eine Moment die Augen, versucht sich zu sammeln. Sie beisst auf ihre Unterlippe, um sich von den Gedanken an den Jungen abzulenken. Als sie Blut schmeckt und gleichzeitig die Stimme des Mädchens abermals hört, zögert sie aber nicht länger und sprintet los. Die linke Hand ist vor Wut über den sinnlosen Tot des Jungen - oder vielleicht auch aus Wut auf sich selbst, da sie zu langsam war - zu einer Faust geballt. Die rechte umklammert die Waffe, während Casey zu dem Stand läuft.

Outsider:
Dean im Haus.

Mit einem Blick in die Zimmer kann Dean erkennen, das die offenen Türen zu den Zimmern der Kindern gehören. Beide sehen aus als wären sie fluchtartig verlassen worden. Eine Bettdecke welche halb aus dem Bett gezerrt ist, ein Tablett neben dem ein zerbrochenes Glas auf dem Boden liegt. Im Zimmer des Jungen zeigt sich das gewohnte Bild, ein paar Weltraum- und Dinosaurierposter an den Wänden, der Schal des Lieblingsvereins des Jungen, Regale mit Büchern, ein Kleiderschrank aus dem irgendeine Form von Trikot heraushängt. Auf einem Schreibtisch ein Monitor, irgendein Text ist dort geöffnet, die Bücher davor sehen so aus als wenn der Junge gerade Hausaufgaben gemacht hat.

Das Zimmer des Mädchens ist etwas aufgeräumter, über dem Bett sind Leuchtsterne an die Decke geklebt worden, eine abgedimmte Nachttischlampe erzeigt ein warmes, weiches Licht. Die Bettdecke hat Sponge Bob Figuren als Muster. Ein paar Kuscheltiere liegen verstreut im Zimmer herum. Es wirkt so als wenn das Mädchen sie aus dem Bett geworfen hätte. Dort wo sie gestanden haben ist außer einem zerknautschten Kissen nichts zu sehen. Ein paar Bilder hängen an den Wänden. Sie sind mit Reißzwecken oder Tesafilmstreifen  befestigt.

Jetzt stockt Dean. Alle, ausnahmslos alle Bilder zeigen einen hässlichen, ja fast unheimlichen Teddybär mit mal gelben oder roten Augen. Vereinzelt sind ein paar strichmännchenhafte Figuren mit dem Bären zusammen zu sehen, welche wohl das Mädchen darstellen sollen. Mal picknickt der Bär, mal geht er Baden mal sitzt er am Tisch.

Das unheimlichste Bild jedoch liegt auf dem Bett.

Das mit Wachsmalstiften gezeichnete Bild zeigt die Familie West. Ganz rechts das Haus, krakelig aber erkennbar, dann eine Figur die wohl den Vater darstellen soll. Ein Dunkler strich an der rechten Hand könnte einen Aktenkoffer darstellen. Daneben, sie halten sich an den Händen, die Mutter, im Kleid, farbenfroher als der Vater. Dann einzeln der Junge, mehr ein grinsender Kopf mit zu kleinen Körper und dann das Mädchen. Es hält auch Händchen, aber nicht mit jemanden aus der Familie. Links von dem Kind, übergroß in dick aufgetragenen schwarzen und braunen Strichen, die Arme in langen Krallen endend etwas das an einen Bär erinnert. Breiter, massig gedrungener Körper, breiter Kopf mit einem sichelförmigen, grinsenden Mund voller Zähne. Der Bär ist im Vergleich zur Familie riesig und dominiert das Bild

Casey am Strand

Es sind nur noch wenige Meter bis zum Strand und das Rufen des Kindes wird lauter. Dort wo die Straße endet und in das Ufer des St. Clair Rivers übergeht schlägt Casey der kühle Nachtwind vom Fluss her entgegen. Sie kann eine kleine Gestalt erkennen welche hektisch am Ufer auf und abrennt als hätte sie das wichtigste in ihrem Leben verloren. Doch das kleine Kind mit den großen Kulleraugen und lockigen Haaren ruft nicht nach ihrem Bruder oder dem Vater oder der Mutter, es brüllt mit dünner Kinderstimme immer wieder etwas das sich wie „Bofuhls“ anhört.

Die nackten, kleinen Füße des Mädchens wirbeln dabei den Sand des Ufers auf. Bekleidet ist das Mädchen nur mit einer dünnen Strumpfhose und einem zu großen T-Shirt das vielleicht als Nachthemd gedient hat.

Katharina:
Casey am Strand

"Hallo, junge Dame", ruft Casey dem Mädchen zu, als sie sich nähert. Sie versucht, freundlich und entspannt zu wirken, auch wenn ihr bewusst ist, dass sie mit dem rußverschmierten Gesicht, der durchgeschwitzten Bluse und der blutigen Lippe wohl alles andere als vertrauenswürdig wirkt. "Nach wem rufst du denn? Ist jemand in den Fluss gefallen?". Während sie fragt, lässt Casey auch schon hektisch hre Augen über das Wasser schweifen und versucht zu erkennen, ob dort etwas Ungewöhnliches zu entdecken ist.

Outsider:
Als das Mädchen Caseys Stimme hört hält es inne und Blickt die Ermittlerin aus großen Augen an. Ihre kleinen dürren Arme hat sich vor der Brust fest zusammengepresst, die Hände in das T-Shirt gekrallt, sie zittert am ganzen Körper. Der Wind spielt mit dem zu großen T-Shirt und sie tritt von einem Fuß auf den anderen.

„Hast du Boofuls gesehen?“ fragt sie mit dünner Stimme und etwas wie aufkeimende Hoffnung zeichnet sich in ihren Augen ab.

Das Casey eine Waffe gezogen hat, ihr Gesicht rußverschmiert ist und eigentlich irgendwas ganz und gar nicht stimmen dürfte, wenn eine Fremde mit einer Waffe hinter einem, in der Nacht, am Strand auftaucht scheint das Mädchen nicht zu bemerken oder es ist ihm egal.

Das Wasser hinter dem Mädchen ist ruhig, nur flache Wellen werden an den Strand gespült die nicht viel mehr als ein Kräuseln sind. Keine Anzeichen von einem Spielzeugteddy oder etwas Schlimmeren, das in der Lage gewesen ist die Tür der Wests samt Rahmen einzutreten, etwas das Miss West zerrissen und das Auto beschädigt hat.

Katharina:
Casey - Am Strand

Casey steckt ihre Waffe weg und geht in die Hocke, um etwa auf Augenhöhe mit dem Mädchen zu sein: "Wer ist denn Boofuls?", erkundigt sie sich, "Ist das dein Bruder?" Bei den letzten Worten muss Casey schwer schlucken, da sie vor ihrem geistigen Auge wieder den leblosen Körper des Jungen vor sich sieht, den sie liegen ließ, um hier mit diesem Mädchen zu sprechen, das zumindest auf den ersten Blick ohnehin unverletzt und nicht in Gefahr zu sein scheint.

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