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Warum ist D&D Marktführer
schneeland:
--- Zitat von: Megavolt am 3.12.2023 | 15:47 ---Ein großer Vorteil unseres Hobbys: Die eigene Spielrunde realexistiert völlig unabhängig vom restlichen Universum.
--- Ende Zitat ---
Für die zu einem Zeitpunkt X existierende Runde ist das schon richtig. Da kann Dir egal sein, ob Ulisses für DSA6 auf ein leicht-gewichtiges W6-Poolsystem setzt oder die Vergessenen Reiche in der nächsten D&D-Version auch wirklich ganz offiziell vergessen sind - im Zweifelsfall spielst Du halt einfach die aktuelle Version weiter. Kampagnen gibt's ja auch oft noch mehr als man bis zur Rente braucht. Und wenn Du unbedingt gern die neuen Zaubersprüche (jetzt endlich wieder mit Reimen!) aus "Tatzelwurm und Magierturm" in Dein Spiel integrieren willst, musst Du halt konvertieren, aber auch das nimmt der abgehärtete Alt-Spielleiter vielleicht noch auf sich.
Probleme tauchen aber dann auf, wenn mal Leute aus der aktuellen Runde aussteigen (Umzug, neuer Job, Nachwuchs, in die harte Brettspielszene abgerutscht,...). Wenn Du dann entweder nach neuen Spielern suchst oder gar selbst einer Runde beitreten willst, dann wird sich das Universum mit hämischem Lachen wieder in Dein glückliches Leben im abgeschiedenen Rollenspieltal einmischen. Denn die Leute, auf die dann triffst, sind ja mit hoher Wahrscheinlichkeit mit den aktuell angesagten Systemen sozialisiert und nicht mit denen von vor 20 Jahren.
Man sieht das ja auch ganz gut an den Statistiken von WotC (ich nehme mal die von 2020, weil's da die hübsche Grafik gibt): ~85% der Spieler sind unter 40. Und selbst wenn wir davon ausgehen, dass das vielleicht etwas US-zentrisch ist und ein paar Bestandsgruppen nicht mit erwischt, dann läuft es halt darauf raus, dass v.a. relevant ist, was in der Altersgruppe zwischen 20 und 35 passiert. Und, um den Bogen zum Ausgangsthema zu spannen, dort zieht D&D offensichtlich recht gut und hat es geschafft, auf den Plattformen präsent zu sein/werden, auf denen die Leute ohnehin unterwegs sind (Youtube, TikTok, Tumblr, ggf. auch noch Twitter).
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Weltengeist:
--- Zitat von: Boba Fett am 3.12.2023 | 18:34 ---Ich entstamme einer Generation, wo „Fantasy“ sich über die ‚typischen’ Spezies, das Fehlen von Technik und die Existenz von Übernatürlichem (Magie im allgemeinen Genannt) definierte.
--- Ende Zitat ---
Ich weiß, du bist ja auch fast zwei Jahre älter als ich - gaaaaanz andere Generation, fast schon Boomer... ~;D
sma:
--- Zitat von: Megavolt am 3.12.2023 | 11:14 ---700 000 DnD-Interessierte ist mal ne Ansage.
--- Ende Zitat ---
Hasbro hat nicht zuletzt dank D&D Beyond belastbare Zahlen, die wir hier nur raten können. Ich habe es jedenfalls nicht geschafft, eine Aufteilung der Nutzer nach Ländern oder auch nur der Critical Role Fans nach Ländern zu finden, um dadurch zu wissen, wie viele Leute aus Deutschland (oder dem deutschsprachigen Raum) da regelmäßig zuschauen und sich damit definitiv als "interessiert" klassifizieren.
Vielleicht rechnen sie sich die Zahl auch einfach schön, denn wenn man z.B. einfach jeden Besucher des D&D-Films als "interessiert" nimmt, kommen wir auf 696.734.
Oder man sagt, dass wenn sie irgendein Actual Play gucken, dann sicherlich auch D&D und schaut einfach mal bei RocketBeans oder Gronkh vorbei. Der Horde-Weihnachtsstream aus dem letzten Jahr wurde z.B. von fast 170.000 Leuten geschaut und jüngste RB D&D-Kampagne vom letzten Monat, hatte knapp 270.000 Zuschauer in Folge 1 und 130.000 Zuschauer in Folge 2 (krass, wie viele Leute abspringen). Sie wurde übrigens von WotC bezahlt.
Damit sind die 700.000 vielleicht sehr optimistisch, aber 300.000 ist eine solide untere Grenze.
