Pen & Paper - Rollenspiel > Pen & Paper - Spielleiterthemen
Alte Kampagne nach 20 Jahren Rollenspielpause fortführen
Namo:
Da ich am Wochenende mein Kampagnenweb mal wieder aktualisiert habe und ich schon öfters davon geschrieben habe hier mal noch die Inspiration dazu:
https://youtu.be/p9qQ4Yk6i4E?si=KPXJRUCitFmDCfwP
Fand das Video damals absolut inspirierend und hat mir tatsächlich die Arbeit am Kampagnenentwurf massiv voran getrieben. Das war für mich beim Wiedereinstieg ins Hobby und der Planung einer Wiedereinstiegskampagne tatsächlich eine der größten Hilfen. Und die Grundzüge zahlen sich tatsächlich nahezu jeden Abend aus. Momentan habe ich eigentlich jeden Abend quasi eine Stereospur laufen. Die Fortentwicklung des Hauptplots und die Fortentwicklung einer (oder mehr) der drei Charakterplots. Allerdings versuche ich es nicht auf die Spitze zu treiben, da ich sonst Angst hätte alles in eine Telenovela zu verwandeln. Aber den Spielern gefällt es bis hierhin offensichtlich sehr gut.
Aufgrund der Grundstruktur ergeben sich eigentlich die Abenteuer fast von ganz alleine. Je nachdem in welche Richtung die Spieler ihre Charaktere bewegen, welchen Hook sie aufnehmen, befinden sie sich irgendwo im Kampagnennetz und ich kann das nahezu aus dem Stand aufnehmen und aufgrund des Hintergrundes und der Beweggründe der ganzen NSC ein Abenteuer bzw. einen Abend generieren. Einzig, dadurch dass das ganze recht Handlungszentriert ist, ergeben sich eben eher Handlungen/Dialoge daraus, weniger Abenteuer mit Monstern/Dungeons/Schätzen im eigentlichen Sinne. Daran habe ich nach wie vor zu arbeiten. Das läuft aber ganz gut denke ich.
Aktuell plane ich die nächsten zwei Abende mit einem hoffentlich "normaleren" Abenteuer. Wobei die erste Hälfte wieder deutlich mehr soziale Interaktion haben wird, während die zweite Hälfte hoffentlich so klassisch wird wie 90er Jahre Rollenspiel nur werden kann. Dazu ein anderes mal aber mehr.
Namo:
Am Wochenende war es mal wieder soweit. Der Beginn eines neuen Abenteuers innerhalb der Kampagne und nach zwei relativ intensiven Abenden im Rahmen einer Stadthandlung, sollte es nun nochmal etwas "leichter" vonstattengehen was die Handlung angeht. Ich möchte versuchen auch Beats in der Handlung zu setzen. Hetzt die Gruppe von einem Höhepunkt zum nächsten, sind diese ja nichts mehr besonderes. Und allen hängt noch spürbar das letzte Abenteuer im Kopf in dem zugegebenermaßen auch einiges an lore dump enthalten war. Daher soll es die nächsten beiden Abende etwas gemächlicher zugehen, bevor hoffentlich bei der letzten Sitzung des Jahres nochmal ein kleiner Knall zum Jahresabschluss folgt.
Ein besonderes Thema https://www.tanelorn.net/index.php/topic,129232.0.html habe ich hier im Forum vor kurzem angerissen. Neben den drei Spielercharakteren, befinden sich in der Gruppe auch zwei NSC Charaktere die mehr oder minder ungewollt zum festen Cast der Gruppe geworden sind. Dadurch wirkte mir deren Inszenierung aber etwas schwach. Während das bei einem der beiden noch klar geht (er ist eigentlich nur dazu da, das Boot der Spieler zu steuern, da sie es nicht können), ist es bei dem anderen etwas ärgerlicher (Alter Krieger, der einst in der Königsgarde war und diese vermeintlich unehrenhaft verlassen hat).
