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The Acolyte

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ThinkingOrc:
Nach der Amidefinition sind es Latinos und damit PoC.
Männer sind sie wohl, zumindest ist mir hier keine anderslautende Bekundung der beiden Schauspieler bekannt.

Uebelator:

--- Zitat von: Isegrim am  4.07.2024 | 14:19 ---Dann nenn doch mal Namen: Wer hält da nicht hinterm Berg?

--- Ende Zitat ---

Ein kurzer Blick auf Youtube offenbart da so Leute wie:
nerdrotic
Matt Walsh
Mediaholic
Ryan Kinel
Mike Zeroh

und und und...

Alles coole Leute und als Kritiker ernst zu nehmen? Auf keinen Fall! Aber du wolltest Quellen für Leute, die Star Wars (und anderen aktuelleren Filme und Serien) unterstellen übertrieben "Woke" zu sein.

Swanosaurus:

--- Zitat von: Uebelator am  4.07.2024 | 09:33 ---Ja, klar, am Ende ist alles eine Geschmacksfrage. Das stimmt. Aber es gibt ja schon auch Kriterien, nach denen man Dinge objektiv bewerten kann.
Wenn ein Essen fürchterlich versalzen ist und es trotzdem jemanden gibt, der das essen möchte, ändert das nichts daran, dass es versalzen und damit für die allermeisten schlecht zubereitet ist.

--- Ende Zitat ---

Ich tu mich halt schwer daran, handwerkliche Mängel in nennenswertem Ausmaß (zumindest verglichen mit ähnlichen Produktionen) zu finden.

Ja, plumpe Exposition im Dialog nervt. Wird in der Serie sicher auch vorgekommen sein, wie in tausend anderen - aber in einem solchen Maß, dass es mich stört? Nein. Und nicht jede Exposition von Informationen, über die die Figuren eigentlich bereits verfügen, muss ein Griff ins Klo sein ... die lässt sich durchaus auch plausibel verwenden ("Sol ist mir egal" - "Sol hat dich gerettet und dich wie ein Vater aufgezogen!").

Ansonsten? Die Figuren sind nicht ungeheuer komplex, aber wirken auf mich in sich schlüssig.Wie gesagt, Mae und Osha sind ganz und gar keine Mary Sues, überhaupt ist bisher keine Figur aufgetaucht, die "unverdient" alles mögliche kann, weil der Plot es gerade erfordert. In Folge 6 habe ich mich gefragt, warum das kleine Nagetier-Alien nicht sofort zu Sol geht, als es einen Verdacht gegen Mae hegt, aber das ist fand ich doch sehr verschmerzbar und nicht deutlich unplausibler als allerlei Unsinn in der OT, die ich liebe.

Die Jedi weiterhin als fragwürdige Institution zu zeichnen, ist in meinen Augen so ziemlich der einzige Weg, sie interessant zu machen, und "erklärt" auch viel aus der OT (warum Obi Wan Luke so lange anlügt, warum Yoda so lange zögert, Luke auszubilden und die Jedi anscheinend fast lieber dem Vergessen anheimfallen lassen würde). Das die Jedi in der OT idealisiert erscheinen, liegt daran, dass wir sie nur aus Lukes Perspektive wahrnehmen, der sie eben idealisiert.