Und falls die runtergerechneten 33.000 verkauften GRWs in 2023 stimmen sollten und da dort ja 50% Player und 50% GM + Monsterbuch addiert waren, könnten da wiederum 8.000 SLs bei sein und somit bei angenommener Gruppengröße von 5 ca. 40.000 aktiv Spielende entstehen. In den Jahren seit es D&D auf deutsch gibt, wurden aber mindestens mal so viele Bücher wie DSA-GRWs verkauft, denn auch da gab es mindestens 8 Auflagen, verdoppeln wir das also einfach mal auf 80.000 Spielende.
Aber eigentlich ist das aktive Spielen für die Marke nicht wichtig. Es reicht, wenn die Leute irgendwas mit D&D drauf konsumieren, seien es nun Würfel oder T-Shirts oder das nächste Baldurs Gate.
Alexandro:
--- Zitat von: Boba Fett am 3.12.2023 | 14:11 ---Vor D&D 4 war D&D auch unglaublich stark, auch oD&D und aD&D bei TSR.
--- Ende Zitat ---
Das stimmt so nicht. D&D hatte einen kurzen Popularitätsschwung in den 80ern (auch negative Berichterstattung ist Berichterstattung), der während der 90er schon wieder komplett weg war. Die meisten Normalos wussten nichtmal, dass es zu D&D noch eine Version mit einem "A" davor gab.
3.0/3.5 war Anfang der 2000er in erster Linie deswegen so erfolgreich, weil WotC eine sehr intensive Werbekampagne gefahren hat (und auch gezielt in Bereichen geworben hat, in denen Gamer normalerweise nicht unterwegs sind) - und damit eine Menge Neukunden generiert hat.
Gegen 2007 hatte Hasbro aber entschieden, dass nur noch Marken welche mindestens $100k im Jahr generieren ein üppiges Werbebudget erhalten. Und da war D&D (trotz allem Erfolg und Wachstum) nicht mal ansatzweise dran. Deswegen wurde die Werbung für diese neue Edition sehr vernachlässigt, weil einfach kein Geld dafür da war (später fand man günstige Alternativen über "Influencer" (Penny Arcade damals), aber richtig groß wurde diese Art der Werbung erst mit D&D5).
Wird alles schön in diesem Video aufgedröselt:
https://youtu.be/ADzOGFcOzUE?si=aJaJiZX8YCSxBPw2
Zanji123:
--- Zitat von: Boba Fett am 3.12.2023 | 14:11 ---Ist es nicht...
Vor D&D 4 war D&D auch unglaublich stark, auch oD&D und aD&D bei TSR.
Was hatte damals noch Zahlen (vor Wizards und vor D20)?
Call of Cthulhu, Shadowrun, WoD. Und das war kein Fantasy. Und man hat das meistens zusammen mit Fantasy gespielt (was dann in USA wieder D&D war [und in Deutschland DSA]).
Alle anderen damaligen Systeme waren anteilig genau so präsent, wie heute die Alternativen präsent sind. Heute hat Paizo Pathfinder, Free League oder Modiphius auch gute Zahlen. Damals waren es andere Systeme.
Die sind/waren stark aber eben kein Vergleich zum Major Player.
Damals wurde es eben nur nicht so bewusst wahrgenommen, weil es kaum Zahlen gab. Heute kannst Du jederzeit sehen, wieviele Runden auf Roll20 von welchem System gezockt werden.
Und Du kannst auch die Umsatzzahlen von Wizards sehen. D&D war nur zur D&D4 Zeit etwas kleiner als Pathfinder. Aber selbst dann eben nur gerade etwas.
Das ist so, wie wenn man sagt: "echt krass, dass Bayern München erst in den letzten 5 Saisons die Tabelle so dominiert", nach dem sie 3 Jahre ausnahmsweise ganz knapp nicht am Ende deutscher Fußballmeister wurden, sondern nur 2. (und dabei 28 Trainer gekündigt und neu eingestellt haben).
--- Ende Zitat ---
nur war D&D zu D&D 3 Zeiten nicht so krass präsent. Nochmal: ich rede hier nicht von Großstädten die einen LGS hatten. D&D Zeug hast du in meiner Region echt nicht gesehen. In den Läden gab's nur DSA Kram. Das AD&D überhaubt auf Deutsch verfügbar war, wusste ich lange Zeit z.b. gar nicht. DSA hatte eine Marktmacht imho die war schon krass (zu DSA 3 und 4 Zeiten sag ich mal) hier in Deutschland. Diese ist jedoch komplett auf D&D geschwenkt.
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