Nach den Eindrücken aus dem Thread, habe ich mich tatsächlich etwas mehr mit den beiden Charakteren auseinandergesetzt und wie ich sie mehr zu "echten" Charakteren mache die auch den Spielern mehr bedeuten. Interessant war jetzt die Evolution des jungen Maats bzw. Kapitäns. Dieser stammt ohnehin aus der Stadt deren Ziel die aktuelle Schiffsreise war. Dort erwarteten ihn neben ein paar Bullytypen die ihn schon früher schikaniert haben und die nur durch das Auftreten der Spieler von ihm abgelassen haben, auch das Mädchen in das er verliebt war bzw. noch immer ist. Er fühlt sich ihrer aber nicht Wert. Oder er ist einfach schüchtern. Umgekehrt haben ihn die letzten Wochen, in denen er auch zum ersten Mal Untoten begegnet ist, aber auch gezeichnet. So hat er vor den Bullys keine Angst mehr und nimmt gerne das Angebot der Charaktere an ihm etwas kämpfen bei zu bringen. Der Höhepunkt war dann noch der Besuch bei seinem alten Vater, der dabei helfen konnte, Informationen zu beschaffen, die die Charaktere suchten. Hier wurde den Spielern dann wohl der ganze Charakter ihres jungen Kapitäns bewusst. Ein übellauniger Vater, der eigentlich Fischer war aber sein Boot verloren hat. Und nicht nur das, die Mutter des Jungen ist früh abgehauen und hat die Männer alleine gelassen, so dass er als Hänfling viel zu früh am Hafen mitarbeiten musste und so den Bullys ausgesetzt war. Weswegen er am Ende aus der Stadt auch raus wollte um ein neues Leben anfangen. Er hat sogar seinen Nachnamen abgelegt. Und doch ist er jetzt wo er wieder bei seinem offensichtlich leicht dementen Vater ist, dennoch pflicht- und familienbewusst und mag sich noch um ihn kümmern und ihn auch irgendwie stolz machen.
Das waren ein paar wenige Szenen die ich eingebaut habe. Aber für die Spieler wurde der NSC so deutlich facettenreicher. Man hat das direkt am Tisch gespürt. War er vorher nur der fröhliche Kerl der im Hintergrund alles um das Boot managt, war hier jetzt ein Mann mit einem echten Leben. Das Interessante für mich war die Blaupause die ich dazu ein wenig benutzt habe. Er war ja auch im Zombieabenteuer anwesend und hat dieses mit Schrecken überstanden. Sowas prägt. Und so kam mir Samweis Gamdschie in den Sinn. Und auf einmal brauchte ich mir nicht mehr wirklich viel Gedanken um den Charakter machen. Die kamen mit der Verknüpfung zu Sam automatisch. Ein einfacher Hobbit, der auf dem Weg über sich hinaus gewachsen ist. Das aber nie körperlich, sondern einfach nur seinen immer stärker werdenden Willen tragend.
Das ist ohnehin eine der für mich dieses Jahr spannendsten Lehren beim Rollenspiel. Ich glaube so hatte ich das früher nicht umgesetzt und mir viel mehr Mühe bei den NSC Verhaltensweisen gemacht: Ich übernehme für Neben-NSC jetzt ständig irgendwelche Menschen die ich aus dem reallife her kenne oder eben bestimmte Filmfiguren. So kam auch am Wochenende mein alter Englischlehrer als Stadtherold vor.