Ansonsten ist mir bisher noch keine Kritik an der Serie untergekommen, die besonders überzeugend darlegen würde, dass sie hinter den positiven Star-Wars-Standards zurückbleibt. (Und ich sehe mir ganz sicher keine halbstündigen aufgeregten Tuber-Videos dafür an, weil ich das ganze Genre der "Kritikvideos" hasse, ob sie jetzt jubeln oder verdammen und egal, von welcher "Seite" sie kommen - die Fremdscham, wenn ich so was sehe, ist einfach unerträglich). Stattdessen Kanon-Mimi ("Aber Meister Eierkopf hat in Rache der Sith gesagt, dass seit tausend Jahren kein Sith mehr in Erscheinung getreten ist!"), grundlagendfreie Anti-woke-Panikmache ("Wir sollen jetzt akzeptieren, dass die Jedis die Bösen sind und die lesbischen Hexen die die dunkle Seite der Macht verwenden die Guten!"), und generalisierter Kulturkampf ("Wir haben nichts gegen weibliche oder nicht-weiße Hauptfiguren, Lando und Leia mochten wir auch, aber es sollen vor allem gut geschriebene Figuren sein, und ihr schreibt Figuren ja nur noch, damit sie nicht-weiße Frauen sind, und nicht, damit sie gut sind, dass sieht man ja daran, dass es so viele Nicht-Weiße und Frauen in den Serien gibt, weil wenn es alles gute Figuren wären, dann wären ja rein statistisch auch mehr weiße Männer dabei, oder eigentlich fast nur weiße Männer, so wie früher, als noch nicht diskriminiert wurde, ist doch voll logisch, oder?").

Ich diskutiere ja sogar gerne über Filme/Serien und lasse mich überzeugen, dass auch in Sachen, die mir vom Bauchgefühl her gefallen, öfters mal Mist gebaut wird. Aber die "Das sieht doch jeder, was das für ein Dünnpfiff ist!"-Kritik, garniert mit "Da gab's zum Beispiel zehn Sekunden plumpe Dialogexposition in Folge 3!" kann mir schon ein bisschen den Buckel runterrutschen. Ich habe gestern mal zum Spaß 10 Minuten der computeraniminierten Clone-Wars-Serie gesehen und fands unerträglich. Ich komme jetzt trotzdem nicht an und will allen erklären, warum das das Allerletzte ist.

Uebelator:

--- Zitat von: ThinkingOrc am  4.07.2024 | 15:17 ---An die, bei denen die Serie als besonderes Negativbeispiel benannt wird: Was war denn an Kenobi so besonders schlimm?

--- Ende Zitat ---

Ui, da gibts einiges, aber für mich - im Gegsatz zum Acolyte - auch viele Sachen, die ich mochte.

Aber negativ wären da für mich z.B.:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)- Der ganze unsinnige Plot mit der weiblichen Inquisitoren, die nur Inquisitorin geworden ist, um an Kenobi ran zu kommen, um sich an Anakin zu rächen... Oder so ähnlich.
- Die fürchterliche Verfolgungsjagd mit Leia
- Die Schranke in der Wüste, um die man einfach herum fahren könnte
- Leia versteckt sich unterm Mantel und man entkommt so aus der Basis
- Lichtschwerter, die nur dann tödlich sind, wenn es in den Plot passt

Ist schon etwas zu lange her, als dass ich hier jetzt alles aufführen könnte, was mich gestört hat.
Insgesamt fand ich Kenobi jetzt auch nicht soooooo unfassbar Scheiße. Aber "nicht soooo unfassbar Scheiße" ist halt echt keine gute Wertung für eine Serie über einen der beliebtesten Charaktere im Star Wars Universum, die so viel mehr und so viel besser hätte sein können, als die unterdurchschnittliche Mittelmäßigkeit, die man da produziert hat.

Uebelator:

--- Zitat von: Swanosaurus am  4.07.2024 | 16:01 ---Ich tu mich halt schwer daran, handwerkliche Mängel in nennenswertem Ausmaß (zumindest verglichen mit ähnlichen Produktionen) zu finden.

--- Ende Zitat ---

Okay, dann versuche ichs mal so grob ein paar der Dinge zusammen zu fassen, die ich persönlich als grobe handwerkliche Schnitzer sehe:

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)- Die Expositionsdialoge hatten wir ja schon. Klar, bis zu einem gewissen Maß ist das okay. Mich hats hier aber gestört und "show don't tell" ist halt so eine alte Regel, die generell nie schecht ist. Zumal viel von der Exposition ja tatsächlich gezeigt wird, aber aus irgendeinem Grund hat man das Gefühl, die gleiche Geschichte nochmal in einem Dialog wiederholen zu müssen. Warum auch immer...

