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Umgang mit inaktiven/desinteressierten Spieler
flaschengeist:
Erstmal, herzlich Willkommen im Tanelorn :howdy:. Ich bin beeindruckt wie offen und differenziert du die Angelegenheit schilderst. Bevor ich meinen Senf dazu gebe, habe ich noch eine Frage:
--- Zitat von: Maumbra am 3.01.2024 | 13:59 ---Mein Mann hat bereits ein paar mal das Gespräch zu ihm gesucht, um zu fragen, ob er denn überhaupt noch Interesse an seinem Charakter oder dem Spiel allgemein hat.
--- Ende Zitat ---
Hat dein Mann diese Gespräche unter vier Augen geführt? Und gab es zumindest ein persönliches Gespräch (also "face to face")?
Skaeg:
--- Zitat von: Maumbra am 3.01.2024 | 13:59 ---Mein Mann versuchte daraufhin, ihn auf verschiedene Weisen zur Aktion ingame zu bringen.
NPC, die sich nur an ihn wenden wollten, weil er am vertrauenswürdigsten schien -> gescheitert. Er hat einfach nicht reagiert.
Szenarien, die perfekt auf die Fähigkeiten seines Charakters ausgelegt waren und sein Handeln erforderten-> gescheitert. Er hat IC sich ne Flasche Alk genommen und in ne Ecke gesetzt und gewartet, was wir anderen machen.
Extra-Loot oder Hilfe, die sein Charakter aufgrund seines Rangs beanspruchen könnte, um der Gruppe zu helfen -> gescheitert. Er hat nach einer Session vergessen, wie er es einlösen könnte und wollte sich nicht mehr damit beschäftigen.
--- Ende Zitat ---
Ich würde erstmal aufhören, ihm solche Extrawürste zu braten, wenn sowieso nur Frust dabei herumkommt. Nehnt ihn halt als Mitläufer, seinen Charakter als NPC-Sidekick+, (und wenn er nicht da ist, ohne +) und schaut mal, wie das für euch funktioniert.
Wenn er sich dann allerdings beschwert, weil ihr seinen Charakter, um es mal so zu sagen, so casual behandelt wie er die Runde, dann sehe ich keine harmonische Lösung.
Megavolt:
Ich schließe mich dem Zed an, der Mann sucht den sozialen Kontakt, und den solltet ihr vielleicht besser anders organisieren, wenn die aktuelle Variante zu Frustrationen führt.
Skaeg:
--- Zitat von: Zed am 3.01.2024 | 14:38 ---Mein Gefühl: Seine Rollenspielzeit ist für ihn vorbei, aber die Freundschaften, die sich dummerweise wohl auf Rollenspiel begründeten, möchte er weiter behalten.
So kommt er ohne Bock zum Rollenspiel, aber er freut sich, Euch zu treffen.
Eine optimale Lösung könnte sein, dass ihr Eure Freundschaft auf andere Beine stellt, indem Ihr als Freunde gemeinsam andere Dinge unternehmt, an denen er und Ihr Freude habt, (gemeinsam Tatort gucken, Brettspielabende, Wochenendurlaub, was weiß ich), dabei das Thema Rollenspiel ausklammert - und die Rollenspielrunde ohne ihn weiterführt.
--- Ende Zitat ---
Naja, sie spielen online. Ich nehme mal an, weil persönliches Treffen nicht praktikabel ist (der Spieler ja evtl. sogar im Ausland wohnt, verstehe ich recht?) Da sind diese Alternativen nicht wirklich welche.
Boba Fett:
Hallo Maumbra!
Schön, dass Du an Board bist! :d
Zum Thema:
Ich denke, der Spieler ist ein typischer "Casual Gamer". Der spielt mit, weil er gerne mit Euch Dinge in Gesellschaft macht. Wahrscheinlich könntet Ihr auch einen Brettspielabend ausrufen und er wäre auch dabei.
Es geht ihm eher ums "wir machen was zusammen" und weniger ums "ich spiele Rollenspiel". Das hat bei Casual Gamern einfach einen anderen Stellenwert. Und dementsprechend gibt er sich da einfach nicht die Mühe, die Erwartungen anderer zu erfüllen, vielleicht sogar, weil er die gar nicht so wahrnimmt - immerhin hat er ja ganz andere.
Dass er öfter fehlt liegt dann ganz einfach daran, dass es dann immer andere "Gesellschaften" gibt, die er bevorzugt.
In Summe: Das Rollenspiel ist für den Casual Gamer Mittel zum Zweck, was mit Euch gemeinsam zu machen und für sich selbst nicht wichtig und Ihr als Gemeinschaft steht in seiner "würde gern Dinge mit XYZ machen" Rangliste nicht auf Platz 1. Das heisst nicht, dass Ihr ihm unwichtig sein, nur dass es Leute gibt, mit denen er einfach lieber Dinge macht (seine Freundin zum Beispiel).
In seiner Abwägung der Freizeitgestaltung und auch der "sich im Rollenspiel Mühe geben" ist das dementsprechend wahrnehmbar.
Was kann man machen?
1. Ohne ihn mitspielen und sich nur Leute suchen, die keine Casual Gamer sind und aktiv mitmachen - das wird ihn mit Sicherheit verärgern, denn er schätzt ja durchaus Euer Miteinander, nur eben nicht so, wie ihr das gern hättet. Dann solltet Ihr das dann zukünftig aber auch bei "wir suchen uns neue Mitspieler" klarstellen.
2. Damit leben und das Rollenspiel so gestalten, dass es unwichtig ist, ob er dabei ist oder ob er aktiv ist. Eine Rolle, in der er teilnehmen kann, wo Abwesenheit oder Inaktivität aber nicht den Spielverlauf beeinträchtigt...
Was sollte man nicht machen?
- Versuchen ihn zu ändern... Denn Ihr spielt schon lange zusammen und Rollenspiel hat ihn nicht so gepackt, dass er mit Leib und Seele des Spielens wegen dabei ist - warum sollte sich das jetzt irgendwann ändern?
- Ultimatum stellen ... bringt nichts, höchstens Ärger. Ein "wenn du dich mehr einbringst, musst du gehen" sorgt maximal dafür dass sich jemand für eine Weile anstrengt und dann wieder ins alte Schema zurückfäkllt und danach beleidigt ist, dass er gehen muss, denn er hatte sich doch angestrengt und das wird gar nicht honoriert.
Wenn ein wasserscheuer Nichtschwimmer in den Schwimmverein einritt, weil der gerne bei den Leuten am Beckenrand sitzt, da er die Leute mag, dann sollte man ihn nicht ins Wasser zwingen.
Entweder man lebt damit, dass er eben wenigstens ab und zu dabei ist, oder man sagt ihm "wir machen Leistungssport und Du nimmst einem potentiellen Mitglied den Platz weg und bringst keine Leistung. Sorry, aber Adieu!"
Was anderes sehe ich nicht.
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