Ansonsten muss ich zugeben, dass ja einer der Standard SL Tipps ist, eine Namensliste dabei zu haben. Die habe ich so sehr wie selten benötigt. Am Ende brauchte ich die Namen aber vor allem auch, um Pferden die die Charaktere erwarben ebenfalls mit Namen auszustatten. Das war dann auch ein kleines Highlight an einem ohnehin extrem lustigen Abend. Ich machte den Fehler ein Pferd Elric zu nennen. Einer der Spieler kennt allerdings Elric von Melniboné und musst einen entsprechenden Spruch dazu machen. Wenn man mir aber so einen Ball hinwirft ist das immer gefährlich. Das Ende vom Lied ist nun, dass in meiner Welt die edelste Pferderasse, die Pferde von der Inselgruppe Melniboné sind. Melnibonéer halt. Dazu musste ich nun sogar die Karte um eine vorher nicht vorhandene Inselgruppe erweitern. Und hier sehe ich, wie ich mich gerne in Nebensächlichkeiten verliere, die nur ich eigentlich verstehe. Ich habe mir dann gleich nochmal die Quenya/Sindarin Sprache vorgenommen und geschaut ob es Begrifflichkeiten von Tolkien für träumende Stadt gibt. Und voila - die Hauptstadt der Inselgruppe ist nun Ostoloré - die träumende Stadt ~;D (in den Elric Romanen ist die Hauptstadt Melnibonés - Imrryr, die träumende Stadt). Natürlich habe ich bei dem Prozess schon gleich Ideen für Abenteuer bekommen. Aber gut - den Vater des Kapitäns habe ich auch Victor Braske genannt. Der erste Traumschiffkapitän hieß mit Nachname Braske und den Kapitän den Sascha Hehn später spielte Victor. Fand ich witzig. Für so ein bißchen Blödelquatsch wie zuvor geschrieben muss auch immer mal Platz sein. Und ich glaube unsere letzte Runde war die bisher witzigste. Wir haben wirklich extrem viel gelacht, was auch mal schön war. Auch wenn ansonsten storymäßig nicht viel passiert ist.
Aber so sieht man, wie schnell, auch mal unwissentlich, die Spieler die Welt mitgestalten. Ich habe nun die Weltkarte entsprechend angepasst. Das Problem daran ist nur, dass ich gerade ein paar Tage vorher ein Fotobuch fertiggestellt und bestellt habe, dass das erste Jahr der Kampagne abbildet und ich den Spielern an unserem letzten Abend dieses Jahr als Weihnachtsgeschenk überreichen will. Die darin enthaltene Weltkarte ist nun schon obsolet.
klatschi:
--- Zitat von: Namo am 11.11.2024 | 14:15 ---Am Wochenende war es mal wieder soweit. Der Beginn eines neuen Abenteuers innerhalb der Kampagne und nach zwei relativ intensiven Abenden im Rahmen einer Stadthandlung, sollte es nun nochmal etwas "leichter" vonstattengehen was die Handlung angeht. Ich möchte versuchen auch Beats in der Handlung zu setzen. Hetzt die Gruppe von einem Höhepunkt zum nächsten, sind diese ja nichts mehr besonderes. Und allen hängt noch spürbar das letzte Abenteuer im Kopf in dem zugegebenermaßen auch einiges an lore dump enthalten war. Daher soll es die nächsten beiden Abende etwas gemächlicher zugehen, bevor hoffentlich bei der letzten Sitzung des Jahres nochmal ein kleiner Knall zum Jahresabschluss folgt.
Ein besonderes Thema https://www.tanelorn.net/index.php/topic,129232.0.html habe ich hier im Forum vor kurzem angerissen. Neben den drei Spielercharakteren, befinden sich in der Gruppe auch zwei NSC Charaktere die mehr oder minder ungewollt zum festen Cast der Gruppe geworden sind. Dadurch wirkte mir deren Inszenierung aber etwas schwach. Während das bei einem der beiden noch klar geht (er ist eigentlich nur dazu da, das Boot der Spieler zu steuern, da sie es nicht können), ist es bei dem anderen etwas ärgerlicher (Alter Krieger, der einst in der Königsgarde war und diese vermeintlich unehrenhaft verlassen hat).