- Charaktere die keinerlei...ähm... Charakter haben und keinerlei Funktion erfüllen. Yord und das Padawan-Mädel mit den Hörnern hätte man komplett streichen können und es hätte keinerlei Unterschied für die Story oder die Entwicklung der andere Charaktere gemacht. Darüberhinaus sind die Charaktere von Osha und Mae absolut identisch gespielt (und das in meinen Augen nicht besonders gut), so dass man nicht das Gefühl hat, dass das zwei unterschiedliche Personen sind. 

- Ich habe den Eindruck, die Serie weiss überhaupt nicht, wo sie hin will. Mae entscheidet sich in jeder Folge neu, wo eigentlich ihre Loyalität liegt und ob sie ihre Schwester nun liebt oder doch lieber umbringen will. Und so wie's aussieht, geht das gleiche Spiel nun auch bei Osha los. Dass sie irgendwie in Versuchung geführt wird, wäre ja okay. Aber davon ist oder von einer Art innerem Konflikt ist einfach nullkommanix zu spüren. Und auch der Plot startet als eine Art Krimi mit falschen Verdächtigungen und ein bissl Mystery, nur um das ganze Konzept dann 1-2 Folgen später komplett über den Haufen zu werfen und durch... ich weiss nicht mal was... zu ersetzen. Dieses ganze Rumgehampel im Wald ist derart ziellos und führt irgendwie zu... nichts. Wir haben noch 2 Folgen übrig und ich hab gar keine Idee, was man mir denn hier eigentlich erzählen will oder was für irgendwen auf dem Spiel steht. Man führt Charaktere ein, nur um sie dann direkt wieder sterben zu lassen, bevor sie in irgendeiner Weise relevant werden könnten. Nein, das ist nicht mutig wie bei Game of Thrones, sondern einfach nur unnötig.

- Der Schnitt: Beispiel: Bei der Folge im Wald sind die beiden Teams unterwegs zum Wookie. Wie haben eine Szene mit Team-Osha, bei der man dann am Ende schneiden will, damit man Zeit vergehen lassen kann und das Team dann irgendwo anders ankommt. Offenbar hat man aber vergessen irgendwie Material zu drehen, zu dem man hin schneiden könnte und wir bekommen dann eine Szene mit Team-Mae, die mit ihrem "Meister" von links nach rechts durch den Wald läuft. Und am Ende sagt er: "Hier lang.". Sowas kann man sich doch einfach sparen. Und The Acolyte hat die wohl seltsamten Cliffhanger, die ich bisher gesehen habe. Wir sehen den Wookie, der in seine Hütte geht. Dramatischer Schnitt, Ende der Folge... Okay...
 
- Es werden am laufenden Band irgendwelche Weisheiten über die Jedi und ihr Regeln erklärt, die einfach mal direkt übern Haufen geworfen werden. "Ein Jedi zündet sein Schwert nur zur Verteidigung" - Lichtschwert wird zum Lichtmachen gezündet. "Ein Jedi greift nie jemanden von hinten an..." usw...

- Der große Reveal des Sith-Typen war nun alles andere als überrachend. Fand ich jetzt nicht sooo schlimm, aber wenns mans etwas geschickter geschrieben hätte, wärs durchaus möglich gewesen, das etwas dramatischer zu machen.

- Und ich fang mal gar nicht an mit all den ganzen Logik-Dingen und seltsamen Verhaltensweisen von so gut wie allen Charakteren, denn dazu gibts einfach zu viele.

Ja klar, schlechte Drehbücher gibts überall. Aber Star Wars ist nunmal vermutlich beliebter, als der x-te rausgerotzte Netflix-Actionfilm, und da muss man sich dann halt auch mehr Kritik gefallen lassen.
Aber ja, auf Youtube gibts viele Kanäle, die einfach nur wissen, dass Star Wars-Hate gut klickt. Und das nervt genauso, wie Fans, die einem erklären wollen, dass das alles ein super Meisterwerk ist.

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