Nach den Eindrücken aus dem Thread, habe ich mich tatsächlich etwas mehr mit den beiden Charakteren auseinandergesetzt und wie ich sie mehr zu "echten" Charakteren mache die auch den Spielern mehr bedeuten. Interessant war jetzt die Evolution des jungen Maats bzw. Kapitäns. Dieser stammt ohnehin aus der Stadt deren Ziel die aktuelle Schiffsreise war. Dort erwarteten ihn neben ein paar Bullytypen die ihn schon früher schikaniert haben und die nur durch das Auftreten der Spieler von ihm abgelassen haben, auch das Mädchen in das er verliebt war bzw. noch immer ist. Er fühlt sich ihrer aber nicht Wert. Oder er ist einfach schüchtern. Umgekehrt haben ihn die letzten Wochen, in denen er auch zum ersten Mal Untoten begegnet ist, aber auch gezeichnet. So hat er vor den Bullys keine Angst mehr und nimmt gerne das Angebot der Charaktere an ihm etwas kämpfen bei zu bringen. Der Höhepunkt war dann noch der Besuch bei seinem alten Vater, der dabei helfen konnte, Informationen zu beschaffen, die die Charaktere suchten. Hier wurde den Spielern dann wohl der ganze Charakter ihres jungen Kapitäns bewusst. Ein übellauniger Vater, der eigentlich Fischer war aber sein Boot verloren hat. Und nicht nur das, die Mutter des Jungen ist früh abgehauen und hat die Männer alleine gelassen, so dass er als Hänfling viel zu früh am Hafen mitarbeiten musste und so den Bullys ausgesetzt war. Weswegen er am Ende aus der Stadt auch raus wollte um ein neues Leben anfangen. Er hat sogar seinen Nachnamen abgelegt. Und doch ist er jetzt wo er wieder bei seinem offensichtlich leicht dementen Vater ist, dennoch pflicht- und familienbewusst und mag sich noch um ihn kümmern und ihn auch irgendwie stolz machen.
Das waren ein paar wenige Szenen die ich eingebaut habe. Aber für die Spieler wurde der NSC so deutlich facettenreicher. Man hat das direkt am Tisch gespürt. War er vorher nur der fröhliche Kerl der im Hintergrund alles um das Boot managt, war hier jetzt ein Mann mit einem echten Leben. Das Interessante für mich war die Blaupause die ich dazu ein wenig benutzt habe. Er war ja auch im Zombieabenteuer anwesend und hat dieses mit Schrecken überstanden. Sowas prägt. Und so kam mir Samweis Gamdschie in den Sinn. Und auf einmal brauchte ich mir nicht mehr wirklich viel Gedanken um den Charakter machen. Die kamen mit der Verknüpfung zu Sam automatisch. Ein einfacher Hobbit, der auf dem Weg über sich hinaus gewachsen ist. Das aber nie körperlich, sondern einfach nur seinen immer stärker werdenden Willen tragend.
Das ist ohnehin eine der für mich dieses Jahr spannendsten Lehren beim Rollenspiel. Ich glaube so hatte ich das früher nicht umgesetzt und mir viel mehr Mühe bei den NSC Verhaltensweisen gemacht: Ich übernehme für Neben-NSC jetzt ständig irgendwelche Menschen die ich aus dem reallife her kenne oder eben bestimmte Filmfiguren. So kam auch am Wochenende mein alter Englischlehrer als Stadtherold vor.
Ansonsten muss ich zugeben, dass ja einer der Standard SL Tipps ist, eine Namensliste dabei zu haben. Die habe ich so sehr wie selten benötigt. Am Ende brauchte ich die Namen aber vor allem auch, um Pferden die die Charaktere erwarben ebenfalls mit Namen auszustatten. Das war dann auch ein kleines Highlight an einem ohnehin extrem lustigen Abend. Ich machte den Fehler ein Pferd Elric zu nennen. Einer der Spieler kennt allerdings Elric von Melniboné und musst einen entsprechenden Spruch dazu machen. Wenn man mir aber so einen Ball hinwirft ist das immer gefährlich. Das Ende vom Lied ist nun, dass in meiner Welt die edelste Pferderasse, die Pferde von der Inselgruppe Melniboné sind. Melnibonéer halt. Dazu musste ich nun sogar die Karte um eine vorher nicht vorhandene Inselgruppe erweitern. Und hier sehe ich, wie ich mich gerne in Nebensächlichkeiten verliere, die nur ich eigentlich verstehe. Ich habe mir dann gleich nochmal die Quenya/Sindarin Sprache vorgenommen und geschaut ob es Begrifflichkeiten von Tolkien für träumende Stadt gibt. Und voila - die Hauptstadt der Inselgruppe ist nun Ostoloré - die träumende Stadt ~;D (in den Elric Romanen ist die Hauptstadt Melnibonés - Imrryr, die träumende Stadt). Natürlich habe ich bei dem Prozess schon gleich Ideen für Abenteuer bekommen. Aber gut - den Vater des Kapitäns habe ich auch Victor Braske genannt. Der erste Traumschiffkapitän hieß mit Nachname Braske und den Kapitän den Sascha Hehn später spielte Victor. Fand ich witzig. Für so ein bißchen Blödelquatsch wie zuvor geschrieben muss auch immer mal Platz sein. Und ich glaube unsere letzte Runde war die bisher witzigste. Wir haben wirklich extrem viel gelacht, was auch mal schön war. Auch wenn ansonsten storymäßig nicht viel passiert ist.
Aber so sieht man, wie schnell, auch mal unwissentlich, die Spieler die Welt mitgestalten. Ich habe nun die Weltkarte entsprechend angepasst. Das Problem daran ist nur, dass ich gerade ein paar Tage vorher ein Fotobuch fertiggestellt und bestellt habe, dass das erste Jahr der Kampagne abbildet und ich den Spielern an unserem letzten Abend dieses Jahr als Weihnachtsgeschenk überreichen will. Die darin enthaltene Weltkarte ist nun schon obsolet.
--- Ende Zitat ---
Mega - und ich finde die Idee mit dem Fotobuch sehr schön! Dass das eine Inselgruppe fehlt - nun, vielleicht ist das Exemplar, dass sie nun bekommen von einem Künstler, der sich einem konkurrierenden Pferdegestüt sehr verbunden fühlt und deswegen die Insel „aus versehen“ vergessen hat.
Es ist echt schön zu verfolgen wie deine Kampagne läuft und wie du immer mehr Sicherheit in deiner neuen alten Rolle gewinnst ☺️
Namo:
Danke dir. Ja, ich bin schon gedanklich etwas am Resumee ziehen. In 2 Monaten ist es fast genau 1 Jahr her seitdem das erste Mal der Gedanke in die Richtung aufleben der alten Kampagne entstanden ist. Und heute stehen wir hier. Die nächsten zwei Wochen befasse ich mich mit meiner letzten "Herausforderung" - dem Design und bespielen des ersten Dungeons in unserer Kampagne. Die kommen ja höchst selten bei mir vor, aber ein wenig freue mich schon darauf. Dann haben wir fast alles gespielt, was in so einer Runde vorkommen kann bzw. als Spielleiter eingebracht werden kann.
Heute sind auch die Fotobücher gekommen, die ich für meine Spieler als Weihnachtsgeschenk zu unserer letzten Sitzung des Jahres erstellt habe. Sie bilden unsere gemeinsamen Abenteuer des ersten Jahres ab, von unserem persönlich ersten Treffen nach 20 Jahren bis hin zum geplanten letzten Abend (mal sehen ob der so stattfindet - war extra schon vorsichtig mit den Bildern auf der letzten Seite ;D). Leider haben sich wegen Übermüdung meinerseits ein zwei Schreibfehler bzw. unrunde Formulierungen eingeschlichen, aber ich denke das wird keinen stören. Die sind in echt wirklich schön geworden. Ist ja immer so einen Sache bezüglich des Quellmaterials. Einer meiner Angestellten hält mich jetzt auch schon für verrückt nehme ich an. Weil ich ihm gleich alles mögliche zu den Charakteren erzählt habe die man da so sieht ~;D
Hier ein paar Auszüge davon:
Namo:
Und wir näheren uns langsam dem einjährigen Jubiläum des Projektes "zurück ins Rollenspiel". Unfassbar noch immer. Gestern haben wir dann unseren 10. Abend gespielt. Quasi eine Neujahresrunde. Während ich die Tage dann ein Resümee zum ersten Jahr ziehen möchte, mag ich noch ein paar Sätze zu den letzten drei Abenden verlieren zu den Dingen die mir aufgefallen sind. Da ich den Thread aber auch nicht mit Belanglosigkeiten oder Wiederholungen zuspammen möchte, gehe ich nur auf weitere entstandene Probleme oder gut gelungene Dinge im Rahmen der Abende ein.
Am letzten Abend im alten Jahr haben wir ein drei Abende überspannendes Abenteuer abgeschlossen. Das sollte wie ein gutes Musikstück etwas die Aufregung nach dem Abenteuer zuvor heraus nehmen, nur um zum Ende hin wieder anzusteigen. So die Idee. Die Ausführung war aus meiner Sicht nicht ganz so gelungen. Wir hatten denke ich grundsätzlich wieder Spaß und es sind auch ein paar denkwürdige/witzige Szenen daraus entstanden. Aber das Pacing! Meine Güte. Das ist mir echt nicht gut gelungen. Wir haben uns in manchen Szenen zeitlich ungeplant total verrannt zeitlich. Das hat dazu geführt, dass ich nicht an den Stellen enden konnte an denen ich wollte und am letzten Abend sogar gefühlt relativ gehetzt "vorspulen" musste um noch den von mir gewünschten Jahresabschluss hin zu bekommen. Das hat mich im nachhinein total geärgert. Genauso wie mir das Abenteuer aufgrund der Reisesituation auch irgendwie extrem railroadig vorkam. Ich denke alles Dinge die die Spieler gar nicht mal so gemerkt oder gestört haben. Außerdem hatte ich zweimal die Möglichkeit der rule of cool zu folgen und hab das nicht wahr genommen und es verbockt. Das ist mir erst im Nachhinein so richtig bewusst geworden und ärgert mich sehr. Ich kann manchmal noch nicht wirklich über meinen Schatten springen, obwohl ich mir aufgrund der übersichtlichen Sessionzahl immer vornehmen möchte, alles raus zu feuern was ich habe. Dennoch halte ich mich da gedanklich dann auf indem ich denke "das ist jetzt zu drüber" oder noch schlimmer "diese Information dürfen sie jetzt noch nicht haben, ich brauche ja noch was für später".
Das letzte Thema ist für mich auch ein wenig bestimmend. So oft spielen wir ja nicht und es ist immer wieder spürbar, dass die Spieler durchaus die ein oder andere Thematik aus den Augen verlieren oder vergessen. Also brauche ich eigentlich nicht die große Überverschwörung mit zig Windungen zu planen. Das kann eigentlich relativ linear gehalten werden glaube ich seit gestern. Gewisse Themen ergeben sich immer wieder wenn ich meine eigenen Sessionwertungsnotizen so ansehe. Ein reveal (ja da habe ich doch auch einen Thread zu gestartet :) ) funktioniert natürlich auch nur, wenn sich die Spieler überhaupt erinnern was die Grundlage war. Und da bei uns vermutlich manchmal 6-9 Monate zwischen Anfang und Ende die zu einem reveal führen liegen, muss hier der Schwerpunkt eindeutig auf die Grundstory gelegt werden. Und am Besten stetig wiederholt werden.
Beim Thema railroading bin ich mir gar nicht mal sicher ob das die Spieler so schlimm wahr genommen haben, da es innerhalb der Abende immer genug Szenen gab die zu etwas besonderem führten bzw. innerhalb der Szene auch Handlungs- und Dialogoptionen existierten. Am Ende war es aber Reise von A nach B und gehe dann in Dungeon C und kämpfe gegen Gegner D. Und klappere dazwischen Dialog oder Handlungsstationen ab. Aber ich denke das werde ich tatsächlich demnächst mit meinen Mitspielern nochmal thematisieren bzw. nachhaken, auf was sie grundsätzlich Lust/Spaß haben und auf was eher nicht. Letzten Endes ist es aber auch so, dass ich immer noch gerne dabei bin, für mich neue Dinge auszuprobieren um nicht schon gleich in die Gewohnheitsfalle zu tappen, sondern mir wieder einen gewissen Horizont als SL zu erarbeiten, der mir später nochmal helfen wird.
Insofern bin ich mit unserer 10. Sitzung die wir gestern hatten tatsächlich für mich sehr zufrieden. Was ich für mich selbst nicht oft sagen kann. Da diese recht kurzfristig angesagt war und ich für mich nur 2 Wochen Zeit zum vorbereiten hatte, sollte es ein Abenteuer sein, dass an einem Abend abgeschlossen ist und ich dann am Ende des Abends auch weiß, was die Spieler als nächstes machen wollen. Das nächste Mal spielen werden wir wohl im Februar und so habe ich genug Zeit für die Vorbereitung. Und gestern hat aus meiner Sicht dann auch vieles gestimmt. Wir hatten Spots bei denen es wirklich gelungen ist stellenweise coole Atmosphäre aufzubauen, hatten Szenen bei denen wir gelacht haben, neue NSC die sich in den Reigen der bisherigen NSC gut einreihen und den Spielern die Welt nochmal lebendiger und facettenreicher machen. Die Grundhandlung ist weiter fortgeschritten und die Charaktere rücken immer weiter ins Scheinwerferlicht des Landes bzw. ihre Handlungen werden relevanter. Das Pacing hat gestimmt. Der Anteil zwischen Rollenspiel und Handlung war gut gegeben. Ja, wir hatten keinen wirklichen Kampf, aber das ist uns allen nicht so wichtig. Die kommen beim nächsten Abenteuer vermutlich wieder zur Genüge. Und das gefühlt Beste: Am Ende hatten die Spieler so gesehen 3 Optionen was sie als nächstes machen möchten (die 3. hatte ich überhaupt nicht im Plan und hab mich da gleich ins nächste Problem verrannt, aber darum kümmere ich mich wenn es soweit ist >;D). Darüber wurde am Ende noch kurz diskutiert, damit ich auch weiß was ich vorbereiten werde. Und nach dem Thema Railroading fühlte sich das doch nach großer Freiheit für die Spieler an. Das fand ich gedanklich dann auch für mich versöhnlich.
Es gab in meiner Nachbearbeitung wenig Negatives und viel Positives. Wie geschrieben - bei der rule of cool habe ich leider etwas versagt um der Handlung vorzugreifen und noch mehr Gewicht zu geben. Und einer der Spieler hatte aufgrund der Länge des letzten Abenteuers tatsächlich aus den Augen verloren weswegen sein Charakter überhaupt das Ziel der aktuellen Reise ursprünglich begonnen hatte. Das zeigt mir dann, dass es doch noch einen Zacken schwerer ist für die Spieler sich Dinge zu behalten als ich dachte. Die Wiederholung der letzten Sitzungen zu Beginn muss also doch ausführlicher gestaltet werden und die Handlung nochmal vereinfachter.
Aber insgesamt war das dennoch ein gelungener Abschluss unserer ersten 10 Abende.
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln